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«Kann dieses Vorgehen der FCB-Führung Vertrauen schaffen?»

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Es ist mal wieder so ein Montag. Kaum ist die Aufnahme unseres Podcasts mit einem Mini-Schwerpunkt FC Winterthur beendet, da wird öffentlich: Die Winterthurer bekommen vorerst wegen ihres Stadions keine Lizenz für die kommende Saison. Und kurz danach enthebt der FC Zürich seine beiden Co-Trainer Murat Ural und Umberto Romano ihrer Aufgaben.

Trotzdem haben wir beide Punkte drin in unserer aktuellen Ausgabe. «Der Versuch mit Ural und Romano war sehr speziell, weil die beiden am Gängelband von Sportchef Milos Malenovic waren», sagt Thomas Schifferle über die bereits zweite Trainerrochade beim FCZ in dieser Saison.

Und Gregory von Ballmoos erklärt uns, dass die Besitzerfamilie zu den wenigen Menschen gehört, die nicht ganz glücklich ist über das letzte Jahr des FC Winterthur: «Es mussten grössere finanzielle Lücken gestopft werden, als eigentlich gedacht war.»

Ein weiterer Schwerpunkt der Folge sind die finanziellen Jonglierakte beim FC Basel. Dessen Aktionäre haben in der letzten Woche zu erklären versucht, warum sie dem FCB anonym Geld über eine Aktiengesellschaft haben zukommen lassen, von deren Existenz bis anhin kaum jemand wusste. Für Tilman Pauls wirft die Informationspolitik der FCB-Führung eine entscheidende Frage auf: «Kann dieses Vorgehen Vertrauen schaffen? Oder ist genau das Gegenteil geschehen: Nämlich, dass die Fans und Clubmitglieder ab jetzt alles sehr kritisch beobachten?»

Ausserdem reden wir über die personalisierten Tickets, die die Schweizer Sicherheitsbehörden wieder als Heilmittel gegen die Fangewalt propagieren. Und wir diskutieren, ob es okay ist, wenn YB-Trainerin Imke Wübbenhorst die Gegnerinnen als «widerlich spielende Truppe» bezeichnet.

Wann welches Thema besprochen wird

  • 03:01 Finanzen FC Basel

  • 19:13 FC Luzern – FC Basel

  • 23:48 FC Zürich – FC St. Gallen

  • 39:44 FC Winterthur – BSC Young Boys

  • 54:37 FC Lugano – Lausanne-Sport

  • 56:35 Servette FC – Grasshoppers

  • 60:51 Cupfinal Young Boys – Servett

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Dank Partizipation am Verkauf und Prämien spült die Cup-Kampagne dem Promotion-League-Club 300’000 Franken in die Kasse, was einem Drittel des Jahresbudgets entspricht.An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosUm bei all dem Trubel nicht den Kopf zu verlieren, setzen die Bieler in der Vorbereitung auf das grösste Spiel der Clubgeschichte seit 1961 – damals unterlag Biel im Cupfinal La Chaux-de-Fonds – auf den Courant normal. Ein Angebot des Hotels Belvédère in Spiez zur Übernachtung von Samstag auf Sonntag lehnten die Seeländer dankend ab. Das Hotel hatte während der WM 1954 den späteren Weltmeister Deutschland beherbergt. Stattdessen schlafen die Spieler wie üblich zu Hause.Die Amateure dürfen sich wie Stars fühlenUnd doch ist nichts normal an diesem Tag für den FC Biel. Am Grauholz wird eine Polizeieskorte den Mannschaftsbus empfangen. Die Amateure dürfen sich wie Stars fühlen.27 von 28 von ihnen haben einen auslaufenden Vertrag, nach dem Verpassen des Aufstiegs in die Challenge League dürften viele weiterziehen. Das gilt auch für Sportkoordinator Oliver Zesiger, der Scout beim FC Lugano wird. So wird der Cupfinal für den FC Biel zum letzten Hurra.Vier Protagonisten haben einen speziellen Anteil am Erfolg des Underdogs.Der Goalie und die Gedanken an ShaqiriDer Mann mit den Nerven aus Stahl: Raphael Radtke liess mit seinen Paraden auf dem Weg in den Cupfinal bereits den FC Lugano und die Young Boys verzweifeln.Foto: Adrian MoserAm Sonntag wird Raphael Radtke in einer Berner WG aufwachen, den Zug nach Biel nehmen, um dann mit dem Team wieder nach Bern zu fahren. «Statt zwanzig Minuten dauert der Weg nun halt zwei Stunden», sagt der 23-Jährige. Er wirkt nicht so, als würde es ihm etwas ausmachen, natürlich nicht.Radtke ist der Goalie, der auf dem Weg in den Final erst den FC Lugano und dann YB zum Verzweifeln brachte. Auf eine Parade ist er besonders stolz, jene gegen die Berner, als er Lukasz Lakomys Schuss in der Verlängerung mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte. Direkt vor den YB-Fans, von denen ihn manche als «Schwuchtel» bezeichneten, zudem traf ihn ein Feuerzeug am Kopf. «Die hatten halt einen ziemlichen Pegel», sagt Radtke. Er ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen.Der Zuger ist im Nachwuchs des FC Luzern ausgebildet worden, Ardon Jashari und Luca Jaquez hiessen zwei seiner Teamkollegen. Aber für Radtke blieb der Weg nach oben versperrt, so kam er Anfang 2023 zum FC Biel. In Bern absolviert er gerade das Bachelorstudium in Volkswirtschaftslehre, viele seiner Kollegen sind YB-Fans. Nach dem Halbfinal konnte er sich für all die Sprüche, die er im Vorfeld kassiert hatte, genüsslich revanchieren.Unter der Woche absolvierte Radtke seine letzten Prüfungen. Die Konzentration fiel ihm ob des Trubels nicht leicht. Immer wieder kreisen seine Gedanken um dieses Spiel, das wie ein Monolith in seiner Karriere thront. Radtke hat sich überlegt, wie es wohl sein wird, Xherdan Shaqiri gegenüberzustehen. «Oft genug habe ich ihn im Fernsehen gesehen, nun ist er mein Gegner», sagt er. «Das ist schon ganz speziell.»Unzählige Tickets hat er für Freunde und Familie organisiert, «ein Prozent der Zuschauer gehört zu mir», sagt Raphael Radtke. Das sind rund 300 Leute.Der Captain führt ein RestaurantDie treue Seele: Captain Anthony De Freitas spielt schon seit 2019 für den FC Biel. Er sagt: «Ich bin mittlerweile mehr Bieler als Franzose.»Foto: Adrian MoserAnthony De Freitas ist die Konstante beim FC Biel. Seit 2019 spielt der Franzose für die Seeländer, im letzten Sommer übernahm er nach dem Rücktritt des früheren YB-Spielers François Affolter das Captainamt.De Freitas durchlief die Talentschmiede Monacos, er spielte für Port Vale in der vierthöchsten englischen Liga und für den Varzim SC in Portugals zweithöchster Spielklasse. «In Bradford und Sheffield durfte ich schon vor 25’000 Fans auflaufen, aber der Cupfinal wird zweifellos das grösste Spiel meiner Karriere», hält er fest. Die ungewohnte Kulisse, der Kunstrasen, dazu mit Basel den neuen Meister als Gegner – es spricht kaum etwas für den FC Biel. «Aber wir haben das Recht zu träumen. Was wir bis jetzt geschafft haben, ist aussergewöhnlich», sagt De Freitas.Und doch ist er kein Träumer, mit 31 hat er die Karriere nach dem Fussball aufgegleist: Seit einem Jahr führt De Freitas in Lausanne ein Restaurant, das auf Burger und Crêpes spezialisiert ist. Einmal pro Woche ist er vor Ort, ansonsten leitet er das Geschäft vom Seeland aus. 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Nach zwei Meistertiteln und einem Cupsieg mit den Young Boys spielt dieser zwar mittlerweile in der Bundesliga, aber der Kontakt zwischen den Jugendfreunden ist nie abgebrochen. Amenda wird aus Frankfurt anreisen, um Kelvin und Co. im Wankdorf zu unterstützen.Der 22-Jährige ist das wohl grösste Talent beim FC Biel. Im Cuphalbfinal gegen YB spielte er in der Innenverteidigung – abgebrüht wie ein Routinier. Mit 1,94 Metern und 97 Kilogramm verfügt Kelvin über Gardemasse. Als Kind betrieb er auch Leichtathletik, «davon profitiere ich jetzt, weil ich auch auf längeren Distanzen schnell bin». In den letzten Monaten sollen ihn mehrere Scouts beobachtet haben, ein Abgang in die Challenge League ist denkbar. Doch seine Zukunft will er erst nach dem Cupfinal klären.Kelvin studiert in Bern Betriebswirtschaft, wobei der Fussball im Moment Priorität geniesst. Weil er noch bei seinen Eltern in Nidau wohnt, bekommt er die Euphorie rund um den FC Biel hautnah mit. «Selbst Leute, die ich nur flüchtig kenne, sprechen mich an. Und alle sagen mir, dass sie am Sonntag ins Wankdorf kommen werden», sagt Kelvin. «Nun weiss ich, wo all die Tickets hingekommen sind.»Der Torjäger und das Hochzeit-ProblemDer Routinier mit dem Torriecher: Omer Dzonlagic spielte bereits für den FC Thun in der Super League.Foto: Adrian MoserKaum einer fasste das Unfassbare so schön in Worte wie Omer Dzonlagic. Gleich nach dem Schlusspfiff gegen YB war das, als der Stürmer SRF ein Interview gab. Er sagte: «Ich hoffe, ich wache jetzt nicht aus dem Traum auf und merke, dass das Spiel noch gespielt werden muss.» Er schien es ernst zu meinen.Unter der Woche steht Dzonlagic auf dem Rasen der Tissot-Arena, unweit von der Stelle, wo er sein kultiges Interview gegeben hat. Oft genug ist er in den letzten Wochen darauf angesprochen worden. «Das war die pure Euphorie, herrlich!», sagt er.30 ist Dzonlagic gerade eben geworden, seine ungewöhnliche Karriere neigt sich dem Ende zu. In Schönbühl aufgewachsen, spielte der Sohn bosnischer Eltern mit 18 für den FC Bern in der 1. Liga. Innert einem Jahr schaffte er dann über die U21 des FC Thun den Sprung in die Super League. Er, der in einer Autogarage die Lehre zum Carrosserielackierer absolviert hatte, war plötzlich doch noch Profifussballer.«Ein Ausgleich zum Fussall zu haben, ist enorm wichtig.»Omer Dzonlagic, Stürmer und StudentNun ist er der Routinier, der seinen jungen Teamkollegen mit Rat zur Seite steht. Letzten Sommer begann er ein Fernstudium in Wirtschaftsinformatik, hätte er das bloss früher getan, denkt er sich nun. In Thun oder später in Kriens und Baden war seine Woche manchmal schon am Dienstag gelaufen, wenn er gemerkt hatte, dass er nicht von Beginn an spielen würde. «Ein Ausgleich zum Fussall zu haben, ist enorm wichtig», sagt Dzonlagic. «Auch wenn es bloss ein Koch- oder Sprachkurs ist.» Das ist ein Tipp, den er den Jungen gibt.Tipps hat er in diesen Tagen selbst viele erhalten, er solle den Cupfinal geniessen und befreit aufspielen, ist so ein Satz, den er aus seinem Umfeld gehört hat. Das ist leichter gesagt als getan bei einer Partie, die auch für ihn der absolute Karrierehöhepunkt ist.Vier Tore hat er auf dem Weg in den Final erzielt. Viele seiner Liebsten werden auf der Tribüne des Wankdorfs sitzen, 50, 60 Leute vielleicht, fast alle in einer Reihe. Wer neben wem sitzt, war eine Herausforderung, die sich Dzonlagic stellte. Fast wie bei einer Hochzeit.Das Cup-Abenteuer des FC BielNewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenDritte Halbzeit – der Fussball-Podcast von TamediaDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Marco Oppliger ist seit 2013 als Sportredaktor für Tamedia tätig. Seine Kernthemen sind Eishockey und Ski Alpin, ebenso berichtet er über Schwingen und Leichtathletik.Mehr InfosDominic Wuillemin arbeitet als Sportredaktor bei Tamedia und schreibt seit 2010 über Sportthemen – mit Fokus auf Fussball.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

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Denn ich habe in den vergangenen Tagen Stück für Stück mitgenommen, wenn ich nicht in Basel, sondern in Winterthur schlief.Die Kaffeemaschine steht noch in der Kabine, oder?Da sind inzwischen sogar zwei Kaffeemaschinen. Ich habe auch noch eine automatische angeschafft. Geht es aber um meine Moka, dann ist sie ohnehin allzeit bereit. Sie begleitet mich überallhin: ins Trainingslager, auf Auswärtsreisen, aber auch in die Ferien. Sie wird also am Samstag mit mir nach Bern fahren, den Cupfinal erleben – und dann ab Montag bei der Nationalmannschaft mit dabei sein.Am Montag geht es direkt weiter. Passen Sie bei der zu erwartenden Cupfeier?Es ist ein gedrängtes Programm. Aber eine Feier am Barfi werde ich mir nicht nehmen lassen. Der Cupfinal beginnt ja zum Glück schon um 14 Uhr – da wird es dann auch nicht so spät. Und ich weiss: Wir müssen diese Partie gegen Biel erst spielen und gewinnen, bevor es dazu kommt. Entsprechend gehen wir auch diese Aufgabe mit aller Seriosität an. Aber ich bin überzeugt, dass wir gewinnen. Wir kommen als Schweizer Meister und wollen unbedingt die Saison mit dem Double krönen. Der Gegner kommt aus der Promotion League. Wäre ich nicht überzeugt, würde etwas nicht stimmen.Haben Sie schon realisiert, dass ab Montag ein Schnitt erfolgt, Sie nicht mehr beim FCB sind?Ich war ja im März schon bei der Nationalmannschaft dabei. Das hat geholfen, um das zu realisieren. Der Abschluss mit dem Cupfinal ist nun perfekt. Trotzdem denke ich, dass das letzte Heimspiel am vergangenen Samstag mit der Verabschiedung vor 36’000 Fans noch etwas spezieller war.Wie hat sich das angefühlt?Ich war überwältigt. Normalerweise kann ich ja gut reden. Aber ich habe da am Mikrofon einiges vergessen, das ich eigentlich sagen wollte.Was haben Sie vergessen?Die Liebe, die ich von den Fans des FC Basel spüre, wollte ich in meinen Worten erwidern, da diese auf Gegenseitigkeit beruht. Das habe ich komplett verpasst. Ich bin derjenige, der sich bei ihnen hätte bedanken müssen.Warum?Ich bin in Winterthur geboren und aufgewachsen – aber Basel hat mich adoptiert. Ich fühle mich als Teil der Basler Community. Ich habe hier viele wunderbare Menschen kennen gelernt, habe wunderbare Momente erlebt. Da wird einiges bleiben, obwohl ich gehe. Nicht nur bei mir, sondern bei meiner ganzen Familie. Wir haben unser Herz an den FCB und an Basel verloren.Als Assistenztrainer der Nationalmannschaft werden Sie sicher Zeit finden, Basel ab und an zu besuchen.Hey! Das nennt sich Scouting! Das ist Arbeit, wenn ich dann wieder an FCB-Heimspielen auftauche! (lacht) Ich werde meine Arbeitszeit bei der Nationalmannschaft bestimmt ausfüllen. Ich habe da einiges, was ich mir vorgenommen habe. Da sind Besuche von Spielen, aber auch von Spielern. Aber ich will mich auch immer wieder mit Trainern austauschen. Ich habe ja in den viereinhalb Jahren als Spieler und den drei Jahren als Assistent einige Trainer beim FCB erlebt. Das hat meinen Horizont erweitert.Ist – nicht zuletzt aufgrund Ihrer Vielsprachigkeit – schon vordefiniert, um welche Nationalspieler Sie sich besonders kümmern?Nein, das ist noch nicht besprochen. Es gibt gewisse Nationalspieler, bei denen klar ist, dass diese nicht vom Assistenten, sondern vom Cheftrainer besucht werden müssen. Bei anderen Spielern dürfte die Sprache eine Rolle spielen. Und ab und zu macht es womöglich auch Sinn, dass Murat Yakin und ich gemeinsam hinreisen. Das vertieft ja auch die gegenseitige Beziehung zwischen uns.Wie würden Sie diese Beziehung beschreiben?Wir sind sicher gute Kollegen. Murat Yakin hat mich ja schon als Spieler zum FCB geholt. Wir haben uns schon damals gut verstanden und den Kontakt in der Folge immer gehalten. Ich glaube, wir passen sehr gut zusammen. Muri ist ja als Trainer so etwas wie ein Künstler an der Seitenlinie. Ich bin da eher strukturierter, wie es ein Assistent wohl auch sein muss. Ich denke, dass wir uns sehr gut ergänzen werden.«Muri ist ja so etwas wie ein Künstler an der Seitenlinie.» Davide Callà (rechts) über seinen künftigen Chef, den Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin.Foto: Toto Marti («Blick»/Freshfocus)Können Sie sich trotzdem vorstellen, dass Sie eines Tages als Cheftrainer zum FC Basel zurückkehren?Man sagt ja, aller guten Dinge sind drey … Nicht drüü, sondern drey! Das habe ich hier gelernt. Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen, nochmals zum FCB zurückzukehren. Aber ob als Cheftrainer, das weiss ich im Moment nicht.Warum wissen Sie das nicht?Weil ich nun doch einiges gesehen habe als Assistent in der vordersten Reihe … Ich durfte gerade in Basel viele Trainer erleben. Das war extrem lehrreich. Aber es hat mir auch aufgezeigt, wie krass brutal dieses Geschäft ist. So eben, dass ich mir die Grundsatzfrage stelle, ob ich das mir und meinem Umfeld zumuten will.Beim FCB waren Alex Frei, Heiko Vogel, Timo Schultz, nochmals Heiko Vogel und schliesslich Fabio Celestini Ihre Vorgesetzten. Meistens muss auch der Assistent gehen, wenn der Chef weg ist. Wie haben Sie es geschafft, all diese Wechsel zu überleben?Ich musste ein Chamäleon sein. Du musst dich immer wieder anpassen. Und gleichzeitig musst du schauen, dass du ein Chamäleon bleibst.Wie meinen Sie das?Auch wenn du dich anpasst, musst du immer dich selbst bleiben. Sonst funktioniert das nicht. Du musst verstehen, dass du – egal, welcher Trainer dich mit welchen Aufgaben und Kompetenzen betraut – am Ende ein Dienstleister bist.Dachten Sie nie: Jetzt ist es mir zu bunt, ich will das nicht mehr?Nein. Denn ich spürte stets das Vertrauen der FCB-Führungsverantwortlichen. Von den Sportdirektoren Heiko Vogel und Daniel Stucki, von David Degen als Präsident sowieso. 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Ich hatte grosse Kompetenzen – und wir hatten ja dann in der Conference League auch grossen Erfolg, als wir bis in die Halbfinals vorstiessen.Wie schwierig ist es da, danach wieder weniger Einfluss zu haben?Da musst du dann eben Chamäleon sein. Letztlich weisst du, dass ein neuer Trainer meistens mit einem Assistenten kommt, den er kennt und dem er vertraut. Du weisst, dass deine Rolle wieder neu definiert wird und musst bereit sein, diese anzunehmen.So war es zuletzt auch, als Fabio Celestini kam. Liegt es auch an Ihrer Rolle unter ihm, dass Sie nun zur Nationalmannschaft weiterziehen?Das hatte einen Einfluss. Mein Trainerrucksack ist jetzt einfach um einiges praller, als er es bei meiner Ankunft in Basel war. So, dass ich sagen kann: Ich bin nun ein Assistent, der für diese Position sehr vieles mitbringt. Entscheidend ist aber: Wir sprechen hier von der Schweizer Nationalmannschaft. Der A-Auswahl. Fährt dieser Zug einmal an dir vorbei, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass du aufspringst.Zumal dieser Zug bereits zum zweiten Mal an Ihnen vorbeigefahren ist. Das erste Mal durften Sie nicht aufspringen …Ja. Im Winter 2023/24 befanden wir uns im Abstiegskampf. Damals ging es um eine Lösung auf Mandatsbasis, ohne dass ich den FCB verlassen hätte. Mit Blick auf die EM war das reizvoll. Ich besprach das mit Celestini und der Clubführung. Dass man sich in dieser Situation nicht darauf einlassen wollte, war keine Überraschung.Nun wurde zuerst wieder über eine Teilzeitlösung debattiert …… und dieses Mal fehlte mir die Bereitschaft dazu. Mir war klar, dass ich diesen Schritt nur ganz und nicht halb machen werde.Welche Momente aus Ihrer zweiten FCB-Phase werden in besonderer Erinnerung bleiben?Diese zweite Halbzeit in Lugano, mit der wir die Meisterschaft entschieden, ist da dabei. Wann hat es das zuvor schon mal gegeben, dass eine Mannschaft in Unterzahl den Gegner so überfährt? Dann ist da das Spiel in Nizza in der Conference League, das wir zum 2:1 drehten. Aber noch stärker in Erinnerung ist da eine nächtliche Velofahrt durch Basel …Bitte erzählen Sie …Das war ganz am Anfang, nach dem Rückspiel gegen CSKA Sofia in der Conference League. Wir hatten drei Qualifikationsrunden überstanden und die Gruppenphase erreicht. Ich war voller Adrenalin, der Puls wollte nicht runter. Ich fuhr stundenlang durch die Stadt.Was empfanden Sie?Nur Positives. Freude – aber auch Erleichterung, wie ich sie als Spieler so intensiv nie empfunden habe.Warum denken Sie, war das so?Womöglich ist es der Ohnmacht geschuldet, die man während der 90 Minuten empfindet, in denen man eben nicht auf dem Feld steht, sondern nur zuschauen kann. Da erinnere ich mich auch daran, wie mir später in den Achtelfinals in Bratislava bei unserem 2:2-Ausgleich im allgemeinen Jubel das Tablet runterfiel – und danach ein Loch von einem Stollenschuh im zersplitterten Screen war.Der FCB gewann danach im Elfmeterschiessen …… und das Tablet wurde von mir bis zum Saisonende weiter genutzt. Ab und zu hatte ich halt einen kleinen Glassplitter im Finger. Aber das war es auf jeden Fall wert. So wie alles andere es wert war, in diesen drei Jahren.Meister mit dem FC Basel: Davide Callà hat das nun auch noch als Assistenztrainer erlebt – als Spieler stemmte er den goldenen Pokal bereits von 2014 bis 2017 viermal in die Höhe.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Davide Callà und der FC BaselDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenOliver Gut schreibt seit März 2001 für das Sport-Ressort der Basler Zeitung, das er seit 2019 leitet. Vorher für diverse Sportarten zuständig, konzentriert sich der Fricktaler seit 2011 auf den Fussball – und damit hauptsächlich auf den FC Basel. Zudem ist er regelmässiger Diskussionsgast im Fussball-Podcast «Dritte Halbzeit».Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Nach Gelb-Roter Karte an Beney: Fähndrich gibt zu, dass seine Entscheidung «klar falsch» war

    – Fähndrich gibt zu, dass seine Entscheidung «klar falsch» warDer Schiedsrichter gibt nach dem Klassiker zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich zu, dass er die Szene, die zur ersten Verwarnung an Roméo Beney führte, gar nicht gesehen hat.Publiziert heute um 17:19 UhrLukas Fähndrich sagt am Montag nach dem Klassiker zur ersten Gelben Karte in Richtung von Romeo Beney: «Das war klar falsch».Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Es war ein ziemlicher ereignisloser Klassiker, dieses 0:0 zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich am Sonntag im Letzigrund. Zumindest bis kurz vor Ende. Dann kassierte der FC Basel nämlich noch zwei Platzverweise und im Anschluss drehten sich die Diskussionen nur noch um Schiedsrichter Lukas Fähndrich und dessen Entscheidungen.Dieser hatte dem Basler Spieler Roméo Beney nach einem Zusammenstoss mit Nikola Boranijasevic in der 83. Minute die Gelbe Karte gezeigt. Dabei hätte man genauso gut den Zürcher verwarnen können. Oder sogar müssen? Und weil der junge Beney kurz darauf erneut ein Foul beging, enervierte sich Basels Trainer Fabio Celestini nach dem Abpfiff derart, dass auch er noch die Gelb-Rote Karte kassierte.Am Montag nun hat Fähndrich sich nochmals zur ersten Verwarnung von Beney geäussert. «Nach erneuter Ansicht der TV-Bilder bin ich leider zum Schluss gekommen, dass die erste Gelbe Karte gegen Beney klar falsch war», lässt Fähndrich ausrichten. Er habe die Szene auf dem Rasen gar nicht selbst gesehen und sei von seinem Team falsch informiert worden.«Trotzdem möchte ich betonen, dass es mein Fehlentscheid war, für den ich die Verantwortung übernehme. Auch wenn die zweite Gelbe Karte dann klar und richtig war, habe ich Verständnis für die Enttäuschung und die Tränen», sagt Fähndrich. Celestinis «Art und Weise» war das ProblemEr habe darum auch Verständnis für die Kritik von Fabio Celestini, der sich über die erste Verwarnung seines jungen Spielers aufgeregt hatte. Die Art und Weise jedoch, wie der FCB-Trainer diese vorgetragen hat, sei nicht akzeptabel. «Deshalb habe ich mich nach mehreren Hinweisen zur Gelb-Roten Karte als Sanktion entschieden», sagt Fähndrich.Das alles ändert allerdings nichts an den Folgen des Klassikers: Celestini wird am nächsten Samstag beim Spiel seines Teams gegen die Young Boys nicht dabei sein. Er ist von der Liga für ein Spiel gesperrt worden.«Dritte Halbzeit» – der Fussball-PodcastDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».Tilman Pauls arbeitet seit über zehn Jahren für die Sportredaktion der Basler Zeitung und beschäftigt sich seit 2013 intensiv mit dem FC Basel.Mehr Infos@tilman_pFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare