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Klausel ist Verfallen

Albian Ajeti spielt ab Sonntag um seine berufliche Zukunft

Albian Ajeti vom FC Basel im Testspiel gegen FC Schaffhausen, Basel, 15. Januar 2025.
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In Kürze:

  • Albian Ajeti ist nach Rotsperre erstmals wieder spielberechtigt.
  • Sein Vertrag mit dem FC Basel endet im Sommer 2025.
  • Eine automatische Vertragsverlängerung ist nicht mehr möglich.

Am Rande der Medienkonferenz um Taulant Xhakas Rücktritt beim FC Basel und vom Profifussball galt es, einen Moment lang besonders die Ohren zu spitzen. Dann, als indirekt Albian Ajeti zum Thema wurde. Das ist der Stürmer des FC Basel, der vor zwei Wochen im Spiel gegen den FC Sion die Nerven verlor, sich eine Rote Karte einhandelte und nun drei Partien gesperrt verpasst hat.

«Albian Ajetis Option auf Vertragsverlängerung ist kein Thema. Sein Vertrag endet im Sommer», hielt FCB-Sportdirektor Daniel Stucki fest. Und er bestätigte damit, was sich gemäss Informationen dieser Zeitung so darstellt: Albian Ajetis Vertrag mit dem FC Basel bis Ende Juni 2025 beinhaltet zwar eine Option auf automatische Vertragsverlängerung. Allerdings ist die Deadline bereits vorbei, ohne dass der Spieler die definierten Leistungsparameter erfüllt hat, die nötig gewesen wären, damit die Klausel zur Anwendung gelangt.

Für Albian Ajeti bedeutet dies: In der Heimpartie gegen Lausanne-Sport erstmals wieder einsetzbar, spielt er ab Sonntag um seine berufliche Zukunft – beim FC Basel oder bei einem anderen Club, dessen Interesse er zu wecken vermag.

Man darf dabei gespannt sein, ob er es auf Anhieb zurück ins Kader schafft – und wie sehr FCB-Trainer Fabio Celestini darüber hinaus bis zum Saisonende auf den Angreifer setzen wird, der am 26. Februar seinen 28. Geburtstag feiert. Aktuell ist Kevin Carlos Mittelstürmer Nummer 1. Und zuletzt beim 1:2 in Genf hat sich Neuzugang Philip Otele als erster Stellvertreter im Sturmzentrum empfohlen.

Gut möglich also, dass es für Albian Ajeti allein schon aufgrund der künftigen Einsatzzeit ziemlich schwierig wird, eine Empfehlung auf einen Verbleib bei seinem Heimclub abzugeben – und dass seine Zeit beim FCB im Sommer zum dritten und wohl letzten Mal endet.

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Er könnte ja auch einen anderen Weg gehen und die Jungen aussen vor lassen. Dann lief in den letzten Jahren nicht alles rund im FCB-Nachwuchs?Wir wollen künftig zwei, drei Dinge anders machen. Was?Es gibt immer Punkte, die man optimieren kann und die wir im regelmässigen internen Austausch besprechen. Wir sind aber auf einem guten Weg – zum Beispiel auch durch die Integration der Nachwuchsleitung in die Sportkommission.In der U-21 werden auch immer wieder Profis aus der ersten Mannschaft eingesetzt, die Spielpraxis brauchen. Was bedeutet, dass die Perspektivspieler auf die Bank müssen. Wie gehen Sie damit um?Das ist das Los des U-21-Trainers. Ich bin aber überzeugt, dass eine mangelnde Bereitschaft in der U-21 auch von Fabio nicht goutiert würde. Jeder weiss, um was es geht im FC Basel. Wir geben gemeinsam alles dafür, bei der ersten Mannschaft sowie im Nachwuchs unsere Ziele zu erreichen. Die Qualität dazu haben wir.Was, wenn die Ziele nicht erreicht werden?Dann heisst es rasch: Was macht ihr da hinten auf dem Campus eigentlich? Man muss den Junioren klar vermitteln, dass es ein Privileg ist, für diesen Club zu spielen. Aber sie müssen auch wissen, dass die Luft in einer U-21 dünner wird. Dass bei mangelnder Leistungsbereitschaft die Möglichkeit besteht, den Sprung zu den Profis nicht zu schaffen.Sie sind Zürcher, GC-Junior und haben für den FC Basel 273 Spiele bestritten. Welchen Stellenwert nimmt der FCB in Ihrem Leben ein?Das Leben, das ich heute führe, verdanke ich auch dem FC Basel. Als ich 19 und vertragslos war, holte mich Didi Andrey – für 800 Franken im Monat, weil der FCB kaum Geld hatte. Bei meinem zweiten FCB-Engagement ein paar Jahre später kam ich aus einer 17-monatigen Verletzungspause und erhielt bei Rotblau die Chance, meine Karriere nochmals zu lancieren. Und dank Massimo Ceccaroni bekam ich die Möglichkeit, im FCB-Nachwuchs Trainer zu werden. 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