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Wiedersehen in Winterthur

Fabian Frei: «Hier gehe ich ins Migros-Resti – und finds Hammer»

Abstiegssorgen statt Europacup-Träume – doch Fabian Frei sagt: «Der FC Winterthur ist genau das, was ich gebraucht habe.»
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In Kürze:

  • Fabian Frei hat den FC Basel nach emotionalen Gesprächen verlassen.
  • Beim FC Winterthur fühlt er sich befreit und geschätzt.
  • Der Verein kämpft mit kleinem Budget gegen den Abstieg.
  • Er sagt: «Ich weiss schon jetzt, dass ich diesen Wechsel nie bereuen werde.»

Es ist unkompliziert mit Fabian Frei und dem FC Winterthur. Zwei, drei Whatsapp-Nachrichten am Mittwoch während der Länderspiel-Pause, direkt zum Spieler – schon wartet man am nächsten Mittag vor dem Stadion Schützenwiese darauf, dass das Training endet.

Friede. Freiheit. Fussball. So steht das dort auf einem Transparent. Und es ist irgendwie auch das, was dieser Club ausstrahlt. Dass ein Mitarbeiter aus dem Nachwuchs gleich zum Kaffee einlädt, passt dazu.

Beim FC Basel sind sie auch höflich. Und doch ist in Winterthur, rund um dieses baufällige Stadion mit seinem schwer erklärbaren Charme, alles anders. Oder fast alles: «Den Schnappschuss können Sie sich sparen», sagt Fabian Frei, während er am Waschtrog vor dem Stadion seine Kickschuhe selber putzt. «Das habe ich schon in Basel immer gemacht. Einfach drinnen und nicht wie hier an der frischen Luft.»

Das Training ist vorbei, der nächste Kaffee steht an. Und mit ihm ein Gespräch über das, was war, was ist und was sein wird. Denn am Samstag, 26. Oktober, kommt der FC Basel auf die Schützenwiese (18 Uhr), eine Woche später reist der FC Winterthur in den St.-Jakob-Park.

Es sind zwei Termine, die Fabian Frei gar nicht erst dick in seinen Kalender eintragen musste. Denn sie sind seit dem 9. September fest in seinem Gedächtnis verankert. Seit jenem Montag, als er erst in Basel seinen Vertrag auflöste und dann in Winterthur ein neues Arbeitspapier unterschrieb.

Der Captain ging von Bord, um mit 35 Jahren doch noch ein anderes Fussballer-Leben zu führen. Mit im Gepäck: unzählige Europacup-Nächte, fünf Meistertitel, drei Cupsiege und 543 Pflichtspiele, die ihn zum Rekordmann des FC Basel und zur Clublegende machen.

Aufgehalten hat ihn keiner.

22. Juli 2007: Fabian Frei bestreitet mit 18 gegen den FC Zürich und Steve von Bergen sein allererstes von 543 Pflichtspielen für den FC Basel.

Fabian Frei, wollen Sie dem FCB am Samstag etwas beweisen?

Vielleicht kommt das noch ansatzweise. Aber eigentlich denke ich nach all den Jahren in Basel nicht mehr, dass ich etwas zu beweisen habe. Man weiss, was man an mir hatte – und umgekehrt. Und im Moment ist es doch für alle okay, wie es ist. Der FCB hat zuletzt gewonnen, ich habe hier in Winterthur meine Ruhe.

Das klingt so, als ob Sie in Basel im Sommer Unruhe hatten.

Ja, gefühlt war einfach immer etwas. Warum spielt er nicht? Ist er noch ein guter Captain? Hat man ihm die Vertragsauflösung angeboten? Und weil du viele kennst, hörst du immer mal wieder über vier Ecken, was dieser oder jener Entscheidungsträger über dich gesagt haben soll. Das ging schon an die Substanz.

Es gab zwei Gespräche. Jenes mit FCB-Präsident David Degen und Sportdirektor Daniel Stucki nach der Auftakt-Niederlage in Lausanne – aber später auch noch eines mit Trainer Fabio Celestini, von dem es heisst, es habe noch mehr Einfluss auf Ihren Wechselentscheid gehabt.

Mit Fabio redete ich immer wieder. Aber ja, dieses zweite Gespräch gab es. Er sagte mir, dass die Konkurrenz für mich durch Romario Baro noch grösser werde. Und dass man dann schauen müsse … Ich hätte mir da klare Worte gewünscht, auch eine Art Bekenntnis. So, dass ich weiss, dass ich dritter oder vierter Mann im Mittelfeld bin. Dass man unter Umständen froh ist, wenn ich in der Verteidigung aushelfe. Eine derartige Ausgangslage hätte ich zwar auch nicht super gefunden. Aber damit hätte ich mich arrangiert. Stattdessen lief es so, dass sich bei mir das Gefühl verfestigte, dass man mich eigentlich gar nicht mehr will.

«Stattdessen lief es so, dass sich bei mir das Gefühl verfestigte, dass man mich eigentlich gar nicht mehr will.» Fabian Frei über ein wegweisendes Gespräch mit FCB-Trainer Fabio Celestini (rechts).

Es war ein Gefühl, das bei Fabian Frei schon vorher Einzug gehalten hatte. Mit jenem fast schon berühmten ersten Gespräch nach dem Saisonauftakt, mit Degen und Stucki. Auch jetzt will er dessen Inhalt nicht bekannt geben. Dass ihm die Vertragsauflösung angeboten worden sein soll, bestätigt er so wenig, wie er es dementiert. Und damit konfrontiert, dass bei ihm gar Tränen geflossen seien, sagt Fabian Frei nur: «Auch das werde ich weder bestätigen noch dementieren. Aber es war emotional. Und überraschend.»

Klarstellen will er anderes. Zum Beispiel, dass die ersten Gespräche mit Winterthur im August keineswegs im Sand verliefen, weil man sich finanziell nicht fand. «Natürlich braucht es auch da eine Lösung, die passt. Aber das Geld war nicht der Punkt.» Vielmehr sei die Zeit noch nicht reif, er selbst noch nicht bereit gewesen. Romario Baro war noch nicht da. Und das Gefühl noch gemischter. So eben, dass Winterthur mit einem klaren Plan hätte auf ihn zukommen müssen. Einem Plan vielleicht auch, der über die Aktivkarriere hinausgegangen wäre. Das, obwohl der eine Gedanke relativ rasch im Kopf war: «Winti ist eigentlich schon geil gewesen, damals, als ich dort bei den Junioren war.»

Dann vergrösserte sich der Konkurrenzkampf in Basel. Fehlte weiterhin ein Bekenntnis der Verantwortlichen. Kam der September, in dem Winterthur nochmals einen Anlauf nahm. Und als der FCB dann am Freitag vor Transferschluss in Freiburg testete, «wo irgendwie wieder seltsame Dinge rund um mich passierten», ging dann alles sehr schnell.

Warum war Winterthur im zweiten Anlauf dann doch erfolgreich?

Dass meine persönliche Befindlichkeit in Basel zunehmend schwieriger wurde, habe ich ja ausgeführt. Hinzu kam dann, dass sich FCW-Trainer Ognjen Zaric sehr stark um mich bemühte. Er sagte, Fabi, wir brauchen dich hier. Und wenn du das vorher schon lange nicht mehr gehört hast, dann bist du für diese Worte sehr empfänglich.

Wie schwer fiel Ihnen der Entscheid trotzdem, den FCB auf den letzten Metern der Karriere zu verlassen?

Der Bauch hatte das schon früher entschieden. Der Kopf wollte es aber lange nicht zugeben. Nach dem Testspiel in Freiburg sprach ich dann mit meiner Frau und rief auch meine Eltern an. Die haben dann zu mir gesagt: So wie du klingst, musst du tatsächlich weg aus Basel. Die Situation zieht dich runter. Von da an war der Fall für mich klar.

Wovon musste sich der Kopf denn noch lösen?

Von der Idee, dass ich meine Karriere beim FC Basel beende. Davon, einen Abschied wie Marco Streller oder Valentin Stocker zu haben. Davon, dass es noch zum perfekten Abschluss kommt. Aber das Leben ist selten perfekt. Und ich habe dann schnell gemerkt, wie richtig mein Entscheid war, nach Winterthur zu gehen. Ich fühlte mich gleich erlöst. Da wusste ich: Der FCW ist genau das, was ich gebraucht habe.

Sie erhielten ja dann beim Heimspiel des FCB gegen den FCZ auch noch eine Verabschiedung. Wie war das?

Gut. Es war ein schöner Tag. Und es war nötig, um dieses Buch mit seinen vielen Kapiteln zu schliessen. Jedenfalls für den Moment. Sicher ist, dass ich den FC Basel immer im Herzen tragen werde. Aber seit jenem Tag merke ich, wie ich Abstand gewonnen habe. Mein Fokus liegt jetzt ganz auf dem FC Winterthur. Alles andere wäre unfair und hat dieser tolle Club auch nicht verdient.

«Es war nötig, um dieses Buch mit seinen vielen Kapiteln zu schliessen.» Fabian Frei wird beim FC Basel vor dem Heimspiel gegen den FC Zürich nachträglich verabschiedet.

Was ist so toll am FC Winterthur – was ist es, das Sie gebraucht haben?

Das ist vielleicht schwer nachzuvollziehen. Aber die Stimmung, die hier herrscht, dieses Familiäre, dieses Miteinander – das tut mir extrem gut. In Winterthur geht es nicht um Titel, niemand lechzt danach. Sondern es geht ums gemeinsame Erlebnis und ums Überleben. Ein Abstieg bedroht Existenzen. Also ist das Stadion voll, kommen 9000 Menschen. Es ist einfach eine andere Welt als beim FCB. Dort erlebst du als Spieler, wohin sich der Fussball entwickelt – hier erfährst du, wie der Fussball einmal war.

Das hört sich an, als sei in Winterthur die Zeit stehen geblieben …

Ist sie natürlich nicht. Auch hier gibt es Neuerungen. Aber irgendwie ist sie es doch. Da komme ich nach 20 Jahren wieder, und auf den ersten Blick ist alles so wie damals: Wir trainieren immer noch auf demselben Platz. Dario Zuffi, der hier mein Nachwuchstrainer war, ist immer noch da. Luca Zuffi, der damals Junior war, ist immer noch da. Die Wimpel, die du siehst, wenn du im Stadion die Treppe hochsteigst, sind immer noch dieselben. Und das Stadion selbst ist in den Grundzügen auch immer noch gleich. Das Einzige, was mir anders vorkam, war der Weg vom Bahnhof zum Stadion, als ich wie damals als Junior mit dem Zug anreiste. Er erschien mir viel kürzer … Ich habe gleich ein Selfie für meine Eltern gemacht und dazu geschrieben: Der kleine Fabi spaziert wieder vom Bahnhof auf die Schützi.

Finden Sie es gar besser als in Basel?

Einfach anders. Beim FCB war das Mittagessen für die Mannschaft im Stadion organisiert und ich ging immer gerne dahin, genoss Rosis Küche. Jetzt ist nichts organisiert und ich gehe regelmässig ins Migros-Restaurant, mit der halben Mannschaft. Ich meine: Hätte mir beim FCB jemand gesagt, wir sollen ins Migros-Restaurant, dann hätte ich wohl den Kopf geschüttelt. Hier jedoch ist das für alle normal, und ich finde es Hammer. Ich schätze die Erfahrungen sehr, die ich beim FCB machen durfte. Und zwar alle, denn auch die schwierigeren Jahre boten viel Schönes. Aber ganz egal, wie es hier herauskommt: Ich weiss schon jetzt, dass ich diesen Wechsel nach Winterthur nie bereuen werde. Es ist wie ein Zwischenschritt zur Angewöhnung an das, was nach der Karriere folgt.

Fabian Frei läuft mit dem FC Winterthur gegen YB erstmals im Stadion Schützenwiese ein. «Hier erfährst du, wie der Fussball einmal war.»

Der «tolle Club» ist vom Abstieg bedroht. So wie eigentlich immer, seit er 2022 erstmals seit 37 Jahren in die höchste Spielklasse zurückgekehrt ist. Ganz einfach, weil er mit dem kleinsten Budget der Super League operiert. Aber in dieser Saison ist er es in besonderem Masse. Das haben schon die ersten Spiele ohne Fabian Frei gezeigt.

Dessen Verpflichtung ist für den kleinen FC Winterthur in etwa das, was für den grossen FC Basel Xherdan Shaqiris Heimkehr war: Frei wurde für die Anhängerschaft sofort zum Hoffnungsträger auf den Klassenerhalt. Der Methusalem als Messias. «Damit hätte ich nun wirklich nicht mehr gerechnet, dass man mich so sieht», sagt Frei. Schön sei die Freude der Menschen zwar gewesen. «Aber auch alles ein bisschen too much.»

Fünf Pflichtspiele sind seither vergangen. Fabian Frei hat dabei sämtliche Minuten absolviert. Der grosse Aufschwung hat mit ihm noch nicht eingesetzt. Im Cup gab es einen Sieg nach Elfmeterschiessen gegen das unterklassige Wil, mit zwei Frei-Assists und einem verwandelten Penalty in der Kurzentscheidung. Dazu kam noch ein 1:0-Erfolg über den Grasshopper Club. Und dazu drei Niederlagen. Winterthur ist Tabellenletzter.

Als Fabian Frei das letzte Mal die Farben eines anderen Schweizer Clubs trug, der nicht FC Basel heisst, ging die Geschichte nicht gut aus. Von 2009 bis 2011 hatte ihn der FCB an den FC St. Gallen ausgeliehen, damit er dort jene Einsatzzeit erhält, die es für ihn am Anfang seiner Karriere bei Rotblau nicht gab. In seinem letzten Spiel verlor er mit dem FCSG mit 2:4 beim BSC Young Boys und erlebte damit den Abstieg jenes Clubs, der in Freis Ostschweizer Heimat den Fussball-Leuchtturm darstellt.

Sie stiegen zu Beginn Ihrer Karriere mit St. Gallen ab. Wie bitter wäre es, wenn Sie nun zum Ende Ihrer Karriere auch noch mit Winterthur absteigen?

Das beschäftigt mich null. Sondern ich will einfach alles dafür tun, dass wir nicht absteigen. Denn dieser Club gehört in die Super League. Allein schon aufgrund der Marke: Wir haben überall in der Schweiz Sympathisanten. Ich kenne keinen, der wirklich gegen Winterthur ist. Aber ganz viele, die uns cool finden. Wenn du mit dem Bus zum Auswärtsspiel fährst, dann hält man dir vor dem Stadion kaum Stinkefinger ins Gesicht.

Sie wurden als Hoffnungsträger empfangen. Ist da der Druck vielleicht sogar grösser, der auf Ihnen lastet, als er es zuweilen beim FCB war?

Er ist anders. Und vor allem: positiv. Denn ich habe ihn gesucht, bin gekommen, um für die Mannschaft wichtig zu sein. Ich glaube, ich hätte mehr Freude, wenn ich mit Winterthur den Klassenerhalt schaffe, wie wenn ich als Ersatzspieler mit dem FCB nochmals Meister geworden wäre.

Meister-Feier auf dem Basler Barfüsserplatz, 2014. Jetzt sagt Fabian Frei, er stelle sich eine Nichtabstiegs-Party mit Winterthur mindestens so geil vor.

Wirklich?

Ich denke schon. Und verstehen Sie mich nicht falsch: Einen Titel zu gewinnen und diesen zu feiern, ist jedes Mal eine tolle Sache, ganz egal, in welcher Rolle. Aber eine Nichtabstiegs-Party mit dem FC Winterthur stelle ich mir mindestens so geil vor. Das will ich erleben.

Sie sagen, Sie seien für die Mannschaft wichtig. Wie äussert sich das?

In allem Möglichen. Dass ich immer spiele, ist nur ein kleiner Teil davon. Im Training merke ich zum Beispiel, dass die jungen Spieler sich richtig freuen, wenn ich ihnen einen Tipp gebe. Sie hängen dann an meinen Lippen. Beim FCB hatte ich fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu einem Jungen etwas sagte, der bereits einen Marktwert von 10 Millionen Franken hat. Oder unser Goalie Stefanos Kapino: Der ist richtig heiss darauf, meine Schüsse zu halten. Irgendwie hat er das Gefühl, er könne sich gegen mich speziell auszeichnen.

Sie gehen ins Migros-Restaurant, Sie reden mit den Jungen. Kann es sein, dass Sie sich hier mehr einbringen als zuletzt in Basel?

Ja, das ist wohl so. Und es ist natürlich auch so, dass ich jetzt pro Tag drei Stunden mehr Zeit habe. Dass das in Basel anders war, ist natürlich meine Schuld, weil ich ja mit der Familie zurück nach Frauenfeld zog. Das war 2022 vor der Einschulung unserer älteren Tochter – und ich wusste auch noch nicht, ob der FCB meinen auslaufenden Vertrag nochmals verlängert. Was hier sicher hinzukommt: Es braucht einfach auch mehr von mir. Es ist Teil meiner Rolle. Und diese macht Spass.

Wie steht es um die eigene Leistungsfähigkeit?

Ich weiss nicht, ob die hier in Winterthur andere GPS-Geräte haben – aber ich laufe pro Match klar mehr als in Basel. Es liegt wohl daran, dass wir häufiger dem Ball hinterherrennen. Die Ausdauer ist also da. So wie auch anderes noch immer auf Top-Niveau ist und die Erfahrung mit jedem Jahr zunimmt. Natürlich gibt es Bereiche, die zwangsläufig abnehmen. Der Speed etwa oder die Spritzigkeit, die bei mir nie heldenhaft war. Aber ich bin fit. Es gibt keine Beschwerden. Auch die Bandscheibe hält. Nur die Nerven sind nach der Diskushernie im Vorjahr noch nicht 100. Berühre ich die rechte Kniescheibe, dann spüre ich dort nichts. Das regeneriert sich in Millimeter-Schrittchen. Aber es beeinträchtigt mich null.

Als Fabian Frei das letzte Mal gegen den FC Basel antrat, erreichte er mit St. Gallen am zweitletzten Spieltag der Saison 2010/11 ein 0:0. «Damals war mir noch wichtig, wie ich spielte», sagt er. Wenn er am Samstag wieder auf den FC Basel trifft, wird ihm das egal sein. «Selber schlecht spielen und dafür gewinnen – das wäre schwer in Ordnung.» Mitarbeit: Linus Schauffert

22. Mai 2011: Das bisher letzte Spiel von Fabian Frei gegen den FC Basel (und Behrang Safari) – im Trikot des FC St. Gallen und drei Tage vor dem Abstieg.
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Wenn man nicht gut trainiert hat, war man sofort wieder in der U-21, man konnte sich keine Fehler erlauben, sonst wurde man von allen Seiten angeschrien. Eigentlich war es damals fast unmöglich, Profi zu werden.Dominik Schmid (links) und Geoffroy Serey Dié im Trainingslager des FC Basel in Rottach-Egern im Juni 2017.Foto: Andy Mueller (Freshfocus)Damals war der FCB aber auch noch der klare Ligakrösus.Ja, in der Saison 2016/17, in der ich hochkam, standen wir früh als Meister fest und wurden Cupsieger. Mit Suchy, Vaclik, Akanji, Lang, Serey Dié, Zuffi, Xhaka, Steffen, Janko, Doumbia hatten wir natürlich auch ein anderes Kader. Da hat man keinen Mucks gemacht. Man hat immer aufgepasst, was man gesagt hat, das Material versorgt und alles probiert, um sich Respekt zu verschaffen. Darum habe ich auch schnell gelernt, mit Druck umzugehen. Heute sind die jungen Spieler behüteter. In meinen Augen ist es heutzutage einfacher, Profi zu werden als noch vor zehn Jahren. Man könnte es den Jungen durchaus etwas schwieriger machen. (schmunzelt)Entwickelt sich der Fussball da in eine falsche Richtung?In gewissen Bereichen schon, ja. Und ich habe ehrlich gesagt Zweifel daran, dass das jemals wieder anders wird. Man sieht heute 13- und 14-Jährige auf Instagram mit Markenkleidern umherlaufen. Auf ihren Profilen hat man das Gefühl, dass sie schon Profifussballer sind. Aber eigentlich haben sie noch nichts erreicht und den eigentlichen Schritt noch vor sich. Diese Blase, in die man durch die sozialen Medien gerät, ist gefährlich. Ich würde für die Jungen ein Social-Media-Verbot einführen, bis man Profi ist.Ein Ziel, dass Sie noch nicht erreicht haben, ist ein Spiel für die Schweizer Nationalmannschaft. Beim Zusammenzug im März blieb Ihr Aufgebot von Murat Yakin aus. Können Sie das verstehen?Als ambitionierter Sportler verstehe ich den Entscheid von Yakin nicht. Aber ich respektiere ihn.Gründe dafür sehen Sie also keine?Nein. Ich habe auch keinen Anruf bekommen, in dem mir erklärt wurde, warum das Aufgebot ausblieb. Dieser Austausch fand nicht statt.Wann hatten Sie zuletzt Kontakt mit Murat Yakin?Nun … (überlegt) Im September, als ich mein Aufgebot verletzungsbedingt nicht wahrnehmen konnte, hatte ich auch keinen Kontakt mit ihm. Das lief alles über Giorgio Contini. Das letzte Mal, dass ich mit Murat Yakin gesprochen habe, war beim Zusammenzug im März 2023.Dominik Schmid beim Zusammenzug der Schweizer Nationalmannschaft im März 2023.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Von Fabio Celestini erhielten Sie Unterstützung. Er sagte, Sie seien auf dem richtigen Weg. Wie zuversichtlich sind Sie, dass bald ein weiteres Aufgebot kommt?Dafür bin ich Fabio natürlich dankbar. Ich werde weiter hart arbeiten und meine Argumente für ein Nati-Aufgebot auf Platz sammeln.Zusätzliche Spiele mit der Nationalmannschaft sind immer auch ein Risiko. 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