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Wieder bringt eine Rote Karte den entscheidenden Nachteil

Dorian Babunski trifft via Pfosten zum 0:1 für GC.

Vor dem Spiel

Die Formkurve des FC Basel zeigt nach oben. Wenn man die Zeit vor dem jüngsten Trainerwechsel als Vergleich heranzieht, dann tut sie das sogar steil. So folgte auf den ersten Auswärtspunkt gegen Stade Lausanne-Ouchy am Mittwoch der erste Auswärtssieg gegen den FC Lugano.

In den letzten fünf Spielen holten die Basler zehn Punkte. Das sind doppelt so viele Zähler wie in den elf Spielen davor. Gründe für diesen Aufwärtstrend gibt es mehrere. Die Mannschaft tritt geschlossener auf, verteidigt besser, hat so etwas wie eine Stammelf gefunden, einzelne Spieler haben sich individuell gesteigert.

Gegenüber dem Spiel in Lugano nimmt Trainer Fabio Celestini keine Veränderungen in der Startformation vor. Das Basler Tor hütet erneut Mirko Salvi, da Marwin Hitz aufgrund von muskulären Problemen im Oberschenkel aussetzen muss.

Bevor Schiedsrichter Luca Piccolo das Spiel eröffnet, wird noch die ehemalige Capitaine der FCB-Frauen und aktuelle Teammanagerin der Männer, Melanie Huber, von Taulant Xhaka und Fabian Frei verabschiedet.

Die erste Hälfte

Der FCB startet im bekannten 4-2-3-1, GC in einem 4-1-4-1. Die Partie ist in der Anfangsphase mehrheitlich ausgeglichen, allerdings gehört GC die erste gute Chance. Nach einem Fehlpass von Xhaka zieht Awer Mabil auf Salvi los, doch er schiesst den Ball übers Tor.

Nach einem Rückschlag für GC in Form der frühen verletzungsbedingten Auswechslung von Mabil folgt auf der Gegenseite derjenige in Form des Platzverweises gegen Xhaka. Der Routinier trifft Bradley Fink mit offener Sohle zwischen den Beinen.

Nachdem Renato Veiga per Kopf eine gute Chance auf den Ausgleich hat, wechselt Celestini in der 26. Minute als Reaktion auf die Rote Karte Leon Avdullahu ein. Der FCB spielt ab diesem Zeitpunkt in einem 4-4-1.

Das Spiel wird daraufhin hitziger, und obwohl die Zürcher in Überzahl zunehmend druckvoll auftreten, endet die erste Halbzeit 0:0. Nicht zuletzt wegen eines gut parierenden Mirko Salvi.

Die zweite Hälfte

Für die zweite Halbzeit bringt Fabio Celestini Roméo Beney, den 18-jährigen Torschützen vom Lugano-Sieg, im Sturm. Gleichzeitig stellt er auf ein 4-3-2 um, will demnach nicht, dass sich seine Spieler in die Defensive zurückziehen. Tatsächlich kann der FCB so mit GC mithalten und kommt auch zu ein paar Chancen.

Dann aber nimmt GC-Trainer Bruno Berner einen spielentscheidenden Dreifachwechsel vor. Ins Spiel kommen in der 58. Minute Théo Ndicka, Francis Momoh und Dorian Babunski. Die letzteren beiden sind dann auch verantwortlich für den GC-Siegtreffer.

Nachdem beide Teams Chancen auf die Führung hatten, nimmt der eingewechselte Momoh Jovanovic, der bis in die eigene Hälfte zurückgedribbelt ist, in der 72. Minute den Ball ab. Er lässt Fabian Frei aussteigen und spielt zu Babunski. Dieser verschafft sich mit einer Finte Platz gegen Finn Van Breemen und trifft oben links via Pfosten ins Tor.

Gleich nach dem Tor wechselt Celestini Thierno Barry und Adrian Barisic, der nach einer mehrwöchigen Verletzungspause zurückkommt, ein. Frei rückt ins Mittelfeld. Gegen Schluss der Partie können die Basler den Druck noch einmal erhöhen. Barry hat in der Nachspielzeit die beste Basler Chance auf den Ausgleich. Doch sein Schuss wird von GC-Goalie Justin Pete Hammel gut pariert. So verliert der FCB erstmals unter Celestini zu Hause.

Der Knackpunkt

In einem Spiel, in dem diejenige Mannschaft verliert, die über mehr als 70 Minuten in Unterzahl spielen muss, liegt der Knackpunkt auf der Hand. Es ist Xhakas Rote Karte in der 18. Minute, welche an jene von Gabriel Sigua gegen Servette erinnert. Auch damals verloren die Basler in Unterzahl das Spiel.

Die Unparteiischen

Nach dem Spiel stehen Schiedsrichter Luca Piccolo und sein Team von diversen Seiten aus in der Kritik. Die Fans pfeifen sie aus, Fabio Celestini und Fabian Frei scheinen ihnen noch auf dem Feld die Meinung zu sagen, und auch Mohamed Dräger lässt nach dem Spiel durchblicken, dass er mit der Schiedsrichterleistung nicht zufrieden ist und sich wünschte, dass man mehr mit den Spielern kommunizieren würde. Gerade bei Roten Karten.

Es ist richtig, dass es in dieser Partie Entscheide gegen den FCB gab, die man anders treffen könnte. Oder auch müsste. Aber: Spielentscheidendes war nicht darunter. So ist die Rote Karte korrekt, und auch einen Penalty hätte den Baslern nicht zugesprochen werden müssen.

Der O-Ton

Seine Mannschaft habe nicht so schlecht begonnen, sagt Fabio Celestini nach dem Spiel. «Dann haben wir drei, vier grosse Fehler mit dem Ball gemacht.» Mit der Roten Karte sei es dann natürlich zunehmend schwierig geworden für sein Team. Gerade wenn man beachte, dass die Basler erst am Mittwoch das letzte Spiel bestritten haben, die Heimreise aus Lugano lange und beschwerlich war und man wenig Schlaf bekommen hat. Dennoch sagt Celestini: «Wir sind auf dem richtigen Weg.»

Die Folge

Die Niederlage gegen GC ist ein Dämpfer für den Basler Aufwärtstrend. Umso mehr, weil man den Gegner mit einem Sieg in der Tabelle hätte überholen können. Nun steht der FCB noch immer auf Rang 11.

Erfreulich ist aus Basler Sicht dennoch, dass die Mannschaft weiter zusammenzurücken scheint. Trotz Unterzahl über 70 Minuten zeigte man einen solidarischen Auftritt, fiel nicht in sich zusammen und hätte zum Schluss beinahe noch einen Punkt in Basel behalten können. Klar ist aber auch: Für die Tabelle bringen solche Erkenntnisse nichts.

Weiter geht es für die Basler am kommenden Wochenende auswärts gegen Luzern (Sonntag, 16.30 Uhr). Dabei handelt es sich um das letzte Spiel vor der Winterpause. Diese dauert bis zum 21. Januar. Dann spielt der FCB auswärts gegen Zürich.

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Zu wenig überzeugend war der Fitnesszustand des Angreifers zum damaligen Zeitpunkt.Wesentlicher Bestandteil des Kontrakts: reguläre Laufzeit für eineinhalb Jahre, Option auf automatische Verlängerung bei Erfüllung gewisser Leistungsparameter.Meist sind diese Parameter primär an Einsätze geknüpft. Und zwar so, dass eine klare Mehrheit der Spiele bestritten werden muss, damit die Bedingung zur Verlängerung erfüllt ist. Bei einem Torjäger wie Ajeti kann es sich auch um einen Mix handeln, könnten Skorerpunkte eine Rolle spielen – oder gar allein den Ausschlag geben.Aktuell hat der FC Basel 23 Pflichtspiele in Liga und Cup absolviert. Ajeti steht – auch aufgrund einer zwischenzeitlichen Verletzung, die ihm nach gutem Beginn im Sommer den Schwung nahm – bei 20 Einsätzen und 12 Skorerpunkten (7 Tore).Das ist gesamthaft gesehen sehr ordentlich. Aber es ist nicht herausragend für einen, der schon einmal Torschützenkönig der Super League war. Das war bei seiner zweiten von inzwischen drei rotblauen Phasen. Und vor seinem nächsten erfolglosen Versuch im Ausland. Und es ist – nach allem, was man weiss – auch noch nicht genug, damit sich der Vertrag automatisch verlängert. So, wie es unwahrscheinlich ist, dass man ein neues Papier aushandelt, um die Zusammenarbeit auch dann fortzusetzen, wenn diese eigentlich enden würde.Albian Ajeti weiss das natürlich. Und auch er wird den Tribünenplatz in Lugano nicht als positives Zeichen gewertet haben. Hat das bereits genug Frust verursacht, um sich gegen Sion zu einer Kurzschlusshandlung hinreissen zu lassen? War es vielleicht eher eine gegnerische Provokation, die zu diesem Ausfallschritt führte? Oder war es etwas ganz anderes?Im Moment weiss man das nicht, weil sich Albian Ajeti noch nicht dazu geäussert hat. Irgendwann wird wohl der Tag kommen, an dem er das tut.Ganz sicher ist: Am nächsten Wochenende im Klassiker gegen den FC Zürich fehlt Albian Ajeti gesperrt. Und man darf gespannt sein, welche Rolle er einnimmt, wenn er wieder spielberechtigt ist.Der FCB gegen SionDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenOliver Gut schreibt seit März 2001 für das Sport-Ressort der Basler Zeitung, das er seit 2019 leitet. Vorher für diverse Sportarten zuständig, konzentriert sich der Fricktaler seit 2011 auf den Fussball – und damit hauptsächlich auf den FC Basel. Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare