Flügel beim FC Basel: Bei Bénie Traoré bleibt die Frage nach der Konstanz

Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.

Flügel beim FC Basel

Bei Bénie Traoré bleibt die Frage nach der Konstanz

Bénie Traoré, der beste Basler gegen Winterthur.
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In Kürze:

  • Bénie Traoré glänzt beim 5:0 des FC Basel gegen Winterthur.
  • Trainer Celestini lobt Traorés bisher vielleicht bestes Spiel für den FCB.
  • Konstanz war in Traorés Profikarriere schon immer ein Thema.
  • Der Stürmer führt jetzt gemeinsam mit Ajeti und Barry die Basler Torjägerliste an.

Die schönsten Tore waren es nicht, das sieht Bénie Traoré nach dem Spiel gegen Winterthur auch selbst so. «Aber Tor ist Tor, und ich bin froh, dass ich zwei davon geschossen habe». Nicht nur das. Beim 5:0 des FC Basel gegen den FC Winterthur bereitet Traoré auch das 1:0 von Anton Kade vor und trägt mit einem starken Lauf auf der rechten Seite massgeblich zum 5:0 durch Albian Ajeti bei. Am Samstagabend ist keiner im St.-Jakob-Park so gut wie der Ivorer.

FCB-Trainer Fabio Celestini sagt an der Medienkonferenz: «Bénie hat heute vielleicht sein bisher bestes Spiel für den FCB gemacht.» Doch Celestini hält auch fest: «Bei ihm ist es ein bisschen so wie mit der ganzen Mannschaft. Er kann gute Phasen haben, aber wir müssen auch akzeptieren, wenn Bénie mal zwei, drei weniger gute Leistungen zeigt.» Schliesslich sei der Offensivspieler erst 21 Jahre alt.

Eine Frage der Konstanz also. Ein Thema, das Traoré bereits seine ganze Profikarriere über begleitet. Im Jahr 2022 brachte ihn ein gebrochener Unterschenkel beinahe ans Karriereende. Es folgte ein Jahr später aber stattdessen eine rekordverdächtige halbe Saison in der ersten schwedischen Liga, in der Traoré in 14 Ligaspielen zwölf Tore erzielte und darauf in die Premier League wechseln konnte. Doch die Saison 2023/24 lief für den linken Flügelspieler überhaupt nicht nach Wunsch.

Der Abgang Thierno Barrys

Als Bénie Traoré am 22. Juli 2024 zum FCB wechselt, hat er zuvor seit mehr als einem Jahr kein Tor mehr für eine A-Mannschaft erzielt. In Basel soll sich das aber schnell ändern. Nach einem Akklimatisierungsspiel gegen den FC Lugano gelingen Traoré in den darauffolgenden Spielen gegen GC und Servette jeweils ein Tor und ein Assist. Er ist Teil einer Offensive, der schnell das Prädikat «beste der Liga» zugeschrieben wird. Thierno Barry, Albian Ajeti, Bénie Traoré. So sieht zu jener Zeit die Basler Angriffslinie aus, die für einiges an Aufsehen sorgt.

Doch es erfolgt ein Einschnitt, der auch an Bénie Traoré nicht spurlos vorübergeht. Der FCB gibt am 21. August Thierno Barry an Villarreal in die erste spanische Liga ab. Und damit scheint auch Traorés Aufwind abzuflachen. Sechs Ligaspiele in Serie gelingt ihm kein Skorerpunkt. Seine Leistungen bewegen sich irgendwo zwischen ungenügend und solide. Zu oft lässt er die Unbeschwertheit vermissen, die ihn in den ersten Spielen ausgemacht hat. Die Stringenz mit dem Ball am Fuss geht verloren. In jene Zeit fällt auch die längste Basler Sieglos-Serie in dieser Saison. Gegen Sion, Zürich und Luzern schaut gerade mal ein Punkt heraus.

Dann aber, mit dem Oktober, beginnen die Basler wieder zu gewinnen: Es gibt Siege gegen YB und gegen St. Gallen und auch für Traoré folgt am vergangenen Wochenende mit etwas Verzögerung die Erlösung: Beim 6:1 in Winterthur trifft er erstmals wieder seit dem 11. August. Und was für ein Tor das war. Ein Volley in den Winkel. Zwar verleiht ihm dieses Erfolgserlebnis für das Spiel am Mittwoch in Bern keinen Auftrieb – Traorés Leistung ist bei der Basler 2:3-Niederlage überschaubar – doch kann er an diesem Samstag nachlegen.

Eben: Ein Prachtstor wie vor einer Woche erzielt Traoré nicht. Doch seine Vorlage zum 1:0 Kades ist gut, mit Übersicht gespielt und lenkt die Partie in Basler Bahnen. Beim selbst erzielten 2:0 reagiert Traoré gedankenschnell auf den Fehler Tobias Schättins, und auch beim 4:0 scheint der Basler im Kopf sowohl Mitspielern als auch Gegenspielern einen Schritt voraus.

Teil einer neuen Basler Offensive

Traoré ist nun ein Teil einer neuen FCB-Offensive. Diese hat gelernt, ohne Thierno Barry zu funktionieren und Spiele zu gewinnen. Sie tut dies derzeit hauptsächlich unter der Leitung Xherdan Shaqiris. Aber nicht nur. Zwar ist das Basler Spiel auf Shaqiri ausgerichtet, doch dass das Toreschiessen auch ohne den Star geht, haben vergangene Spiele gezeigt. Kevin Carlos ist ein Name, den es da zu nennen gibt. Mit vier Toren aus den letzten vier Spielen hat er sich als Stürmer Nummer 1 etabliert. Ebenso hat sich Anton Kade, nachdem er zuletzt seine Stammposition verloren hatte, mit drei Skorerpunkten aus den letzten drei Spielen zurückgemeldet – Albian Ajeti gilt es auch nicht zu vergessen.

Rückkehr: Thierno Barry stattet seinen ehemaligen Teamkollegen am Samstag einen Besuch ab.

Und nicht zuletzt ist da eben noch Bénie Traoré, der seit seiner Ankunft in Basel in jedem Ligaspiel von Beginn an auf dem Platz stand. Und der nach seinen Treffern Nummer vier und fünf die Basler Torschützenliste nun gemeinsam mit Albian Ajeti und Thierno Barry, der sich das Spiel am Samstagabend im Stadion ansah, anführt.

Doch eine Frage bleibt. Die der Konstanz. Wird Traoré an die jüngste Leistung anknüpfen können? Fabio Celestini sagt am Samstagabend: «Oft ist Konstanz gerade bei jungen Spielern nicht die herausragende Qualität.» Bénie Traoré wird sich vornehmen, seinen Trainer in dieser Hinsicht eines Besseren zu belehren.

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