
Backpfeife, Faustschlag, Zahnlücke: Dominik Schmid muss den Kopf hinhalten – schon wieder
Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.
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Dominik Schmid muss den Kopf hinhalten – schon wieder
Beim 4:1-Sieg gegen YB wird der Linksverteidiger geohrfeigt. In den letzten zwei Jahren musste er einiges über sich ergehen lassen.

Der Disput mit Keller: Wenige Augenblicke später wird Schmid von Fernandes geohrfeigt.
Foto: Benjamin Faes (Freshfocus)
- Beim Spiel des FC Basel gegen YB eskaliert ein Streit um einen Ball.
- Nach einem Schubser von Schmid gegen Keller ohrfeigt YBs Fernandes den FCB-Spieler.
- Schmid erlitt bereits mehrere Kopfverletzungen verschiedener Natur seit seiner Rückkehr zum FCB.
- Darunter eine Gehirnerschütterung, eine Fraktur, ein abgebrochener Zahn und blaue Augen.
Es ist die entscheidende Szene in diesem Spiel zwischen dem FC Basel und dem BSC Young Boys. Schiedsrichter Luca Cibelli hat den Baslern nach Einschreiten des VAR eben einen Penalty zugesprochen, den es aufgrund einer Abseitsposition nicht hätte geben dürfen. Da gerät Linksverteidiger Dominik Schmid mit YB-Goalie Marvin Keller aneinander.
Der Berner hält einen Ball in der Hand, aber nicht jenen Ball, mit dem Penaltyschütze Xherdan Shaqiri gerne schiessen würde. Diesen hat der Captain nämlich schon selbst. Schmid geht zu Keller hin, und als dieser den Ball nicht hergeben will und ihn hinter dem Rücken versteckt, schubst der Basler den Berner.
Drei YB-Spieler stürmen auf Schmid zu, darunter Zachary Athekame und Edimilson Fernandes. Der erste stösst Schmid weg, dann hebt der zweite seine Handfläche empor und zieht sie Schmid mit einer schnellen Bewegung übers Gesicht. Schiedsrichter Cibelli zögert nicht, Fernandes wird mit einer direkten Roten Karte des Feldes verwiesen.
Dominik Schmid sagt nach der Partie: «Shaq hatte bereits einen Ball, und der Goalie von YB hatte einen Ball in den Händen. Ich wollte einfach, dass er Shaq in Ruhe lässt und er in Ruhe seinen Ball setzen kann.» Auf die Tätlichkeit von Fernandes bezogen fügt er an: «Emotionen gehören dazu, aber man muss sie im Griff haben.»
Die Blessuren seit der Rückkehr zum FC Basel
Als Schmid diese Worte sagt, kann man unter seinem linken Auge einen dunklen Fleck erahnen. Dieser stammt aber nicht etwa von Edimilson Fernandes. Er ist vielmehr das Überbleibsel einer der vielen Kopfblessuren, die der 27-Jährige seit seiner Rückkehr zum FCB im Sommer 2023 hinnehmen musste.

In Lausanne zog sich Dominik Schmid im Mai eine Gehirnerschütterung und eine Fraktur zu.
Foto: Pascal Muller (Freshfocus)
Das blaue Auge geht auf den 3:2-Sieg des FCB am 14. Mai gegen Lausanne zurück. Erst in der 78. Minute eingewechselt – der Basler Meistertitel stand schon fest –, prallt Schmid nach einem gegnerischen Eckball mit dem Kopf von Mitspieler Kevin Carlos zusammen. Der Linksverteidiger wird mit dem Sanitäter-Golfcart abtransportiert. Später stellt sich heraus: Er hat sich eine Gehirnerschütterung und eine Fraktur im Gesichtsbereich unterhalb des linken Auges zugezogen. In der darauffolgenden Zeit spielt Schmid mehrheitlich mit einer schwarz-weissen Maske.
Schon damals wird sich Schmid gedacht haben: Schon wieder ich? Denn man muss nur ein paar Monate zurückgehen, um festzustellen: Dominik Schmid hat richtig Pech, wenn es um Verletzungen am Kopf geht.
Marwin Hitz trifft Dominik Schmid
Am 21. September 2024 bestreitet der FCB im «Joggeli» den Klassiker gegen den FCZ, der am Ende mit 0:2 verloren geht. Als wäre das nicht schon genug, muss sich Schmid im Nachgang noch um einen Zahnersatz kümmern. Denn während der Partie bekommt er den Ellenbogen von Samuel Ballet ins Gesicht, was dazu führt, dass Teile von Schmids Schneidezähnen abbrechen und er das Pauseninterview mit Zahnlücke geben muss.

Marwin Hitz trifft Dominik Schmid beim Spiel gegen Luzern im Gesicht.
Foto: Martin Meienberger (Freshfocus)
Auf den Tag genau fünf Monate zuvor war es einer aus den eigenen Reihen, der Schmid unfreiwillig Schmerzen bereitete. Beim 1:1 gegen den FC Luzern trifft Marwin Hitz seinen Mitspieler mit der Faust im Gesicht. Der Goalie stürmt bei einem Freistoss des FC Luzern aus dem Tor, will den Ball wegfausten, doch faustet stattdessen Schmid. Auch hier war die Konsequenz ein blaues Auge.
Am 2. April 2024 ereignete sich in Lugano ähnlich Unglückliches. Nach einem Zweikampf mit Jhon Espinoza kommt Schmid zu Fall und prallt mit dem Kopf mit voller Wucht gegen die LED-Werbebande am Spielfeldrand. Er wird mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ausgewechselt und verpasst das darauffolgende Spiel gegen Stade Lausanne-Ouchy.
Angesichts dieser Geschichten mit Gehirnerschütterungen, einer Fraktur und einem Faustschlag im Gesicht dürfte Schmid am Mittwochabend froh darüber gewesen sein, dass er von Edimilson Fernandes – in Anführungszeichen – nur eine Ohrfeige bekommen hat. Denn diese dürfte bereits kurz danach nicht mehr wehgetan haben und die einzige gewichtige Konsequenz, die aus ihr hervorging, war, dass der FCB in Überzahl spielen konnte und schliesslich einen wichtigen Sieg gegen den Rivalen YB holte.
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