Neun Gründe, warum der FC Basel auf Rang eins steht – und es auch bleiben könnte

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Super League

Neun Gründe, warum der FC Basel auf Rang eins steht – und es auch bleiben könnte

Der FC Basel hat sich in der englischen Woche mit neun Punkten aus drei Partien an die Spitze der Liga gehievt und sich im engen Meisterrennen die beste Ausgangslage erarbeitet. Was macht den FCB aktuell so stark, dass er in den sieben restlichen Spielen sogar den ganz grossen Coup schaffen könnte?

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Die Basler Spieler lassen sich nach dem 2:0-Sieg gegen Lugano von der Muttenzerkurve feiern.

Bild: Georgios Kefalas / Keystone

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Inhaltsverzeichnis

Die Konstanz:

Die zurückliegende englische Woche mit drei Vollerfolgen ist ein Kunststück, das die Basler bereits zum fünften Mal in dieser Saison geschafft haben. Nach der ersten Mini-Serie im August (mit 11:0 Toren inklusive des aufsehenerregenden 6:0 in Genf) folgte im Oktober eine zweite, die mit der spektakulären Niederlage in Bern (2:3) endete und anschliessend mit einem weiteren Dreierpaket wiederholt wurde. Daraufhin folgten vier Spiele ohne Sieg über den Jahreswechsel hinweg. An das 2:2 in Lugano am 19. Januar reihte der FCB dann seine vierte Drei-Siege-Serie.

Längere Siegesserien schafften Servette (5) sowie YB und Lausanne (je 4). Servette und die Grasshoppers schafften es in dieser Saison schon, neun Spiele in Folge unbesiegt zu bleiben, achtmal der FC Luzern, sechsmal die Young Boys und der FC Zürich. Der FCB bringt es in dieser Statistik nur auf fünf Partien ohne Niederlage, nämlich gegen Winterthur (5:0), Yverdon (4:1), Servette (2:1), Lausanne (1:1) und St.Gallen (1:1), ehe diese Serie mit der vorweihnachtlichen Enttäuschung daheim gegen GC (0:1) riss.

Die beste Offensive:

Xherdan Shaqiri hat mit seinen Skorerwerten nach der Rückkehr alle überrascht.

Xherdan Shaqiri hat mit seinen Skorerwerten nach der Rückkehr alle überrascht.

Bild: Marc Schumacher / freshfocus

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Acht Tore mehr als das offensiv zweitbeste Team, der FC Luzern, hat der FCB erzielt. Das spiegelt auch die Torschussstatistik wider: 620-mal haben die Basler in den 31 Spielen aufs Tor geschossen und kommen mit ihren 62 Toren damit auf eine Quote von 10,2 Prozent. 611-mal haben es die Young Boys versucht (Quote: 7,7 und damit nur Platz 10 in der Effizienztabelle). Dort schneidet Luzern mit einem Wert von 10,4 (bei 527 Torschüssen) knapp besser ab.

Xherdan Shaqiri:

Mit seinem elften Saisontor ist der Rückkehrer seit Sonntag vor Kevin Carlos auch alleiniger FCB-Toptorschütze. Damit führt der mit Abstand beste Skorer der Liga neu auch in der internen FCB-Wertung bei den Assists (14) und den Toren (11). Seine 25 Skorerpunkte in der Liga sind bereits jetzt persönlicher Saisonrekord. In der Saison 2011/12 waren Shaqiri je neun Tore und Assists gelungen. In dieser Spielzeit ist Xherdan Shaqiri an 49 Prozent aller FCB-Tore direkt beteiligt und Dreh- und Angelpunkt des Basler Spiels. Seine Standards sind zudem eine Waffe, wie sie in der Liga sonst kein Team hat. Zum Super-League-Assist-Rekord von Miroslav Stevanovic aus der Saison 2021/22 fehlen nur noch fünf Vorlagen.

Die besten Skorer der laufenden Super-League-Saison. –> <!–>

Die besten Skorer der laufenden Super-League-Saison.

Bild: Transfermarkt

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Die beste Defensive:

Vorne also Shaqiri – und hinten? Marwin Hitz! Von seinen dreissig Spielen beendete er neun mit weisser Weste. Einmal mehr schaffte das bei einem Spiel mehr Yanick Brecher im FCZ-Tor, der allerdings insgesamt mehr Gegentore (42) kassierte als Hitz (30). Mit 32 Gegentoren in 31 Spielen (zwei sind bei Mirko Salvi angeschrieben) kommt der FCB mit 1,03 pro Partie auf einen durchaus meisterlichen Wert. In den Top-5-Ligen kommen die Spitzenreiter fast durchwegs auf einen Wert von 0,97. Nur der frisch gebackene französische Meister PSG hat mit 26 Gegentoren aus 28 Spielen einen noch besseren Durchschnitt mit 0,93.

Das breite Kader:

56 Minuten sind zwischen dem FC Basel und Lugano am Sonntag gespielt, als Fabio Celestini einen Dreifachwechsel vornimmt. Carlos, Léo Leroy und Anton Kade bringen sogleich Schwung in eine bis dato offensiv vom FCB lahme Partie. Kade leitet gleich beide Tore mit ein, auch Leroy ist an einem der beiden Treffer beteiligt. Diese Wechsel von Sonntag stehen nicht nur für ein goldenes Händchen des Trainers, sondern vor allem für eine Kaderbreite, wie sie sonst wenige Teams in der Liga haben. Auch, dass die Basler mit einer Rest-Abwehr die Rest-Saison bestreiten müssen, aber in den jüngsten Partien gerade einmal ein (Elfmeter-)Tor kassiert haben, spricht Bände. Und auch im zentralen Mittelfeld ist das Leistungsniveau konstant, egal wie das Duo gebildet wird. Heraus sticht dort einzig Eigengewächs Leon Avdullahu, der gesetzt ist, während sich an seiner Seite Metinho, Leroy und Baro abwechseln. Auch Marin Soticeks Tor zum 2:0 spricht für die Breite des Teams. Nachdem er in den vorangegangenen zehn Spielen nur sieben Minuten Einsatzzeit bekam, nutzte er seine Chance von der Bank. Sein Treffer war das siebte Joker-Tor des FCB in dieser Saison. Mit dreizehn eingewechselten Torbeteiligungen hat Fabio Celestini am viertmeisten Skorerpunkte in die Partien reingebracht. Hier führt Lugano vor Luzern.

Die Joker-Tabelle nach Trainern.

Die Joker-Tabelle nach Trainern.

Bild: Transfermarkt

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Die schwache Konkurrenz:

Servette, der letzte Leader vor dem FCB, verlor in den vergangenen vier Spielen gegen Yverdon, St.Gallen und YB. Lugano, Zürich und Luzern gewannen in den letzten fünf Runden kumuliert von fünfzehn Spielen nur fünf. Und auch YB, der einzige vermeintlich formstarke Klub der letzten Wochen und Leader der Jahrestabelle, strauchelte am Samstag im Wankdorf gegen Yverdon. So besitzt der FCB, der spielerisch auch nicht über alle Zweifel erhaben ist, aktuell mit vier Punkten Vorsprung auf Servette sogar ein kleines Polster.

Die Jahrestabelle 2025. –> <!–>

Die Jahrestabelle 2025.

Bild: Transfermarkt

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Die Festung Joggeli:

Nur ein Team hat im heimischen Stadion mehr Punkte gesammelt als der FC Basel: YB. Die Berner summieren auf ihrem Plastikrasen in 16 Partien 34 Zähler, der FCB 32. Zehnmal konnten die Basler zu Hause gar gewinnen, zweimal spielten sie unentschieden. Beachtlich ist aber vor allem die Stimmung: Sowohl gegen GC als auch gegen Lugano trug ein lautstarkes Publikum sein Team zum Sieg. Mit dem Spiel gegen Yverdon hat der FCB in der Regular Season noch eine Partie im Joggeli vor sich, in der Championship Group dürften aber nur noch zwei weitere dazukommen – weil der FCB aufgrund des ESC Sperrdaten eingeben musste.

Die Heimtabelle.

Die Heimtabelle.

Bild: Transfermarkt

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Der Trainer:

In der Woche, in der er öffentlich angezählt wird, läuft Fabio Celestini zur Höchstform auf und holt drei von drei möglichen Siegen. –> <!–>

In der Woche, in der er öffentlich angezählt wird, läuft Fabio Celestini zur Höchstform auf und holt drei von drei möglichen Siegen.

Bild: Urs Lindt / freshfocus

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In einer Woche, in der öffentlich wurde, dass Fabio Celestini über den Sommer hinaus in Basel wohl keine Zukunft haben wird, konnte der Trainer des FC Basel neun von neun möglichen Punkten sammeln. Nicht nur deshalb wollte er am Sonntag nach dem Sieg gegen Lugano erneut festhalten, dass er nicht einverstanden ist mit dem, was über ihn geschrieben wird. Es entspreche nicht der Realität, die Stimmung im Team sei unglaublich – «und wer das nicht glaubt, darf gerne ein Training anschauen». Ausserdem stellte er klar, dass er die Kritik annehme, auch wenn sie nicht wahr sei, am Ende mache sie ihn und die Mannschaft nur besser. «Es ist aber trotzdem schade. Ich probiere nur immer, meinen Job gut zu machen», so Celestini, der scheinbar im Gegenwind stehend zur Höchstform aufläuft.

Die Chefs:

Sportdirektor Daniel Stucki (links; hier bei einem Testspiel vergangenen Sommer auf dem Rankhof) sagt zu seinem Trainer: «Fabio Celestini macht einen guten Job. Wir sind stolz auf unseren Trainer. Es wäre komisch, ihn jetzt zu wechseln.»

Sportdirektor Daniel Stucki (links; hier bei einem Testspiel vergangenen Sommer auf dem Rankhof) sagt zu seinem Trainer: «Fabio Celestini macht einen guten Job. Wir sind stolz auf unseren Trainer. Es wäre komisch, ihn jetzt zu wechseln.»

Bild: Christoph Kieslich

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FCB-Präsident David Degen hat sich in den letzten Wochen öffentlich rar gemacht. Die Kommunikation nach aussen übernimmt Sportdirektor Daniel Stucki, der das gut macht und durch Offenheit und Ehrlichkeit im letzten Jahr auch intern dafür gesorgt hat, dass die Spieler wissen, woran sie sind. Vergangene Woche nahm Stucki mit zwei kurzen TV-Interviews auch Stellung zu den Trainerwechsel-Gedanken der FCB-Verantwortlichen. Darin stärkte er Celestini den Rücken und nahm so Dampf aus dem Kessel, damit die Meisterträume nicht aus den eigenen Reihen zum Platzen gebracht werden. Stucki bestätigt aber die kritischen Gespräche in den letzten Tagen und vermeidet es, Celestini über die Saison hinaus eine Jobgarantie zu geben. Stucki sagt auf Nachfrage bei «blue» nur: «Es ist der Plan, dass er die Saison zu Ende macht.»

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