«Es ist eins vor zwölf»: FCB-Präsident Degen fordert Reformen

Dieser Artikel wurde von 20 Minuten publiziert.

Publiziert13. September 2025, 12:02

Nachwuchsförderung«Es ist eins vor zwölf»: FCB-Präsident Degen fordert Reformen

David Degen schlägt Alarm. Der Präsident des FC Basel fordert Reformen beim SFV und der Liga um die Entwicklung von Nachwuchstalenten zu sichern.

Nino Vinzens

Ein Treffer mitten ins Basler Herz: Das 1:0 von Kopenhagen im Rückspiel der Champions-League-Playoffs.

SRF

Darum gehts

  • Der FC Basel startet durchwachsen in die Saison mit neun Punkten aus fünf Spielen.

  • Basel verpasst knapp die Champions League und spielt nun in der Europa League.

  • Präsident David Degen sieht die Europa League als Chance für den FCB und den Schweizer Fussball.

  • Zudem fordert er Reformen im Schweizer Fussball, insbesondere bei der Trainerausbildung.

Der FC Basel legte einen Saisonstart hin, der mit dem Ausdruck «so lala» beschrieben werden kann. In der Super League hat man nach fünf Partien neun Punkte auf dem Konto. Den Einzug in die Champions League verpasste man gegen Kopenhagen knapp – jetzt spielt der FCB in der Europa League.

Präsident David Degen gab ein ausführliches Interview, spricht unter anderem über das Verpassen der Champions League und stellt Forderungen an den Schweizer Fussballverband (SFV) und an die Liga.

Europa League für Schweizer Clubs besser

Kopenhagen war eine halbe Nummer zu gross für den Schweizer Meister. Man schlug sich wacker, war im Rückspiel die bessere Mannschaft – trotzdem reichte es am Ende knapp nicht. «Die Königsklasse zu erreichen, wäre finanziell, aber auch fürs Prestige toll gewesen. Da ist aber auch das Gefühl, dass wir wohl einfach noch nicht so weit sind, um wirklich wieder zur Champions League zu gehören», so Degen.

Sportlich und für den Uefa-Koeffizienten der Schweiz sei es vielleicht sogar besser, in der Europa League zu spielen – zumal der FCB attraktive Gegner zugelost bekommen habe.

Das Champions-League-Abenteuer der Young Boys im letzten Jahr endete in einer Blamage mit null Punkten aus acht Spielen. In der Europa League dürften YB und der FC Basel bessere Chancen haben, etwas zu reissen.

«Trainerausbildung in der Schweiz hinterfragen»

Trotzdem hebt Degen den Mahnfinger. «Wir müssen in der Schweiz verdammt aufpassen, dass wir gegenüber Nationen, die eigentlich in unserer Bandbreite liegen, nicht den Anschluss verpassen. Ich glaube, da ist es nicht fünf vor, sondern bereits eins vor zwölf», erklärt er gegenüber den Tamedia-Zeitungen und denkt dabei zum Beispiel eben an Dänemark.

Der Lösungsvorschlag des 42-Jährigen? Eine Reform beim SFV. «Beim Verband geht es um die Ausbildung des Nachwuchses und der Trainer. Bei der Entwicklung unserer Talente haben wir selbst im Vergleich zu kleineren Nationen Land verloren.» Auch bei der Trainerausbildung sieht er massiv Luft nach oben.

«Und wenn ich sehe, dass man bei uns selbst als Nationalspieler im allerbesten Fall fünf Jahre benötigt, um als Trainer die Uefa-Pro-Lizenz zu erwerben, dann wundert mich das nicht.» Da müsse man die Trainerausbildung in der Schweiz hinterfragen. «Ich sage nichts gegen den einen oder anderen Trainerkurs. Aber ich sage: ein halbes, vielleicht ein ganzes Jahr – und Stempel aufs Papier», führt Degen aus.

Ein guter Trainer sei ein Leader, der ein Gefühl im Umgang mit Menschen hat – «das hast du oder nicht.» Da könne man noch so viele Kurse in Bern besuchen. «Und zumindest die, die das haben, müsste man gezielt fördern und rasch voranbringen. Denn die brauchen wir – im Nachwuchs und bei den Profis.»

Semiprofessionelle Challenge League

Bei der Swiss Football League (SFL) forder der FCB-Präsident ebenfalls eine Reform. «Ich sehe in der Challenge League aktuell eine Handvoll Clubs, die das Potenzial für die Super League haben. Da geht es nicht nur um den Sport, sondern auch darum, wie es sich auf das Produkt auswirkt. Denn es gibt immer wieder Aufsteiger mit bescheidener Fanbasis, die der Super League und ihrer Attraktivität eher schaden als nützen.»

Er wünsche sich allerdings keine geschlossene Super League. «Aber ich denke, die wirtschaftlichen Kriterien für eine Aufnahme in der Super League müssten strenger sein. Hinzu kommt, dass die Challenge League semiprofessionell betrieben werden müsste.» So, wie es jetzt sei, würden dort ganz viele ausländische Profis spielen, bei denen es nie für mehr reichen werde – «und es ist folglich zu wenig Platz für den Schweizer Nachwuchs, um sich zu entwickeln.»

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Am wichtigsten ist dabei natürlich die Zeit mit den Jungs auf dem Platz.Also haben Sie sich schon eingelebt.Ich bin aktuell noch im Hotel, aber der Umzug findet nächste Woche statt, wenn alles glattläuft. Ich bin froh, dass es so schnell geklappt hat, und froh, dass ich hier schon gut angekommen bin. Meine Freundin wird dann mit mir hier in Basel wohnen.Und mit Schweizerdeutsch läuft es auch schon?Durch meinen ehemaligen Teamkollegen Noah Loosli, der Schweizer ist, kenne ich ein paar Sachen. Aber ich verstehe natürlich nicht alles, vor allem wenn es schnell gesprochen wird.Ihr Wechsel zum FC Basel – wie kam es dazu? Der FC St. Gallen war auch an Ihnen interessiert.Mein Berater hat mich angerufen und gesagt, dass Basel Interesse hat. Sie haben mich beobachtet und wollten mich unbedingt. Die Details haben gut zusammengepasst. Ausserdem sagt man, dass Basel so etwas wie «das Bayern München der Schweiz» ist. Das war für mich eine zusätzliche Motivation und Herausforderung.Moritz Broschinski will beim FC Basel zum Goalgetter werden.Pascal Muller/freshfocusIhr Einstand war perfekt: gleich zwei Tore im Cupspiel. War das ein Traumstart für Sie?Auf jeden Fall. Zunächst ging es mir darum, eine Bindung zur Mannschaft zu bekommen. Auf dem Spielfeld hat es sofort harmoniert. Klar, ich hätte vielleicht noch mehr Tore machen können, aber ich bin sehr froh, dass es so lief.Welche Verbindung hatten Sie vorher schon zum FC Basel?Basel war mir natürlich ein Begriff – international bekannt. Man kennt Spieler, Transfers und die grosse Fanbase. In Deutschland war ich bei Traditionsvereinen, wo die Stimmung extrem ist. Das habe ich hier sofort wieder gespürt.Wie haben Sie die Basler Fans, insbesondere die Muttenzerkurve, bisher erlebt?Schon beim ersten Spiel war ich begeistert, die Fans entwickelten eine richtige Wucht. Im ausverkauften Parken-Stadion in Kopenhagen war die Stimmung dann noch einmal intensiver. Meine Freundin hat mir ein Video geschickt, wie die Basler Fans dort durch die Stadt marschierten – das war beeindruckend.Moritz Broschinski: «Es ist sehr intensiv, besonders wie wir hier in Basel Fussball spielen. Das kommt mir entgegen, weil ich Pressing mag.»IMAGO/Sports Press PhotoSie haben bis 2029 unterschrieben. Was sind Ihre Ziele in Basel?Kurzfristig geht es für mich und das Team darum, Spiele zu gewinnen. Cup und Meisterschaft sind sehr wichtig, und in der Europa League wollen wir so weit wie möglich kommen. Jeder Fussballer spielt, um Titel zu holen – genau deshalb bin ich hier.Welche Unterschiede sehen Sie bisher zwischen Bundesliga und Super League?Es ist sehr intensiv, besonders wie wir hier in Basel Fussball spielen. Das kommt mir entgegen, weil ich Pressing mag. In der Bundesliga gibt es mehr Teams, die spielerisch ähnlich agieren wie Basel. Das ist der grösste Unterschied bisher.In Bochum waren Sie oft Joker. Welche Rolle streben Sie in Basel an?Ich will so viele Spiele wie möglich machen. Aufgrund der Europa League kommen in dieser Saison eine Menge Spiele auf uns zu. Ob es für mich am Ende gleich 50 sind, weiss ich nicht, aber ich will Stammspieler sein und viele Tore schiessen.So viele Tore haben Sie in Bochum nicht erzielt. Soll sich das in Basel ändern?Ja, absolut. In Bochum haben wir mehr Konterfussball gespielt und aufgrund der Tabellensituation auch viel verteidigt. Dadurch entstanden weniger Chancen in der Offensive. Aber ich habe den Anspruch, mehr zu treffen – das will ich hier umsetzen.Vor dem FC Basel spielte Moritz Broschinski beim VfL Bochum.Moritz BroschinskiWarum sind Sie eigentlich Stürmer geworden?Da muss ich meinem Opa danken, der leider nicht mehr lebt. Er hat mich schon als Kind mit Fussball in Verbindung gebracht. Mit vier Jahren hat er mich im Verein angemeldet. Seitdem spiele ich Fussball – und so bin ich Stürmer geworden.Was mögen Sie am Fussball?Tore schiessen. Das ist das Schönste.Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Was für ein Typ sind Sie auf und neben dem Platz?Privat bin ich locker, mache Spässe, habe gerne gute Stimmung. Auf dem Platz schalte ich in den Wettkampfmodus – da zählt nur Gewinnen. Freundschaften sind in diesem Moment Nebensache.Sie hatten in Ihrer Karriere teils schwere Verletzungen. Wie sind Sie damit umgegangen?Am Anfang war es nicht leicht, aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Im Nachhinein sage ich: Es war wichtig, dass es passiert ist, weil ich daran wachsen konnte. Aus jedem Negativen nimmt man auch etwas Positives mit.Zurück zum FC Basel: Wie erleben Sie Ihre Mitspieler beim FC Basel?Alle sind superkorrekt, vom ersten Tag an war die Energie positiv. Es läuft immer Musik, keiner verbreitet schlechte Laune. 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