FCB-Trainer Ciriaco Sforza hat praktisch keine Zeit, seine Spielidee der Mannschaft einzuhauchen. Bereits am Donnerstag wartet der erste Ernstkampf auf Rotblau.

Seit knapp zwei Wochen ist FCB-Trainer Ciriaco Sforza im Amt. Schon am Donnerstag muss Rotblau in der Europa League-Qualifikation nach Kroatien zu NK Osijek. Die Zeit rast und lässt Sforza kaum Zeit übrig, seine neuen Ideen ins Team einzubringen.

Der Faktor Zeit

Eine schwierige Aufgabe für Sforza. Das wusste der neue Übungsleiter aber von Beginn weg. «Jeder Trainer, der neu kommt, stellt sein Konzept erstmal vor und forciert. Logisch, in anderen Zeiten hatte man dafür mehr Zeit zur Verfügung. Er wird das aber schaffen, dass der FCB anders spielt als bisher», sagt FCB-Legende Erni Maissen.

Erinnerungen kommen hoch an den Einstand von Marcel Koller. Der vorherige FCB-Trainer löste Raphael Wicky an der Seitenlinie ab, nachdem der FCB die Vorbereitung bereits bestritten hatte. Der Zürcher benötigte beinahe die gesamte Vorrunde, um sein Spielsystem der Mannschaft beizubringen.

Erni Maissen hofft, dass es dieses Mal nicht so lange geht: «Das wird es nicht vertragen. Seine Emotionalität wird Sforza helfen, dass er das Team auf Kurs bringt. Er ist ein sehr offener Trainer. Das fehlte bislang. Er legt viel Wert auf das Miteinander. Wenn das stimmt, funktioniert auch alles andere besser», so Maissen. Aus seiner Sicht werden auch viele Spieler sich gewünscht haben, dass es anders wird. Wenn da nun eine neue Stimmung ins Team käme, dann würde es auch sportlich anders aussehen.

Klare Zeichen

Mit positiver Stimmung versucht der FCB-Trainer, sein Team auf Kurs zu bringen. «Er ist beinahe das Gegenteil von Marcel Koller. Er spricht viel und lebt Emotionen vor. Auch dass die Mannschaft mit einer anderen Einstellung und anderem Effort an die Aufgabe geht. Er ist auch ein impulsiver Typ. Das fehlte bislang ein wenig. Das kann sehr viel ausmachen», so Maissen weiter.

Die Stimmung im Team wird Grundvoraussetzung sein, wie das Team am Ende performen wird. Dafür wurde mit zwei Arrivierten der Vertrag verlängert. Nämlich mit Ricky van Wolfswinkel und Taulant Xhaka. Ein klares Zeichen: «Ich gehe davon aus, das Ciriaco Sforza sich da eingebracht hat. Dass diese Spieler für die Mannschaft  wichtig sind. Dieser Wunsch wurde ihm erfüllt. Das ist sicher positiv», so Maissen.

Zum Siegen verdammt

Positive Zeichen und ein neues Spielsystem sind das eine. Erfolg haben das andere. Ciriaco Sforza ist trotz kurzer Einführungsphase zum Siegen verdammt. «Wenn er nun mit zwei Niederlagen in die Saison startet, dann ist alles bereits wieder in Frage gestellt. Er hat ja die Zeit nicht von drei bis vier Wochen, um Sachen auszuprobieren. Das ist eine gefährliche Situation momentan. Sollte man wiederum diese beiden Spiele gewinnen, dann kann man in Ruhe weiterarbeiten. Geht eines dieser Spiele in die Hose, dann wird es bereits wieder schwierig», so Maissen.

Erni Maissen ist trotz Resultatdruck überzeugt, dass Sforza seinen Weg beim FCB gehen wird. Aber: «Man muss ihm die Chance geben, dass er in Basel mal richtig Fuss fassen kann», sagt FCB-Legende Erni Maissen.

Der Beitrag Erni Maissen: «Das ist eine gefährliche Situation momentan» erschien zuerst auf Telebasel.

Similar Posts

  • Heinz Lindner: «Ich will im Tor stehen»

    Da sich Djordje Nikolić momentan in Quarantäne befindet, kam Heinz Lindner am Samstag zu seinem Debüt. Das soll aber erst der Anfang sein.
    Von LASK über Austria Wien, Frankfurt, GC und Wehen Wiesbaden ist Heinz Lindner nun im vergangenen September zum FCB gestossen. Seither musste er die Rolle einnehmen, die er letztmals bei der Eintracht inne hatte: die des Ersatztorwarts. Da FCB-Goalie Djordje Nikolić während der Länderspielpause mit Serbien in der vergangenen Woche aber positiv auf das Coronavirus […]
    Der Beitrag Heinz Lindner: «Ich will im Tor stehen» erschien zuerst auf Telebasel.

  • Marco Streller: «Scheisse, ich habe mich überschätzt»

    Marco Streller trägt das Herz auf der Zunge: Das beweist er im Podcast «Ehrenrunde» von Comedian Stefan Büsser und Manuel Rothmund.
    Seit seinem Rücktritt vor rund einem Jahr ist es ruhig geworden um Marco Streller – der FCB ist weit weg, aber den Abgang hat er noch nicht verdaut: «Ich bin das immer noch am Verarbeiten. Als Sportchef beim FC Thun wäre das einfacher für mich gewesen. Aber der FCB ist eine pure Herzensangelegenheit», sagt er […]
    Der Beitrag Marco Streller: «Scheisse, ich habe mich überschätzt» erschien zuerst auf Telebasel.

  • Was ist eigentlich die Conference League?

    Am Donnerstag startet Rotblau in die Conference League Qualifikation. Doch wie funktioniert dieser neue Wettbewerb überhaupt?
    22 Jahre ist es her seit man mit dem Europapokal der Pokalsieger einen dritten europäischen Wettbewerb abgeschafft hat. Nun hat die UEFA aber neben der Champions- und Europa League mit der Conference League wieder einen dritten Wettbewerb eingeführt. Wieso noch einen dritten Wettbewerb? Doch wieso führt die UEFA einen weiteren Wettbewerb ein? Denn oftmals sind […]
    Der Beitrag Was ist eigentlich die Conference League? erschien zuerst auf Telebasel.

  • Erni Maissen: «Überragend war es bisher noch nicht»

    Nach dem ersten Viertel aller Super League-Spiele steht Rotblau an der Spitze der Tabelle. FCB-Legende Erni Maissen sieht trotzdem noch viel Luft nach oben.
    Den Grund für die ernüchternde Zwischenbilanz: Dem Verein fehlt die Stammelf, die Angriffe sind zu zögerlich und den Spielern fehlt der letzte Wille spielen zu wollen. Schlussendlich sei Rotblau nur mit Glück und dank einem überragenden Lindner an der Tabellenspitze. Vor der Nati-Pause musste der FCB sich die Punkte mit dem FC Luzern teilen. FCB-Experte […]
    Der Beitrag Erni Maissen: «Überragend war es bisher noch nicht» erschien zuerst auf Telebasel.

  • «Auf dem Barfi feiern …» – so kommentiert Rahmen seinen Rauswurf beim FCB

    Patrick Rahmen ist seit dem Montag nicht mehr Trainer des FC Basel. Nach vier Spielen der Rückrunde trennte sich der Klub von ihm, obwohl man in der Winterpause noch einen neuen Vertrag fixierte. Nun äussert sich Rahmen. Patrick Rahmen (links) und Guillermo Abascal – sein Assistent, der jetzt Cheftrainer ist. Bild: keystonePatrick Rahmen ist seit…

  • Jetzt muss eine Siegesserie her

    Von sechs Meisterschaftsspielen hat der FCB die Hälfte verloren – zu viel. Nun muss eine rotblaue Siegesserie gestartet werden.
    Der Saisonstart des FCB ist mit Abstand der Schlechteste seit Jahren. Wenn man etwas weiter zurückblättert, sticht einem von den schlechten Saisonstarts vor allem einer ins Auge: der aus der Saison 2001/02. Damals hatte Rotblau in den ersten sechs Spieltagen ebenfalls zweimal gewonnen, einmal unentschieden gespielt und ganze drei Mal verloren. Der einzige Unterschied: Heute […]
    Der Beitrag Jetzt muss eine Siegesserie her erschien zuerst auf Telebasel.