«Gesundheit gefährdet»: Darum hätte FCB-Ajeti Rot sehen müssen

Dieser Artikel wurde von 20 Minuten publiziert.

Publiziert7. April 2025, 16:25

Schiri-Boss gibt Auskunft«Gesundheit gefährdet»: Darum hätte FCB-Ajeti Rot sehen müssen

Hätte FCB-Stürmer Albian Ajeti gegen Lugano vom Platz fliegen müssen oder nicht? Schiedsrichterchef Dani Wermelinger nimmt gegenüber 20 Minuten Stellung.

Florian Gnägi

Dieses Einsteigen von Albian Ajeti gibt zu reden.

SRF

Darum gehts

  • Albian Ajeti vom FCB trifft im Spiel gegen Lugano Gegenspieler Anto Grgic mit gestrecktem Bein am Knie.

  • Schiedsrichter Johannes von Mandach gibt Ajeti nur Gelb, was bei Lugano für Unverständnis sorgt.

  • Schiedsrichterchef Dani Wermelinger sagt, technisch wäre Rot die richtige Entscheidung gewesen.

  • Ajeti betont, dass das Foul ungewollt war.

Es war der grosse Aufreger am letzten Super-League-Wochenende: In der 33. Minute des Topspiels zwischen dem FCB und Lugano trifft Basels Albian Ajeti Gegenspieler Anto Grgic mit gestrecktem Bein am Knie. Der FCB-Stürmer spielt vor dem Foul zunächst den Ball und sieht daher «nur» die Gelbe Karte, was bei den Tessinern für Unverständnis sorgt.

20 Minuten hat Schiedsrichterboss Daniel Wermelinger mit der Ajeti-Szene konfrontiert. Er sagt: «Der Schiedsrichter auf dem Platz hat den Kontakt mit den Stollen am Knie wahrgenommen, aber beurteilt, dass es sich nicht um einen Kontakt mit voller Wucht (also keinen Vollkontakt) handelt, da Ajeti nicht voll durch- und im allerletzten Moment zurückzieht.»

«Technisch betrachtet ist es eine Rote Karte»

Die Wahrnehmung von Schiedsrichter Johannes von Mandach auf dem Platz stimme mit dem, was die TV-Bilder zeigen, überein. Deswegen hätte der Unparteiische laut Wermelinger vor dem Bildschirm keine neuen Erkenntnisse gewonnen. Weil man sich auch in anderen Fällen so positioniert habe, im Zweifel auf eine VAR-Intervention zu verzichten, sei  es nachvollziehbar, dass der Videoschiri auch am Sonntag nicht einschritt.

Dani Wermelinger hätte sich aus der Gesamtperspektive heraus für einen Platzverweis gegen Ajeti ausgesprochen.

Dani Wermelinger hätte sich aus der Gesamtperspektive heraus für einen Platzverweis gegen Ajeti ausgesprochen.

Urs Lindt/freshfocus

Trotzdem hält der Schiriboss fest, dass für ihn ein Platzverweis gegen Ajeti der beste Entscheid gewesen wäre. Im Sinne der Selbstkritik und einer seriösen Aufarbeitung aller Szenen sei klar: «Rein technisch betrachtet handelt es sich um eine Rote Karte, weil ein Treffer mit offener Sohle am Knie in dieser Form die Gesundheit des Gegenspielers gefährdet», erklärt Wermelinger. Man hätte sich deshalb gewünscht, dass sich das Schiedsrichter-Gespann aus der Gesamtperspektive heraus für einen Platzverweis ausgesprochen hätte.

Albian Ajeti: «Es war wirklich ungewollt»

Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti hatte sich am Sonntag in der Mixed Zone nach dem Spiel darüber genervt, dass Ajeti nicht Rot sah. In der Conference League sei sein Team gegen Celje ausgeschieden, weil Lugano-Verteidiger Albian Hajdari für ein ähnliches Vergehen vom Platz flog.

«Weil Hajdari vor zwei Wochen für eine weniger schlimme Szene Rot sah, spielen wir am Donnerstag nicht im Viertelfinal gegen Florenz. Eine der beiden Entscheidungen muss also falsch sein.»

Konnte den Entscheid nicht verstehen: Mattia Croci-Torti.

Konnte den Entscheid nicht verstehen: Mattia Croci-Torti.

Urs Lindt/freshfocus

Ajeti selbst sah die Aktion im Interview bei blue dagegen weniger dramatisch. «Es sieht schlimm aus, aber es war wirklich ungewollt», erklärte der Basler. Auch die Lugano-Spieler hätten ihm auf dem Feld gesagt, dass sie sahen, dass es keine bewusste Aktion gewesen sei.

Klossner und Meier sind unterschiedlicher Meinung

«Für mich ist das Trefferbild eine Rote Karte. Ich verstehe aber, dass der Schiedsrichter hier Gelb gibt, weil er doch sieht, dass er zuerst den Ball spielt und es dann zum Rutschen kommt», hatte Schiedsrichterexperte Stephan Klossner am Sonntag bei blue gemeint.

«Ich habe das Gefühl, Ajeti hätte den Fuss noch etwas runter nehmen können. Er zieht ihn zwar leicht zurück und deswegen greift der VAR für mich richtigerweise nicht ein», so Klossner weiter. Komplett für eine Rote Karte gegen Ajeti ausgesprochen hat sich Urs Meier. Die Schiedsrichterlegende meinte beim Blick: «Das ist ganz klar ein Platzverweis. Das Bein hat so weit oben nichts zu suchen. Auch wenn er den Ball zuerst trifft, darf man nicht so in den Zweikampf gehen.»

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