
Meisterlich laut: Shaqiri moderiert, Xhaka ist emotional und hält sich zurück– Basel feiert eine wilde Freinacht
Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.
Liga-Champion
Meisterlich laut: Shaqiri moderiert, Xhaka ist emotional und hält sich zurück– Basel feiert eine wilde Freinacht
Genau acht Jahre ist es her, dass sich die Stadt, die Fans und der FC Basel an einem Meistertitel erfreuen durften. Nach dieser langen Durststrecke hat sich am Samstagabend all die rotblaue Leidenschaft entladen, die sich über Jahre angestaut hatte. Alle warteten nur auf einen Moment.
Auf die Hauptprobe von vor zwei Wochen folgt nun die offizielle Meisterfeier. Was da natürlich nicht fehlen darf ist ein 13 Kilogramm schwerer goldener Ehrengast.
Xherdan Shaqiri lehnt sich über das Balkongeländer des Papa Joe’s, den Pokal fest umklammert in der einen, das Mikrofon in der anderen Hand. Unter ihm ist ein wogendes Meer aus rotblauen Fahnen, Schals und tausenden Fans, die nur auf sein Zeichen warten. «So lang ich do bi, isch das Mikrofon bi mir!», ruft er grinsend in die Menge – und wird verschluckt vom Jubel. Es ist einer dieser Momente, in denen alles stimmt: Licht, Klang und die Emotionen. Shaqiri, der Heimgekehrte, hat Basel wieder auf den Thron geführt. Jetzt führt er auch durch den Abend und stellt unter Beweis, dass nicht nur seine Waden, sondern auch seine Stimmbänder gut trainiert sind.
Taulant Xhaka zündet dieses Mal nur Herzen an
Eine der Fragen im Vorfeld der grossen Sause war: Schafft es Taulant Xhaka tatsächlich, ohne Zwischenfälle durch den Abend zu kommen? Die zurückgetretene Klub-Ikone, berüchtigt für starke Worte und noch stärkere Pyro-Aktionen, hatte vor zwei Wochen bei der spontanen Titelfeier auf dem Balkon bereits für Schlagzeilen gesorgt – Stichwort: Bengalo, Mikrofon, Schmähgesänge. Dieses Mal ist Xhaka fast schon zahm. Fast. «Ich war nervöser als vor einem Champions-League-Spiel», gesteht er nach dem Balkon-Auftritt, die Stimme brüchig vor Emotionen.
Er spricht von der Kurven-Choreo, vom Gefühl, als Kind des FCB auf diesem Balkon zu stehen – und davon, wie schwer ihm der Abschied fällt. «Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder traurig sein soll. Es war alles wie ein Traum.» Dennoch kann er sich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: «Heute muss ich mich etwas zurückhalten», sagt er grinsend. Wer ihn kennt, weiss: Das war eine Hommage an sein eigenes, entgleistes Bühnenprogramm von neulich. Die Stadt, der Klub, die Fans – sie verziehen ihm ohnehin fast alles. Und vielleicht genau deshalb lieben sie ihn an diesem Abend noch ein kleines bisschen mehr.
Musikalische Überraschungen und prominenter Besuch
Nachdem die Mannschaft stilsicher auf offenen Bier-Lastwagen auf dem Barfi einrollt, müssen sich alle noch etwas auf den grossen Moment gedulden. Bevor die Spieler mit dem Pokal den Balkon betreten, heizt zuerst die Rap-Crew TripleNine die Stimmung mit ihrem Meistertrack an. Das Lied hallt über den Barfüsserplatz und sorgen für eine elektrisierende Atmosphäre. Auch politische und prominente Gäste mischen kräftig mit an diesem Abend. Sogar der Basler Bundesrat Beat Jans geniesst die Feier mitten unter den Fans und sagt: «Ein Privileg, das so zu erleben.»
Breel Embolo ist ebenfalls dabei, zeigt seine Unterstützung für den Klub und würdigt den Abschied von seinem engen Freund Taulant Xhaka. Diese Mischung aus Stars, Politik und Musik macht den Abend zu einem einzigartigen Erlebnis – ein Fest, das den FC Basel und die ganze Stadt verbindet.
Die Bilder der offiziellen Meisterfeier
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