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«Schafft Celestini als erster Trainer unter Degen eine ganze Saison?»

Nach der EM ist vor der Super League. Pause gibt es nicht. Auch nicht für unseren Fussball-Podcast, der in seiner aktuellen Ausgabe als eine Art Mischsendung daherkommt. Erst noch etwas zu Spaniens Triumph an der Europameisterschaft, zu dem Thomas Schifferle sagt: «Wenn andere Teams merken, dass man mit positivem, optimistischem Fussball Erfolg haben kann, ist dieser Titel extrem wertvoll.»

Aber dann geht es auch schon gleich ans Eingemachte: eine Vorschau mit einem Abschnitt zu jedem der zwölf Teams der Schweizer Super League. Auf eine Saisonprognose verzichten wir zu diesem Zeitpunkt. Zu viele Teams scheinen noch nicht ganz fertig zusammengestellt. Aber vielleicht reichen wir die dann ja noch nach, wenn sich das Transferfenster zu schliessen beginnt.

Wann welches Thema besprochen wird

  • 03:26 EM-Final Spanien – England

  • 14:43 Vertragsverlängerung Murat Yakin

  • 16:25 Rücktritt Xherdan Shaqiri

  • 21:36 Young Boys

  • 30:44 FC Lugano

  • 35:02 Servette FC

  • 39:25 FC Zürich

  • 48:17 FC St. Gallen

  • 50:55 FC Winterthur

  • 54:20 FC Luzern

  • 58:10 FC Basel

  • 70:11 Yverdon-Sport

  • 71:14 Lausanne-Sport

  • 74:07 Grasshoppers

  • 80:49 FC Sion

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Das ist es, was ich jetzt ohne Rolle und Aufgabe empfinde. Und es ist auch das, was ich früher empfand, als ich als Präsident in der Verantwortung stand.Aber es ist schon nicht dasselbe, oder?An dem einen Tag, an dem du den Meistertitel feierst, ist es eben schon das Gleiche: einfach nur Freude, geteilt mit ganz vielen anderen. Komplett anders ist es auf dem Weg dorthin und danach: Da hast du als Teil der Clubführung nicht die Musse, um Momente wie einen grossen Sieg wirklich zu geniessen, sondern beschäftigst dich sofort wieder mit den Problemstellungen, die es in einem und um einen Fussballclub laufend gibt. Am Tag, an dem man den Titel feiert, muss man sich dann fast gegenseitig davon überzeugen, dass alles andere als Freude für einmal keinen Platz hat und man nur geniessen darf.Sie haben selbst von den sieben fetten und sieben mageren Jahren geredet, als Sie noch für einen FC Basel verantwortlich waren, der den Schweizer Fussball dominierte. Es folgten auf acht Triumphe in Serie und Ihren Abgang tatsächlich sieben Saisons, in denen der FCB nicht mehr Meister wurde, bevor diese Dürre nun ein Ende fand …Das ist ja wirklich fast biblisch. (lacht) Aber ich hatte im Jahr 2016 diese Metapher bemüht, um zu erklären, dass es normal war, dass nichts mehr gut genug schien – und nicht als Voraussage.Der FCB hat nun gezeigt, dass er auch ohne Bernhard Heusler noch die Nummer 1 der Schweiz sein kann. Verspüren Sie Erleichterung?Hmmm … Ich mag die Frage nicht, weil mir Personifizierungen des Clubs nicht gefallen. Der Gewinn dieses Meistertitels ist aber mit Sicherheit das einschneidendste Ereignis, seit wir den Club 2017 in andere Hände übergeben haben. Ich spüre, dass das auch für uns Ehemalige gut ist. Unterschwellig ging mit der relativen Erfolglosigkeit des FCB wohl schon auch das Gefühl einer Last einher, die nun abgefallen ist. Und doch würde ich auch widersprechen.Warum?Genauso, wie ich jetzt null Komma null Anteil an diesem Titel habe, habe ich mich schon in den sieben Jahren zuvor nicht mehr für die Geschicke des Clubs mitverantwortlich gefühlt. Das eine bedingt das andere. Was aber klar ist: Dieser Meistertitel nabelt mich weiter von meiner früheren Rolle ab.Bernhard Heusler findet, dass ihn dieser Meistertitel weiter von seiner früheren Rolle abnabelt.Foto: Pino CovinoAuch wenn Sie als Ehrenpräsident und aufgrund der Geschichte immer mit dem FCB in Verbindung bleiben werden: Ist dieser Titel gar so etwas wie der Schlusspunkt eines achtjährigen Epilogs, der auf Ihr eigentlich letztes Kapitel als FCB-Präsident folgte?Nein, ich glaube nicht. Dafür kenne ich David Degen zu lange und dafür stehen wir uns zu nahe. Ich glaube, der finale Schlusspunkt erfolgt erst, wenn jemand anderes die Führung übernimmt. Jemand, den ich gar nicht mehr kenne. Jemand, dessen Telefonnummer ich nicht habe und der auch meine nicht gespeichert hat. Dann ist die Abnabelung vollständig vollzogen.Haben Sie damit gerechnet, dass der FCB nach Ihnen so lange auf einen Meistertitel warten muss?Ich hatte und habe wie jeder Mensch keine Ahnung, was die Zukunft bringt. Uns war damals beim Besitzerwechsel im Frühjahr 2017 einfach wichtig, dass wir den Club im bestmöglichen Zustand in Basler Hände übergeben. Nicht nur mit fast 100 Millionen Franken Eigenkapital, sondern auch noch mit der direkten Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison. Das war auch für mich nicht ganz einfach, weil eine Führung in einer solchen Situation typischerweise nicht abtritt. Es war deshalb ein Schritt, dem viele Überlegungen und Diskussionen vorausgegangen waren.Dabei musste wohl nicht zuletzt Bernhard Heusler überzeugt werden …Das ist richtig – und daraus habe ich in der Folge ja auch keinen Hehl gemacht. Unser Finanzchef Stephan Werthmüller war damals die treibende Kraft dafür, dass wir den Club im bestmöglichen Zustand übergeben müssten. Das Beispiel zeigt, wie entscheidend es ist, dass man innerhalb eines Führungszirkels von Menschen umgeben ist, die einem auf Augenhöhe begegnen. Schart man stattdessen nur Schulterklopfer um sich, begeht man früher oder später einen groben Fehler.Was wäre damals Ihr Fehler gewesen?Ein Fehler wäre gewesen, im irrigen Glauben an die eigene Grossartigkeit so lange weiterzumachen, bis man mich mit den Füssen voran aus der Geschäftsstelle getragen hätte.Dabei gab es immer wieder Stimmen, die behaupteten, Sie hätten gerade noch den Absprung geschafft, bevor es mit dem FCB ohnehin habe bergabgehen müssen – so wie es auch Stimmen gibt, die Ihnen vorwerfen, den Club in die Hände von Bernhard Burgener gelegt zu haben, weswegen Sie eine Mitschuld am Niedergang trügen.Und dann gibt es noch den Vorwurf des überteuerten Clubs … Nichts davon hört man gern. Aber vor allem haben wir das ganz anders erlebt: Der Club war sportlich und wirtschaftlich in einem sehr guten Zustand. Die Basler Lösung mit Bernhard Burgener war breit abgestützt. Zuerst, indem auch die künftigen Verwaltungsräte Marco Streller, Alex Frei und Massimo Ceccaroni sich für diese unternehmerische Kompetenz aussprachen. Dann aber auch durch eine divers zusammengesetzte Kommission, die das Konzept der künftigen Führung prüfte und für gut befand. Und schliesslich durch die Vereinsmitglieder, die klar Ja zur neuen Führung und deren Philosophie sagten. Aber eigentlich sind das doch jetzt olle Kamellen. Jeder Mensch ist frei, seine ganz eigene Geschichte über die Vergangenheit zu erzählen. Es geht zwar um den FCB, aber nicht um Leben und Tod.Ausserordentliche FCB-Generalversammlung 2017: Bernhard Burgener (links) erhält die Zustimmung der Mitglieder als künftiger Clubbesitzer – und Bernhard Heusler überreicht ihm ein spezielles FCB-Trikot.Foto: Steffen Schmidt (Freshfocus)Und wenn es darum geht, dass Sie gerade noch den Absprung geschafft haben?Absprung wovon? Vom sinkenden Schiff? Wer so etwas sagt, weiss nicht, wie viel Überwindung es mich damals kostete, den Club zu verlassen. Der FCB gewann die Meisterschaft mit Rekordvorsprung und erzielte einen wirtschaftlichen Rekordgewinn. Wir hatten durchaus Ideen, wie wir den Club weiterführen würden. Die Planung existierte ja für den Fall, dass es nicht zur Übergabe kommt. Was wir hingegen nicht mehr wussten: wie wir mit unserer erfolgsorientierten Strategie die Vision eines Clubs, der die grossen Emotionen weckt und alle erfreut, längerfristig am Leben erhalten oder wiederbeleben können.Warum wussten Sie das nicht?Genau betrachtet, hätte uns auch alles Wissen nicht geholfen. Wir alle waren gefangen in einem Erfolgskreislauf, in den sich der Club selbst manövriert hatte. Es ist menschlich und nicht fussballspezifisch, dass sich in stabilen Phasen des Erfolgs eine gewisse Sattheit einschleicht, die nur zu schnell in Unzufriedenheit kippt. Gerade in der in vielerlei Hinsicht privilegierten Schweiz kennen wir dieses Phänomen nur zu gut.Was bedeutete das damals für den FC Basel?Beim FCB bedeutete es, dass die Erwartungen und Ansprüche irgendwann ins Unrealistische abdrifteten. Es brauchte zwingend neue Wege, neue Reize, was wiederum neue Köpfe mit anderen Ideen in der Führung bedingte. Wie heisst es doch so schön? Der Wind lässt sich nicht ändern, aber die Segel können wir anders setzen. Und wenn ich nun an die letzten Tage, Wochen, aber auch Monate denke, dann fühle ich mich in dieser Überzeugung bestätigt.Wie meinen Sie das?Wenn ich das jetzt alles erlebe, wenn ich daran denke, wie viele Fans nicht nur bei der spontanen Meisterfeier auf dem Barfi waren, sondern den FCB bereits seit der vergangenen – schwierigen – Saison an die Auswärtsspiele begleiteten, dann stelle ich fest: Es hat alles seine Richtigkeit. Ein Fussballclub braucht Phasen, in denen der Erfolg nicht im Zentrum steht, es keine Titel gibt, damit er fähig ist, diese überschwappenden Emotionen zu wecken, die nun rund um den FC Basel herrschen.Und doch sagt sich kein Club: Nun wollen wir mal ein paar Jahre erfolglos sein, um dann wieder Hunger und Emotionen zu wecken …Natürlich nicht. Gerade als Clubführung strebt man Stabilität und Sicherheit an, die letztlich eng an den sportlichen Erfolg geknüpft sind. Das war auch die Basis unserer Entscheidungen als Führungsverantwortliche – und muss es im Sinne der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden auch sein. Doch es gibt ein Aber …Bernhard Heusler: «Ein Fussballclub lebt am Ende nicht von Statistiken und Bilanzen, sondern von den Emotionen, die er den Menschen schenkt.»Foto: Pino CovinoWelches?Aber auch wenn das die Basis ist, um überhaupt existieren zu können, so lebt ein Fussballclub am Ende nicht von Statistiken und Bilanzen, sondern von den Emotionen, die er den Menschen schenkt. Das ist es, was bleibt – und nicht die Jahresrechnung. Wenn die Fans vor dem Anpfiff nicht mehr darüber diskutieren, ob und wie der FCB siegen oder verlieren kann, sondern darüber, wie hoch er gewinnt, dann entspricht das nicht mehr der Idee des Fussballs als unberechenbares und deshalb faszinierendes Spiel – je kommerzialisierter der Fussball ist, desto grösser ist die Gefahr, dass für seine wahre Schönheit als fehleranfälliges und unplanbares Spiel immer weniger Raum bleibt.Warum?Es ist eine der Absurditäten unserer Zeit, in der Entertainment fast allem übergeordnet ist, dass auf dem instabilen Boden eines Ballspiels ganze Unternehmen stehen. Wir tun das, obwohl wir wissen, dass der Fussball all das verkörpert, was ein Unternehmen nicht sein sollte – ein Spiel, das trotz kalibrierter Linien und VAR nicht kontrolliert werden kann. Was wiederum zu Situationen führt, in denen ein Schuss ins oder neben das Tor darüber entscheidet, ob man am Montag die Löhne bezahlen kann.Sie standen und stehen mit David Degen immer mal wieder im Austausch. Er musste viel aushalten, bevor er nun den sportlichen Erfolg gefunden hat. Wie lautete eigentlich im Frühjahr 2021 Ihr Rat für ihn, als es darum ging, dass er sich mit Bernhard Burgener auf einen Machtkampf um die Clubbesitzerschaft einliess?Da gab es den einen oder anderen Austausch, aber keinen Rat, weil David diesen nicht bei mir suchte. Wir sprachen nie darüber, wie es beispielsweise um seine finanziellen Möglichkeiten und die damit verbundenen Risiken steht.Warum nicht?Ich denke, er hat das instinktiv vermieden. Und das war auch richtig so.Warum?Weil die Gefahr gross ist, dass jemand wie ich so ein Unterfangen als zu riskant einschätzt.«Ich denke, er hat das instinktiv vermieden.» Bernhard Heusler über FCB-Präsident David Degen (Bild) und die Frage, warum dieser vor der Clubübernahme nicht seinen Rat gesucht hatte.Foto: Claudio De Capitani (Freshfocus)Wieso hätten Sie das tun sollen?Weil es dem menschlichen Wesen entspricht. Als es für mich darum ging, meine Karriere als Anwalt aufzugeben und mich mit dem FCB auf das grösste Risiko meines Lebens einzulassen, da fragte ich auch nicht meine Vorgänger. Wer um all die Gefahren weiss, die eine Weltreise mit dem Segelschiff beinhaltet, wird einen anderen kaum dazu ermutigen, sondern eher davor warnen. Das hat auch mit dem fortschreitenden Alter zu tun. Man hat viele Erfahrungen gemacht und hält an Bewährtem fest.Das muss bei aller Erfahrung aber nicht richtig sein.Nein, keineswegs muss es das. Erfinder sind meistens jung. Thomas Edison hat wohl auch keine 70-Jährigen gefragt, ob er die Glühbirne erfinden soll. Er wusste, dass die Antwort lautet: Wozu denn? Kerzen haben bisher immer funktioniert!Wie haben Sie David Degens Weg hin zum Meistertitel seitdem wahrgenommen?Sie wissen, dass ich mich als ehemaliger FCB-Präsident enthalte, die Arbeit der Führungsverantwortlichen nach unserer Zeit zu kommentieren. Denn obwohl ich keine Ahnung davon habe, was hinter den Kulissen wirklich vorgeht, würden meine Worte aufgrund meiner vergangenen Rolle oder meines Titels als Ehrenpräsident fälschlicherweise zu ernst genommen – wie wenn da einer reden würde, der es ja wissen muss.Was können Sie trotzdem sagen?Ich stand stets unter dem Eindruck, dass da eine Führung – und damit meine ich neben Degen auch dessen Mitstreiter Dan Holzmann sowie Andreas und Ursula Rey-Krayer – agiert, die selbstkritisch und offen für Ideen ist. Sie hat sich immer wieder gefragt, was man wie verändern kann oder muss, damit es nach ihren Vorstellungen funktioniert. Dass das jetzt der Fall war, ist Hinweis darauf, dass David Degen lernfähig und auch ein Teamplayer ist. Denn wenn er das nicht wäre, sondern ein Alleinherrscher, dann wäre es nun wohl nicht so herausgekommen.Also darf man die Führung nun auch loben.Natürlich. Ob Erfolg oder nicht: Die oberste Führungsebene kann ja gar nicht anders als dafür mitverantwortlich sein. Speziell ist sicher, dass ein und dieselbe Clubführung, über die man noch vor Jahresfrist schimpfte, sie mache alles falsch, nun von gleicher Stelle zu hören bekommt, sie habe alles richtig gemacht.Was ist die Wahrheit?Nichts von beidem. Keine Führung macht alles richtig. Egal, ob Degen oder Heusler, Hinz oder Kunz. Aber keine Führung kann diesen Erfolg erleben, wenn sie ein Jahr zuvor noch alles falsch gemacht hat. Zum Glück gibt es ganz verschiedene Wege, die ans Ziel führen können.Sie hätten kaum alles gleich gemacht, wären Sie in der Verantwortung gewesen.Ganz sicher nicht. Keiner macht etwas gleich wie der andere. Und so wie ich es gemacht hätte, wäre der FC Basel jetzt vielleicht auch gar nicht Meister. Am Ende bestimmt in einem Fussballclub der Totomat, ob man mehrheitlich richtig oder falsch entschieden hat. Und in den vergangenen Wochen war die Aussage des Totomats eindeutig. In dieser Saison haben viele Dinge so zusammengepasst, dass der FCB sich den Meistertitel verdient hat.Bernhard Heusler: «Am Ende bestimmt in einem Fussballclub der Totomat, ob man mehrheitlich richtig oder falsch entschieden hat.»Foto: Pino CovinoWas hat alles gepasst?Wissen kann ich das eben nicht. Bekannt ist, dass es Phasen gab, in denen die Resultate nicht stimmten. Trotzdem nahm ich den FCB in der laufenden Saison nie als erratisch, sondern als ruhig wahr. Das ist immer auch das Verdienst der Clubführung. Sie hat wohl die richtigen Lehren aus der Vergangenheit gezogen. Und sie hat mit Fabio Celestini einen Meistertrainer gefunden und mit Daniel Stucki einen Sportdirektor integriert, der gut in das Gesamtgefüge passt. Und daraus entstanden ist ein Kader, das auf dem Platz im Lauf einer lange Zeit offenen Meisterschaft letztlich einen deutlichen Unterschied zur Konkurrenz machte.Xherdan Shaqiri zum Beispiel.Ich habe ihn bisher erstaunlicherweise noch nicht erwähnt.Warum nicht?Weil Sie mir nicht die Gelegenheit gegeben haben und weil wir dann das ganze Interview allein mit dem Thema Shaqiri hätten bestreiten können. Und das wäre nicht fair, nicht richtig. Eine Meisterschaft gewinnt immer der ganze Club, in erster Linie das Kader, der Trainer und sein Stab. Es geht dabei um Mentalität und Qualität der ganzen Gruppe. Aber da gibt es einen Faktor erfolgreicher Fussballclubs, der gar nicht stark genug zu bewerten ist: Es braucht nicht nur Spieler im Kader, die ihre Pflicht erfüllen und in ihren Aktionen toll aussehen. Sondern es braucht – und das ist das, was so selten wie aufwendig ist – auch Spieler, welche die Qualität und die Persönlichkeit haben, um Verantwortung zu übernehmen und Entscheidendes zu leisten. Schön zu spielen, ist das eine, Skorerpunkte zu verbuchen, das andere. Auch ein ganz Neuer wie Philip Otele gehörte für mich in diese Kategorie von Spielern.Bitte führen Sie aus.Können Sie sich an das Auswärtsspiel in Genf im Februar erinnern, das der FCB 1:2 verlor?Ja.Manchmal gibt es Spiele, die du gewinnst – aber nach denen du kein gutes Gefühl hast, was den weiteren Weg betrifft. Und manchmal, da ist das Gegenteil der Fall: So wie ich das Team in dieser Partie wahrnahm, hatte ich erstmals in dieser Saison das Gefühl, dass diese Mannschaft den Meistertitel holen kann. Das hatte auch mit Oteles Auftritt zu tun. Als der FCB im Herbst seine bis dahin beste Phase hatte, da stand ich noch unter dem Eindruck, dass das noch nicht ganz reicht, um am Ende an der Spitze zu stehen. Im Winter wurden jedoch gezielt Spieler hinzugefügt und offensichtlich hervorragend ins Teamgefüge integriert, sodass diese sofort ein Plus wurden. Ich denke auch an Metinho, aber eben ganz besonders an Otele, an dem ich – ohne ihn zu kennen – ein bisschen einen Narren gefressen habe.Warum?Zuerst hat mich sein Potenzial begeistert, die Skorerpunkte, die er hinzugefügt hat. Dann war da aber auch noch sein Verhalten: Beim Heimspiel gegen Lugano war er gerade ausgewechselt worden, als der FCB das 2:0 erzielte. Was tut er? Er springt von der Ersatzbank auf, um über den halben Platz zu rennen und mit den Teamkollegen zu jubeln … So einer ist ein echter Teamplayer. Und ja: Blickt man auf diese Mannschaft, dann findet man noch einige aussergewöhnliche Spieler, die sich als Teamplayer bewiesen haben …… zumal ja auch klar war, wer der Chef ist, sich alle Xherdan Shaqiri unterordnen mussten, damit er und das ganze Gebilde maximale Wirkung entfalten konnten.Ja. Auf der einen Seite hatte man ja im Sommer weniger am Kader verändert als in den Jahren zuvor. Gleichzeitig hat man mit der Rückholung von Xherdan Shaqiri einen ganz wichtigen Entscheid gefällt und damit das ganze Gebilde verändert.War er der X-Faktor, von dem Sie in Ihrem Leadership-Abc «Ein Team gewinnt immer» schreiben?Es geht in diesem Punkt darum, Menschen im Team zu haben, die sich exponieren, Vorbilder sind und mit ihrem Verhalten die Teammitglieder stärker machen. Diese Rolle kann keine Chefin oder kein Chef so glaubwürdig und effektiv ausüben. Im aktuellen FCB ist Xherdan quasi der XS-Faktor, der seine Ansprüche hatte und seine Mitspieler laufend forderte. Damit so ein Führungsspieler aber auf das ganze Team positiv wirken kann, muss er zuerst selbst liefern, vorangehen, Entscheidendes tun. Das alles hat Shaqiri getan.An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosAlso war es für Sie ein positives Zeichen, wenn Sie sahen, wie er auf dem Platz mit den Mitspielern schimpfte.Jeder von uns, der mal Fussball spielte, hat das schon erlebt: Man wird von einem erfahreneren Mitspieler zurechtgewiesen, akzeptiert dies aber und macht auch mal die Faust im Sack, weil man weiss, dass er es für den Erfolg tut und am Ende für die Mannschaft selbst die Kohlen aus dem Feuer holt. Das bedeutet aber auch, dass das eine labile Geschichte ist.Inwiefern?Schädlich sind Spieler, die zwar in der Garderobe und in der Öffentlichkeit den Mund aufreissen, aber selbst auf dem Platz nicht liefern. Xherdan hat geliefert. So wie in den diversen Teams in meiner Zeit als Präsident Alex Frei, Marco Streller, Yann Sommer, Matias Delgado, Benjamin Huggel und andere Führungsspieler waren, die lieferten. Sie alle wussten aber und erlebten auch, dass sie sich damit stark exponieren und schneller als andere angegriffen werden. Man kann diese Rolle auch viel zurückhaltender ausüben und wäre dann viel eher der Liebling der Massen. Aber Xherdan Shaqiri hat alles auf Rot – oder eben Rotblau – gesetzt. Er hat sich entschieden, den schwierigeren Weg zu gehen, weil er mit der Mannschaft nach oben wollte – wissend, dass dieser Weg für ihn auch ein grosses Risiko beinhaltet.Als er zurückkam, gab es auch Skepsis – und es rechnete gewiss keiner damit, dass ihm eine derartige Traumsaison gelingt. Oder waren Sie da die Ausnahme?Nein, ich war keine Ausnahme. Für mich war einfach klar, dass seine Rückholung für die Clubführung alternativlos war, als sie sich anbot. Diese Chance musst du wahrnehmen – unabhängig davon, wie es ausgeht. Aber letztlich wusste keiner, ob und wie gut das funktioniert. Er war zeitweise bei Mannschaften gewesen, wo die Startelf fast eine Weltauswahl war. Vielleicht sind es die Erfahrungen von damals, die Forderungen, welche etwa ein Bastian Schweinsteiger oder ein Thomas Müller an die Mitspieler stellten, die ihn auf seine jetzige Rolle vorbereiteten. Er ist nun derjenige, der weitergibt, was zuvor womöglich ihm von Führungsspielern vorgelebt wurde. Aber das braucht – wie gesagt – sehr viel Mut und Selbstvertrauen.«Er ist nun derjenige, der weitergibt, was zuvor womöglich ihm von Führungsspielern vorgelebt wurde»: Bernhard Heusler über Xherdan Shaqir (links) und dessen Weg, der ihn über Grossclubs zurück zum FCB führte, um diesen anzuführen.Foto Dominik Plüss (Freshfocus)Hinzu kommt das Spiel, das auf ihn ausgerichtet ist – aber auch seine Rolle nach aussen: Kann man als Spieler des FC Basel exponierter sein, als er es ist?Nein. Jedenfalls wüsste ich nicht, wie das möglich wäre. Ich denke, in meiner Zeit beim FC Basel waren es stets mehrere Spieler, die sich diese Rolle als Leitwölfe teilten. Wenn überhaupt, dann war das höchstens früher mit Karli Odermatt so, dass ein Spieler derart im Fokus stand. Wobei ich das überhaupt nicht weiss, nur glaube aufgrund meines damaligen kindlichen Fanseins.Warum löst Shaqiri in Basel so starke Emotionen aus wie kein anderer vor ihm?In Basel? Nein, in der ganzen Schweiz. Schon zu meiner Zeit war er – untypisch für einen Spieler des FCB – überall beliebt. Die Antwort ist einfach und für mich beruhigend: Xherdan Shaqiri verkörpert all das, was die Faszination des Fussballs ausmacht.Was ist das?Da sind natürlich Shaqiris besondere Fertigkeiten am Ball, die für Spektakel sorgen. Dann ist er der lebende Beweis, dass der Fussball keine Archetypen kennt: Ob gross, ob klein – jede und jeder im Stadion kann sich identifizieren. Und gerade einer wie er, der auf dem Platz allein schon aufgrund seiner Erscheinung auffällt, stiftet in Paarung mit seinem Spiel und mit seiner Art ein Mass an Identifikation und weckt Gefühle, wie sie ein noch so fleissiger Arbeiter oder schneller Flügelspieler nicht auslösen kann. Am Ende des Tages lebt der Fussball genau von diesen Emotionen, wie sie Xherdan Shaqiri generiert.Was für eine Rolle spielt es, dass der FC Basel mit Shaqiri in einer Liga Schweizer Meister wurde, die den Eindruck erweckte, sie sei qualitativ weniger gut als in der Vergangenheit?Die Qualität der Liga spielt eine Rolle, wenn es für die Experten darum geht, zu erörtern, wo der Schweizer Clubfussball im europäischen Vergleich steht. Geht es jedoch um den Wert des Meistertitels, ist das ein irrelevantes Thema.Warum?Weil die Gefühle, die man empfindet, nicht von dieser ohnehin schwer messbaren Qualität abhängig sind. Im Gegenteil: Da stehe ich eher unter dem Eindruck, dass der Wert einer Meisterschaft unter zu grosser Dominanz und Perfektion des Titelgewinners leiden kann.Sie haben das mit dem FCB erlebt, YB zuletzt wohl auch …Ja. Der fünfte, sechste Titel in Folge wird eher als weniger wertvoll wahrgenommen. Mit aller Objektivität, die ich mit rotblauer Brille haben kann, sage ich deshalb nach achtjähriger Wartezeit: Dieser Meistertitel des FC Basel glänzt hell.Was muss der FCB tun, damit er erfolgreich bleibt?Ich weiss es nicht. Was ich aber weiss: Diese Frage zu beantworten, ist die Aufgabe der aktuellen Clubführung. Das ist ja das Schöne und zugleich auch das Anspruchsvolle im Fussball: Egal, wie die Saison geendet hat, im Sommer fängt alles wieder bei null an.Bernhard Heusler mit Matias Delgado nach dem abschliessenden Double-Gewinn 2017.Foto: Daniela Frutiger (Freshfocus)Der FC Basel ist Schweizer MeisterDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenOliver Gut schreibt seit März 2001 für das Sport-Ressort der Basler Zeitung, das er seit 2019 leitet. Vorher für diverse Sportarten zuständig, konzentriert sich der Fricktaler seit 2011 auf den Fussball – und damit hauptsächlich auf den FC Basel. Zudem ist er regelmässiger Diskussionsgast im Fussball-Podcast «Dritte Halbzeit».Mehr InfosLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

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    AboXherdan Shaqiri im Interview – «Unsere Dominanz in den ersten 30 Minuten hat etwas zu bedeuten»Der Captain des FC Basel zeigt sich nach dem 2:2 in Lugano zufrieden – sieht aber an bestimmten Stellen noch Verbesserungspotenzial.Publiziert heute um 11:02 UhrEin Tor, ein Assist: Xherdan Shaqiri ist in Lugano der beste Basler.Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkBeim 2:2 des FC Basel im Spitzenspiel gegen Lugano holt sich Xherdan Shaqiri seine Skorerpunkte Nummer 14 und 15. Sechs Tore, neun Assists. Erwartungsgemäss ist er damit noch immer der beste Skorer der Super League. Nach dem Spiel stellt sich der neue Captain des FC Basel den Fragen der Medien.Xherdan Shaqiri, dieses 2:2 wurde den Erwartungen an ein Spitzenspiel gerecht.Definitiv. Man hat gesehen, dass zwei Spitzenmannschaften gegeneinander gespielt haben und dass es um einiges ging. Wir haben sehr gut angefangen, waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, doch Lugano konnte das Spiel drehen. Dass aber auch wir zurückkommen können, haben wir mehrfach bewiesen. Das Unentschieden geht in Ordnung, dennoch sind wir enttäuscht. Es wäre mehr drin gelegen.Nach dominanten ersten 30 Minuten des FCB wurde Lugano stärker. Weshalb?Ich denke, das ist normal. Wir sind eine junge Mannschaft, die lernen muss, konstant zu bleiben. In einem Spitzenspiel muss man knallhart sein und die Chancen machen, die man hat. Dennoch bin ich sehr zufrieden damit, wie die Mannschaft heute aufgetreten ist. Diese Intensität müssen wir beibehalten.Ein Punktgewinn beim Leader lässt darauf schliessen, dass der FCB zu Recht Luganos Verfolger Nummer 1 ist.Sicher. Unsere Dominanz in den ersten 30 Minuten hat etwas zu bedeuten. Das gelingt nicht vielen. Doch wie bereits gesagt, ist es das Wichtigste, konstant zu sein. Wir haben uns für die Rückrunde vorgenommen, auf einem hohen Niveau Leistungen zu bringen und Punkte zu holen, sodass wir dort oben bleiben können. Aber: Wir müssen hart arbeiten und auf dem Boden bleiben.Sie persönlich haben einen Assist und ein Tor beigetragen und darüber hinaus den Pass auf Bénie Traoré gespielt, bevor dieser gegen Ende der Partie im Strafraum gefoult wurde.Auch für mich ist es natürlich wichtig, dass ich der Mannschaft so weiterhelfen kann. Und dennoch: Auf den letzten 30 Metern können wir noch besser spielen.Dass Sie sich im rechten Mittelfeld einreihen, ist ungewöhnlich.Wir wollten Lugano etwas überraschen – das scheint uns ja gelungen zu sein. Aber offensiv war ich fast überall anzutreffen. Das ist einfach mein Spiel.Ein Schlüsselmoment war jene Szene vor der Pause, als Dominik Schmid den Penalty verschuldete. Wie haben Sie diese gesehen?Am Schluss sind es Details, die im Fussball entscheiden. Ich wünsche mir, dass wir in Zukunft so ein 1:0 in die Halbzeit mitnehmen. Denn dann würde das Spiel vielleicht ganz anders ausgehen. Aber das gehört zum Fussball dazu. Ich bin mir sicher, dass wir daraus lernen.Wie fühlt es sich an, die Mannschaft ganz offiziell als Captain aufs Feld zu führen?Das ist für mich natürlich eine grosse Ehre als Einheimischer. Aber meine Rolle verändert sich dadurch nicht gross. Ich war von Beginn an ein Leader und versuchte schon immer, die Mannschaft mitzureissen.Der FC Basel in LuganoDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

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  • Alles zum FCB-Spiel gegen Yverdon: Xherdan Shaqiri brilliert in einem spiegelverkehrten St.-Jakob-Park

    AboAlles zum FCB-Spiel gegen Yverdon – Xherdan Shaqiri brilliert in einem spiegelverkehrten St.-Jakob-ParkBeim 5:0-Sieg gegen Yverdon ist der Captain des FC Basel an vier Treffern beteiligt, während die Muttenzerkurve im Sektor B ein ungewohntes Bild bietet.Publiziert heute um 20:05 UhrEin Tor, drei Assists: Xherdan Shaqiri (r.) bejubelt Bénie Traorés Treffer zum 3:0, den er selbst vorbereitete.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDie AusgangslageDer FC Basel konnte zuletzt vier Super-League-Spiele in Folge gewinnen und seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf sechs Punkte ausbauen. Mit einem weiteren Sieg im Heimspiel gegen Yverdon würde sich die Mannschaft von Fabio Celestini unabhängig vom Abschneiden der Konkurrenz eine gute Ausgangslage für die Meisterrunde schaffen.Ein anderes Thema, was im Vorfeld der Partie für grosse Diskussionen sorgte, war die Sperre des Sektor D Parkett und damit der geplante Ausschluss der Muttenzerkurve. Dies wurde als Reaktion auf die Schlägerei in Zürich nach dem Klassiker von letzter Woche von den Behörden beschlossen. Die Muttenzerkurve kündigte aber bereits am Freitagmorgen an, dass es vor dem Spiel eine Tauschbörse geben wird, an dem Saisonkartenbesitzer vom D-Parkett ein Ticket für einen anderen Sektor erwerben können.Das SpielEs läuft die 15. Minute, als Metinho allein vor Yverdon-Goalie Paul Bernardoni zum Abschluss kommt, doch am Innenpfosten scheitert. Rund eine Minute später ist es erneut der Brasilianer, der für Philip Otele auflegen kann. Oteles platzierter Schlenzer findet über den Pfosten den Weg ins Netz. Danach dauert es nicht lange, bis der FC Basel seine Führung ausbauen kann. In der 28. Minute bekommt Shaqiri den Ball von Bénie Traoré in den Lauf zugespielt und verwandelt alleine vor Bernardoni souverän. Nur zwei Minuten später sind es die gleichen beiden FCB-Spieler, die im Zusammenspiel den Spielstand auf 3:0 erhöhen. Mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte überspielt Shaqiri die ganze Yverdon-Defensive, Traoré bleibt eiskalt und trifft zum ersten Mal seit Ende März wieder. Allerspätestens in der 38. Minute sorgt der Ivorer mit einem Schuss ins nahe Eck für die Vorentscheidung. Wieder ist Shaqiri Assistgeber. Das 4:0 ist die höchste FCB-Führung zur Halbzeitpause seit dem 6:1 Erfolg gegen den FC Sion am 1. August 2021. Damals betrug das Pausenresultat gar 5:0.Auch nach Wiederanpfiff der Partie starten die Basler druckvoll und mit viel Spielfreude. Dies lässt sich beispielsweise beim 5:0 in der 56. Minute erkennen, als Shaqiri den Ball bei einem Doppelpass auf Otele per Hacke weiterleitet und so seinen dritten Assist des Spiels verbuchen kann. Yverdon wird erst ab der 70. Minute noch gefährlich. Zweimal verhindert die Querlatte einen Gästetreffer.St.-Jakob-Park. – 24‘254 Zuschauende. – SR Dudic.Tore: 16. Otele (Metinho) 1:0. 27. Shaqiri (Traoré) 2:0. 30. Traoré (Shaqiri) 3:0. 37. Traoré (Shaqiri) 4:0. 56. Otele (Shaqiri) 5:0.FCB: Hitz; Mendes, Adjetey, Vouilloz, Schmid; Avdullahu (58. Leroy), Metinho; Traoré (68. Soticek), Shaqiri (76. Sigua), Otele (58. Kade); Ajeti (58. Carlos).Yverdon: Bernardoni; Marques, Picccini (60. Tijani), Legowski, Kongsro; Esteves (46. Tasar), Cespedes (60. Núñez), Baradji, Aké; Marchesano (75. Komano), Grodem (46. Teixeira).Bemerkungen: FCB ohne van Breemen (verletzt), Barisic (im Aufbau), Cissé und Rüegg (beide angeschlagen). Ersatzbank FCB: Salvi, Baró, Fink, Akahomen. Verwarnungen: 6. Céspedes, 25. Piccini, 44. Legowski, 66. Tijani, 68. Núñez, 82. Sigua, 86. Kongsro (alle wegen Foulspiel) – 15. Pfostenschuss Metinho. 73. Lattenschuss Legowski. 85. Vouilloz lenkt Schuss von Komano an die Latte.Die TaktikDer Basler Cheftrainer wechselt in der Startformation nur selten, solange es sportlich gut läuft und keine Verletzungen oder Sperren vorliegen. Deshalb ist es wenig überraschend, dass Fabio Celestini mit denselben elf Spielern wie schon in den vergangenen drei Partien beginnt. Auch der Formation des 4-2-3-1 bleibt Celestini im Spiel gegen Yverdon treu. Ein Mal mehr weiss diese Startelf zu überzeugen, auch weil sich Shaqiri und Traoré auf der Position des Zehners und des rechten Flügels immer wieder abwechseln, was dem FCB-Spiel Variation verleiht. Paolo Tramezzani lässt seine Equipe in einem 3-5-2 auflaufen. Die Offensive kann erst in der zweiten Hälfte im Ansatz gefährlich werden und die Westschweizer Verteidigung findet mit ihrer Manndeckung mehrfach kein Mittel gegen die Läufe in die Tiefe der schnellen FCB-Angreifer. Auch der Doppelwechsel nach der ersten Halbzeit lässt die Gäste nicht wesentlich besser ins Spiel finden.Der AufregerWer an diesem Montagnachmittag den St.-Jakob-Park betritt, reibt sich beim Blick ins Stadion verwundert die Augen: Das D-Parkett bleibt zwar aufgrund der von den Behörden verhängten Kurvensperre leer, am Zaun hängt ein Banner mit der Aufschrift «Was uns sött spalte, vereint uns nur no mee!». Doch die Muttenzerkurve hatte sich einfach in den Sektor B umplatziert, um ihre Mannschaft von dort aus zu unterstützen.Was folgte, war ein zwar nicht ganz im Einklang tönender, aber lauter Wechselgesang über das gesamte Spielfeld zwischen dem D-Balkon und dem B-Parkett während der Partie. Zu dieser speziellen Atmosphäre sagt Dominik Schmid nach dem Spiel: «Es war ungewohnt, aber die Kurve hat das ein Mal mehr überragend gemacht. Ich hoffe aber natürlich, dass sie im nächsten Match wieder auf der richtigen Seite sind».Ungewohntes Bild: die Muttenzerkurve im Sektor B.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Das muss besser werdenWenn man die erste Halbzeit betrachtet: nichts. Im zweiten Durchgang schalten die Basler dann einen Gang zurück und bieten nicht mehr dasselbe Spektakel wie zuvor, Yverdon bekommt ab der 70. Minute einige gute Tormöglichkeiten. Aber der FCB spielt insgesamt so souverän und nutzt seine Chancen so effizient, dass man zum Schluss kommen muss: Das war ein nahezu meisterlicher Auftritt.Das sagt der Trainer«Ich bin im Moment ein sehr glücklicher Trainer», sagt Fabio Celestini nach der Partie. Besonders gefällt dem FCB-Trainer, dass seine Mannschaft jedes Spiel wie ein Final angehe, egal ob gegen Lugano, den Klassiker gegen den FC Zürich oder heute gegen Yverdon: «Die Spieler haben verstanden, was es heisst zu kämpfen», so Celestini.Mit Aussagen über einen möglichen Meistertitel hält er sich aber weiterhin zurück: «Unser Fokus gilt voll und ganz dem Cupspiel gegen Lausanne».So geht es weiterWeil Servette gegen Luzern 2:1 gewinnt, bleibt der Vorsprung des FCB auf die zweitplatzierten Genfer bei sechs Punkten. Während der Ligabetrieb am nächsten Wochenende pausiert, steht für den FCB am Sonntag der Cup-Halbfinal gegen Lausanne-Sport auf dem Programm. Am Wochenende des 3. und 4. Mai steht das erste Spiel der Meisterrunde an. Auf wenn der FCB dann trifft, ist noch offen, wird aber zeitnah von der Liga mitgeteilt.Der FC Basel gegen YverdonDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenSimon Tribelhorn ist freier Mitarbeiter im Ressort Sport bei der Basler Zeitung. Er berichtet regelmässig über den FC Basel, den EHC Basel und den RTV.Mehr InfosYomo Isler ist Praktikant bei der Basler Zeitung. Er schloss 2024 die Matura am Gymnasium am Münsterplatz ab und ist seit Februar 2025 als Praktikant bei der BaZ tätig.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare