Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.

AboSieg ohne Schmid, Traoré und Hitz

Der FC Basel steigt über die Bank auf den Thron

Trainer Fabio Celestini vom FC Basel während eines Super-League-Spiels zwischen FC Basel 1893 und FC Luzern im St. Jakob-Park in Basel.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.

BotTalk

In Kürze:

  • Der FC Basel besiegt Luzern durch zwei von Shaqiri verwandelte Penaltys.
  • Moussa Cissé und Philip Otele geben solide Startelfdebüts für Basel.
  • Zentral für den Basler Erfolg ist die mittlerweile vorhandene Kaderbreite.
  • Gegen Servette ist der FCB am Sonntag favorisiert.

Am Ende sind es zwei Penaltys, die den FC Basel abermals zum Tabellenführer der Super League machen. Zwei Mal nimmt Kevin Carlos den Kontakt des Gegenspielers im Strafraum dankend an. Zwei Mal trifft Shaqiri sicher. Doch am Ursprung dieser drei Punkte steht nicht allein Xherdan Shaqiri. Und auch nicht Kevin Carlos. 

Die Geschichte dieses Sieges beginnt schon vor dem Anpfiff. Dominik Schmid fehlt gelbgesperrt. Er wird ersetzt durch den 21-jährigen Moussa Cissé. Startelfdebüt beim Spitzenspiel. Cissé bleibt am Donnerstag nicht über jeden Zweifel erhaben, doch er macht seine Sache solide, fällt durch seine Einsatzbereitschaft wiederholt positiv auf. 

Ebenfalls zum ersten Mal in der Basler Startformation steht Neuzugang Philip Otele. Er ersetzt Bénie Traoré, der seit dem 9. November kein Tor mehr erzielt hat. Auch Otele macht nicht alles richtig. Doch hat er in der ersten Halbzeit die drei besten Basler Chancen aus dem Spiel heraus – und macht mit seinem Zug zum Tor vergessen, dass mit Bénie Traoré der geteilt fünftbeste Skorer der Liga auf der Basler Bank sitzt. 

Dominik Schmid und Albian Ajeti von FC Basel jubeln nach dem Super League Spiel gegen FC Luzern im St. Jakob-Park in Basel.

Cissé und Otele bilden gegen Luzern eine neue linke Flanke. Und ja, diese wirkt in Teilen noch nicht so eingespielt wie jene mit Schmid und Traoré. Da ist weniger Zug nach vorne vom Linksverteidiger, und der Offensivere hat trotz guten Aktionen im Eins-gegen-eins noch nicht bewiesen, dass er mit Traorés Qualitäten mithalten kann. Doch diese linke Flanke funktioniert. Und ist eine echte Alternative. 

Eine solche braucht es am Donnerstag auch auf der Goalieposition. Marwin Hitz muss aufgrund von Beschwerden am Oberschenkel zur Pause ausgewechselt werden und verpasst zum ersten Mal in dieser Super-League-Saison Minuten. Die unbestrittene Basler Nummer 1 wird jedoch in der zweiten Halbzeit nicht vermisst. Stattdessen ist Ersatzgoalie Mirko Salvi für sein Team ein sicherer Rückhalt.

Salvi ist die erste von fünf Einwechslungen, die Fabio Celestini am Donnerstag vornimmt. Die weiteren lauten: Bénie Traoré für Philip Otele in der 64., Romario Baro und Gabriel Sigua für Anton Kade und Xherdan Shaqiri in der 76. und Finn Van Breemen für Moussa Cissé in der 82. Minute. Alles Wechsel, bei denen der Qualitätsverlust – sofern vorhanden – überschaubar ist. 

Traoré, Baro und Van Breemen sind Spieler, die auch in einer Basler Startformation stehen könnten. Selbst die Auswechslung Shaqiris für Sigua mutet in Anbetracht des Zeitpunkts und des Spielstands von 2:1 für den FCB eher wie eine taktische Massnahme als wie Belastungssteuerung an. 

Der FCB auf dem Thron der Super League

Das Kader dieses FC Basel befindet sich mittlerweile an einem Punkt, an dem Auswechslungen keinen oder einen überschaubaren Qualitätsverlust mit sich bringen. Spieler von der Bank können als taktisches Mittel eingesetzt werden – und Ausfälle werden durch die Breite des Kaders aufgefangen. Das ist es, was am Ursprung dieses Siegs über Luzern steht. Und das ist ein erheblicher Grund dafür, warum der FCB nach 22 Runden auf dem Thron der Super League sitzt. 

FC Basel-Spieler, darunter Xherdan Shaqiri mit der Nummer 10, beim Super-League-Spiel gegen den FC Luzern in Basel.

Die Zeit scheint nun vorbei, in der Verletzungen nur im Ansatz durch die Alternativen im Kader aufgefangen werden konnten und Fabio Celestini auf Einwechslungen verzichten musste, weil die Qualität auf der Bank schlicht nicht gegeben war. Die personaltechnischen Probleme, die sich den Baslern in den Weg stellen, scheinen einfacher zu umgehen. 

Hitz fraglich, Mendes gesperrt

So auch am Sonntag gegen Servette (14.15 Uhr, Stade de Genève, BaZ-Liveticker). Auch dann werden dem FCB Spieler fehlen. Albian Ajeti aufgrund einer Rotsperre, Joe Mendes aufgrund einer Gelbsperre. Und möglicherweise wird auch Marwin Hitz wegen seiner Muskelbeschwerden auf einen Einsatz verzichten müssen. 

Im Tor kann Mirko Salvi einspringen. Für die Position des Rechtsverteidigers bieten sich Fabio Celestini mehrere Möglichkeiten. Kevin Rüegg wäre eine 1:1-Lösung, doch der 26-Jährige war in der Hinrunde lange verletzt und bestritt seine letzte Partie für den FCB am 27. Juli. Auch Nicolas Vouilloz hat schon auf jener Position gespielt. Aber möglicherweise hat Fabio Celestini gegen Luzern bereits durchblicken lassen, wie er den Ausfall Mendes’ aufzufangen versucht. Nach der Einwechslung Finn Van Breemens liess er nämlich eine Fünferkette spielen. Dann könnte Anton Kade den rechten Schienenspieler geben. 

So oder so gehen die Basler am Sonntag favorisiert in die Partie. Denn Servette hat aus den letzten elf Ligaspielen nur eines gewonnen, sieben Mal spielten die Genfer unentschieden. Der FCB hingegen ist das einzige Team der Liga, das seine letzten drei Spiele gewinnen konnte – und derzeit Leader der Super League.

Newsletter

Rotblau aktuell

Erhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.

Weitere Newsletter

Similar Posts

  • Transfergerücht: Macht Kevin Carlos den gleichen Weg wie Thierno Barry?

    Transfergerücht – Macht Kevin Carlos den gleichen Weg wie Thierno Barry?Der Stürmer des FC Basel könnte bei Villarreal in La Liga zum Thema werden.Publiziert heute um 17:31 UhrKevin Carlos hat mit dem FCB das Double geholt – und könnte jetzt den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere machen.Foto: Claudio De Capitani (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkThierno Barry hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Während der eben zu Ende gegangenen Saison 2024/25 wechselte der Angreifer aus Frankreich vom FC Basel zu Villarreal in die La Liga. Mit dem spanischen Club qualifizierte sich der 22-Jährige sogleich für die Champions League. Barry steuerte in 35 Ligaspielen elf Tore und vier Assists bei.Nun hat der gross gewachsene Offensivspieler das Interesse englischer Top-Clubs geweckt. Everton etwa soll bereit sein, für Barry 40 Millionen Euro Ablöse zu bezahlen. Zur Erinnerung: Im August 2024 verliess der Franzose Basel für kolportierte 13,5 Millionen Euro plus mögliche Bonuszahlen in der Höhe von einer Million Euro.Nun meldet die Sportzeitung Marca, dass bei einem Abgang Barrys Kevin Carlos bei Villarreal zum Thema werden könnte. Mit Yverdon holte der 24-Jährige die Torjägerkrone der Super League, mit dem FCB nun das Double. Zuletzt verlor der Angreifer seinen Stammplatz im Basler 4-2-3-1-System an Albian Ajeti. Dennoch kam der Mittelstürmer in dieser Saison in der Liga auf 13 Tore und zwei Assists.Beim FCB wurde Carlos als Ersatz für Barry verpflichtet. Nun könnte der kräftige Offensivspieler bei Villarreal dieselbe Rolle übernehmen. Bei Rotblau hat der Spanier noch einen Kontrakt bis Sommer 2028.Diesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Dominic Willimann ist 1979 geboren. Er ist seit 2007 Sport-Redaktor der Basler Zeitung und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist der in der Stadt Basel aufgewachsene Journalist seit seiner Jugend mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut, über den er heute regelmässig berichtet. Und: Er hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Torflut bei Rotblau: Der FC Basel übertrifft seine letzte Saison bereits nach 20 Runden

    Torflut bei Rotblau – Der FC Basel übertrifft seine letzte Saison bereits nach 20 RundenSeit dem 4:1 gegen Sion hat der FCB mehr Tore erzielt als in der gesamten Vorsaison. Und so viele wie seit Jahren nicht mehr.Publiziert heute um 16:05 UhrKevin Carlos, mit sieben Toren derzeitiger Ligatopskorer des FC Basel.Foto: Philipp Kresnik (Imago/Sports Press Photo)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkIn Kürze

  • FC Basel: Neuzugang Otele spielberechtigt

    FC Basel – Neuzugang Otele spielberechtigtFür das Spitzenspiel gegen Lugano am Sonntag (16.30 Uhr) ist Philip Otele spielberechtigt. Mehr als ein Kurzeinsatz ist unwahrscheinlich.Publiziert heute um 18:17 UhrKommt Philip Otele bereits am Sonntag zum Debüt für den FC Basel?Foto: Aleksandar Djorovic (Imago)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkAuf die Frage, wie ihm Neuzugang Philip Otele bisher gefallen habe, antwortete Fabio Celestini am Freitag mit einem Schmunzeln: «Das ist gar nicht so einfach zu sagen, nach den 20 Minuten, die ich ihn erst auf dem Trainingsplatz gesehen habe.»Celestini fügt sogleich an: «Natürlich habe ich Videomaterial von ihm gesehen. Philip ist 25 und damit ein erfahrener Spieler. Er gibt uns Stabilität und verschiedene Möglichkeiten, kann er doch auf beiden Flügeln und im Sturm spielen. Zudem hat er eine gute Physis, ist schnell und liebt das Eins gegen Eins.»Für das Spiel gegen Lugano am Sonntag (16.30 Uhr, Cornaredo) ist Otele bereits spielberechtigt. Da sein Transfer zum FCB aber erst am Mittwochabend bekanntgegeben wurde, dürfte für ihn maximal ein Teileinsatz vorgesehen sein. Rückrundenstart beim FC BaselDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».Linus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare