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Beim FCB-Sieg in Thun

Xherdan Shaqiri liefert die Antwort auf dem Plastikrasen

Xherdan Shaqiri jubelt nach seinem Tor für den FC Basel gegen den FC Thun in der Super League am 13. September 2025.
In Kürze:

  • Während der Nationalmannschaftspause absolvierte der FCB ein intensives Trainingsprogramm für kommende Herausforderungen.
  • Der Basler Fussballclub erwartet nun fünf wichtige Pflichtspiele innerhalb von 16 Tagen.
  • Mit zwei Toren und einem Assist brillierte Shaqiri beim 3:1-Sieg gegen Thun.
  • Der FCB-Captain führt die Skorerliste der Super League mit sieben Punkten an.

Vielleicht hat es Xherdan Shaqiri in den letzten zwei Wochen tief im Innern zuweilen ein wenig gewurmt, nicht mehr Teil der Schweizer Nationalmannschaft zu sein. Denn statt zwei Länderspiele und ein paar Trainings zu bestreiten, schwitzte er mit dem FC Basel in der Brüglinger Ebene. «Ja», erzählt FCB-Trainer Ludovic Magnin am Samstag nach dem Pflichtspiel in Thun, «die Mannschaft wird überrascht gewesen sein, weshalb sie in einer Nationalmannschaftspause so viele Kilometer abspulen musste. Wir haben hart gearbeitet, waren nicht im Wellness.»

Kurzum: Der FCB hat den Meisterschaftsunterbruch genutzt, um sich für die nächsten Wochen fit zu machen. «Wir müssen bis im Dezember durchhalten», sagt Magnin. Schliesslich stehen ab jetzt einige englische Wochen an.

Als Nächstes hat der FCB fünf Pflichtspiele innerhalb von 16 Tagen vor sich: Schweizer Cup, Europacup, Liga: von Genf (Etoile Carouge) über Freiburg wieder nach Genf (Servette) – und dazwischen die Heimspiele gegen Luzern und Stuttgart. Da bleibt zwischen diesen Partien neben der Regeneration höchstens noch Zeit für Videostudium.

Die Extraschicht in den letzten Tagen scheint sich jedoch bereits ein erstes Mal gelohnt zu haben. Nicht nur für den FCB, der sich dank des 3:1 beim FC Thun in der Spitzengruppe der Super League festgesetzt hat, sondern eben auch für Xherdan Shaqiri. In der Stockhorn-Arena bestätigt der 33-Jährige, weshalb FCB-Mitbesitzer David Degen im jüngsten Interview mit dieser Zeitung betonte, «dass Shaqiri uns sportlich massiv weitergebracht hat». Und er bestätigt ebenso die Worte von Basels Sportdirektor Daniel Stucki bei dessen Transferbilanz: «Wir haben die mit Abstand beste Nummer 10 der Schweiz bereits.»

Shaqiris Auftritt in Thun

Es ist in Thun eines dieser Spiele, in denen der Basler Regisseur den Unterschied ausmacht: Beim ersten FCB-Treffer antizipiert er die Situation derart richtig, dass er allein vor dem Thuner Tor nur noch einzuschieben braucht. Beim zweiten FCB-Treffer schlägt er eine Flanke auf Albian Ajeti, die nur wenige in dieser Liga so schlagen können. Und beim dritten FCB-Treffer übernimmt er die Verantwortung und trifft in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt. Dazwischen schaltet er auf dem Kunstrasen im Berner Oberland manchmal in den Leerlaufmodus. Aber als er liefern muss, ist der Augster zur Stelle.

Es ist dies ein starkes Ausrufezeichen, das Shaqiri setzt, nachdem in den letzten Wochen nicht immer alles gut gewesen ist, was die FCB-Fans von ihrem Ausnahmekönner zu sehen bekommen haben. Vor allem seine Gestik und sein Lamentieren gegenüber Unparteiischen, Mitspielern und Gegnern stiessen vielerorts auf Unverständnis, zumal – bis auf das Heimspiel gegen die Berner Young Boys – seine Leistungen durchzogen waren.

Xherdan Shaqiri vom FC Basel schiesst ein Tor per Elfmeter gegen FC Thun in der Super League am 13. September 2025.

Und dann war da noch Shaqiris TV-Auftritt nach dem Hinspiel der Champions-League-Playoffs gegen den FC Kopenhagen, als er monierte, man hätte vielleicht auch früher Auswechslungen vornehmen und so die Gelb-Rote Karte von Jonas Adjetey verhindern können.

Es war dies eine öffentliche Kritik an Trainer Ludovic Magnin, die inzwischen längst intern beredet und bereinigt worden ist. Es war dies aber auch eine öffentliche Kritik, bei der sich viele fragten: Darf Shaqiri das? Der ehemalige FCB-Trainer Urs Fischer etwa stufte diese Aussage gar als «gefährlich» ein.

Das Aus in der Champions League

Aber da waren nicht nur diese Misstöne rund um die zwei Spiele auf dem Weg zur Königsklasse. Sondern schlicht auch der Fakt, dass der FC Basel es in diesen beiden Partien gegen den dänischen Meister aus Kopenhagen nicht geschafft hat, in der Offensive jene Nadelstiche zu setzen, die dazu führen hätten können, dass der FCB im Kreis der grossen Europa mitspielen darf.

In 180 Minuten hat der Schweizer Doublegewinner nur einen Treffer erzielt. Xherdan Shaqiri verwandelte im Hinspiel im St.-Jakob-Park einen Foulpenalty zur frühen Basler Führung, nachdem Ajeti gefoult worden war. Sonst aber schaffte es der FCB nicht, den starken Kopenhagen-Goalie Dominik Kotarski zu bezwingen.

Vieles in der Basler Offensive war in diesen beiden Partien nicht so, wie sich das Shaqiri aus der Vorsaison gewohnt war: Bénie Traoré fiel verletzt aus, Anton Kade sowie Kevin Carlos verliessen den Club rund um diese zwei Spiele, und Ergänzungsspieler wie Arlet Junior Zé oder Marin Soticek mussten in die Bresche springen.

Hinzu kam, dass der Deutsche Moritz Broschinski – als Carlos-Ersatz nach Basel geholt – noch nicht in die Abläufe bei Rotblau eingebunden war. Faktoren, die dazu führten, dass der FCB seine europäische Reise durch die Europa League antreten muss.

In der Super League ist keiner besser als Shaqiri

Die Antwort von Xherdan Shaqiri auf das Scheitern in der Champions-League-Qualifikation und auf die Nebengeräusche rund um diese Spiele kam nun aber auf dem Plastikrasen von Thun. Was zur Folge hat, dass sich der Routinier in den Statistiken der Swiss Football League wieder dort befindet, wo er aufgrund seiner Klasse hingehört: Mit sieben Skorerpunkten (4 Tore, 3 Assists) ist er bereits nach sechs Spieltagen der Super League an der Spitze dieser Rangliste. Zur Erinnerung: In der Doublesaison sammelte Shaqiri insgesamt beinahe rekordverdächtige 39 Skorerpunkte.

Die Formkurve des Basler Captains zeigt also nach oben. Wettbewerbsübergreifend darf er sich in den letzten fünf Spielen sieben Torbeteiligungen gutschreiben lassen. Es ist ein Wert, der Shaqiri und Co. für die kommenden Aufgaben Mut machen dürfte. Zumal die Belastung in den nächsten Wochen für den FC Basel nicht weniger wird. Und dafür braucht Rotblau eben auch einen Xherdan Shaqiri in Bestform.

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Dasselbe gilt, sollten die Basler oder die Grasshoppers auf Kosten von Luzern oder St. Gallen den Sprung in die Top 6 schaffen.Kommt es so weit, muss die Geschäftsleitung der Liga anhand der vom Computer berechneten Spielpläne bestimmen, welcher Club bevorteilt wird – und welcher benachteiligt. Wehklagen der Betroffenen nicht ganz ausgeschlossen.Welche anderen Ungleichheiten es sonst so gibtTeams, die nach 33 Runden nicht in derselben Tabellenhälfte sind, spielen nur dreimal gegeneinander. Gelingt zum Beispiel den Grasshoppers oder den Baslern kein famoser Schlussspurt, treten sie in dieser Saison zweimal in Bern gegen die Young Boys an – und nur einmal daheim.Aber selbst wenn Mannschaften viermal gegeneinander spielen, kann es zu Ungleichheiten kommen. Es ist möglich, dass ein Team einen Gegner dreimal zu Hause empfängt und nur einmal zu ihm reist. 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