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AboDarum ist der FC Basel top

Erstens: Xherdan Shaqiri. Zweitens: Xherdan Shaqiri. Drittens: …

Xherdan Shaqiri (FCB) jubelt nach seinem 2:1 Tor im Fussball Meisterschaftsspiel der Swiss Super League zwischen FC Basel 1893, FCB,und Servette FC, SFC, im St. Jakob-Park, am Sonntag, 24. November 2024 in Basel. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
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In Kürze:

  • Xherdan Shaqiri zeigt sich als entscheidender Leader mit Toren und Assists.
  • Bénie Traoré und Taulant Xhaka stehen exemplarisch für die Solidarität in der Mannschaft.
  • Marwin Hitz stabilisiert die beste Abwehr der Liga und sammelt Punkte für Vertragsverlängerung.
  • Kein Ligakonkurrent vermochte bisher restlos zu überzeugen.

Dass Trainer Fabio Celestini zuerst genannt werden muss, wenn man die erstaunliche einjährige Entwicklung des FC Basel vom Tabellenletzten zum Tabellenführer der Super League verstehen will, ist klar und wurde bereits ausgeführt (lesen Sie hier). Wir nennen – mit starkem Fokus auf die Mannschaft – zehn weitere Gründe, warum der FCB am Samstag erstmals seit über drei Jahren als Leader in eine Meisterschaftsrunde steigt.

Xherdan Shaqiri und die Attitüde

Xherdan Shaqir, FCB Fussballspieler, Interview und Portrait am Mittwoch, 18. September 2024 in Basel. © Photo Dominik Plüss

Xherdan Shaqiri war nicht topfit, als er zum FCB zurückkehrte. Und Xherdan Shaqiri wirkte mit seiner Körpersprache auch immer mal wieder so, als ob er sich vorkomme wie der Einäugige unter Blinden, als im September noch wenig zusammenpasste.

Vielleicht tut man ihm damit unrecht. Aber ungefähr so waren sie halt, die ersten Eindrücke.

Seit Oktober ist das Bild ein komplett anderes. Ist da ein Shaqiri, der wieselt. Aber auch einer, der sich mit seinem kompakten Körper immer wieder erfolgreich gegen grössere Gegenspieler stemmt. Da ist ein Shaqiri, der auch mal verteidigt, sogar grätscht. Und da ist ein Shaqiri, der seine Mitspieler ermuntert und motiviert.

Gewiss: Manchmal staucht er sie auch zusammen. Oder trägt mit dem Trainer ein Wortgefecht aus. Aber: Es rundet nur das Bild der vergangenen zwei Monate ab. In Verbindung mit sechs Siegen sowie seinen fünf Toren und sieben Assists, die ihn zum Liga-Topskorer machen, ist es das Bild eines ehrgeizigen Leaders. Xherdan Shaqiri ist im goldenen Herbst der erste Anführer auf dem Platz gewesen. Und zwar diskussionslos.

Xherdan Shaqiri und die Standards

Xherdan Shaqiri (FCB) trifft zum 1:0 Tor im Fussball Meisterschaftsspiel der Swiss Super League zwischen FC Basel 1893, FCB,und Servette FC, SFC, im St. Jakob-Park, am Sonntag, 24. November 2024 in Basel. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

Bereits bei seiner Verpflichtung war eines klar: Bei Standardsituationen würde Shaqiri mit seinem aussergewöhnlichen linken Fuss ein Plusfaktor sein. Das hat sich bereits eindrücklich bestätigt: Starke sieben seiner zwölf Skorerpunkte (die er alle erst ab Oktober erzielt hat) stehen mit einem ruhenden Ball in direktem Zusammenhang. Macht im Durchschnitt über diese Phase genau ein Tor, das Shaqiri dem FCB per Standard vorbereitet oder selbst erzielt. Ein absoluter Spitzenwert.

Dabei hat er schon fast die ganze Palette gezeigt: Da waren Corner- und Freistossflanken auf die Köpfe der Torschützen. Da war aber auch ein direkt verwandelter Freistoss und Corner. Und da war ein im Nachschuss verwerteter Elfmeter. In der Liga fehlt damit – Einwürfe nicht berücksichtigt – nur noch das Einfachste: ein direkt verwandelter Penalty. Den allerdings gab es im Cup bei Stade Nyonnais und brachte die nächste Runde.

Bénie Traoré und die Solidarität

Konrad Faber (SG), links, gegen Benie Traore (FCB), rechts, im Fussball Meisterschaftsspiel der Regular Season der Swiss Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC St. Gallen 1879 im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 20. Oktober 2024. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Welch ein Raunen ging am Sonntag beim Servette-Spiel durch das rotblaue Publikum, als Bénie Traoré den Ball aus aussichtsreicher Position hoch in die Muttenzerkurve drosch. Ihn deshalb als «Chancentod» abzustempeln, wäre allerdings falsch. Denn: Der Ivorer ist hinter Xherdan Shaqiri der zweitbeste Skorer der Liga.

Was ihn fast noch mehr auszeichnet, ist seine Mannschaftsdienlichkeit gegen den Ball. Er ist einer derjenigen Spieler, die bereit sind, jene Extrameter im Kampf gegen den Ball zurückzulegen, die noch nie Shaqiris grosse Stärke waren. Und er steht damit exemplarisch für andere wie etwa Dominik Schmid, die vielleicht auffälliger agieren könnten, sich aber ganz in den Dienst des Mannschaftserfolgs stellen.

Kevin Carlos und die Wasserverdrängung

20.10.2024; Basel; Fussball Super League - FC Basel - FC St. Gallen; 
Kevin Carlos (Basel) gegen Albert Vallci (St. Gallen) 
 (Marc Schumacher/freshfocus)

Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten hat Kevin Carlos längst jenes Fitnesslevel erreicht, das man von ihm bei Rotblau erwartet. Und vor allem: In den letzten sechs Partien gelangen dem 23-jährigen Spanier fünf Tore.

Das ist aber nur die eine Seite seiner Wichtigkeit im Sturmzentrum. Seit Carlos Anfang Oktober gegen den Schweizer Meister Young Boys erstmals in der Basler Startelf stand, hat die rotblaue Offensive an Robustheit gewonnen. Dank seiner Physis gewinnt der Yverdon-Zuzug nicht nur viele Zweikämpfe, ihm gelingt es immer wieder, Bälle festzumachen und das Spiel geschickt auf die Seiten zu verlagern. Für den FCB ist dies von grossem Wert, kann er sich doch so mit seiner ballbesitzorientierten Shaqiri-Offensive regelmässig in der gegnerischen Hälfte festsetzen.

Nicolas Vouilloz und die Abwehrreihe

Nicolas Vouilloz (FCB), gauche, lutte pour le ballon avec Kaly Sene (LS), droite, lors de la rencontre de football de Super League entre FC Lausanne-Sport et FC Basel 1893 le dimanche 21 juillet 2024 au stade de la Tuiliere a Lausanne. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

Der FC Basel schiesst nicht nur die meisten Tore der Liga, er bekommt zusammen mit dem FC Lugano auch die wenigsten. Das hat auch damit zu tun, dass die Abwehr in der Ära Celestini um einiges sattelfester wirkt als zuvor. Die defensive Stabilität des ersten Halbjahres 2024 ist in das aktuelle Championat implementiert worden. Unabhängig davon, ob Celestini mit drei oder vier Verteidigern spielen lässt: Die Defensive funktioniert.

Das zeigt sich auch daran, dass es aktuell kaum eine Rolle spielt, wer im Einsatz steht. Das beste Beispiel dafür ist Nicolas Vouilloz. Der Romand ist durch die jüngste Verletzung von Jonas Adjetey in die Startformation gerutscht und hat sich nahtlos in den Defensivverbund eingefügt. Nun, da Adrian Barisic gegen Lausanne gesperrt fehlen wird, dürfte der wiedergenesene Adjetey in die Verteidigung zurückkehren – neben den zurzeit gesetzten Vouilloz, Dominik Schmid und Joe Mendes.

Marwin Hitz und die Ausstrahlung

02.11.2024; Basel; Fussball Super League - FC Basel - FC Winterthur; Sportdirektor Daniel Stucki (Basel) Torhueter Marwin Hitz (Basel) Praesident David Degen (Basel)  (Daniela Frutiger/freshfocus)

Zuletzt hat Marwin Hitz gegenüber SRF gesagt, dass er noch eine weitere Saison auf Profilevel Fussballspielen möchte. Sofern er weiterbeschäftigt werde. Der Vertrag des 37-Jährigen läuft im Sommer bei Basel aus, erste Gespräche mit dem Club haben bereits stattgefunden.

Offensichtlich ist, dass der Routinier seit Sommer Bonuspunkte für eine allfällige Vertragsverlängerung gesammelt hat. Denn: Er ist wichtiger Teil der gefestigten Basler Defensive und tritt mit einer ganz anderen Ausstrahlung und Körpersprache auf, als er es im Vorjahr tat. Hinzu kommt die Statistik: Aktuell steht Hitz bei fünf Ligaspielen ohne Gegentreffer. Das ist der zweitbeste Wert der Liga. Und die 1,07 Gegentreffer, welche die Basler mit ihm im Schnitt kassiert haben, sind Spitze.

Leon Avdullahu und der Fortschritt

L'arbitre Stefan Horisberger, droite, met un carton a Leon Avdullahu (FCB), gauche, lors de la rencontre du championnat de football de Super League entre le FC Sion et le FC Bale ce samedi, 31 aout 2024 au stade de Tourbillon a Sion. (KEYSTONE/Cyril Zingaro)

Der Solothurner ist kein Mann der lauten Worte. Vielmehr besticht der 20-Jährige in dieser Saison durch seine Konstanz. Oder präziser gesagt: Der Mittelfeldspieler ist auf gutem Niveau konstanter geworden in seinen Leistungen.

Kommt hinzu, dass er seinen Platz im Zentrum auf sicher hat; egal, in welchem System Fabio Celestini seine Farben spielen lässt. Avdullahu fehlt in der Liga nur beim Heimspiel gegen Zürich in der Startelf – weil er gesperrt ist. Überhaupt lässt sich sagen: Seit Fabio Celestini beim FCB das Sagen hat, ist Leon Avdullahu Stammkraft geworden und spielt so regelmässig wie kaum ein anderer.

Taulant Xhaka und die Akzeptanz

Taulant Xhaka (FCB), links, und Bradley Fink (FCB) sitzen auf der Ersatzbank im Fussball Meisterschaftsspiel der Swiss Super League zwischen dem FC Luzern, FCL, und dem FC Basel 1893, FCB, am Sonntag, 29. September 2024 in der Swissporarena in Luzern. (KEYSTONE/Philipp Schmidli)

Ist er nun Captain, oder ist er es nicht? Diese Frage beschäftigt die FCB-Fans nach dem Abgang von Fabian Frei zu Winterthur. Zur Klärung: Ja, er ist es – sofern er spielt. Nur: Xhaka spielt kaum. Seine Ligabilanz: nur 118 Minuten, verteilt auf acht Teileinsätze. Noch nie stand er in der Startelf.

Das sind Zahlen, die Xhaka und dessen Entourage in der Vergangenheit hätten erzürnen lassen. Wir erinnern uns an die eine oder andere Instagram-Botschaft des Spielers oder seines Bruders Granit …

Letztmals kam dies im März vor – und seither ist es still, obwohl Xhaka kaum spielt. Er selbst sagt, er habe sich inzwischen gut mit seiner Rolle als Routinier auf der Ersatzbank arrangiert (lesen Sie hier). Etwas, das auch andere Stimmen bestätigen, die gleichzeitig Xhakas unveränderte Wichtigkeit in der Kabine betonen.

Der Teamgedanke scheint beim FC Basel so viel Gewicht zu haben wie schon lange nicht mehr. Wohl auch, weil der Captain mit gutem Beispiel vorangeht.

Daniel Stucki und das Sandwich

FCB-Sportchef Daniel Stucki vor dem Fussball Meisterschaftsspiel der Regular Season der Swiss Super League zwischen dem FC Basel 1893 und Yverdon Sport FC im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Sonntag, 25. August 2024. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Was kann Daniel Stucki, der noch nie Sportchef war, beim FC Basel bewirken? Die Antwort lautet: offenbar viel. Als ehemaliger Mitarbeiter der Basler Polizei scheint der ehemalige Meisterspieler des FC Zürich auf vielen sportlichen Ebenen eine klarere Linie zu fahren, als dies zuvor der Fall war.

Hinzu kommt: Anstatt sich im Sandwich zwischen Präsident David Degen und dem Trainer sowie den Spielern aufzureiben, ist es ihm bisher mit seiner Art gelungen, jenes Bindeglied zu sein, von dem man in der Vergangenheit zwar immer sprach, das man aber eigentlich nie hatte.

Wie sehr sich Stucki dabei von Degen zu emanzipieren vermag? Ob er ihm häufiger widerspricht oder zunickt? Im Grunde ist dies egal – und zählt nur, wie gut das Zusammenspiel funktioniert.

Patrick Rahmen und die Konkurrenz

06.10.2024; Basel; Fussball Super League - FC Basel - BSC Young Boys; Trainer Patrick Rahmen (YB) nach dem Spiel (Toto Marti/Blick/freshfocus)
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1,87 Punkte. Das ist der Schnitt des aktuellen Leaders. Und dass diesen nicht nur der FC Basel, sondern auch der FC Lugano (bei schlechterer Tordifferenz) aufweist, passt zum Gesamtbild einer Meisterschaft, die sich bislang vor allem dadurch auszeichnet, dass noch immer die halbe Liga als künftiger Meister infrage kommt.

Der FCB profitierte bei seinem jüngsten Lauf an die Spitze also auch davon, dass sich bislang kein Konkurrent findet, der sich durch Konstanz auf hohem Niveau ausgezeichnet hat. Dies, während mit dem BSC Young Boys der Meister der vergangenen zwei Jahre seine Krise noch immer nicht überwunden hat: Seit der Entlassung von Trainer Patrick Rahmen ist der Rückstand von YB auf die Spitze zwar tatsächlich kleiner geworden – allerdings minim: Er beträgt nun noch elf statt zwölf Punkte …

In keiner anderen Super-League-Saison zuvor hatte der Leader nach 15 Spieltagen so wenige Zähler auf seinem Konto. Was dazu passt: Der FC Lausanne-Sport stellt bislang die einzige Mannschaft, die vier Siege in Folge feiern konnte. Der FCB kann diese Serie am Samstag ab 18 Uhr egalisieren – dann, wenn er im St.-Jakob-Park diesen FC Lausanne-Sport schlägt. Gelingt ihm dies, dann bleibt er weiter Leader.

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Muff), Cantaluppi, Magro, Hakan Yakin; Tchouga, Tum.Oktober 1997: Berger gehtDer damalige FCB-Trainer Jörg Berger (links, mit Ottmar Hitzfeld) hatte am Rheinknie nicht viel zu lachen und war seinen Job bald wieder los.Foto: ImagoJörg Berger wird in der NLA-Qualifikationsrunde 1997/98 das Auswärtsspiel bei Etoile Carouge zum Verhängnis. Danach ist der Deutsche seinen FCB-Trainerjob los. Es ist das Ende eines grossen Basler Missverständnisses. Der FCB verliert gegen den Aussenseiter 1:2. Der Siegtreffer gelingt Philippe Hertig, einem Ex-Basler.Basel befindet sich zu diesem Zeitpunkt sportlich auf Talfahrt. Schon beim ersten Aufeinandertreffen dieser zwei Teams in jener Saison soll Berger vor dem Spiel vor versammelter Mannschaft gesagt haben: «Wir haben Gaudino, wir haben Zuffi, wir haben Huber! Wen haben die? Niemand!» Die Partie endet torlos.Es ist eine illustre Mannschaft, die der FCB in jener Saison stellt. Nebst den Neuen aus der Bundesliga trägt auch Fabrice Henry Rotblau. Der Franzose gilt als Enfant terrible. Der Exzentriker fällt vor allem mit seinen Eskapaden neben dem Spielfeld auf. Beim FCB stimmt in dieser Saison sportlich einiges nicht.Tore: 45. Subiat 0:1. 67. Aguilar 1:1. 81. Hertig (Penalty) 2:1.FCB: Huber; Ceccaroni, Kreuzer, Hartmann, Nemtsoudis (46. Mendi); Barberis (76. Alex Frei), Konde (68. Henry), Gaudino, Zuffi; Subiat, Frick.Mai 1994: Basel feiertAn dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosEs ist die beste Aufstiegsparty der Welt. Ein Abend, den keiner, der dabei gewesen ist, je vergessen wird. Am 3. Mai 1994 reicht dem FC Basel ein Punkt bei Etoile Carouge, um in die Nationalliga A zurückzukehren.Dario Zuffi gelingt im Stade de la Fontenette der goldene Treffer zum 1:1. Danach fliegt die Mannschaft von Genf nach Basel – ein Geschenk von der Crossair an den FCB – und wird spätabends von Tausenden Fans auf dem Barfi gefeiert. Freinacht, Freibier, eine Riesensause.Auf den Schultern der Fans werden die Spieler heroisch durch die Stadt getragen. Nach trüben Jahren in der Nationalliga B wirkt diese Promotion befreiend. Ausgelassenheit pur mitten in der Stadt. Bei diesen Feierlichkeiten fehlt nur einer: Aufstiegstrainer «Didi» Andrey bleibt, weil er es so geplant hat, nach dem Spiel für ein paar Tage in der Westschweiz.Tore: 67. Langers 1:0. 74. Dario Zuffi 1:1.FCB: Huber; Walker, Ceccaroni, Tabakovic, Meier; Jeitziner, Smajic, Cantaluppi, Berg (73. Steingruber), Hertig (83. Gigon); Dario Zuffi.Der FC Basel im Februar 2025Den Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenDominic Willimann ist seit 2007 Sport-Redaktor der BaZ und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist er mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut und hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst. Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare