Seit Kurzem hat man die Gewissheit: Ciriaco Sforza ist nicht mehr Trainer des FC Basel. Damit geht bei Rotblau ein ganz grosses Missverständnis zu Ende.

Die Ära von Ciriaco Sforza beim FC Basel, sie ist beendet. Eine Ära, die es so eigentlich gar nicht hätte geben dürfen. Eine Ära, die an fünf grundlegenden Punkten scheiterte.

Amtsantritt

Es ist der 26. August 2020, als Ciriaco Sforza als neuer FCB-Trainer vorgestellt wird. Und das noch während der Amtszeit von Marcel Koller und wenige Tage vor dem entscheidenden Cupfinal gegen YB. Eine kommunikative Panne von Rotblau und der Ursprung einer kaum vorstellbaren sportlichen Talfahrt.

Missratener Saisonstart

Ohne Vorbereitung wird der 51-Jährige an der Basler Seitenlinie ins kalte Wasser geworfen. Der Saisonstart misslingt: Von den ersten fünf Spielen in der heimischen Liga kann der FCB nur eines gewinnen. Ein weiterer Tiefschlag lässt ebenfalls nicht lange auf sich warten: Als Vorjahres-Viertelfinalist scheidet Rotblau schon in der Qualifikation zur Europa League – zu Hause im Joggeli gegen CSKA Sofia – sang- und klanglos aus.

Ciriaco Sforza nach dem Ausscheiden in der Europa League-Qualifikation gegen CSKA Moskau. (Bild: Keystone)

Keine Handschrift erkennbar

Es soll dies jedoch erst der Anfang gewesen sein. Sportlich kommt der FCB in dieser Saison nie ins Rollen. Eine Handschrift des Trainers ist nie erkennbar. Bis Weihnachten kann sich der FCB zwar auf dem zweiten Platz halten, doch das hat mehr mit der schwachen Konkurrenz zu tun als mit den eigenen Leistungen. Gleichwohl ist der Meisterzug schon zum Jahreswechsel in Richtung Bern abgefahren.

Cup als Hoffnungsträger

Eine Hoffnung bleibt im neuen Jahr. Dank des Cups hat der FCB noch eine letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison. Aber aus Basler Sicht kommt es schlimmer als je zuvor. Die Hoffnung, sie stirbt am 17. Februar im heimischen Joggeli gegen den FC Winterthur. 2:6 ging der FCB damals gegen den Unterklassigen unter. Ein Debakel für die Geschichtsbücher, welches das Fass noch mehr zum Überlaufen brachte. Konsequenzen hatte diese Schmach für Ciriaco Sforza dennoch keine.

Ciriaco Sforza nach dem Cup-Achtelfinal gegen den FC Winterthur. (Bild: Keystone)

Stockers Suspendierung

Auch danach nimmt die Talfahrt kein Ende. Ein weiteres Kapitel dieses Missverständnisses schreibt Valentin Stocker: Der Publikumsliebling und Kapitän des FCB wird suspendiert. Stocker soll intern Stimmung gegen den Trainer gemacht haben, sodass er ein paar Tage frei bekam. Die Zeichen, dass vorne und hinten etwas nicht stimmt, sie sind da, die Klubführung ignoriert sie aber weiterhin.

Was bleibt?

Erst zuletzt ist die Führung offenbar zur Besinnung gekommen. Nach der Heimniederlage gegen den FC Vaduz zogen die Verantwortlichen die Reissleine: Trainer Ciriaco Sforza wird per sofort entlassen. Was vom Aargauer bleibt? Mit diesem Kader – mit dem man eigentlich um jeden Titel mitspielen müsste – wird Ciriaco Sforza als einer der schlechtesten FCB-Trainer der Neuzeit in die rotblauen Annalen eingehen. In Erinnerung wird er bleiben, als ein Trainer, der das Herz zwar am richtigen Fleck hat, aber von Beginn weg nie als FCB-Trainer hätte engagiert werden dürfen.

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