Fazit zum FCB-Trainingslager: Ludovic Magnin braucht manchmal die Peitsche

Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.

AboFazit zum FCB-Trainingslager

Ludovic Magnin braucht manchmal die Peitsche

Trainer Ludovic Magnin vom FC Basel zeigt während eines Trainingslagers in Schruns am 27. Juni 2025 auf dem Platz eine Anweisung.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.

BotTalk

Zehn Tage in Schruns – der FC Basel hat sein Trainingslager zur Vorbereitung der Saison 2025/26 abgeschlossen. Entspannung erfuhr das Basler Kader dabei kaum. Fast alle Akteure – Sportdirektor Daniel Stucki, Captain Xherdan Shaqiri, Trainer Ludovic Magnin – sprachen die hohe Intensität der Vorbereitungszeit an.

Für Aufsehen sorgte beispielsweise die Nutzung von Atemgeräten namens Hypoxia, die zwischen den Übungseinheiten auf dem Platz ein Höhentraining simulierten. Gesteuert wurde die Trainingsintensität dabei von Athletik-Coach Carlos Menéndez. Er war es, der den meisten Übungen mit einem Pfiff ein Ende setzte.

Im Testspiel gegen Magnins ehemaligen Arbeitgeber, den SCR Altach, zeigte sich, wie kräftezehrend die Tage zuvor gewesen waren. So mancher Basler Akteur wirkte beim 1:1 ausgelaugt, was auch Trainer Magnin sah: «Für unser Pressing brauchen wir eine gewisse Frische, die haben wir aktuell nicht», sagte er nach der Partie.

Dabei stellt das Pressing einen Kernaspekt der von Magnin von Lausanne nach Basel mittransferierten Ideen dar und war Bestandteil vieler Trainingssequenzen in Schruns. Auf den Kopf stellen wolle er das Basler Spiel nicht, sagte Magnin bei seiner Ankunft in Basel, durchaus aber den Gegner etwas höher anlaufen und rasch die Tiefe suchen.

Abschliessend zufrieden ist Magnin mit der Implementation jenes Pressings im aktuellen Zustand nicht: «Punkto Pressing liegen wir noch zurück. Dafür sind wir schon ziemlich weit, was die Organisation in den letzten 30 Metern angeht», so der Trainer.

Ludovic Magnin und das Telefon

Was auf dem Schrunser Sportplatz ansonsten zur Geltung kam: Ludovic Magnins Wirkung. Mit Lockerheit suchte er den Draht zu seinen Spielern, partizipierte bei Übungen nicht selten auch selbst. Gross war entsprechend das freudige Aufraunen der Spieler, wenn «Ludo» bei einer Passübung im Kreisformat zum Fehlpass gezwungen und strafeshalber in die Kreismitte treten musste. Und ebenso laut jubelte der Trainer nur wenig später selbst, als er ein Zuspiel antizipieren und der scherzhaften Schmach so bereits wieder ein Ende setzen konnte. «Telefon», war sein Ruf bis auf die Tribüne hörbar.

Angesprochen auf seine Trainingsauftritte, sagt Magnin: «Es braucht diese Lockerheit. Die Spieler wissen: Wenn sie gut arbeiten, kann ich ein lockerer Trainer sein. Wenn nicht, geht es aber auch anders.»

Wie es anders geht, hat Magnin auch in Schruns bereits unter Beweis gestellt. Beispielsweise, als er einige junge Spieler zurückpfiff, damit sie beim Aufräumen halfen. Nicht unbemerkt ging jene Aktion am Team vorbei. «An Magnin gefällt mir, dass er die Hierarchien wieder aufzeigt», sagte Xherdan Shaqiri beispielsweise im Anschluss.

«Ja, manchmal muss man auch die Peitsche herausholen», erklärt Magnin seine Trainingsphilosophie weiter. «Die Mischung finde ich sehr wichtig.»

Ludovic Magnin und die Erkenntnisse

Genauso, wie Magnin nach dem Testspiel gegen Altach von «vielen gewonnenen Erkenntnissen» spricht, dürften nach dem FCB-Trainingslager in Schruns auch auf anderen Ebenen Erkenntnisgewinne stattgefunden haben. Beim Team selbst, beispielsweise. Oder bei der Clubführung. FCB-Sportdirektor Stucki war bei vielen Trainingseinheiten persönlich vor Ort.

Nach abgeschlossenem Trainingslager beginnt für Magnin und seine Spieler ab dem 10. Juli nun eine intensive Testspielphase. Der Auftakt des neuen Trainers scheint gelungen. Doch dass nicht lockere Sprüche, sondern Punkte zählen, sobald die Saison am 26. Juli mit einer Auswärtspartie gegen den FC St. Gallen beginnt, muss dem 62-fachen Schweizer Nationalspieler wohl niemand erklären. Und der 46-Jährige wird auch wissen, dass sich erst ab dann zeigen wird, ob seine Spielidee in Basel Früchte trägt.

Dennoch: Stand jetzt ist Ludovic Magnins Welt nach Schruns noch ungetrübt. Die Möglichkeiten erscheinen gross, vermeintliches Scheitern fern. Erst steht die Sammlung weiterer Erkenntnisse an. Bereits am Donnerstag kann Magnin die Funktionalität seiner Ansätze im Test gegen Rapperswil-Jona ein zweites Mal überprüfen.

 

Newsletter

Rotblau aktuell

Erhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.

Weitere Newsletter

Similar Posts

  • FC Basel: Jonathan Dubasin wechselt fix zu Gijon

    FC Basel – Jonathan Dubasin wechselt fix zu GijonDer FCB soll laut spanischen Medien 1,6 Millionen Euro erhalten.Publiziert heute um 15:18 UhrJonathan Dubasin bleibt bei Sportin Gijon.Foto: Jose Manuel Alvarez Rey (Imago, NurPhoto)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkJonathan Dubasin wechselt für 1,6 Millionen Euro zu Sporting Gijon. Das vermeldet das Medium «La Nueva España». Der spanische Zweitligist macht damit von der Kaufoption Gebrauch, nachdem der 25-Jährige während seiner einjährigen Leihe überzeugen konnte.Für Gijon bestritt Dubasin in dieser Saison 39 Pflichtspiele, in denen dem Flügelspieler acht Tore und neun Assists gelangen. Beim Tabellenelften war er damit achtbester Skorer in La Liga 2.Diesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Simon Tribelhorn ist freier Mitarbeiter im Ressort Sport bei der Basler Zeitung. Er berichtet regelmässig über den FC Basel, den EHC Basel und den RTV.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Zentraler Mittelfeldspieler: Koba Koindredis Wechsel zum FC Basel ist fix

    Zentraler Mittelfeldspieler – Koba Koindredis Wechsel zum FC Basel ist fixRotblau leiht den Franzosen für ein Jahr aus und verfügt über eine Kaufoption.Publiziert heute um 09:49 UhrWusste in der letzten Saison bei Lausanne zu überzeugen: Koba Koindredi.Foto: Pascal Muller (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkSeit längerem kursierte ein entsprechendes Gerücht, jetzt ist es offiziell: Koba Koindredi wechselt zum FC Basel.Der 23-jährige Franzose agiert im zentralen Mittelfeld, gehört Sporting Lissabon und war in der abgelaufenen Saison leihweise beim FC Lausanne-Sport unter Vertrag. Auch der FC Basel übernimmt Koindredi nun leihweise für ein Jahr und verfügt zudem über eine Kaufoption.Transferphase beim FC BaselDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • FCB-Vorbereitung: Der FC Basel gewinnt auch sein zweites Testspiel

    Nachwuchs-Campus Basel. – Keine Zuschauer. – SR Sanli. – Tore: 20. Sigua 1:0. 27. Shaqiri 2:0. 60. Kade 3:0.FCB (1. Halbzeit): Salvi; Mendes, Adjetey, van Breemen, Cissé; Baró, Avdullahu; Sigua, Shaqiri, Soticek; Kevin Carlos.FCB (2. Halbzeit). Salvi; Rüegg, Barisic, Vouilloz, Schmid; Kade, Leroy, Xhaka, Traoré; Fink, Ajeti.Schaffhausen (1. Halbzeit): De Nitti; Wetz, Hasani, Schläppi, Hoxha; Isaac Kwabena; Maluvunu, Hegglin, Vogt; de Donno, Appiah.Schaffhausen (2. Halbzeit): Glaus; Wetz (67. Parente), Willimann, Schläppi, Lenjani; Berhane, Seiler; Giger, Bunjaku, Chiappetta (67. Rüeger); Appiah (67. Holenstein).Bemerkungen: FCB ohne Junior Zé (rekonvaleszent), Comas (krank) und Dräger (kein Aufgebot). Schaffhausen ohne Gelmi und Lika (beide verletzt). – 85. Kopfball von Ajeti an die Unterlatte. – 86. Schuss von Vouilloz an den Pfosten.

  • FC Basel: Eibar verzichtet auf eine definitive Übernahme von Arnau Comas

    FC Basel – Eibar verzichtet auf eine definitive Übernahme von Arnau ComasDer SD Eibar zieht die Kaufoption von Arnau Comas nicht. Dennoch könnte der 25-Jährige in Spanien bleiben.Publiziert heute um 13:32 UhrArnau Comas kam in dieser Saison nur zu fünf Einsätzen für den FCB. Im Winter wurde er nach Spanien verliehen.Foto: Claudio De Capitani (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkNeben Juan Gauto wird mit Arnau Comas ein weiterer Spieler zum FC Basel zurückkehren, der in die zweite spanische Liga verliehen war. Der SD Eibar wird von der Kaufoption des 25-jährigen Innenverteidigers kein Gebrauch machen, wie der Club am Montag mitteilt.Comas verliess den FCB im letzten Winter, nachdem er einen Grossteil der Vorrunde verletzt ausgefallen war. Bei Eibar kam er in La Liga 2 zu neun Startelfeinsätzen, die Saison beendete sein Verein auf dem neunten Platz.Dass Comas nächste Saison wieder für den FCB auflaufen wird, ist unwahrscheinlich. Sein Vertrag bei Rotblau läuft im Sommer 2026 aus. Gemäss spanischen Medienberichten sollen mehrere La-Liga-Clubs an einer Verpflichtung interessiert sein, darunter Espanyol Barcelona.Diesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Simon Tribelhorn ist freier Mitarbeiter im Ressort Sport bei der Basler Zeitung. Er berichtet regelmässig über den FC Basel, den EHC Basel und den RTV.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare