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«Ich sehe ja auch, was die anderen Spieler bringen»

Taulant Xhaka in den Schlussminuten der Partie gegen YB – also dann, als er als Einwechselspieler auch noch zum Einsatz kam.
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In Kürze:

  • Taulant Xhaka hat 401 Spiele für den FC Basel absolviert.
  • Er betont, dass er nie mit seinem Bruder Granit tauschen wollte.
  • Am Ende verrät er, dass er auch schon am Abend vor einem Spiel im Ausgang war.

Taulant Xhaka, zu was sollen wir Ihnen mehr gratulieren: dass Sie die Marke von 400 Spielen für den FC Basel geknackt haben oder dass Sie seit Fabian Freis Abgang Captain sind?

Die 401 Spiele, die es inzwischen sind, bedeuten mir mehr. Ich meine, mein Traum war es, einmal mit dem FCB im Joggeli zu spielen. Dass es dann 400 Partien werden könnten, das hätte ich nie gedacht. Wer Captain ist, war mir nie wichtig. Inzwischen ist meine Rolle schon länger jener eines Captains ähnlich, auch ohne Binde.

Das klingt selbstsicher. Was war das damals für ein Taulant Xhaka, der erstmals die Profikabine des FC Basel betrat?

Sicher ein anderer. Ich war sehr scheu, traute mich fast nichts zu sagen. Ich begrüsste die grossen Leaderfiguren mit: Herr Streller, Herr Huggel, Herr Frei … Alle Jungen machten das damals so, selbst mein Bruder Granit, der anders auftrat als ich. Heute sind die Spieler aus dem Nachwuchs anders drauf. Da ist nicht mehr so viel Distanz. Da muss ich auch den richtigen Ton treffen, wenn ich Tipps gebe, damit das ankommt. Wir glaubten damals alles, was die Alten sagten.

Jö-Effekt: Taulant (links) und Granit Xhaka Anfang März 2011 als junge Spieler des FC Basel. Der eine ist noch nicht ganz 20, der andere gerade mal 18.

Da Sie Granit erwähnen: Wenn Sie nun auf Ihre zweifellos grosse Karriere zurückblicken, aber gleichzeitig sehen, was er erreicht hat: Würden Sie da manchmal gerne tauschen?

Nie im Leben. Ich habe jene Karriere gemacht, die perfekt zu mir passt. All das, was Granit erlebt und durchgemacht hat, das hätte ich nie geschafft. Ich habe ihn stets für seine Art bewundert und ihm immer alles gegönnt. Aber ich wie er? Nein. Nie hätte ich als Teenager mein Zuhause verlassen und in die Bundesliga wechseln können. Ich habe mich ja selbst im späteren Alter mehrmals dagegen entschieden, Basel zu verlassen, als Angebote da waren. Hätte ich nur schon irgendwo so einen schwierigen Start gehabt, wie das Granit dann in Mönchengladbach erlebte, ich wäre sofort wieder abgehauen und nach Hause zurückgekehrt. So wie Granit immer im Fokus steht, das wäre gar nichts für mich.

Noch in der Vorsaison standen Sie bei 21 von 38 Ligapartien in der FCB-Startelf. Inzwischen ist das anders und kommen Sie meist nur zu Kurzeinsätzen als Einwechselspieler. Ist Ihnen das Captainamt auch deshalb nicht so wichtig, weil Sie es dort kaum ausüben, wo es vielleicht am wichtigsten ist: auf dem Rasen, während des Spiels?

Nein, damit hat das nichts zu tun. Ob als Captain oder einfach als Routinier: Ich glaube, ich habe im Training und in der Kabine einen grossen Einfluss auf die Mannschaft. Auch jetzt, wo ich meist als Einwechselspieler reinkomme.

Wie sieht dieser Einfluss aus?

Ich bin der Typ, der die Mannschaft pusht. Wenn ich mal merke, dass es nicht so läuft, dann rüttle ich die Mitspieler auf, und sie hören auf mich. Dazu gehört auch, dass ich im Training immer Vollgas gebe. Einerseits, um zu zeigen, dass man auch weiterhin auf mich als Spieler setzen kann. Andererseits aber auch, um die anderen anzustacheln, die Intensität hoch zu halten. Glauben Sie mir, all das ist nicht zu unterschätzen: Gerade die vielen jungen Spieler reagieren spürbar auf mich. Ich kann sie vor dem Spiel motivieren. Aber auch verunsichern, wenn ich selbst gerade nicht meinen besten Tag habe.

Das klingt ein bisschen so, als hätten Sie sich damit abgefunden, dass Sie nur noch sehr wenig Einsatzzeit erhalten.

Abgefunden nicht. Wie jeder Profi will natürlich auch ich spielen. Und ich darf nicht rundum zufrieden sein, wenn ich nicht spiele. Doch während ich am Anfang noch mehr Mühe damit hatte, den Wandel meiner Rolle zu verstehen, so habe ich dies inzwischen akzeptiert. Der Trainer entscheidet. Das ist in Ordnung. Und ich mache alles, damit ich bereit bin, wenn ich reinkomme – aber auch, wenn es mich plötzlich von Anfang an brauchen sollte.

«Der Trainer entscheidet.» Taulant Xhaka (rechts) mit FCB-Coach Fabio Celestini.

Sie lehnen sich also nicht zurück?

Im Gegenteil! Ich achte mehr auf meine Ernährung, seit José Blesa uns in dem Bereich berät. Ich habe sogar vier Kilogramm abgenommen. Ich fühle mich richtig fit.

Fitter als in den Jahren davor, seit Ihrer langen Verletzungspause?

Auf jeden Fall! Aber etwas anderes bleibt mir auch gar nicht übrig. Im März werde ich 34, und ich spiele wenig. Dabei müsste ich eigentlich viel spielen, um die bestmögliche Leistung zu bringen. Daraus folgt: Bin ich nicht auf einem guten Fitnesslevel, dann geht es in diesem Fussballeralter sehr schnell bergab, und ich bin weg vom Fenster.

Wissen Sie, warum Sie so wenig spielen?

Ich sehe ja auch, was die anderen Spieler bringen, die bei uns im zentralen Mittelfeld spielen. Aber ich habe Trainer Fabio Celestini nie direkt danach gefragt. Und das, obwohl wir einen guten Austausch pflegen. Ich muss es auch nicht wissen, sondern fokussiere auf meine Leistungen.

In dieser Saison sitzt Taulant Xhaka (links, daneben Bradley Fink) bislang mehr auf der Ersatzbank, als dass er auf dem Spielfeld steht.

Sie denken also nicht, dass Sie anstelle von Romario Baro, Léo Leroy oder Leon Avdullahu Teil des Dreier-Mittelfelds sein müssten, wie es Celestini beim 1:0-Sieg gegen YB formiert hat?

Nein. Ich war noch nie neidisch. Wenn einer Leistung bringt – und das tun diese drei Spieler –, dann bin ich der Erste, der sagt: Chapeau, du hast dir deinen Platz verdient. Hinzu kommt ja auch, dass der Club eine Philosophie mit jungen Spielern hat, die man beachten muss. Ich fände es falsch, wenn ich nur aufgrund meines Status spiele und jemandem so einen Platz wegnehme. Aber was ich weiss: Dieses System mit zwei Achtern und einem Sechser wäre auch für mich ideal.

Warum?

Die jüngeren Spieler vor mir, welche die Gegner unter Druck setzen und viel laufen – ich dahinter auf der Sechser-Position, um Räume zu schliessen und Pässe zu unterbinden. Nur stellt sich die Frage, ob man mit meinem Typ Spieler auf der Sechser-Position agieren will – oder eben eher mit Avdullahu, der sicher etwas mehr Risiken nimmt und dadurch der Offensive eher Impulse gibt. Er ist da schon anders als ich, ähnelt mehr meinem Bruder Granit mit seiner Spielweise.

Was können Sie sonst über Ihre klar jüngeren Konkurrenten sagen?

Leon Avdullahu hat sicher nochmals einen Schritt nach vorne gemacht. Er rennt viel, ist gut am Ball und sehr sicher. Bei Léo Leroy merkt man, dass er etwas von einem Strassenfussballer hat. Er ist physisch stark, und im Training strahlt er etwas Freches aus. Romario Baro ist für mich ein kompletter Freestyler. Am Ball ist er brutal stark. Alle drei sind hervorragende Fussballer, die eine grosse Zukunft vor sich haben.

Ihr Bruder Granit war gegen YB auch im St.-Jakob-Park …

… und danach hat er zu mir gesagt: Tauli, die Jungen sind super. Unterstütze sie, trainiere hart, hilf damit der Mannschaft. Denn du hast hier so viel erreicht, mach dir das auf keinen Fall mit weiss Gott was kaputt! Aber eben: Dieselbe Einstellung hatte ich schon vorher. Stunk machen bringt nichts – ausser Ärger. Ich habe einen Vertrag bis 2027 und möchte diese Zeit noch geniessen. Denn so etwas werde ich nie mehr erleben.

Persönlicher Meilenstein: Taulant Xhaka wird vor der Partie gegen YB für 400 Pflichtspiele in Rotblau geehrt. Links neben ihm Valentin Stocker, rechts FCB-Verwaltungsratspräsident David Degen.

Sie können sich also vorstellen, die aktuelle Rolle mit wenig Einsatzzeit noch mehr als zweieinhalb Jahre auszufüllen?

Ja, vorstellen kann ich mir das. Solange ich so motiviert bin wie jetzt, ist das kein Problem. Sollte ich eines Tages aber wider Erwarten keine Lust mehr aufs Training haben, dann muss ich mich mit unserem Präsidenten David Degen zusammensetzen und eine Lösung finden. Stand heute arbeite ich einfach ruhig, und wenn meine Chance nochmals kommt, versuche ich sie zu packen. Auch mit 34. Wenn nicht, dann bleibe ich trotzdem positiv.

Schliesslich könnte es ja auch sein, dass Sie am Ende dieser oder einer anderen Saison als Captain den Fans einen Pokal auf dem Barfi präsentieren …

… und ich ins Mikrofon brülle. (lacht) Ja, das erachte ich als möglich. Beim Cup weiss man sowieso nie. Und gerade in dieser Saison glaube ich, dass die Meisterschaft extrem eng und spannend werden wird.

Mit dem FCB als einem von mehreren Titelkandidaten?

Ich weiss, dass wir uns da nach der letzten Saison zurückhaltend äussern sollten. Aber ich selbst ticke einfach nicht so. Ich finde, dass es für den FCB immer um Titel gehen muss. Ich bin mit diesem Anspruch gross geworden in diesem Club. Und ich habe auch das Gefühl, dass unser Kader in Sachen fussballerischer Qualität und Potenzial eines der besten der Super League ist. Nur: Damit allein gewinnst du noch nichts. Und wir wissen ja alle, was Lugano, Servette und auch andere auf den Platz bringen. Auch YB sollte man noch nicht abschreiben. Eine Tatsache ist zudem, dass wir nach einem starken August zuletzt wieder auf der Suche waren, Mühe bekundeten.

«Wir müssen schauen, dass die Offensive rund um Xherdan Shaqiri funktioniert.» Taulant Xhaka (rechts) mit dem Starspieler der Super League.

Was fehlt?

Zum einen müssen wir nun als Mannschaft zusammenwachsen. Ich glaube, da sind wir gut unterwegs. So gingen wir zum Beispiel in der Woche vor dem YB-Spiel alle zusammen essen. Das war gut für den Spirit, das habe ich vor und während der Partie gespürt. Mir gefiel, wie wir von Anfang an dagegengehalten haben. Zum anderen müssen wir schauen, dass die Offensive rund um Xherdan Shaqiri funktioniert. Da trainieren wir aktuell viele Laufwege, sodass er mit seinen Pässen die Mitspieler optimal einsetzen kann. Wenn wir beides hinkriegen, dann kann es brutal aufwärtsgehen. Wir wollen am Ende nicht 20 Punkte hinter Lugano oder einem anderen stehen. Sondern ich hoffe schon, dass es knapp wird. Das wäre dann ein Erfolg – und ich glaube, dass ich daran auch mit meiner jetzigen Rolle grossen Anteil hätte. Weil ich vorangehe.

Vorangegangen sind Sie ja auch im Ausgang, am Donnerstag vor dem ersten Saisonspiel in Lausanne …

… was wirklich keine gute Idee war. Da müssen wir gar nicht weiter darüber diskutieren. Es war zu diesem Zeitpunkt einfach ein Fehler.

Ist das wirklich so schlimm, drei Tage vor einem Spiel?

Nach der schlimmen Saison davor war es einfach falsch von uns. Es gibt Phasen in einem Club, in denen so etwas eher geht – und Phasen wie diese, in denen das überhaupt nicht geht.

Ob es wirklich einen Einfluss auf die Leistung im Lausanne-Spiel hatte, werden wir nie herausfinden.

Nein – aber auch nicht das Gegenteil. Und auch wenn das nicht ratsam ist und man mit Verweis auf die Vorbildrolle immer gerne so tut, als ob wir Fussballer privat anders wären als andere Menschen: Natürlich ist es auch schon vorgekommen, dass ein Fussballprofi selbst in der Nacht davor lange im Ausgang war und Alkohol getrunken hat – und er danach trotzdem eine Top-Leistung abrufen konnte.

Haben Sie selbst auch schon diese Erfahrung gemacht?

Ähmm… (zögert) Ja, das habe ich. Und sie würden staunen, wann das der Fall war.

Bitte verraten Sie es.

Okay, da es längst verjährt ist: Ende September 2014 war ich mal länger unterwegs, als ich eigentlich geplant hatte. Am Abend darauf spielten wir in der Champions League daheim gegen Liverpool. Wir gewannen 1:0, Marco Streller schoss das Tor, und ich leistete die Vorarbeit. Es war eine meiner besten Leistungen.

«Es war eine meiner besten Leistungen.» Taulant Xhaka spielt nach einem längeren Ausgang am Abend zuvor am 1. Oktober 2014 mit dem FC Basel gegen Mario Balotelli und den FC Liverpool – und leistet die Vorarbeit zum 1:0-Siegtreffer.

Das ist mutig, zumal der Trainer damals Paulo Sousa hiess, der als Kontrollfreak galt. In der Nacht mussten Sie gar Pulsuhren tragen …

Stimmt. Und Nacho Torreno schaute uns in der Kabine immer tief in die Augen, um herauszufinden, wie seriös wir den Vorabend verbracht hatten … Aber Paulo hatte auch eine verständnisvolle Seite: Einmal, da gab ich die Pulsuhr meinem Vater, der sie über Nacht anzog, während ich noch etwas in den Ausgang ging. (lacht) Am anderen Tag machte mich Paulo darauf aufmerksam, dass mit meinen Werten etwas nicht stimmte. Da sagte ich ihm die Wahrheit – und er schätzte mich sehr für meine Ehrlichkeit.

Das klingt so, als ob man mehr in den Ausgang gehen kann, wenn man Jahr für Jahr Meister wird.

Damals waren wir bestimmt mehr unterwegs. Auch unter Urs Fischer, als wir schon als Meister feststanden und die Saison noch lief. Da ging es mit der Mannschaft drei Tage nach Barcelona, bevor wir am Wochenende wieder spielten. Wie gesagt: Fussballer sind auch nur Menschen.

Menschen, die sich oft verbiegen müssen?

Das will ich so nicht sagen. Aber was sicher stimmt: Man muss viel mehr aufpassen, was man sagt, was man tut, wo man sich aufhält. Gerade in der heutigen Zeit mit Social Media, Handykameras und Medien, die Klicks brauchen. Heute vermisse ich Typen, wie Stefan Effenberg oder Oliver Kahn es waren. Typen, die die Dinge beim Namen nannten, wenn es nicht gut lief. Die einfach sagten, was sie dachten. Oder auch Mario Basler. Was waren das für Kerle!

Na ja, das eine oder andere haben Sie sich ja auch schon geleistet. So wie auch Ihr Bruder …

Das stimmt auch wieder. Sagen wir: Wir sind da ein bisschen oldschool – aber wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten.

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