Leon Avdullahu und seine Rolle beim FCB: Sich viel zutrauen und zugleich nicht zu viel wollen

Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.

Leon Avdullahu und seine Rolle beim FCB: Sich viel zutrauen und zugleich nicht zu viel wollen

Leon Avdullahu profitiert von Systemanpassung beim FC Basel, erzielt beim 4:1-Sieg in Yverdon eines seiner seltenen Tore und sagt: «Wir haben das ganz gut gemacht.»

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Schönes Gefühl – Leon Avdullahu inmitten der Basler Jubeltraube nach seinem zweiten Tor im 41. Super-League-Spiel. <!–>

Schönes Gefühl – Leon Avdullahu inmitten der Basler Jubeltraube nach seinem zweiten Tor im 41. Super-League-Spiel.

Bild: Claudio De Capitani/Freshfocus

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Ein Mann der grossen Worte ist Leon Avdullahu nicht. Unmissverständlich war jedoch, was er zum späten Gegentor in Yverdon zu sagen hatte. Ob man in einem solchen Moment einem stinksauren Goalie begegne? «Glaube schon, und das zu Recht!»

Dieses 1:4 in der 89. Minute war ein winziger Schönheitsfehler aus Basler Perspektive in einer komplett einseitigen Partie, in der alles stimmte: Matchplan, Fokus sowie Spielfilm mit dem Platzverweis und der Überzahl. «Wir wussten, dass Yverdon sehr tief steht und auf Konter spielt. Deshalb war es wichtig, geduldig zu bleiben und keine Fehler zu machen», sagte Avdullahu nach dem Tagwerk, «das haben wir, glaube ich, ganz gut gemacht.»

In einer FCB-Mannschaft in der Erfolgsspur ist auch Avdullahu auf gutem Weg, wieder zu jener Stabilität zu finden, die ihn vergangene Saison im Mittelfeldzentrum ausgezeichnet hat.

Er scheint ganz offensichtlich zu profitieren von den Retouchen, die der Trainer Anfang Oktober vorgenommen hat. Erst die Umstellung von 3er- auf 4er-Abwehrkette. Dann die Offensivraute mit Bénie Traoré und Anton Kade an den Seiten, Kevin Carlos als Spitze und dahinter, als Spiritus Rector, Xherdan Shaqiri. Avdullahu ist in diesem Gerüst als klare Nummer 6 immer etwas weiter nach hinten abgesetzt als Zentrumspartner Romario Baro.

«Präventiv verteidigen» – Leon Avdullahu in Yverdon, hier gegen Hugo Komano.

«Präventiv verteidigen» – Leon Avdullahu in Yverdon, hier gegen Hugo Komano.

Bild: Claudio De Capitani/Freshfocus

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«Ich habe dadurch mehr Kontrolle und wir als Mannschaft mehr Absicherung», sagt Avdullahu zur Systemanpassung, die Arbeitsanweisung in seinem Bereich zur Fehlervermeidung laute: «Nicht zu viel wollen, einfach bleiben, präventiv verteidigen.»

Dass es dem 20-jährigen Solothurner dann sogar noch zu einem persönlichen Erfolgserlebnis reichte, wird ihm weiteres Selbstvertrauen geben. Sein erstes Saisontor (und zweites Tor in der Super League) war ein Weitschuss mit dem schwächeren linken Fuss: «Sehr speziell für mich», sagt Avdullahu, «und ein schönes Gefühl, weil ich ja nicht so oft Tore schiesse.» Genauer vom 30. März datiert sein erstes, ein Schmuckstück gegen den FC Zürich (2:2). «Hoffentlich», so Avdullahu, «dauert es nicht wieder so lange.»

Der hat in Fabio Celestini auch deshalb einen idealen Förderer, weil der FCB-Trainer selbst 17 Jahre auf dieser Position agiert hat: «Das kann helfen», sagt Celestini und schwärmt ein bisschen über Avdullahu: «Er spielt sehr intelligent, weiss, was wir brauchen, und er traut sich viel zu.» Celestini verweist aber auch auf das Alter und schliesst die beiden Zentrumsspieler Baro und Leo Leroy, beide vier Jahre älter, mit ein, wenn er sagt: «Sie sind in ihrer Entwicklung noch nicht fertig.»

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