FCB-Verteidiger Dräger schenkt YB den Sieg

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FCB-Verteidiger Dräger schenkt YB den Sieg

Der FC Basel hat gegen den Meister lange alles im Griff. Doch ein individueller Fehler von Mohamed Dräger dreht das Spiel auf den Kopf.

Das Spiel:

Es wäre eine Untertreibung, die spielentscheidende Szene als Albtraum zu bezeichnen, denn die 81. Minute dürfte bei Mohamed Dräger für einige schlaflose Nächte sorgen. Der Rechtsverteidiger kommt 5 Minuten zuvor für den vorbelasteten Joe Mendes ins Spiel und wirkt sofort völlig verunsichert. Zuerst eine Flanke ins Niemandsland, anschliessend die Bankrotterklärung: Eine Flanke von Lewin Blum segelt ungefährlich zum langen Pfosten. Dräger beurteilt die eigentlich ungefährliche Situation falsch und haut den Ball in bester Stürmer-Manier ins eigene Tor.

Das Glück war lange Zeit auf Seiten von Rotblau. YB drückt, YB diktiert, YB trifft sogar die Latte und dennoch führen die Basler. Anton Kade, der anstelle von Léo Leroy in der Startelf steht, verwertet die erste Chance der Gäste.

Anschliessend sind weiterhin die Berner das gefährlichere Team. Mal hält Hitz, mal ist ein Bein dazwischen, mal verzieht ein YB-Stürmer aus aussichtsreicher Position. Basel rettet die Führung in die Pause. Da die Young Boys aber auch in der zweiten Halbzeit nicht locker lassen passiert, was passieren musste: Der 20. Abschluss findet den Weg ins Tor.

Das 1:1 wäre ein gerechtes Resultat, doch Dräger brennen anschliessend die Sicherungen durch. Das Spiel wird hektisch, Basel wirft alles nach vorne und wird vom pfeilschnellen Alan Virginius ausgekontert. Wieder trifft ein FCB-Spieler ins eigene Tor, doch im Gegensatz zu Dräger trifft Adrian Barisic keine Schuld.

Dominik Schmid kann nach einer Vorlage von Xherdan Shaqiri zwar noch verkürzen, die Berner bringen den Sieg aber über die Nachspielzeit. Der FC Basel wartet somit seit 19 Spielen auf einen Sieg im Wankdorf.

Der Beste:

Fabio Celestini schickt seine Mannschaft zum ersten Mal in einer 4-2-3-1-Formation aufs Feld. Shaqiri spielt als 10er und ist Dreh- und Angelpunkt des Basler Offensivspiels. Der Heimkehrer gibt den Assist für den 3:2-Anschlusstreffer, kann aber nicht an seine phänomenale Leistung gegen Winterthur anknüpfen.

Das gab zu reden:

Es ist absolut unverständlich, wieso Mohamed Dräger 9 Minuten vor Schluss derart viel Risiko in Kauf nimmt. Ebenfalls unverständlich ist, wieso Celestini Dräger in den entscheidenden Minuten des Spiels überhaupt einwechselt. Der Rechtsverteidiger absolvierte diese Saison noch keine einzige Minute und stand zuletzt Mitte Mai auf dem Platz.