
Cupfinal-Serie und keine Kompromisse: Shaqiri und Celestini wollen mit dem FC Basel Geschichte schreiben
Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.
Schweizer Cup
Cupfinal-Serie und keine Kompromisse: Shaqiri und Celestini wollen mit dem FC Basel Geschichte schreiben
Im 100. Final des Schweizer Cups trifft der FC Basel am Sonntag ab 14 Uhr auf den FC Biel. Gegen den Drittligist ist der FCB haushoher Favorit. Gelassen aber auch gut vorbereitet geben einen Tag vor dem Spiel Captain und Trainer Auskunft.
Xherdan Shaqiri wird der Mannschaft direkt vor dem Spiel noch einmal ins Gewissen reden, damit sie den FC Biel nicht unterschätzt.
Eine halbe Stunde vor dem Rest des Teams reisten Fabio Celestini und Xherdan Shaqiri am Samstag nach Bern. Im Wankdorf fand die offizielle Pressekonferenz vor dem 100. Cupfinal statt. Im Anschluss trainierte der FCB in Bern zum ersten und einzigen Mal in dieser Woche auf Kunstrasen. «Mehr macht für uns, die wir die Plastikunterlage nicht gewöhnt sind, keinen Sinn», sagt Celestini. Auch Shaqiri nutzt die Gelegenheit, um Werbung für einen Cupfinal auf Naturrasen zu machen. Doch den wird es am Sonntag nicht geben. Gegen Biel wird in Bern und damit auf Kunstrasen gespielt. Der FCB wird die Nacht vor dem letzten Spiel der Saison im Hotel verbringen.
Captain und Trainer als Gegner-Scout im Einsatz
Shaqiri und Celestini haben nach eigener Aussage mehrere Spiele des Überraschungsfinalisten aus der Promotion League live gesehen. Shaqiri war im Stadion als Rapperswil-Jona, wo er Anteile erworben hat, in Biel zu Gast war. Celestini sah vor ein paar Wochen das 3:0 der FCB-U21 gegen Biel, das dadurch den angepeilten Aufstieg in die Challenge League verpasste, auf dem Buschweilerhof. Im Cupfinal erwarten die Basler aber eher das Biel, das im Viertel- und Halbfinal gegen Lugano (2:0) und YB (1:0) defensiv alles in die Waagschale warf und durch schnell vorgetragene Konter selbst für Gefahr sorgte.
Xherdan Shaqiri ist guten Mutes, dass er am Sonntag im Wankdorf mit der Sandoz-Trophäe jubelt.
Shaqiri mahnt: «Den Gegner zu unterschätzen, ist das gefährlichste im Fussball. Es geht am Sonntag darum, dass wir unsere Leistung bringen. Dann sind wir nur schwer zu stoppen.» Der Basler Spielmacher und Topskorer weist darauf hin, dass er in seiner langen Karriere noch kein Final verloren hat. Tatsächlich hat Shaqiri zwei Champions-League-Finals, zwei Klub-WM-Finals, zwei Uefa-Supercup-Finals, zwei Schweizer Cupfinals und zwei DFB-Pokalfinals gespielt und alle gewonnen. «Diese Serie will ich morgen ausbauen», sagt Shaqiri. Dass er im deutschen Supercup zwei von drei Endspielen mit den Bayern gegen Dortmund verlor, zählt für die Basler Nummer 10 nicht, ist ja auch kein richtiges Finale.
Auch das letzte Aufeinandertreffen mit dem FC Biel hat Shaqiri nach eigener Aussage vergessen. Bei der 1:3-Niederlage gegen den damaligen Challenge Ligisten im Cup-Viertelfinal 2011 wurde er von Trainer Thorsten Fink anders als die Xhaka-Brüder oder Yann Sommer rausrotiert. Die späten Einwechslungen von Alex Frei und Marco Streller halfen nichts mehr.
Der FCB kann zum siebten Mal das Double holen
Fabio Celestini gewann den Cup bereits als Spieler mit Lausanne und als Trainer mit Luzern.
Nicht vergessen hat Shaqiri, dass er bereits 2010 und 2012 mit dem FCB das Double gewinnen konnte. Am Sonntag könnte der FC Basel dieses Kunstwerk zum erst siebten Mal in seiner Klubgeschichte schaffen. «Es geht darum, Geschichte für den FCB und den Schweizer Fussball zu schreiben», sagt Celestini. Der Trainer hofft, dass sein Team früh in Führung geht und damit etwas schafft, was weder Lugano noch YB in den Runden zuvor schafften: Biel-Keeper Raphael Radtke zu bezwingen und das Spiel so in die Bahn des Favoriten zu lenken.
Mit Maske mithelfen soll Dominik Schmid. Celestini lässt am Samstag durchblicken, dass sein Linksverteidiger trotz seinem in Lausanne erlittenen Gesichtsbruch spielen wird: «Es ist ein Final. Wir gehen all in.» Auch in Celestinis Heimat Lausanne schaut man gebannt auf das Spiel. Sollte Basel gewinnen, erbt nämlich der FC Lausanne-Sport als Tabellenfünfter der Super League den Europacupplatz des Cupsiegers und startet in der Conference-League-Qualifikation. «Mein Freund Ludovic Magnin hat mir schon mitgeteilt, dass wir auch darum gewinnen sollen», sagt Celestini.
Seine Zukunft wird am Tag nach dem Cupfinal in einer Sitzung mit FCB-Sportchef Daniel Stucki besprochen. Am Nachmittag, ein bisschen Schlaf nach der fest eingeplanten Feier darf es dann schon sein, bevor entschieden wird, ob der FC Basel mit seinem Erfolgstrainer auch in der kommenden Saison planen kann.
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