Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.
Meinung

AboLeitartikel zum FC Basel

Beim FCB hängt nun noch mehr von Xherdan Shaqiri ab

Xherdan Shaqiri im FC Basel Trikot, sichtlich enttäuscht, während eines Testspiels gegen FC Wil in Basel am 16. Juli 2025.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.

BotTalk

In Kürze:

  • Xherdan Shaqiri bleibt trotz lukrativer Angebote dem FC Basel als Leistungsträger treu.
  • Der FCB strebt mit dem neuen Trainer Magnin die Champions-League-Qualifikation klar an.
  • Die Basler Mannschaft setzt bei der Dreifachbelastung stark auf Shaqiris Erfahrung.
  • Das Team möchte unter höherem Pressing den Erfolg der Vorsaison wiederholen.

Gibt es einen besseren Xherdan Shaqiri als denjenigen aus der Saison 2024/25? Nach den jüngsten Eindrücken ist das nur schwer vorstellbar. 

Wer in der Schweizer Liga 18 Treffer erzielt und sich 21-mal das letzte Zuspiel vor dem Torerfolg gutschreiben lassen darf, ist eine Klasse besser als der Rest der Super League. Oder anders gesagt: Dass sich der FC Basel im Mai zur Meisterschaft und später zum Double gratulieren lassen durfte, hat ganz, ganz viel mit dem Baselbieter zu tun. Denn der ehemalige Nationalspieler war es, der Rotblau auf die nächste Stufe hievte: auf dem Rasen und daneben. Die Euphorie, die auf den Rängen mit der Rückholaktion Shaqiris einherging, hält bis heute an. 

Umso mehr, als Shaqiri nach dem Rücktritt von Taulant Xhaka den FC Basel verkörpert wie kein anderer in dieser Mannschaft. Als Shaqiri am Donnerstag vor den Medien sprach, betonte er, wie sehr ihm der Club am Herzen liege und dass er nicht nur für ein Jahr zurück in die Heimat gekommen sei, um Erfolg zu haben.

Denn nach dieser grandiosen Saison hat das Telefon bei Shaqiri und dessen Bruder Erdin, der gleichzeitig sein Berater ist, das eine oder andere Mal geklingelt. Auch wenn er bereits 33-jährig ist: Ein Shaqiri in dieser Form weckt auch im Sommer 2025 das Interesse anderer Vereine.

Doch Shaqiri bekennt sich ganz klar zum FC Basel, mit dem er am Samstag mit der Partie in St. Gallen in die Meisterschaft startet. Und weil nun alles wieder bei null beginnt, muss eben die Frage, ob der Augster seinen Leistungszenit erreicht hat oder ob er nochmals eine Schippe drauflegen kann, gestellt werden. Denn die Ansprüche des FC Basel nach der Double-Saison 2024/25 sind gewachsen. 

Das Ziel heisst Champions League

Der FC Basel geht als Favorit in die nächste Spielzeit. Als Mannschaft, die Meisterschaft und Cup gewonnen hat und zwei Spiele von der nächsten Champions-League-Teilnahme entfernt ist – der ersten seit acht Jahren. Und als Mannschaft, die vom Rest der Liga «gejagt» werden dürfte.

Anders als vor einem Jahr, als der FCB mit Ach und Krach den Ligaerhalt realisieren konnte, lautet nun das Saisonziel nicht mehr Meisterrunde, sondern Meistertitel. Dazu verfolgt Basel ein weiteres Vorhaben: die Teilnahme an der Champions League. Nach der ersten Saison seit 25 Jahren ohne Europacup möchte der FCB gleich nach den Sternen greifen. 

Das sind klare Ansagen. Vor allem mit der Teilnahme an der Champions League könnte die Mannschaft von Ludovic Magnin bereits früh in der Meisterschaft ein starkes Ausrufezeichen setzen, das für die Fortdauer der Saison dem Team und dem Verein viel Druck nehmen würde.

Einerseits, weil man sich sportlich mit den besten Fussballern Europas messen kann und sich die Spieler dabei auf höchstem Niveau präsentieren können. Andererseits aber auch, weil eine Königsklasse-Teilnahme mit Blick auf die Basler Buchhaltung dem FCB guttäte. Trotz Sparmassnahmen wirtschaftet der FCB nach wie vor mit einem strukturellen Defizit von rund 15 Millionen Franken. 

Xherdan Shaqiri diskutiert mit dem FC Basel-Trainer Ludovic Magnin während eines Trainings.

Ergo: Die Champions-League-Millionen wären für David Degen und Co. ein willkommener Batzen. Schliesslich gibt es mit dem seit letztem Jahr gültigen Wettbewerbsformat noch mehr zu verdienen: Schafft der FC Basel den Sprung in die Ligaphase, erhält er dafür allein eine Startgage von 18,62 Millionen Euro. In den folgenden acht Spielen werden pro Sieg 2,1 Millionen Euro und pro Unentschieden 700’000 Euro verteilt. Zum Vergleich: Spielt Basel ab September «nur» Europa League, sind die von der Uefa ausgeschütteten Gelder etwa fünfmal tiefer.

Xherdan Shaqiri mit der grössten Erfahrung

Damit dieses Basler Wunschszenario eintritt, braucht es in den Playoffs Ende August ein Erfolgserlebnis. Und vor allem braucht es einen Xherdan Shaqiri, der den Rest des Teams in diesen – und natürlich auch den weiteren – Partien mitreisst. Schliesslich hat der FCB im Vergleich zur letzten Saison einiges an Champions-League-Erfahrung in seinen Reihen verloren: Fabian Frei, Michael Lang, Taulant Xhaka oder Mohamed Dräger wussten, was es heisst, Teil des wichtigsten europäischen Clubfussball-Wettbewerbs zu sein, und was es braucht, um dorthin zu gelangen.

Ein Blick auf das aktuelle Basler Kader genügt, um festzustellen, dass sich die Spieler mit Champions-League-Einsätzen an drei Fingern abzählen lassen: Marwin Hitz, Albian Ajeti und eben Shaqiri. Dieser sticht in dieser Aufzählung nicht nur heraus, weil er die meisten Spiele in diesem Wettbewerb absolviert hat (36), sondern vor allem deshalb, weil er mit Liverpool und Bayern München die Champions League gewinnen konnte. Die Gegensätze zwischen ihm und dem Gros der Mannschaft könnten nicht grösser sein: Denn viele Basel-Spieler verfügen über gar keine Europacup-Erfahrung. 

Beim FCB hängt also nun noch mehr von Xherdan Shaqiri ab. Bereits in den letzten Wochen liess Shaqiri durchblicken, dass er für das Mammutprogramm mit Liga, Schweizer Cup und internationalen Spielen bereit ist. In den Testspielen wollte Shaqiri keine Pause, die Trainings hat er ebenfalls alle absolviert.

Sein Eifer ist gross, seine Vorbildfunktion innerhalb der Equipe ebenso. Deshalb sagt Magnin: «Weshalb soll er nicht jeden dritten Tag spielen können?» Nimmt man den Trainer beim Wort, dürfte die Planung etwa so aussehen: Solange Xherdan Shaqiri performt, wird er spielen – und soll dafür sorgen, dass seine Mitspieler von seiner Klasse profitieren können. 

Wie steuert Ludovic Magnin die Belastung?

Ob Shaqiri dann tatsächlich immer auf dem Rasen steht, wird sich allerdings zeigen. Trotz allem Optimismus ist denkbar, dass er von Magnin und dessen Staff in den englischen Wochen seine Erholungsphasen aufgebrummt bekommt – damit der Topskorer der letzten Saison in den wichtigen Partien auf seinem besten Niveau antreten kann.

Vorausgesetzt natürlich, dass Shaqiri gesund bleibt. Der Ruf, der ihm bei seiner Heimkehr vorauseilte, dass er kaum eine Saison verletzungsfrei bestreiten kann, bestätigte sich zuletzt nicht. Shaqiri ging so fit, wie ihm das kaum einer zugetraut hatte, durch die letzten Monate. Entsprechend war er in jeder Partie dabei. Allerdings hatte er – eben aus der Nationalmannschaft zurückgetreten – bei einem FCB ohne Europacup auch so viele Erholungsmöglichkeiten wie selten zuvor.

Die erhöhte Belastung zu steuern und den Spagat zwischen Liga und Europacup zu vollbringen, dafür ist in erster Linie Ludovic Magnin verantwortlich. Der Romand, der zuletzt bei Lausanne-Sport eine bemerkenswerte Visitenkarte abgegeben hat, indem er die Waadtländer innerhalb von drei Jahren von der Challenge League in die Conference League geführt hat, weiss, mit welchen Ambitionen der FC Basel in die Saison steigt. 

Xherdan Shaqiri vom FC Basel 1893 fährt nach einem Freundschaftsspiel gegen FC Winterthur am 12.07.2025 in Basel mit einem Roller.

Dem Celestini-Nachfolger ist klar, dass er seine beste Basler Formation spätestens bis zu den Champions-League-Playoffs gefunden haben muss. Und er weiss auch, dass er seine Emotionen in positiver Art ins Team einbringen sollte – oder zumindest so, dass sie der Mannschaft nicht schaden. Wichtigste Verbindungsperson zum Geschehen auf dem Rasen ist für den 46-Jährigen dabei Xherdan Shaqiri. 

Auch wird Magnin an der Basler Ausrichtung auf dem Rasen wenig ändern, da es nach den jüngsten Pflichtspiel-Ergebnissen kaum etwas zu monieren gibt. Vorgesehen ist, dass der FCB – anders als unter Celestini – höher steht und mehr Pressing betreiben wird. Natürlich mit Routinier Shaqiri als Schalthebel in der Offensive. 

FC Basel: Drei Wettbewerbe, eine Aufgabe

Eine der grössten Herausforderungen der nächsten Monate wird also sein, dass Shaqiri in allen drei Wettbewerben seine Aufgabe als Leader wahrnehmen kann. Möchte der FCB seine hochgesteckten Ziele erreichen, braucht er einen Shaqiri in bester körperlicher Verfassung und in bester Spiellaune. Unabhängig davon, wie sich das Kader bis Ende September noch verändern wird.

Da bisher im Gegensatz zum letzten Sommer verhältnismässig wenig Transfers getätigt worden sind, darf bereits jetzt festgehalten werden: Die Ära Magnin beginnt mit einer eingespielten Mannschaft, die sich im Endspurt der letzten Saison viel Selbstvertrauen erarbeitet hat.

Mit Ludovic Magnin steht zwar ein neuer Trainer an der Linie. Aber mit Xherdan Shaqiri ist nach wie vor jener Spieler im Lead, der im Basler Kollektiv den Unterschied ausmacht. Gelingt ihm das auch in der neuen Saison, wäre dies unter der Voraussetzung der klar höheren Erwartungen nochmals eine Steigerung des Starspielers – und die rotblaue Fangemeinde darf sich auf weitere magische Nächte im St.-Jakob-Park freuen.

Gelingt ihm das nicht, wird es spannend zu beobachten sein, wie sich die Basler Mannschaft unter diesen für sie neuen Voraussetzungen arrangiert und wie viel sie davon absorbieren kann.

Newsletter

Rotblau aktuell

Erhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.

Weitere Newsletter

Similar Posts

  • FCB-Trainer im Interview: Ludovic Magnin: «Kevin Rüegg hatte Angst, als ich gekommen bin»

    FCB-Trainer im Interview – Ludovic Magnin: «Kevin Rüegg hatte Angst, als ich gekommen bin»Der 46-Jährige spricht über die Erziehung junger Spieler, den Traum der Champions League und seine Entwicklung als Trainer.Publiziert heute um 18:47 UhrLudovic Magnin im FCB-Trainingslager in Schruns.Foto: Daniela Frutiger (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkLudovic Magnin wirkt locker, als er am Samstagmittag in die Lobby des Teamhotels des FC Basel kommt. Drei Tage sind er und seine Mannschaft bereits in Schruns, vier intensive Trainingseinheiten haben sie bereits absolviert. Nun nimmt sich der neue FCB-Trainer im Rahmen einer Medienrunde Zeit für Fragen.Ludovic Magnin, heute Morgen wurden Sie kurz laut, als die jungen Spieler sich nach dem Training verabschieden wollten, ohne aufzuräumen.Es gibt gewisse Dinge, die mir sehr wichtig sind. Eines davon ist, dass Fussball eine Lebensschule sein soll. Ich verlange von den jungen Spielern, dass sie neben dem Platz Respekt vor den Älteren haben. Das Aufräumen nach dem Training gehört dazu.Als Sie in diesem Alter waren, haben Sie neben dem Fussball noch die Ausbildung als Grundschullehrer absolviert.Damals war das noch möglich. Bei Yverdon hatten wir noch keine zwei Trainings pro Tag. So war ich den ganzen Tag in der Schule oder beim Praktikum und bin am Abend ins Training gedüst. Dann kommst du um 20 Uhr nach Hause und musst noch die Dinge für den darauffolgenden Tag erledigen. Das hat mich geprägt und da habe ich diese Arbeitsmentalität entwickelt.Wären Sie ein strenger Lehrer geworden?Nicht unbedingt. Ich glaube, erst das Leben als Fussballer hat mir diese gewisse Härte gebracht.Was ist für Sie der Schlüssel im Umgang mit den jungen Spielern?Für mich ist der Wille des Spielers entscheidend. Er muss wissen, dass er noch viel zu lernen hat. Du bist unter Vertrag beim FC Basel, das ist schön. Aber der Weg ist trotzdem noch weit. Dann muss er probieren, umzusetzen, was man ihm sagt und es muss ihm klar sein, dass er mehr trainieren muss als beispielsweise ein Xherdan Shaqiri.Wie sind denn momentan die Perspektiven für die Nachwuchsspieler?Grundsätzlich ist es beim FC Basel schwieriger, junge Spieler kontinuierlich aufzubauen. Einfach, weil der Sprung von den Junioren in die erste Mannschaft hier grösser ist. Das Ziel ist es trotzdem, wieder einen Basler Jungen in die erste Mannschaft zu bringen. Da ist es natürlich ein Vorteil, dass wir viele englische Wochen haben werden, denn so können wir mehr rotieren.Finden Sie, Nachwuchsspieler werden heute zu sehr auf Händen getragen, sodass sie beim Sprung in die 1. Mannschaft auf die Welt kommen?Ich stimme der Aussage grundsätzlich zu. Aber es muss uns auch bewusst sein, dass meine Generation die Verantwortung dafür trägt. Wir sind diejenigen, die es korrigieren können. Die Gesellschaft ist heute wie sie ist, weil meine Generation die Kinder eben so erzogen hat.Was sind für Sie die entscheidenden Faktoren, damit aus einer Mannschaft eine richtige Einheit wird?Das beste Rezept ist gemeinsamer Erfolg. Dann ist es für mich als Trainer wichtig, einerseits den Fussballer zu erreichen, aber andererseits auch den Menschen dahinter. Und es braucht eine klare Hierarchie in der Mannschaft und eine Rollenverteilung für jeden einzelnen. Es hilft auch, abseits des Fussballplatzes etwas gemeinsam zu unternehmen und sich privat kennenzulernen.Wie war es damals für Sie, als Spieler vom FC Lugano nach Werder Bremen zu wechseln in Bezug auf die Integration?Ich hatte das Glück, dass mit Frank Verlaat jemand da war, der sich mir annahm und perfekt französisch sprach. Er und seine Ex-Frau haben mir sehr geholfen, mich zu integrieren. Der zweite Pluspunkt war, dass mich gleich zu Beginn Frank Baumann, der Kapitän, im Hotel abgeholt hat, da wir den gleichen Berater hatten. Wenn man mit Baumi und Verlaat in die Kabine kommt, links und rechts von einem, wie grosse Brüder, dann ist da ziemlich schnell Ruhe. (lacht)Also fühlten Sie sich schnell wohl, obwohl sie sich damals in Ihrer ersten Saison verletzten.Es gab zwei Seiten. Fussballerisch war alles zu schnell für mich und mein Körper war noch nicht dafür bereit. Aber in der Kabine hatte ich es schnell gut mit allen. Ich kann mich erinnern, dass wir einen Spielraum mit Dartscheiben hatten. Wir sind nach dem Training noch stundenlang geblieben und haben geredet.Sicherlich gingen Sie auch in den Ausgang. Ging da immer alles gut?Der Ausgang wurde immer toleriert, weil wir zum richtigen Zeitpunkt gingen. In den englischen Wochen war kein Ausgang möglich, das haben wir akzeptiert. Zudem ist das Mass an Alkohol sehr wichtig. Viele Fussballer gehen in den Ausgang und trinken nichts. Heute ist das tendenziell sogar noch professioneller geworden.Sie haben unter einigen grossen Trainern gespielt. Was haben Sie von ihnen mitnehmen können, was Sie heute noch prägt?Als Trainer gibt es einerseits die fachspezifischen Dinge und andererseits die Menschenführung. Bei jedem Trainer, den ich hatte, war immer eine der beiden Seiten sehr stark ausgeprägt und die andere war solide. Ich habe immer gewisse Dinge mitgenommen und versucht zu verstehen, was es war, das uns gerade erfolgreich macht.Einer Ihrer Trainer bei Werder Bremen war Thomas Schaaf. Er gilt als sehr harter Trainer.(lacht) Ja. Im Trainingslager waren wir um 7 Uhr wir am Strand, um 10 Uhr trainierten wir mit Medizinbällen und am Nachmittag war dann noch reguläres Training. In meinen Jahren in der Bundesliga war ich so fit, dass ich immer den Sinn dahinter gesehen habe. Das Wichtigste ist für mich: Es gibt nicht immer richtig oder falsch im Fussball. Jeder Trainer hat seine Idee. Bei Schaaf hatten wir zwei Tage vor dem Spiel doppelt trainiert. Im Trainerkurs lernt man heute, dass man zu diesem Zeitpunkt eigentlich eher weniger intensiv trainieren sollte. Aber es hat funktioniert, wir sind deutscher Meister geworden.Da waren aber noch viele weitere Trainer.Klar. Da waren auch Giovanni Trapattoni, Armin Veh, Lucien Favre, Roberto Morinini, Köbi Kuhn. Sie alle haben mich geprägt, sie alle hatten aber auch Schwächen. Sie zeichnete jedoch aus, dass sie die Intelligenz hatten, die eigenen Schwächen mit einem guten Staff zu kompensieren. Ich versuche, das auch zu tun.Was konnten Sie von sich selbst während Ihrer Trainerkarriere?Man wird von Club zu Club erfahrener. Am meisten gelernt habe ich nach meiner Entlassung beim FC Zürich. Das war in der Corona-Zeit, und auf den Trainerpositionen gab es kaum Wechsel. Ich blieb 15 Monate ohne Job, war viel zuhause und dachte über mich selbst nach und über den Fussball, den ich spielen lassen wollte.Was haben Sie konkret herausgefunden?Ich habe in Zürich beispielsweise zu lange zu viele Trainings gemacht. Als junger Trainer will man alles abdecken. Da können Sie meinen ehemaligen Spieler Kevin Rüegg fragen, er hatte Angst, als ich gekommen bin, weil er dachte, wir werden sechs Stunden pro Tag trainieren. Da habe ich mich weiterentwickelt.Als Sie danach den SCR Altach vor dem Abstieg bewahren mussten, konnten Sie kaum den Spielstil spielen lassen, den Sie sich in Ihrer Auszeit überlegt hatten, oder?In meiner bisherigen Trainerlaufbahn habe ich meinen Stil immer dem Kader angepasst, das mir zur Verfügung stand. Also habe ich in Altach mit Dreier- und Fünferkette gespielt, mit zwei Stürmern und extrem schnell umgeschaltet. In Lausanne liess ich erst auch eine Dreierkette spielen und habe meine eigene Idee dann Stück für Stück etabliert. Deswegen war es schön zu sehen, dass die Leute in der Schweiz nach drei Jahren gesagt haben: Lausanne spielt einen schönen Fussball. Und es ist noch schöner, wenn der grösste Club in der Schweiz, der einen Trainer sucht, diesen Fussball auch gerne bei sich sehen möchte.Ein weiterer Trainer, der Sie sehr geprägt hat, ist Lucien Favre. Sie spielten unter ihm in Echallens und bei Yverdon. Haben Sie heute noch Kontakt?In letzte Zeit ein bisschen mehr, manchmal etwas weniger. Als der FCB bei mir angerufen hat, habe ich Lucien gefragt, was er dazu denkt. Bei ihm weiss ich, dass ich seine ehrliche Meinung bekomme, denn er mag mich. Ich erinnere mich an damals, als ich noch keinen Führerschein hatte. Er holte mich für das Training ab und gab mir auf der Fahrt 15 Minuten Taktikschule. Das wäre heute unvorstellbar.Sie kennen die Champions League als Spieler. Jetzt haben Sie die Möglichkeit, als Trainer in der Königsklasse zu spielen.Wir haben zwei Playoff-Spiele, um in die Champions League zu kommen. Es muss unser klares Ziel sein, das zu packen, auch wenn es brutal hart wird. Wir sind so nahe dran, diese unvergesslichen Momente zu erleben.Welche Erinnerungen haben Sie an die Champions League?Ich habe sehr gute und sehr schlechte Erinnerungen. In Lyon habe ich einen Alptraum erlebt, als wir mit Werder Bremen im Achtelfinal erst 2:4 und dann 2:7 verloren hatten. Aber es gab auch sensationelle Abende, gegen Inter Mailand oder gegen Barcelona mit Messi, Henry und Ronaldinho. Daran erinnerst du dich dein Leben lang.Transferphase beim FC BaselDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • FC Basel: 0:6 gegen Freiburg: Mit diesem Auftritt kann Daniel Stucki nicht zufrieden sein

    Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert. – Mit diesem Auftritt kann Daniel Stucki nicht zufrieden sein Nach einer schwachen Testspiel-Leistung verliert der FC Basel mit 0:6 gegen den SC Freiburg. Lichtblick ist der Auftritt von Neuzugang Romário Baró. Publiziert heute um 14:35 Uhr Romário Baró, hier noch im Trikot des FC Porto, zeigte bei seinem…

  • FC Basel: Die Anzeichen verdichten sich: Koba Koindredi vor Wechsel zum FCB

    FC Basel – Die Anzeichen verdichten sich: Koba Koindredi vor Wechsel zum FCBDer 23-jährige Mittelfeldspieler von Sporting Lissabon soll laut portugiesischen Medien leihweise zum FCB wechseln.Publiziert: 25.06.2025, 23:58Der erste Neuzugang im zentralen Mittelfeld beim FC Basel heisst wohl Koba Koindredi.Foto: Pascal Muller (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkVergangene Woche berichtete diese Zeitung, dass sich der FC Basel mit einer Verpflichtung von Koba Koindredi beschäftigt. Nun verdeutlichen sich die Anzeichen, dass der 23-jährige zentrale Mittelfeldspieler künftig das Trikot von Rotblau tragen wird: Gemäss dem portugiesischen Medium «Record»  wechselt der Franzose von Sporting Lissabon für die kommende Saison leihweise ans Rheinknie. Der FCB soll zudem über eine Kaufoption verfügen. In der abgelaufenen Spielzeit war Koindredi bereits in die Super League verliehen: Für Lausanne-Sport bestritt er unter Trainer Ludovic Magnin 32 Ligaspiele und erzielte dabei sieben Skorerpunkte.Diesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Simon Tribelhorn ist freier Mitarbeiter im Ressort Sport bei der Basler Zeitung. Er berichtet regelmässig über den FC Basel, den EHC Basel und den RTV.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Basler Trainerfrage: FCB und Fabio Celestini gehen offenbar getrennte Wege

    Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert. Update folgtBasler Trainerfrage – FCB und Fabio Celestini gehen offenbar getrennte Wege Noch vor dem Treffen mit der FCB-Clubführung am Montagnachmittag soll klar sein, dass der Romand den FC Basel verlassen wird. Publiziert heute um 11:10 Uhr Fabio Celestini Claudio De Capitani/freshfocus Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren….

  • Taulant Xhaka über den Rücktritt: «Da war kein Druck vom FCB, dass man mich nicht mehr haben will»

    Taulant Xhaka über den Rücktritt – «Da war kein Druck vom FCB, dass man mich nicht mehr haben will»Taulant Xhaka und FCB-Sportdirektor Daniel Stucki erzählen, wie es zum Rücktritt der Basler Identifikationsfigur kam und was das heisst.Publiziert heute um 16:43 Uhr«Ich fühle mich, als ob ich 20 Kilogramm an Gewicht verloren habe.» Taulant Xhaka (33) über seinen Entscheid, im Sommer aufzuhören.Foto: Martin Meienberger (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkTaulant Xhaka, am Mittwoch kommunizierten Sie, dass Sie im Juni Ihre Karriere beenden werden. Beschreiben Sie den Tag der Bekanntgabe des Rücktritts.Taulant Xhaka: Es war ein sehr emotionaler Tag, an dem bei mir immer wieder Tränen flossen. Nur ganz wenige in meinem Umfeld waren in den Entscheid miteinbezogen; meine Frau, meine Eltern, mein Bruder Granit. Deshalb erhielt ich unzählige Nachrichten von meinen Freunden. Sogar Alex Frei rief mich an. Doch ich konnte keine Anrufe entgegennehmen, das waren zu viele Emotionen für mich. Ich spürte aber auch sofort, wie befreit ich nach diesem Entscheid bin. Es fühlt sich an, als hätte ich 20 Kilogramm an Gewicht verloren.Wie hat die Mannschaft die Botschaft aufgenommen?Xhaka: Daniel Stucki hat am Mittwoch die Mannschaft in der Kabine in einer sehr emotionalen Rede informiert. Da brauchte es von meiner Seite nicht mehr viel. Ich hielt mich kurz und sagte: Lasst uns nochmals einen Pokal in die Höhe stemmen!Was war der Auslöser, trotz Vertrags bis 2027 bereits in diesem Sommer einen Schlussstrich zu ziehen?Xhaka: Ich habe mich schon länger mit dem Gedanken befasst, im Sommer kürzerzutreten. Ich führte mit meiner Frau einige Gespräche und bin schliesslich vor zwei, drei Wochen auf den FCB zugegangen. Dani (Stucki, die Red.) war schliesslich schon immer sehr offen und ehrlich mit mir. Für mich stimmt der Zeitpunkt, weil es aktuell super läuft und ich die Chance habe, mit einem Titel abzutreten. Und wichtig scheint mir, dass ich den Zeitpunkt des Rücktritts selbst bestimme. Da war kein Druck von der FCB-Führung, dass man mich nicht mehr haben will.Ihr Vertrag wäre bis 2027 gültig gewesen. Die Tatsache, dass es mehrere Gespräche gab, kann man wohl nur darauf zurückführen, dass man sich in finanziellen Belangen finden musste …Xhaka: Natürlich. Und wir haben uns gefunden. Näher gehe ich darauf nicht ein. Nochmals: Dani hat einen sehr guten Job gemacht.Sie standen in dieser Saison selten auf dem Platz, hatten in diesem Kalenderjahr noch keinen Einsatz. Welche Rolle spielte die Tatsache, dass Sie nur noch zu wenigen Minuten kommen?Xhaka: Das hatte überhaupt keinen Einfluss auf meine Entscheidung. Natürlich würde ich gerne mehr spielen. Aber ich bin positiv: Selbst im heutigen Training nahm ich wahr, dass jeder nach Bekanntgabe meines Rücktritts nochmals 20 Prozent mehr investiert. Mit einer Feier auf dem Barfi abzutreten, das wäre ein Traum.Stellten sich den Fragen der Medienschaffenden: Pressechef Simon Walter, Taulant Xhaka und Sportdirektor Daniel Stucki (von links).Foto: Martin Meienberger (Freshfocus)Daniel Stucki, Xhaka spricht immer wieder von Ihrer Ehrlichkeit. Was meint er damit?Daniel Stucki: Den guten Austausch, den wir hatten und haben. Er weiss, dass nicht ich entscheide, ob er spielt oder nicht. Diese Einsatzzeit-Diskussion hatten wir nie. Das ist ein Thema zwischen ihm und dem Trainer. Und er weiss, dass er in der Kabine und auf dem Platz grossen Anteil am momentanen Erfolg hat. Wie er die Jungen pusht, ist vorbildlich. Klar ist auch, dass Taulant uns mit seinem frühen Entscheid und dem Schritt auf uns zu einiges vereinfacht hat. Und klar ist auch_ Die Tür beim FC Basel ist für ihn nach der Karriere offen – auch wenn er selbst vorerst gar keine Anschlusslösung wünschte.Taulant Xhaka, nun ist auch klar, dass Sie nicht mehr mit Ihrem Bruder Granit zusammenspielen werden.Xhaka: Das ist so und das macht mich traurig, weil das ein erklärtes Ziel von mir war. Vielleicht aber trainieren wir mal eine Mannschaft gemeinsam; er als Chef und ich als Assistent. Ich möchte jetzt ja den Trainerschein machen.Haben Sie weitere Pläne?Xhaka: Erst mal möchte ich vom Fussball etwas Abstand nehmen und das Familienleben ohne den Leistungssport geniessen. Langweilig wird mir bestimmt nicht, im Sommer wird mein Haus in Muttenz fertig gebaut sein. Dort gibt es übrigens eine kleine Lounge mit all meinen FCB-Trikos sowie dem Leibchen von Cristiano Ronaldo, das ich nach dem Champions-League-Spiel in Madrid erhielt.Einige Ex-Profis gehen den Weg in den Amateurfussball. Ist das auch für Sie denkbar?Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich habe zwar einige Kollegen beim VfR Kleinhüningen; just for fun dort mitzuspielen, das wäre vielleicht was.Trägt nur noch bis im Juni Rotblau: Taulant Xhaka.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Sie haben bislang 406 Partien für den FCB bestritten. Welches war die besonderste?Xhaka: Da muss ich ganz klar ein Spiel hervorheben: Es war schlicht geil, als wir 2014 in Liverpool ein 1:1 erreichten und in den Champions-League-Achtefinal einzogen.Bis auf eine kurze Leihe zu GC verbrachten Sie Ihre ganze Karriere im FC Basel. Weshalb?Xhaka: Ich bin hier geboren worden, ging hier zur Schule und macht hier die Lehre. Ich gehöre einfach in die Region Basel. Ich kann mir nicht vorstellen, woanders zu wohnen. Selbst wenn ich in den Ferien bin, kommt nach spätestens zehn Tagen der Drang, wieder heimzugehen. Und als ich bei GC spielte, hatte ich zwar eine Wohnung in Dielsdorf, ging aber dennoch meistens heim nach Basel schlafen. Ich bin dieser Typ Mensch, der das Beständige mag. Granit ist da ganz anders, er ist viel offener.Daniel Stucki, mit Xhaka verliert der FCB eine Identifikationsfigur. Kann man ihn ersetzen?Stucki: Das ist gar nicht möglich. Einer, der 15 Jahre lang beim FCB Profi ist, kann man nicht ersetzen. Und wir wollen das auch nicht. Wir möchten Rückkehrer im Team haben – wie das nun mit Shaqiri, Ajeti oder Schmid der Fall ist. Sie verleihen uns die Basler DNA.Mit Xhaka geht ein nächster «Grosser». Was darf man bei seinem Abschied erwarten?Stucki: Es ist zu früh, darüber zu sprechen. Da die Vertragsauflösung bereits jetzt kommuniziert ist, können wir ihn aber auf eine spezielle Art und Weise verabschieden; so, wie er sich das wünscht. Und ob wir die Nummer 34 nochmals vergeben werden im Club, ist ebenso offen.Xhaka: Wenn einer je die 34 beim FCB bekommt, dann Granit (lacht).Taulant Xhaka, was wünschen Sie sich für Ihre letzten Monate als Profifussballer?Xhaka: Dass ich im letzten Spiel 34 Minuten spiele (lacht). Das würde passen. Fakt ist: Ich bin noch nicht im Ruhestand und trainiere voll mit. Ich will Meister und Cupsieger werden. Taulant Xhakas RücktrittDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenDominic Willimann ist seit 2007 Sport-Redaktor der BaZ und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist er mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut und hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst. Mehr InfosOliver Gut schreibt seit März 2001 für das Sport-Ressort der Basler Zeitung, das er seit 2019 leitet. Vorher für diverse Sportarten zuständig, konzentriert sich der Fricktaler seit 2011 auf den Fussball – und damit hauptsächlich auf den FC Basel. Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Chance verpasst: Jetzt muss Fabio Celestini nur noch ein richtiges Spitzenteam formen

    AboChance verpasst – Jetzt muss Fabio Celestini nur noch ein richtiges Spitzenteam formenDem FC Basel gelingt es in Genf nicht, den Vorsprung auszubauen. Er verliert mit 1:2 und sieht sich einer nächsten Herausforderung gegenüber.Publiziert heute um 06:52 UhrIm rotblauen Schal: Fabio Celestini beim Auswärtsspiel des FCB in Genf.Foto: Pascal Müller (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkIn Kürze