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FC Basel vor Premiere

Auf dem Sofa wurde der FCB bisher noch nie Meister

FC Basel Spieler Xherdan Shaqiri und Torhüter Mirko Salvi feiern mit ihrem Team den Sieg gegen Servette FC am 4. Mai 2025 in Basel.
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In Kürze:

  • Der FC Basel könnte erstmals in seiner Geschichte vom Sofa aus Meister werden.
  • Das kann nur passieren, wenn der FCB am Samstag Lugano schlägt. Servette müsste am Tag darauf gegen die Young Boys Punkte liegen lassen.
  • Bisher feierte der FCB alle zwanzig Meistertitel direkt auf dem Platz.

Bereits am Sonntag könnte der FC Basel als Schweizer Meister feststehen. Dazu müsste die Mannschaft von Fabio Celestini ihr Auswärtsspiel vom Samstag in Lugano (20.30 Uhr) gewinnen und darauf hoffen, dass Servette am nächsten Tag gegen YB nicht drei Punkte holt. Dann käme es zu einer Premiere: Der FCB wäre zum ersten Mal in der Clubgeschichte Sofameister. 

Bei keinem der bisherigen 20 Meistertitel konnten die Basler abwarten, zuschauen und dann feiern, nachdem sie zuvor geliefert hatten. In den Erfolgsjahren vor dem Abstieg 1988 bestand die Möglichkeit einer Sofameisterschaft gar nicht, da damals die Finalrundenspiele der Nationalliga A jeweils gleichzeitig ausgetragen wurden. Aber auch in diesem Jahrtausend kam es bisher noch nie dazu. So holte der FCB die letzten 12 Titel:

24. April 2002: Ende der Durststrecke

Nach dem Abstieg und sechs zähen Jahren in der Nationalliga B feiert der FC Basel mit einem 3:0-Sieg gegen YB im Neufeld seinen ersten Meistertitel seit 22 Jahren. Die Tore für Rotblau erzielen damals Johan Berisha (Eigentor), Hervé Tum und Georgios Koumantarakis.

Herve Tum und Ivan Ergic vom FC Basel jubeln über das 2:0 vor einem vollen Stadion. Foto von Daniela Zumbrunnen/freshfocus.

2. Mai 2004: Der erste Stern

Auch zwei Jahre später kann sich der FCB aus eigener Kraft vorzeitig zum Meister küren: Am fünftletzten Spieltag fällt mit einem 2:0-Sieg in Thun die Entscheidung. Die Basler Torschützen vor der Rekordkulisse von 10’200 Zuschauenden im Stadion Lachen: Scott Chipperfield und Philipp Degen. Dieser 10. Titel bedeutet gleichzeitig den ersten Stern auf dem Vereinswappen.

Fans von Thun kehren zum Bahnhof Basel SBB zurück, Feier mit Fahnen und Fackellicht.

11. Mai 2005: Erstmals im neuen Joggeli

Es ist der erste Meistertitel, den der FCB im neuen St.-Jakob-Park klarmachen kann. Am drittletzten Spieltag sorgen Christian Giménez und Julio Hernán Rossi beim 3:1-Sieg gegen St. Gallen mit ihren Toren in der 86. und der 90. Minute für die späte Entscheidung. 

Vier FC Basel-Spieler, darunter Thomas Mandl und Christian Gimenez, feiern den Gewinn der Schweizer Meisterschaft am 11. Mai 2005.

10. Mai 2008: Finalissima zum Ersten

Die Saison 2007/08 endet mit der ersten von zwei Finalissima-Entscheidungen gegen YB innerhalb von zwei Jahren, bei denen den Baslern jeweils ein Remis zum Titel genügt. 38’015 Zuschauende im Joggeli sehen, wie Valentin Stocker und Marco Streller den FCB zum 2:0-Sieg und damit zum insgesamt zwölften Meistertitel schiessen.

Valentin Stocker feiert sein Tor zum 1:0, während Fans im Hintergrund jubeln. Daniela Frutiger/freshfocus.

16. Mai 2010: Finalissima zum Zweiten

Die zweite Finalissima gegen YB findet im Wankdorf statt. Wieder gewinnt der FCB 2:0, wieder trifft Valentin Stocker zur Basler Führung. Das zweite Tor für Rotblau erzielt Scott Chipperfield: Der damals bereits 34-jährige Australier war am Morgen mit einer Nackenstarre aufgewacht und musste intensiv behandelt werden, damit sich diese rechtzeitig löst. Draussen bleiben musste mit Behrang Safari ein anderer aufgrund einer Sperre: Ersetzt wurde der Schwede durch einen gewissen Xherdan Shaqiri. Der damals 18-Jährige meldete als Linksverteidiger YB-Torjäger Seydou Doumbia ab.

Valentin Stocker jubelt nach dem Tor zum 1:0 für FC Basel, fröhlich mit ausgestreckten Armen im Stadion. Foto von Andreas Meier/freshfocus.

25. Mai 2011: Kopf an Kopf mit dem FCZ

Auch ein Jahr später steht der Schweizer Meister bis zum letzten Spieltag noch nicht fest. Der FCB liefert sich im Saisonendspurt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem FCZ und hat nach 35 Runden nur einen Punkt Vorsprung auf die Zürcher. Mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen Luzern mit Toren von Alex Frei, Shaqiri und Jacques Zoua krönt sich der FC Basel in der letzten Runde der Super League zum Meister.

FC Basel-Spieler Marco Streller, Markus Steinhoefer, Xherdan Shakiri und Jacques Zoua jubeln über ein Tor im Spiel gegen FC Luzern am 25. Mai 2011.

29. April 2012: FCB darf vorzeitig feiern

Zum ersten Mal seit 2005 wird der FC Basel wieder vorzeitig Meister: Fünf Runden vor Saisonende feiert der FCB gegen Lausanne-Sport einen 3:1-Sieg und damit den dritten Titel in Serie. Die Torschützen heissen Streller, Frei und Zoua.

Marco Streller hält den Pokal, umgeben von Teamkollegen des FC Basel nach dem Super-League-Sieg gegen Lausanne Sport in Basel am 29. April 2012.

1. Juni 2013: Bobadillas Meistertor

In der nächsten Saison müssen sich die FCB-Fans wiederum gedulden: Zwar kann der FCB am letzten Spieltag aufgrund seiner drei Punkte Vorsprung und der um 16 Treffer besseren Tordifferenz gegenüber dem zweitplatzierten GC kaum mehr eingeholt werden, die mathematisch einwandfreie Entscheidung fällt aber erst im letzten Meisterschaftsspiel gegen St. Gallen. Basel gewinnt dank eines Tors von Raul Bobadilla 1:0 und ist Meister.

Raul Bobadilla vom FC Basel spielt gegen Ilija Ivic und Dejan Janjatovic vom FC St. Gallen in einem Super League Match am 01.06.2013 in Basel.

15. Mai 2014: Platzsturm in Aarau

Am vorletzten Spieltag der Super League gewinnt der FCB im Brügglifeld gegen Aarau 3:1, der fünfte Titel in Serie ist Tatsache. Der anschliessende Platzsturm mit Auseinandersetzungen zwischen Basler und Aarauer Anhängern verleitet Präsident Bernhard Heusler vor dem abschliessenden Heimspiel zu seiner berühmten «Mir wänn das nid!»-Rede.

Behrang Safari vom FC Basel gibt nach einem Super League Spiel in Aarau am 15. Mai 2014 Autogramme an Fans.

17. Mai 2015: Unentschieden zum Titel

Bisher konnte sich der FC Basel in diesem Jahrtausend immer mit einem Sieg zum Titel schiessen. Gegen YB reicht diesmal im Heimspiel der viertletzten Super-League-Runde ein 0:0, und der FCB ist nicht mehr von der Spitze zu verdrängen.

Marco Streller und Trainer Paulo Sousa vom FC Basel feiern den Gewinn der Schweizer Meisterschaft nach dem Spiel gegen die BSC Young Boys. Pyrotechnik im Hintergrund.

30. April 2016: FCB weit vor YB

Am 31. Spieltag der Super League ist der Vorsprung des FCB auf Verfolger YB bereits so gross, dass ein Sieg gegen Sion für eine frühe Entscheidung im Meisterrennen sorgen würde. Dank den Toren von Matias Delgado und Birkir Bjarnason gewinnt der FCB 2:1 und ist abermals Meister.

Birkir Bjarnason vom FC Basel feiert ein Tor gegen den FC Sion in der Super League, umgeben von Teamkollegen Aliji und Embolo im Stadion in Basel am 30. April 2016.

28. April 2017: Der zweite Stern

Es ist der bis anhin letzte Meistertitel des FC Basel. Diesen sichert sich Rotblau bereits am 30. Spieltag mit einem 2:1-Sieg in Luzern. Für den FCB treffen Seydou Doumbia und Renato Steffen, der insgesamt 20. Meistertitel und der achte in Serie sind Tatsache. Das FCB-Wappen auf der Trikotbrust wird seither von einem zweiten Stern geschmückt.

Michael Lang und Geoffroy Serey Die vom FC Basel feiern auf dem Spielfeld in Luzern mit Champagner nach einem Fussballspiel der Super League.
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Stattdessen schlafen die Spieler wie üblich zu Hause.Die Amateure dürfen sich wie Stars fühlenUnd doch ist nichts normal an diesem Tag für den FC Biel. Am Grauholz wird eine Polizeieskorte den Mannschaftsbus empfangen. Die Amateure dürfen sich wie Stars fühlen.27 von 28 von ihnen haben einen auslaufenden Vertrag, nach dem Verpassen des Aufstiegs in die Challenge League dürften viele weiterziehen. Das gilt auch für Sportkoordinator Oliver Zesiger, der Scout beim FC Lugano wird. So wird der Cupfinal für den FC Biel zum letzten Hurra.Vier Protagonisten haben einen speziellen Anteil am Erfolg des Underdogs.Der Goalie und die Gedanken an ShaqiriDer Mann mit den Nerven aus Stahl: Raphael Radtke liess mit seinen Paraden auf dem Weg in den Cupfinal bereits den FC Lugano und die Young Boys verzweifeln.Foto: Adrian MoserAm Sonntag wird Raphael Radtke in einer Berner WG aufwachen, den Zug nach Biel nehmen, um dann mit dem Team wieder nach Bern zu fahren. «Statt zwanzig Minuten dauert der Weg nun halt zwei Stunden», sagt der 23-Jährige. Er wirkt nicht so, als würde es ihm etwas ausmachen, natürlich nicht.Radtke ist der Goalie, der auf dem Weg in den Final erst den FC Lugano und dann YB zum Verzweifeln brachte. Auf eine Parade ist er besonders stolz, jene gegen die Berner, als er Lukasz Lakomys Schuss in der Verlängerung mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte. Direkt vor den YB-Fans, von denen ihn manche als «Schwuchtel» bezeichneten, zudem traf ihn ein Feuerzeug am Kopf. «Die hatten halt einen ziemlichen Pegel», sagt Radtke. Er ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen.Der Zuger ist im Nachwuchs des FC Luzern ausgebildet worden, Ardon Jashari und Luca Jaquez hiessen zwei seiner Teamkollegen. Aber für Radtke blieb der Weg nach oben versperrt, so kam er Anfang 2023 zum FC Biel. In Bern absolviert er gerade das Bachelorstudium in Volkswirtschaftslehre, viele seiner Kollegen sind YB-Fans. Nach dem Halbfinal konnte er sich für all die Sprüche, die er im Vorfeld kassiert hatte, genüsslich revanchieren.Unter der Woche absolvierte Radtke seine letzten Prüfungen. Die Konzentration fiel ihm ob des Trubels nicht leicht. Immer wieder kreisen seine Gedanken um dieses Spiel, das wie ein Monolith in seiner Karriere thront. Radtke hat sich überlegt, wie es wohl sein wird, Xherdan Shaqiri gegenüberzustehen. «Oft genug habe ich ihn im Fernsehen gesehen, nun ist er mein Gegner», sagt er. «Das ist schon ganz speziell.»Unzählige Tickets hat er für Freunde und Familie organisiert, «ein Prozent der Zuschauer gehört zu mir», sagt Raphael Radtke. Das sind rund 300 Leute.Der Captain führt ein RestaurantDie treue Seele: Captain Anthony De Freitas spielt schon seit 2019 für den FC Biel. Er sagt: «Ich bin mittlerweile mehr Bieler als Franzose.»Foto: Adrian MoserAnthony De Freitas ist die Konstante beim FC Biel. Seit 2019 spielt der Franzose für die Seeländer, im letzten Sommer übernahm er nach dem Rücktritt des früheren YB-Spielers François Affolter das Captainamt.De Freitas durchlief die Talentschmiede Monacos, er spielte für Port Vale in der vierthöchsten englischen Liga und für den Varzim SC in Portugals zweithöchster Spielklasse. «In Bradford und Sheffield durfte ich schon vor 25’000 Fans auflaufen, aber der Cupfinal wird zweifellos das grösste Spiel meiner Karriere», hält er fest. Die ungewohnte Kulisse, der Kunstrasen, dazu mit Basel den neuen Meister als Gegner – es spricht kaum etwas für den FC Biel. «Aber wir haben das Recht zu träumen. Was wir bis jetzt geschafft haben, ist aussergewöhnlich», sagt De Freitas.Und doch ist er kein Träumer, mit 31 hat er die Karriere nach dem Fussball aufgegleist: Seit einem Jahr führt De Freitas in Lausanne ein Restaurant, das auf Burger und Crêpes spezialisiert ist. Einmal pro Woche ist er vor Ort, ansonsten leitet er das Geschäft vom Seeland aus. Noch aber denkt der Aussenverteidiger nicht an den Rücktritt, sein Vertrag dürfte bald verlängert werden. Er fühle sich sehr wohl im Club und in der Umgebung, sagt er und fügt lächelnd hinzu: «Ich bin mittlerweile mehr Bieler als Franzose.»Der Abwehrhüne und Copain von Aurèle AmendaDas Talent: Damian Kelvin ist 1,94 Meter gross und 97 Kilogramm schwer. Seinetwegen sollen in den letzten Monaten mehrere Scouts ins Seeland gereist sein.Foto: Adrian MoserDer FC Etoile ist nur ein Bieler Quartierverein, sein Fanionteam spielt aktuell in der 4. Liga. «Aber dieser Club bildet gute Innenverteidiger aus», sagt Damian Kelvin augenzwinkernd.François Affolter und Aurèle Amenda lernten das Fussball-Abc beim FC Etoile, beide spielten sich später bei YB in den Dunstkreis der Nationalmannschaft. Und ja, auch Kelvin begann auf dem Sportplatz Mühlefeld – zusammen mit Amenda. 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Oft genug ist er in den letzten Wochen darauf angesprochen worden. «Das war die pure Euphorie, herrlich!», sagt er.30 ist Dzonlagic gerade eben geworden, seine ungewöhnliche Karriere neigt sich dem Ende zu. In Schönbühl aufgewachsen, spielte der Sohn bosnischer Eltern mit 18 für den FC Bern in der 1. Liga. Innert einem Jahr schaffte er dann über die U21 des FC Thun den Sprung in die Super League. Er, der in einer Autogarage die Lehre zum Carrosserielackierer absolviert hatte, war plötzlich doch noch Profifussballer.«Ein Ausgleich zum Fussall zu haben, ist enorm wichtig.»Omer Dzonlagic, Stürmer und StudentNun ist er der Routinier, der seinen jungen Teamkollegen mit Rat zur Seite steht. Letzten Sommer begann er ein Fernstudium in Wirtschaftsinformatik, hätte er das bloss früher getan, denkt er sich nun. In Thun oder später in Kriens und Baden war seine Woche manchmal schon am Dienstag gelaufen, wenn er gemerkt hatte, dass er nicht von Beginn an spielen würde. «Ein Ausgleich zum Fussall zu haben, ist enorm wichtig», sagt Dzonlagic. «Auch wenn es bloss ein Koch- oder Sprachkurs ist.» Das ist ein Tipp, den er den Jungen gibt.Tipps hat er in diesen Tagen selbst viele erhalten, er solle den Cupfinal geniessen und befreit aufspielen, ist so ein Satz, den er aus seinem Umfeld gehört hat. Das ist leichter gesagt als getan bei einer Partie, die auch für ihn der absolute Karrierehöhepunkt ist.Vier Tore hat er auf dem Weg in den Final erzielt. Viele seiner Liebsten werden auf der Tribüne des Wankdorfs sitzen, 50, 60 Leute vielleicht, fast alle in einer Reihe. Wer neben wem sitzt, war eine Herausforderung, die sich Dzonlagic stellte. Fast wie bei einer Hochzeit.Das Cup-Abenteuer des FC BielNewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenDritte Halbzeit – der Fussball-Podcast von TamediaDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Marco Oppliger ist seit 2013 als Sportredaktor für Tamedia tätig. Seine Kernthemen sind Eishockey und Ski Alpin, ebenso berichtet er über Schwingen und Leichtathletik.Mehr InfosDominic Wuillemin arbeitet als Sportredaktor bei Tamedia und schreibt seit 2010 über Sportthemen – mit Fokus auf Fussball.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

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    AboTrainingslager des FC Basel – Wer kommt mit? Was ist im Fokus? Und warum geht der FCB nach Schruns?Die erste Mannschaft von Rotblau weilt ab Donnerstag im Vorbereitungs-Camp. Die BaZ beantwortet die wichtigsten Fragen.Publiziert heute um 10:13 UhrVor einem Jahr war der FC Basel in Seefeld im Trainingslager.Foto: Erich Spiess (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDer FC Basel fährt am 26. Juni die erste Mannschaft knapp 250 Kilometer in den Osten, ins Trainingslager nach Schruns. Dort verbleiben Ludovic Magnin und sein Team neun Nächte, ehe sie am 5. Juli die Heimreise antreten. Die BaZ beantwortet die acht wichtigsten Fragen.Warum fährt der FC Basel nach Schruns?Nachdem Rotblau die letzten beiden Sommer-Trainingslager in Seefeld in Tirol bestritten hat, geht es nun nach Schruns. Das 4000-Seelen-Dorf liegt etwas weniger östlich, im Bundesland Vorarlberg – genauer gesagt im Montafon. Der FCB begründet die Wahl des neuen Orts wie folgt: «Schruns-Tschagguns ist von Basel aus deutlich schneller erreicht, es bietet ein sehr gutes Gesamtpaket und die Plätze sind top und näher am Hotel gelegen als in der Vergangenheit.» Zudem habe der FCB über den Ort sehr gute Referenzen erhalten. Im Montafon waren vor Rotblau schon grosse Mannschaften des europäischen Fussballs. Beispielsweise Feyenoord Rotterdam, Freiburg, Stuttgart, Everton und die spanische Nationalmannschaft.Was ist sonst noch neu?Die erste Mannschaft des FC Basel hat ein neues Trainerteam. Ludovic Magnin übernimmt bekanntlich Fabio Celestinis Position des Cheftrainers. Zudem ersetzt Matthias Kohler Davide Callà als Assistenztrainer, Roger Thöni folgt auf Thomas Bernhard als Athletiktrainer, André Santos stösst zum Videoanalyse-Team und auch Simone Grippo ist neu als Talentmanager Teil der ersten Mannschaft.Welche Spieler sind dabei?Rund 30 Spieler des FC Basel werden die Reise ins Trainingslager antreten. Neben den zu erwartenden Kaderspielern der letzten Saison sind auch ein paar Rückkehrer und neue Gesichter dabei. So werden Andrin Hunziker, Juan Gauto, Roméo Beney, Emmanuel Essiam, Dion Kacuri und Winter-Zugang Kaio Eduardo mit nach Schruns reisen. Sie alle waren zuletzt verliehen, erhalten nun aber die Chance, sich zu zeigen und den Sprung ins Kader der nächsten Saison zu schaffen. 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Er wird voraussichtlich frühestens im Herbst wieder einsatzbereit sein.Ebenfalls abwesend sind Djordje Jovanovic (aus privaten Gründen), Adriano Onyegbule, der sich noch in den letzten Zügen seiner Reha befindet und Anfang Juli mit der U-21 in die Vorbereitung startet und der im Februar verpflichtete Innenverteidiger Daniel Asiedu. Letzterer wird voraussichtlich verliehen.Mittelfeldspieler Metinho, den der FCB für die Rückrunde lediglich von Troyes ausgeliehen hatte, trainiert aus diesem Grund ebenfalls nicht mit Rotblau. Die Verhandlungen mit der City-Group laufen noch.Worauf liegt der Fokus?In einem Trainingslager geht es natürlich darum, dass die Spieler für die anstehenden Ernstkämpfe fit werden. Das betrifft die Ausdauer, die Kraft, aber auch die Körperkomposition, bei welcher die Sommerpause den perfekten Zeitpunkt für Anpassungen darstellt. Vor Jahresfrist war dafür Ernährungsberater Jose Blesa zuständig. Doch dieser wechselte mit Fabio Celestini zu ZSKA Moskau. Hierzu sagt der FCB: «Die in der vergangenen Saison etablierte Arbeit im Ernährungsbereich wird fortgeführt.» In welchem Rahmen und in welchem personellen Setting das geschehen wird, werde noch bestimmt. So oder so ist klar, dass die Ernährung in den kommenden Wochen eine zentrale Rolle einnehmen wird.Ein weiteres Thema, das Ludovic Magnin angehen wird, ist das Mentale. Hier geht es einerseits um zwischenmenschliche Dinge wie einen guten Teamzusammenhalt, an denen man in einem Trainingslager gut arbeiten kann. Andererseits wird zentral sein, dass es dem Staff gelingt, den Ehrgeiz der Spieler wieder auf ein Maximum zu bringen. Ludovic Magnin will nicht viel an der Spielweise seiner Mannschaft verändern.Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Schliesslich wird Magnin auch taktische Feinschliffe vornehmen. Dazu sagte der Trainer bereits, dass er nicht viel an der grundsätzlichen Ausrichtung der Vorsaison ändern wolle. Er wolle die Spiele dominieren, rasch umschalten und noch etwas höher stehen, als der FCB das in der Vorsaison getan habe.Wie sieht das Programm aus?Am 26. Juni fährt der FCB rund drei Stunden von Basel nach Schruns. In den darauffolgenden Tagen ist laut dem Club bisher nichts als «sehr viel und sehr intensives Training» geplant. Das dürfte an einem normalen Tag in etwa heissen: zwei Rasentrainings, eine Einheit im Fitnessraum, strikte Ernährungsvorschriften, immer wieder Ruhezeiten und ein paar Medientermine. Volles Programm also. Am 5. Juli dann, bevor das Team die Heimreise antritt, ist ein Testspiel gegen SCR Altach angesetzt. Die Partie findet in Nenzing statt und beginnt um 15 Uhr. Anschliessend bleiben dem FCB noch drei Wochen Training mit vier Testspielen, ehe am 26. Juli um 18 Uhr die neue Super-League-Saison in St. Gallen beginnt.Was tut sich auf dem Transfermarkt?Derzeit ist es noch verhältnismässig ruhig, was die Transfergerüchte rund um Rotblau angeht. Das lässt sich einerseits damit begründen, dass das Transferfenster in den meisten für die Schweiz relevanten Ligen erst Anfang Juli öffnet. Andererseits ist es im Interesse des FCB, dass gerade auf der Abgangsseite nach einer solch erfolgreichen Saison möglichst wenig passiert. Dennoch ist in der kommenden Zeit mit mehreren Transfers zu rechnen. Nachdem Leon Avdullahu den Club bereits in Richtung Hoffenheim verliess, ist anzunehmen, dass ein neuer zentraler Mittelfeldspieler zum Kader hinzukommt. So sagte Sportdirektor Daniel Stucki beim Trainingsauftakt, dass man gerne drei, vier gestandene zentrale Mittelfeldspieler im Kader hätte. An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosWeiter würde ein Abgang einer der beiden Innenverteidiger Jonas Adjetey und Adrian Barisic nicht überraschen. Bei Ersterem kursiert in ghanaischen Medien das Gerücht, dass Real Betis Sevilla an ihm interessiert sein soll. So oder so ist aufseiten des FC Basel aber vorgesehen, dass ein weiterer Innenverteidiger zum Kader stösst. In der Offensive hingegen ist fraglich, ob es überhaupt zu Zugängen kommen wird – selbst wenn einer der Leistungsträger Bénie Traoré und Philip Otele sich verabschieden würde. Laut Sportchef Daniel Stucki sei man gerade auf den Flügeln sehr gut aufgestellt.Was bietet Schruns-Tschagguns?Sollten Sie noch auf der Suche nach einer Feriendestination und Fan des FC Basel sein, wäre es durchaus eine Überlegung wert, Rotblau nach Schruns zu folgen. Denn das Gebiet hat auch abseits des Fussballplatzes einiges zu bieten und grösstenteils ist trockenes Wetter gemeldet bei Höchsttemperaturen zwischen 21 und 32 Grad. Die beiden Gemeinden Schruns und Tschagguns gelten als Sport-Hotspot des Montafon. Ob Wandern, Velofahren, Klettern, Golf oder Tennis, die Region hat für die meisten etwas zu bieten. Umgeben sind die Dörfchen in Vorarlberg von einer idyllischen Berglandschaft, in deren Mitte ein Fluss, die Ill, verläuft. Im Norden ist das Tal von der Verwallgruppe begrenzt und im Süden vom Rätikon und der Silvretta. Zu Letzterer gehört auch der Piz Buin, der zu einem Teil in der Schweiz liegt.Trainingsauftakt beim FC BaselDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare