Nach dem 1:5 gegen die Young Boys: Fabian Frei: «Wir haben hier auch schon höher verloren»
Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.
Fabian Frei: «Wir haben hier auch schon höher verloren»
FCB-Captain Fabian Frei ist nach der deutlichen Niederlage in Bern enttäuscht und richtet den Blick nach hinten.

Fabian Frei während des Basler 1:5 bei den Berner Young Boys.
Foto: Urs Lindt (Freshfocus)
Fabian Frei, können Sie uns die heutige Leistung des FCB erklären?
Es ist relativ einfach, glaube ich: Wenn du die ersten 15 Minuten verpennst, dann wird es relativ schwierig, hier etwas zu holen.
Wieso war das in der zweiten Halbzeit dann gleich wieder der Fall?
Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie in der ersten Halbzeit. Ich kann es nicht erklären. So was kommt anscheinend vor.
War der FCB nicht bereit?
Dass wir nicht bereit waren, ist klar. Sonst wären wir ja bereit gewesen und hätten das nicht zugelassen. Wie gesagt: Ich habe keine Erklärung dafür.
Hatte der Trainerwechsel der Berner etwas mit dem Auftakt in die Partie zu tun?
Es ist nicht so, dass sie uns bei den ersten zwei, drei Toren an die Wand gespielt hätten. Das waren zwei Standardtore, bei denen wir nicht eng genug bei unseren Gegenspielern waren. Das hat ihnen natürlich in die Karten gespielt. Das Ziel war, sie nicht zu Selbstvertrauen kommen zu lassen, weil sie es zuletzt auch nicht einfach hatten. Der Plan ist nach hinten losgegangen.
Was haben Sie in der Pause für Worte zu hören bekommen?
Die richtigen.
Können Sie das genauer erklären?
Das können Sie sich ja vorstellen. In meinen Augen waren es die richtigen Worte. Der Trainer war nicht so freundlich, wie er das sonst ist. Aber auch das hat nichts genützt.
Sind die Worte nicht angekommen?
Offensichtlich nicht, sonst hätten wir nicht nach wenigen Sekunden direkt das nächste Gegentor kassiert. Aber was er gesagt hat, war richtig.
Wie fühlt sich die höchste Niederlage in dieser Saison an?
Das ist mir eigentlich egal. Ich will es nicht grösser machen, als es ist. Wie gesagt: Wir haben die ersten 15 Minuten total verpennt und nachher mit 1:2 verloren. Das ist uns in der Vergangenheit hier auch schon passiert. Wir wissen, woran es lag. Sie haben dann natürlich 20 Prozent rausgenommen, da müssen wir uns auch nichts drauf einbilden. Aber wir haben hier in Bern auch schon höher verloren.
Ist es mit einem Platz unter den Top 6 jetzt gelaufen?
Es ist jetzt nicht der Moment, um darüber zu reden. Gelaufen ist es erst, wenn es gelaufen ist. Aber darüber müssen wir jetzt wirklich nicht nachdenken.
Sie haben zum dritten Mal den Start verpennt. An wem ist es, das zu ändern?
An uns allen. Ich mache niemandem verantwortlich dafür, dass wir den Anfang verschlafen. Es ist die Aufgabe von uns Spielern, dass wir bereit sind. Es ist die Aufgabe des Trainers, uns so einzustellen, dass wir bereit sind. Und wenn Fans eine Aufgabe haben, dann die, uns zu unterstützen, damit wir so gut wie möglich bereit sind. Wir müssen das alle zusammen hinbringen.
War die Umstellung auf eine Dreierkette der Grund für den schlechten Start in die Partie?
Ich glaube nicht. Die ersten zwei Tore sind Standardtore, die haben wir verteidigt wie immer. Klar, dass nicht alles zu 100 Prozent funktionieren kann. Aber wir haben auch schon so gespielt, das war also nicht komplett neu.
Was war denn die Idee hinter der Systemumstellung hin zu einer Dreierkette?
Das müssen Sie den Trainer fragen, er entscheidet das.
Es sind weiter zwei Punkte auf den Barrageplatz: Haben Sie manchmal den Gedanken, dass eine Saison, die bisher schlecht läuft, noch schlechter laufen könnte?
Ausblenden darf man das nicht. Es sollte jedem klar sein. Man sollte die Tabelle anschauen und erkennen, dass es eng ist gegen hinten. Ich würde das nicht verdrängen. Ich würde offen drüber reden und sagen: Wir müssen uns jetzt zusammenreissen!
Ist das schon passiert?
Wir können alle die Tabelle lesen. Zum Glück hat Lausanne-Sport verloren, sonst sähe es noch schlechter aus. Wenn ein Spieler das Gefühl hat, ich müsste ihm die Situation jetzt noch erklären, dann mache ich das sehr gerne. Aber ich habe keine Lust, noch weiter nach unten zu rutschen.
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