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Nach 2:3 in Bern

Dieses Eigentor passt zu Mohamed Drägers Zeit in Basel

Was für ein Eigentor! Total unbedrängt bezwingt Mohamed Dräger auf dem Berner Kunstrasen FCB-Goalie Marwin Hitz.
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In Kürze:

  • Dräger verursacht in Bern ein entscheidendes Eigentor zugunsten der Young Boys.
  • Der Verteidiger wollte nach Hüftverletzung Spielzeit und Vertrauen von Celestini gewinnen.
  • Ein Konkurrenzkampf mit Mendes und Rüegg erschwert seinen Stammplatz beim FC Basel.
  • Trotz Vertrag bis 2026 bleibt Dräger nur die Rolle des Jokers oder Ersatzspielers.

Es ist ein Totalaussetzer, wie er im Leben eines Fussballers vorkommen kann. Es ist aber auch ein Totalaussetzer, den sich kein Fussballer dieser Welt wünscht. 81 Minuten sind im Berner Wankdorf gespielt, die überlegenen Young Boys drücken auf die 2:1-Führung, der FC Basel wehrt sich in der YB-Viertelstunde weiter tapfer. Dann kommt es eben zu jener Szene, die im Nachgang zur Basler 2:3-Niederlage beim Meister Gesprächsthema Nummer 1 ist.

Der Berner Lewin Blum darf unbedrängt eine Flanke weit in den Basler Strafraum schlagen, vorbei an Freund und Feind. Der Ball ist lange in der Luft – und wenn ihn keiner mehr berührt, landet er ein paar Meter neben dem Tor von Marwin Hitz. Doch da steht im Fünfmeterraum verlassen und allein Mohamed Dräger. Und der Tunesier drischt den Ball bei seinem beabsichtigten Befreiungsschlag wuchtig und für den FCB-Goalie unhaltbar über die Torlinie. 2:1 für YB.

Die einsamen Sekunden nach dem Fauxpas: Mohamed Dräger.

Das Entsetzen bei Basel ist mindestens so gross wie der Jubel auf Berner Seite. Und Mohamed Dräger? Der steht im Basler Tor, beugt seinen Oberkörper gen Boden – so, als wolle er in diesem Augenblick nur eines: im Boden versinken. Es ist ein Eigentor, das Drägers Zeit in Basel widerspiegelt.

In Tests ja, in Liga nein

Denn den Kurzeinsatz in Bern hat der 28-Jährige gewiss nicht so gewollt. Es war die Möglichkeit, sich bei Fabio Celestini für kommende Aufgaben aufzudrängen, da Dräger in dieser Saison sein Können bislang noch keine einzige Minute in einem Pflichtspiel hat zeigen dürfen. Er spielt in den Tests gegen den SC Freiburg oder den VfR Kleinhüningen, nicht aber in der Liga gegen St. Gallen oder Winterthur.

Das hat zwei Gründe. Als der Nationalspieler in der letzten Spielzeit mit seinem Treffer gegen Lausanne-Ouchy mithilft, dass der FCB sich vorzeitig den Klassenerhalt sichert, verletzt er sich an der Sehne seiner Hüfte. Das war am 14. Mai, also vor über fünf Monaten. Seither hinkt er dem Fahrplan stets hinterher. Als er sich zuletzt fit und für einen Einsatz bereit meldet, hat Celestini seine Formation längst gefunden.

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Der andere Grund, weshalb der Aussenverteidiger in der internen Hierarchie noch weiter nach hinten gerutscht ist, ist der Konkurrenzkampf auf seiner Position. Die Ausgangslage für Dräger ist eine ganz andere als im August 2023, da er von Nottingham Forest zu Rotblau stiess.

Vertrag bis 2026

Damals wurde er mit einem Vertrag bis Sommer 2026 nicht nur als Ersatz für Sergio Lopez geholt, der wegen eines Kreuzbandrisses lange ausfiel. Sondern auch, um den schwach in die Saison gestarteten Michael Lang zu konkurrieren. Dräger, mit guten Eindrücken aus seiner ersten Schweizer Zeit beim FC Luzern und WM-Einsätzen in Katar zu Basel gekommen, sollte am Rheinknie also eine tragende Rolle einnehmen. Ein Muskelfaserriss im Dezember zwang ihn jedoch zu einer zweimonatigen Pause, nach der er nie mehr in die Gänge kam. Richtig angekommen ist der Defensivspieler in Basel bis heute nicht.

Daran dürfte sich so rasch kaum etwas ändern. Denn inzwischen heissen seine Teamkollegen, die ebenso auf rechts verteidigen Joe Mendes und Kevin Rüegg. Ersterer ist von Braga ausgeliehen und in der Viererkette gesetzt, Letzterer noch immer verletzt. Rüegg, der in der letzten Saison nach Dräger zu Basel stiess, wurde vom FCB im Sommer fix von Hellas Verona übernommen, was für Drägers Perspektiven am Rheinknie auch keine gute Botschaft gewesen ist.

Für Dräger hat es derzeit also nur Platz auf der Ersatzbank – unabhängig davon, ob Celestini ein System mit drei oder vier Verteidigern spielen lässt. Bleibt ihm also maximal die Rolle des Jokers. Wie am Mittwoch in Bern, als Celestini nach 76 Minuten Dräger für den ausgepowerten und mit Gelb vorbelasteten Mendes auf den Berner Plastikrasen schickte.

Im Nachhinein kann man sich auch fragen, weshalb Celestini beim Stand von 1:1 und in einer solch heiklen Spielphase einem Akteur das Vertrauen schenkte, der über keine Spielpraxis verfügt. Doch der Basler Trainer wollte einen Aussenverteidiger für einen Aussenverteidiger bringen. Da konnte die Wahl nur auf Mohamed Dräger fallen.

Was danach geschah, ist hinlänglich bekannt: Blums Flanke und Drägers Volleyabnahme. Eine Aktion, die Mohamed Dräger für einmal wieder ins Rampenlicht rückt. Auch wenn sich der Tunesier sein Comeback gewiss ganz anders vorgestellt hat.

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Muci); Lee (60. Bojang).Bemerkungen: FCB ohne Avdullahu und Traoré (beide gesperrt), Dräger, Baro und Junior Zé (alle verletzt). GC ohne Tobers (gesperrt), Schmitz und Pasktsi (beide vereltzt). Ersatzbank FCB: Salvi, Vouilloz, Essiam, Cissé. – Verwarnungen: 28. Decarli, 43. Abrashi, 54. Meyer, 56. Lee, 73. van Breemen (alle wegen Foulspiel) – 32. Pfosten-Kopfball von Lee.Das muss besser werdenEs ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass es beim FC Basel besonders im letzten Drittel nicht gut läuft. Von den 23 Schüssen der Basler gehen nur sechs aufs Tor und von diesen ist wiederum keiner gut platziert. Auffällig ist das vor allem, weil der FC Basel nach wie vor die beste Offensive der Liga stellt – doch die Konstanz geht ihr nach zwischenzeitlichen Höhenflügen derzeit ab. 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  • Alles zum FCB-Spiel gegen GC: Wieder bringt eine Rote Karte den entscheidenden Nachteil

    – Wieder bringt eine Rote Karte den entscheidenden NachteilBei der 0:1-Niederlage gegen GC sind die Basler wie schon gegen Servette früh in Unterzahl. Die Chance auf Punkte wäre dennoch da gewesen. Bis in die Nachspielzeit hinein. Publiziert: 09.12.2023, 22:15Dorian Babunski trifft via Pfosten zum 0:1 für GC. Foto: Georgios Kefalas (Keystone) Vor dem SpielDie Formkurve des FC Basel zeigt nach oben. Wenn man die Zeit vor dem jüngsten Trainerwechsel als Vergleich heranzieht, dann tut sie das sogar steil. So folgte auf den ersten Auswärtspunkt gegen Stade Lausanne-Ouchy am Mittwoch der erste Auswärtssieg gegen den FC Lugano. In den letzten fünf Spielen holten die Basler zehn Punkte. Das sind doppelt so viele Zähler wie in den elf Spielen davor. Gründe für diesen Aufwärtstrend gibt es mehrere. Die Mannschaft tritt geschlossener auf, verteidigt besser, hat so etwas wie eine Stammelf gefunden, einzelne Spieler haben sich individuell gesteigert. Gegenüber dem Spiel in Lugano nimmt Trainer Fabio Celestini keine Veränderungen in der Startformation vor. Das Basler Tor hütet erneut Mirko Salvi, da Marwin Hitz aufgrund von muskulären Problemen im Oberschenkel aussetzen muss. Bevor Schiedsrichter Luca Piccolo das Spiel eröffnet, wird noch die ehemalige Capitaine der FCB-Frauen und aktuelle Teammanagerin der Männer, Melanie Huber, von Taulant Xhaka und Fabian Frei verabschiedet. Die erste HälfteDer FCB startet im bekannten 4-2-3-1, GC in einem 4-1-4-1. Die Partie ist in der Anfangsphase mehrheitlich ausgeglichen, allerdings gehört GC die erste gute Chance. Nach einem Fehlpass von Xhaka zieht Awer Mabil auf Salvi los, doch er schiesst den Ball übers Tor. Nach einem Rückschlag für GC in Form der frühen verletzungsbedingten Auswechslung von Mabil folgt auf der Gegenseite derjenige in Form des Platzverweises gegen Xhaka. Der Routinier trifft Bradley Fink mit offener Sohle zwischen den Beinen. Nachdem Renato Veiga per Kopf eine gute Chance auf den Ausgleich hat, wechselt Celestini in der 26. Minute als Reaktion auf die Rote Karte Leon Avdullahu ein. Der FCB spielt ab diesem Zeitpunkt in einem 4-4-1. Das Spiel wird daraufhin hitziger, und obwohl die Zürcher in Überzahl zunehmend druckvoll auftreten, endet die erste Halbzeit 0:0. Nicht zuletzt wegen eines gut parierenden Mirko Salvi. Die zweite HälfteFür die zweite Halbzeit bringt Fabio Celestini Roméo Beney, den 18-jährigen Torschützen vom Lugano-Sieg, im Sturm. Gleichzeitig stellt er auf ein 4-3-2 um, will demnach nicht, dass sich seine Spieler in die Defensive zurückziehen. Tatsächlich kann der FCB so mit GC mithalten und kommt auch zu ein paar Chancen.Dann aber nimmt GC-Trainer Bruno Berner einen spielentscheidenden Dreifachwechsel vor. Ins Spiel kommen in der 58. Minute Théo Ndicka, Francis Momoh und Dorian Babunski. Die letzteren beiden sind dann auch verantwortlich für den GC-Siegtreffer. Nachdem beide Teams Chancen auf die Führung hatten, nimmt der eingewechselte Momoh Jovanovic, der bis in die eigene Hälfte zurückgedribbelt ist, in der 72. Minute den Ball ab. Er lässt Fabian Frei aussteigen und spielt zu Babunski. Dieser verschafft sich mit einer Finte Platz gegen Finn Van Breemen und trifft oben links via Pfosten ins Tor. Gleich nach dem Tor wechselt Celestini Thierno Barry und Adrian Barisic, der nach einer mehrwöchigen Verletzungspause zurückkommt, ein. Frei rückt ins Mittelfeld. Gegen Schluss der Partie können die Basler den Druck noch einmal erhöhen. Barry hat in der Nachspielzeit die beste Basler Chance auf den Ausgleich. Doch sein Schuss wird von GC-Goalie Justin Pete Hammel gut pariert. So verliert der FCB erstmals unter Celestini zu Hause. Der KnackpunktIn einem Spiel, in dem diejenige Mannschaft verliert, die über mehr als 70 Minuten in Unterzahl spielen muss, liegt der Knackpunkt auf der Hand. Es ist Xhakas Rote Karte in der 18. 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