1:3- Niederlage in Lugano: FC Basel: Koba Koindredi zieht dem eigenen Team den Stecker

Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.

Abo1:3- Niederlage in Lugano

FC Basel: Koba Koindredi zieht dem eigenen Team den Stecker

Georgios Koutsias von FC Lugano erzielt ein Tor gegen Torhüter Marwin Hitz von FC Basel während eines Fussballspiels in Lugano.
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Der Aufreger

Es ist nicht Starkstrom, was der FC Basel beim FC Lugano nach einem 0:2-Pausenrückstand auf den Rasen bringt. Aber ein bisschen Elektrizität ist da schon. Da ist zum Beispiel der Anschlusstreffer durch Albian Ajeti, den der Mittelstürmer akrobatisch mit der Hacke erzielt, der die Hoffnung auf einen Punktgewinn zurückbringt. Und da ist in der 91. Minute der Ausgleich ganz nah, als Kaio Eduardo bei seinem FCB-Debüt erst an Lugano-Goalie Saipi scheitert und Anton Kade den Nachschuss an die Latte zimmert.

Ein durch die Niederlagen zuvor verunsicherter FC Lugano wankt. Doch es fällt schliesslich der FC Basel, weil Koba Koindredi auf die vielen rotblauen Wackelkontakte zuvor einen finalen Kurzschluss einstreut, mit dem er seinem Team den Stecker zieht: Nach einem abgewehrten FCB-Eckball kommt das Leder zum französischen Neuzugang, der als allerletzter Basler absichert, weil Goalie Marwin Hitz mit nach vorne geeilt war.

Koindredi hätte eine, vielleicht zwei Sekunden Zeit, um den Ball wieder hoch in den Lugano-Strafraum zurückzubefördern. Stattdessen vertändelt er den Ball gegen Dos Santos. Der Rest ist ein Koutsias-Sprint über das halbe Feld, ein eingeschobener Ball ins leere Basler Tor – und mit 1:3 die zweite Basler Saison-Niederlage, während Lugano eine starke Reaktion auf eine zuvor miserablen Saisonstart feiert.

Die 90 Minuten

Wer – wie FCB-Trainer Ludovic Magnin – in der Pause drei Wechsel vornimmt, für den ist es zuvor nicht nach Wunsch gelaufen. Die Basler haben bis dahin ihre schlechteste Halbzeit der noch jungen Saison gezeigt, sind ohne nennenswerte Offensiv-Aktionen geblieben und liegen mit 0:2 zurück: Erst hat Grgic nach einem Foul Philip Oteles an Bislimi per Elfmeter getroffen (11.), dann hat Papadopoulos ziemlich ungedeckt eine Steffen-Freistossflanke eingenickt (31.).

Weiter geht es mit Nicolas Vouilloz für den angeschlagenen Adrian Barisic sowie aus Leistungs- und Taktikgründen mit Marin Soticek für Keigo Tsunemoto sowie Ajeti für Kevin Carlos..

Was folgt, ist besser als zuvor. Aber noch immer zu wenig, um etwas Zählbares zu erreichen. Der Anschlusstreffer durch Ajeti ist in der Passabfolge und im Abschluss spektakulär anzusehen. Mit der Doppelchance in der 91. Minute könnte der FCB auch der Ausgleich gelingen, obwohl er im Tessin zuerst gar nicht präsent und auch danach nie richtig in Schwung gekommen ist.

Männer des Tages

Diese finden sich in den Reihen des Gegners und heissen Mattia Croci-Torti und Renato Steffen. Der Tessiner Trainer hat mit diesem Sieg der Lugano-Clubführung ein Argument geliefert, um trotz zuvor schwieriger Wochen weiter an ihn zu glauben. Und Führungsspieler Steffen zeigt mit einer guten Leistung samt Assist eine starke Reaktion auf jene unschönen Dinge, die er zuvor in der Woche hat erfahren müssen: Auf Social Media war seine Familie bedroht worden, nachdem es zuvor vereinzelte Medienberichte über einen Streit mit Croci-Torti gegeben hatte, die sowohl vom Trainer als auch vom Spieler dementiert wurden.

Das Fazit

Dass der FCB im Tessin leer ausgeht, ist leistungsgerecht. Denn in der ersten Hälfte ist der FC Lugano klar die bessere Mannschaft gewesen.

In der Tabelle stehen die Basler damit auf dem vierten Platz, wobei sie (wie das fünftplatzierte YB) bereits vier Ligapartien absolviert haben, während der Rest der Liga bei drei Spielen Halt macht.

Interessant: Auch vor einem Jahr standen die Basler nach vier Partien mit sechs Punkten da. Der Unterschied: Damals spielten sie noch ohne Xherdan Shaqiri, der erst am 16. August verpflichet wurde.

Die Stimme zum Spiel

«Das war ein unterirdischer Auftritt in Hälfte eins», sagt Ludovic Magnin nach dem Schlusspfiff. Nun: Man kann dem Trainer des FC Basel nur beipflichten.

So geht es weiter

Die Meisterschaft ist für den FC Basel damit fürs Erste gelaufen. Nicht, weil der Titelzug bereits abgefahren wäre, sondern weil er erst am 30. August mit einer Auswärtspartie in Sion (18 Uhr) wieder in der Super League antritt.

Als nächstes steht die erste Hauptrunde des Schweizer Cup-Wettbewerbs an, wo die Basler am Samstag den Promotion-League-Vertreter FC Biel zur Cupfinal-Revanche empfangen (20.30 Uhr).

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