Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.

Das Highlight der Liga

«Durchschnitt? Gopferteli!»: Shaqiri ist in der Super League angekommen – und wie

Xherdan Shaqiri im Trikot des FC Basel während eines Spiels gegen den FC Lugano in der Super League in Basel.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.

BotTalk

In Kürze:

  • Xherdan Shaqiri überzeugt mit 11 Toren und 14 Assists in der Meisterschaft.
  • Nach seiner langen Auslandskarriere brilliert er nun als Führungsfigur beim FCB.
  • Er beweist seine Spitzbübigkeit weiterhin mit raffinierten Pässen.

Manchmal hat es auch sein Gutes, wenn ein Spiel so langweilig ist wie jenes zwischen dem FC Winterthur und dem FC Basel. Zwei Wochen ist das jetzt her, als auf der Schützenwiese so gut wie nichts passiert und einem alle Zeit bleibt, auf Xherdan Shaqiri zu schauen.

Dafür braucht er nicht das Spiel seines Lebens zu machen. Es reicht schon, dass er einfach da ist und der Zuschauer sich jedes Mal, wenn Shaqiri am Ball ist oder nur schon in dessen Nähe, die Frage stellt: Welchen Trick oder Pass zaubert er jetzt auf den Rasen?

So viel ist es diesmal nicht, was er unternimmt. «Durchschnittlich» nennt FCW-Trainer Uli Forte die Leistung von Shaqiri. «Durchschnitt? Gopferteli!», reagiert Shaqiri verwundert, als er in Fortes TV-Interview platzt, «ist das nur Durchschnitt gewesen?»

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Mehr ist er wirklich nicht an diesem Sonntag Ende März, mehr ist für ihn auch nicht nötig, um das Spiel mit einem Tor und einem Assist zu entscheiden. Beim Tor, dem 1:0, handelt er so schnell, dass alles in einem Guss abläuft, die Ballannahme gleich zur Vorlage wird und der Schuss aus 13, 14 Metern unhaltbar ist. Beim Assist zum 2:0, erzielt durch Bénie Traoré, spielt er den öffnenden Pass durch die Beine von Souleymane Diaby. Für einen solchen Moment hat er ein Wort gefunden: «Spitzbübigkeit».

Keine 18 war er, als er am 12. Juli 2009 in St. Gallen beim FCB die grosse Bühne betrat, keine 19, als er schon Meister, Cupsieger und WM-Teilnehmer in Südafrika war. Er war dieser Spieler, der früh zum Träumen anregte und drei Jahre nach seinem Debüt auszog, um bei Bayern München die grosse Welt zu entdecken.

Was in ihm steckt, hat er früh gewusst. Er war erst auf dem Anflug an die WM in Südafrika, als er sich als «kräftig, dennoch wendig und schnell» beschrieb. «Das macht mich einzigartig», befand er gleich selbst.

Ein Star als Liebling

Bei den Bayern war er dabei, als sie die grossen Titel eroberten. Das war er später auch beim FC Liverpool, der die Champions League und die Premier League gewann. Aber er stand nicht in der vordersten Reihe, als es um die persönlichen Statistiken ging.

Xherdan Shaqiri hält den Champions-League-Pokal auf dem Balkon des Rathauses am Marienplatz in München. Im Hintergrund jubeln Fans. Bayern München feierte 2013 als erstes deutsches Team das Triple.

In den drei Saisons bei Liverpool zum Beispiel gelangen ihm nur acht Treffer. Wer ihn damit konfrontierte oder mit den bescheidenen Einsatzzeiten, den erinnerte er an sein eindrückliches Palmarès, zu dem auch zwei Erfolge bei der Club-WM gehören. «Was ich geleistet habe, ist nicht normal», sagte er nach seiner Liverpooler Zeit in aller Unbescheidenheit.

Shaqiri hat immer ausgemacht, dass er sich auch als Star verstand, nirgends mehr als im Kreis der Nationalmannschaft, wo er bis zu seinem Rücktritt nach der EM im vergangenen Sommer zum einen der Fanliebling schlechthin war und zum anderen ein Spieler, wie es ihn im kleinen Land nie gegeben hat: Er war dieser Spieler, der mit der Genialität, die in seinem linken Fuss steckt, für den Unterschied sorgen konnte.

Sein Name steht für unvergessene Augenblicke. Denken wir nur an sein letztes Goal für die Schweiz: an der EM gegen Schottland, als er den Ball aus grosser Distanz in die hohe Ecke drehte.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Seit dem vergangenen August ist er nicht mehr die Nummer 15 oder 17 wie in München oder Liverpool; nicht mehr in Mailand oder Lyon, wo er stecken blieb; nicht mehr in Stoke, wo am Ende der Abstieg aus der Premier League stand; nicht mehr in Chicago, wo er weit hinter den Erwartungen zurückblieb, die mit seinem jährlichen Salär von 8,135 Millionen Dollar verbunden waren. Jetzt ist er zurück an dem Ort, wo er verehrt wird, zurück in Basel, und mit ihm ist einer da, der auf seine alten Tage als Fussballer die Rolle gefunden hat, die ihn ausfüllt.

Die Captainbinde als Symbol

Mit seinen 33 Jahren trägt er die Captainbinde nicht zur Zier am muskelbepackten linken Oberarm. Sie ist als Symbol dafür zu verstehen, wie wichtig er für diesen FCB ist. Er steht nicht mehr im Schatten eines Ribéry oder eines Salah, er ist selbst der Ribéry oder der Salah, um den sich so viel dreht.

Als Granit Xhaka an der EM 2021 für den Viertelfinal gegen Spanien gesperrt war, führte Shaqiri die Schweiz auf den Platz. Und wer in St. Petersburg im Stadion sass, konnte spüren, wie sehr ihn das mit Stolz erfüllte.

Xherdan Shaqiri aus der Schweiz schiesst ein Tor gegen Spanien während des UEFA Euro 2020 Viertelfinals in Sankt Petersburg.

In Basel ist das genauso. Die Verantwortung, die allein mit seinem Namen zusammenhängt, hemmt ihn nicht, nein. Vielmehr trägt sie ihn, und weil das so ist, liebt er es, die Mannschaft auf seinen breiten Rücken zu packen und an die Spitze der Super League zu tragen. Der Strassenfussballer steckt weiter in ihm, das wird ihn ausmachen, solange er auf einem Platz steht, aber jetzt ist er ein Chef, wie es Xhaka im Nationalteam seit vielen Jahren ist.

Weil mit seinem Namen und Talent immer so viele Erwartungen und Hoffnungen verknüpft gewesen sind, wurde er im Nationalteam auch immer wieder kritisiert, wenn er sie nicht erfüllte. Das störte ihn zuweilen oder nervte ihn gar. Aber immer genau dann zeigte er, wie stark er mental ist. «Das sind seine Momente, wenn er zuerst kritisiert und dann gebraucht wird», sagte Xhaka einmal über seinen alten Weggefährten.

In Basel erfüllt Shaqiri die Erwartungen und Hoffnungen. Obschon sich alles auf ihn konzentriert, die Blicke der Zuschauer, die Defensivarbeit der Gegner, versteht er es, sich die entscheidenden Freiräume zu verschaffen. Und weil sich so viel um ihn dreht, gibt es auch immer wieder die Lücken, die seinen Teamkollegen den Weg zum erfolgreichen Abschluss öffnen.

Der Wert der vielen Tore

Um seine Wirkung zu erkennen, dient zum Ersten ein Blick auf die Statistik: 11 Tore und 14 Assists in 27 Meisterschaftsspielen. Die Skorerliste führt er mit sieben Punkten Vorsprung auf Miroslav Stevanovic von Servette an. Und was dazukommt: Die anfänglichen Defizite in seiner Fitness, die nach seiner Rückkehr aus Chicago offensichtlich waren, hat er so gut beseitigt, dass er selbst eine englische Woche problemlos durchsteht.

Zum Zweiten lohnt sich ein Blick auf die Bedeutung seiner Tore. Alle waren es zum 3:1 gegen Servette und beide zum 2:1 gegen Luzern. In Lugano war es das späte zum 2:2, bei den 2:0-Siegen jüngst in Winterthur und gegen Lugano jeweils das wegweisende erste.

Und als Basel im Oktober erstmals in Winterthur auflief und 6:1 gewann, entschied Shaqiri die Angelegenheit mit zwei Toren und drei Assists im Alleingang. Nur beim 2:0 gegen Sion war sein Goal etwas weniger wichtig, weil es das zweite war.

Auch viele Zuspiele sind wertvoll: wie beim 1:0 gegen YB, beim 1:1 in St. Gallen, beim 1:0 auswärts gegen den FC Zürich oder beim 2:1 gegen GC. Und wenn noch die beiden Tore und der eine Assist im Cup mitgerechnet werden, kommt er beim FCB auf insgesamt 28 Skorerpunkte in 30 Spielen.

Dieser Zwischenstand liest sich eindrücklicher als die Bilanzen im Ausland. Bayern: 36 Punkte in 81 Spielen; Inter: 5 in 20; Stoke: 30 in 92; Liverpool: 17 in 63; Lyon: 5 in 16; Chicago: 29 in 75.

Natürlich hat das damit zu tun, dass die Super League nicht die Bundesliga ist, die Serie A oder die Premier League, weit entfernt davon. Das ändert aber nichts daran, dass nicht nur der FCB froh sein muss, Shaqiri wiederzuhaben. Das muss die Schweizer Liga insgesamt. Von seinem Glanz fällt für alle etwas ab.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Newsletter

Neues vom Nationalteam

Erhalten Sie jedes Mal eine Mail, wenn ein wichtiger Artikel zur Schweizer Nationalmannschaft erscheint.

Weitere Newsletter

Similar Posts

  • Dion Kacuri nach Basel: FCB verpflichtet GC-Talent

    – FCB verpflichtet GC-TalentDie Basler stehen kurz vor der Verpflichtung des Schweizer U-21-Nationalspielers Dion Kacuri. Am Mittwoch steht der Medizincheck an. Publiziert heute um 18:32 UhrSoll das Basler Mittelfeld mittelfristig bereichern: Dion Kacuri. Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Name in Verbindung mit dem FC Basel auftaucht: Dion Kacuri. Bereits Mitte Januar hiess es, dass der FCB ein Angebot für den bald 20-jährigen Mittelfeldspieler des Grasshopper-Clubs Zürich abgegeben habe. Damals stockten die Verhandlungen allerdings aufgrund des Besitzerwechsels bei den Grasshoppers, der kurz bevorstand.Dieser ist nun vollzogen. GC gehört nicht mehr der chinesischen Besitzerin Jenny Wang und dem Fosun-Konzern. Denn übernommen hat den Club bekanntlich der Los Angeles FC. Die neue Präsidentin heisst Stacy Johns. Medizincheck am MittwochDer Besitzerwechsel hat auch neuen Schwung in die Transferverhandlungen um Dion Kacuri gebracht. Denn gemäss BaZ-Informationen absolviert der Schweizer U-21-Internationale bereits am Mittwoch den Medizincheck. Sollte dabei alles gut gehen, steht einem mehrjährigen Vertrag beim FCB nichts mehr im Weg. Nur: Ähnlich wie Albian Ajeti wird auch Kacuri nicht sofort einsatzbereit sein. Von einer guten Fitness kann man bei ihm zwar ausgehen. Allerdings fehlt es auch ihm an Spielpraxis. Nachdem er in der Saison 2022/23 kurz vor dem Durchbruch gestanden haben soll, brach er sich den Fuss, woraus eine Pause über mehrere Monate resultierte. Weitere Verstärkungen für den FCB?In der laufenden Saison absolvierte der offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler dann gerade mal sieben Ligaspiele. Dabei wurde er jedes Mal eingewechselt und kommt so insgesamt auf 124 Einsatzminuten. Mit diesen Voraussetzungen ist anzunehmen, dass Kacuri beim FCB etwas Anlaufzeit brauchen wird. Der Plan ist es wohl, dass er bis zum Sommer auf seine ersten Teileinsätze kommen wird. Heisst das demnach, dass der FCB sich noch weiter verstärken wird? Eher nicht. Es ist davon auszugehen, dass sich am Basler Kader nicht mehr viel ändern wird und das Team von Fabio Celestini den Rest der Saison mit dem aktuellen Personal bestreitet. Aktuelles zum FC Basel«Dritte Halbzeit» – der Fussball-PodcastDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».Fehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • SFL-Finanzzahlen fürs Jahr 2023: Der FCB zahlt mehr als acht Millionen Franken an Vermittler

    Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert. – Der FCB zahlt mehr als acht Millionen Franken an Vermittler Die Swiss Football League veröffentlicht die finanziellen Kennzahlen der Clubs für das Jahr 2023. Auffällig ist: Der FCB zahlt so viel Gelder an Berater wie kein anderer. Publiziert heute um 11:25 Uhr Spielerberater Philipp Degen (links), dessen Agentur…

  • Alles zum FCB-Spiel gegen Lausanne: Hitz sorgt für das Highlight, Celestini zeigt sich stolz

    AboAlles zum FCB-Spiel gegen Lausanne – Hitz sorgt für das Highlight, Celestini zeigt sich stolzDer FC Basel kommt im Heimspiel gegen Lausanne nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Doch dieses Spiel hätte er auch verlieren können.Publiziert heute um 23:11 UhrIst gegen Lausanne-Sport der beste Basler: Marwin Hitz.Foto: Pascal Muller (Feshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDie AusgangslageDer FC Basel gegen Lausanne-Sport. Das hört sich im ersten Moment nicht wie das Topspiel schlechthin an. Ist es an diesem Samstagabend aber. Es gibt in der Super League derzeit kein Team, das formstärker ist als der FCB und die Waadtländer. Letztere haben in den letzten sechs Spielen – wie der FCB – 15 Punkte geholt und dazu lediglich einen Gegentreffer erhalten. Zudem hat der FCB gegen kein anderes Super-League-Team länger nicht gewonnen als gegen die Waadtländer. Der letzte Sieg datiert vom Februar 2022. Dennoch geht der FC Basel als derzeitiger Leader und Heimteam mit dem Anspruch auf einen Sieg in die Partie. Die Augen der Fans sind dabei besonders auf einen Spieler gerichtet: Xherdan Shaqiri. Der Star, der vor Wochenfrist Servette mit drei Toren im Alleingang besiegt hat.Das HighlightDas Spiel hätte auch ganz anders verlaufen können. Das zeigt ein Blick auf die 13. Minute. Dann spielt Kaly Sène einen perfekt getimten Steckpass auf Fousseni Diabate, der aus spitzem Winkel abschliessen kann. Hitz hält überragend mit dem Fuss, der Ball fliegt zu Teddy Ouku, der schon zum Volley ausholt, doch Leon Avdullahu springt im letzten Moment dazwischen. Nun ist der Ball bei Alvyn Sanches. Eine Schussfinte, ein Schlenzer und wieder ist Hitz zur Stelle. Der Ball prallt zu Diabate, dieser schiesst ihn an die Latte – stand dabei aber ohnehin im Abseits. Umso wichtiger erscheint diese Szene, wenn man beachtet, dass schon in der 14. Minute das Basler 1:0 durch Marin Soticek fällt.St. Jakob-Park. – 22’204 Zuschauer. – SR Horisberger.Tore: 14. Soticek 1:0 (Traoré). 55. Okou 1:1 (Sène).FCB (4-2-3-1): Hitz; Mendes, Adjetey, Vouilloz, Schmid; Avdullahu, Leroy (76. Baró); Soticek (62. Kade), Shaqiri, Traoré; Carlos (62. Ajeti).Lausanne (4-3-3): Letica; Mouanga (75. Giger), Sow, Dussenne, Poaty (75. Polster); Okou, Roche, Bernède (66. Koindredi), Diabaté; Sanches, Sène (66. Ajdini).Bemerkungen: FCB ohne Barisic (gesperrt), Zé und Akahomen (beide verletzt). Lausanne ohne Abdallah und Pafundi (beide verletzt). Ersatzbank FCB: Salvi, Comas, Fink, Sigua, Cissé, und Xhaka. – Verwarnungen: 34. Diabaté (Foul). 64. Vouilloz (Foul). 65. Bernède (Foul). 94. Diabaté (Foul).Der StärksteDie Zweifachparade aus der 13. Minute ist zwar das Beste, das Marwin Hitz am Samstagabend im Joggeli zeigt. Doch bei weitem nicht das einzige. Alle weiteren Prüfungen der Lausanner besteht der Basler Goalie ebenfalls mit Bravour – abgesehen vom 1:1, bei dem er allerdings chancenlos ist. Bemerkenswert ist auch, welche Rolle Hitz im Basler Aufbau spielt. Er ist zentral für den Spielaufbau, spielt vor allem in der ersten Halbzeit gute Bälle zwischen die Linien und bringt auch die weiten Bälle an ihre Adressaten. Hitz unterstreicht mit dieser Leistung seine ohnehin schon gute Saison.Der SchwächsteEr ist kein Fremdkörper. Und es ist auch nicht bodenlos schlecht, was Kevin Carlos gegen Lausanne zeigt. Aber genügend ist es auch nicht. Der Stürmer hat am Samstagabend zwei gute Chancen. Eine erste in der 18. Minute, als Bénie Traoré eine hohe Flanke zur Mitte bringt, Carlos sich gegen Kevin Mouanga durchsetzen kann und den Ball per Kopf knapp neben das Tor setzt. Und eine zweite in der 24. Minute als Xherdan Shaqiri einen perfekten Steilpass spielt und Carlos den Ball aus aussichtsreicher Position mit dem rechten Aussenrist rund drei Meter rechts am Tor vorbeischiesst. Beide dieser Chancen sind so gut, dass man dem Stürmer vorhalten kann, dass daraus keine Tore wurden. Ansonsten zeigt er wenig.Das muss besser werdenIn der ersten Halbzeit hat der FCB das Spielgeschehen über weite Strecken unter Kontrolle. Lausanne kommt zwar ebenfalls zu Chancen, doch die Basler haben den Ball. Aus Sicht des Heimteams wäre es in dieser Phase wichtig gewesen, mindestens eine der weiteren Chancen zu nutzen, um mit einem 2:0 in die Pause zu gehen. Denn in Halbzeit zwei wird Lausanne gerade im Mittelfeld präsenter. Wiederholt schaffen es die Basler nicht, ihr Spiel sauber aufzubauen – nicht zuletzt aufgrund individueller Fehler. Ein solcher stand in Form der misslungenen Abwehraktion Leon Avdullahus auch am Ursprung des Lausanner Ausgleichs.Das sagt der Trainer«In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht», sagt FCB-Trainer Fabio Celestini nach der Partie. Er sei daher sehr stolz auf seine Mannschaft. Schade sei laut ihm, dass man es nicht geschafft habe, in den ersten 45 Minuten auf 2:0 zu erhöhen. Stattdessen sei man zu Beginn der zweiten Halbzeit zu passiv geworden. Celestini fügt an: «Dieses Spiel kannst du auch verlieren.»So geht es weiterDen vierten Sieg in Folge hat der FC Basel verpasst. Für die Tabelle bedeutet das: Sollte Lugano am Sonntagabend gegen Servette gewinnen, rutscht der FCB auf Platz zwei ab. Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage kann er Platz eins halten. Weiter geht es für die Basler bereits am kommenden Mittwoch. Dann ist der FC Sion zu Gast im Joggeli für das Achtelfinal des Schweizer Cups. Anpfiff ist um 20.15 Uhr. FCB gegen LausanneAbonnieren Sie den Podcast über Apple Podcasts, Spotify oder jede gängige Podcast-App.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Baselbieter Sportchef beim FC Lugano: Ein Sissacher will den FCB aus dem Cup werfen

    – Ein Sissacher will den FCB aus dem Cup werfenDer Baselbieter Carlos Da Silva ist Sportchef beim FC Lugano, der im Viertelfinal des Schweizer Cups auf den FCB trifft. Eng arbeitet Da Silva mit einem anderen Baselbieter zusammen: mit Georg Heitz.Publiziert heute um 20:46 UhrCarlos Da Silva ist beim FC Lugano seit Sommer 2021 Sportchef.Foto: Davide Agosta (Keystone)Es ist ein Heimkommen. So auch an diesem Mittwoch, wenn Carlos Da Silva, der mit vollem Namen Carlos Da Silva Da Costa heisst, mit dem FC Lugano im Viertelfinal des Schweizer Cups im St.-Jakob-Park gastiert. Immer dann, wenn er auf der Autobahn an Rheinfelden vorbei in Richtung Basel fahre, erzählt der 40-Jährige, kämen all die Erinnerungen hoch. An seine Jugend, an seine Freunde, an seine Familie. An eine Zeit, in der noch wenig darauf hindeutete, dass aus dem portugiesischen Einwanderer ein Profifussballer mit 282 Einsätzen in der Super und der Challenge League werden würde.Diese Karriere ist seit bald sechs Jahren nach Engagements bei GC, Schaffhausen, Lugano und Rapperswil-Jona beendet. Inzwischen ist Da Silva Sportchef in Lugano. Dort, wo er inzwischen genauso lebt, wie in Rapperswil bei seiner Frau und den beiden Söhnen. Aber Da Silvas Vergangenheit führt eben in die Region Basel, in die es ihn auch immer wieder privat zieht. Das ist verständlich: Der Bruder wohnt nach wie vor in Sissach, wo die Familie vor rund 35 Jahren aus Portugal hingezogen ist. Die Schwiegereltern sind in Magden daheim, und mit Beat Sutter gehört ein ehemaliger Nationalspieler aus dem Baselbiet ebenfalls zum engeren Zirkel: Er ist der Götti seiner Frau.Mit 16 von Sissach nach ZürichDie Identifikation mit der Heimat ist also nach wie vor da. Auch weil er seinen sportlichen Förderern im Oberbaselbiet einiges zu verdanken hat. Daniel Senn ist einer von ihnen, ein anderer Mathias Walther. Dieser holt den damals 16-Jährigen nach einer ersten Kontaktaufnahme an einem Hallenturnier in den Nachwuchs des Grasshopper Clubs Zürich. Aufgefallen ist Da Silva wegen seiner Technik, Athletik und seinem strammen Schuss. Zu diesem Zeitpunkt hat der Mittelfeldspieler gerade mal eine Pflichtpartie in der ersten Mannschaft seines Stammclubs SV Sissach in den Knochen. In diesem letzten Meisterschaftsspiel der 3. Liga gelingen ihm, 15-jährig, drei Tore, die letztlich den Abstieg der Sissacher verhindern. Dass sein Weg nach Zürich und nicht nach Basel führt, was naheliegender gewesen wäre, hat einen Grund. Zwar bemüht sich auch der FCB um die Dienste Da Silvas, doch sieht dieser bei GC bessere Perspektiven. Die «Ajax-Schule» bei Ausbildungschef Piet Hamberg überzeugt ihn. Zudem kann er bei einer Gastfamilie wohnen und eine kaufmännische Schule besuchen.Da Silvas Hochgefühl im JoggeliWas folgt, ist der Aufstieg in die erste Mannschaft, wo Carlos Bernegger Marcel Koller ersetzt. Bernegger ist bereits bei den GC-Junioren Da Silvas Trainer und verhilft ihm mit 19 Jahren zum Super-League-Debüt. Schon beim vierten Einsatz kommt es zu jenem Moment, den Da Silva als den besten seiner Karriere bezeichnet. Und heute noch jedes Detail dieses ersten Super-League-Tors erzählen kann, das er am 23. November 2003 im Joggeli gegen den FCB erzielt – so eben, als wäre es gestern gewesen: «Ich erwischte Zuberbühler mit meinem Schuss auf dem falschen Fuss.» Der damalige FCB-Goalie habe auf eine Flanke spekuliert, da Eduardo in der Strafraummitte bereitgestanden sei. «Für mich war dieser Treffer ein riesiges Highlight.»Von solchen Erfahrungen profitiert Da Silva heute in seiner neuen Rolle. Er ist nicht irgendein Sportchef. Er ist Sportchef des FC Lugano. Und da der Partnerverein der Tessiner Chicago Fire heisst, arbeitet Da Silva eng mit einem anderen Baselbieter zusammen. Der Oberwiler Georg Heitz, der mit dem FCB Grosses erreicht hat, ist bei Chicago Sportchef. Da Silva sagt: «Ich habe den besten Sportchef der letzten Jahre an meiner Seite.» Heitz war es auch, der Da Silva besser kennen lernte, als dieser bei Rapperswil-Jona diverse Aufgaben im Umfeld der ersten Mannschaft erledigte. Und ihn schliesslich zum FC Lugano lotste.So sind die Arbeitstage Da Silvas vielmals zweigeteilt. Morgens widmet er sich den Anliegen der Spieler oder des Staffs und tauscht sich mit CEO Martin Blaser, auch er mit rotblauer Vergangenheit, aus. Am Nachmittag schliesslich wählt Da Silva die amerikanischen Telefonnummern. Der Kontakt mit Heitz und Chicagos technischem Direktor Sebastian Pelzer findet täglich statt, sobald in Chicago eben der Arbeitstag beginnt. Das Trio bildet und verantwortet denn auch die «Gruppe Sport» beim FC Lugano. Einmal pro Jahr reist Da Silva selbst in die USA. «Das ist wichtig, weil ich vor Ort sehr viel über die Entwicklung des Clubs erfahre.»Besonderes Duell: Der Baselbieter Carlos Da Silva 2004 im Dress von GC gegen den FC Basel (hier Grégory Duruz). Foto: Steffen Schmidt (Keystone)Solche Erkenntnisse lässt er in sein tägliches Wirken einfliessen. Natürlich hilft ihm dabei auch seine Vergangenheit als Profi. «Ich war ein gemütlicher Fussballer», sagt er und lacht. Heute reiche Talent allein nicht mehr, um bestehen zu können. Es werde harte Arbeit verlangt. Das versuche er den Spielern der Bianconeri zu vermitteln. Der Sohn drückt Rotblau die DaumenOffensichtlich ist, dass der FC Lugano in der jüngsten Vergangenheit eine Entwicklung in die gewünschte Richtung durchgemacht hat. «Auch in dieser Saison sind wir voll dabei», sagt der Baselbieter. Die Mehrbelastung mit der Europa League sei eine wertvolle Erfahrung gewesen. Nach dem Ausscheiden aus dem Europacup kann der Fokus aber nun ganz auf die anderen Wettbewerbe gelegt werden: In der Meisterschaft wolle man unter die ersten vier, im Cup sei man im Viertelfinal. Diese Partie im Schweizer Cup ist für Da Silva eine besondere. Weil der FCB für ihn nach wie vor ein spezieller Club sei. Und weil er als Sportchef des FC Lugano in Basel gleichzeitig immer gewinnen wolle – so wie Anfang Februar, als die Tessiner dank Renato Steffens Treffer 1:0 siegten. Mit diesem Ergebnis wäre Da Silva am Mittwoch natürlich zufrieden. Kommt es anders, freut sich ein anderer in der Familie. Sein älterer Sohn ist ein eingefleischter FCB-Fan. Da Silva sagt: «Der Fussball ist auch daheim ein grosses Thema.»Carlos Da Silva ist sich bewusst, dass sein Job ein Privileg ist. «Ich habe nie das Gefühl, dass ich arbeiten gehen muss.» Es sei immer eine Freude, seiner grossen Leidenschaft nachzugehen. So wie damals, als alles begann und er beim SV Sissach die ersten Schritte in der Welt des Fussballs machen durfte.Mehr zum FC Basel:Fussball-Podcast: «Die dritte Halbzeit»An dieser Stelle findest du einen ergänzenden externen Inhalt. Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosDominic Willimann ist seit 2007 Sport-Redaktor der BaZ und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist er mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut und hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst. Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Abgang: Jonathan Dubasin verlässt den FC Basel

    Abgang – Jonathan Dubasin verlässt den FC BaselDer Spanier gehört nun fix Sporting Gijon an.Publiziert: 19.06.2025, 14:22Jonathan Dubasins Gastspiel in Basel war ein kurzes.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkWas diese Zeitung am 2. Juni bereits geschrieben hat, ist nun vom FC Basel bestätigt worden: Sporting Gijon hat die Kaufoption für Jonathan Dubasin wahrgenommen und übernimmt den Offensivspieler definitiv vom FCB. Gemäss spanischen Medien soll sich die Ablösesumme auf 1,6 Millionen Euro belaufen.Dubasin stiess im Sommer 2023 von Albacete Balompié aus der spanischen Segunda División zum FCB (3 Tore/1 Assist). Die zweite Hälfte der Saison 2023/24 absolvierte er bei Real Oviedo. In der soeben beendeten Spielzeit lief der 25-Jährige für Gijon in der zweithöchsten spanischen Liga auf. Die Asturier haben sich nun entschieden, Dubasin definitiv zu übernehmen.Diesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Dominic Willimann ist 1979 geboren. Er ist seit 2007 Sport-Redaktor der Basler Zeitung und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist der in der Stadt Basel aufgewachsene Journalist seit seiner Jugend mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut, über den er heute regelmässig berichtet. Und: Er hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.1 Kommentar

  • Rechtsverteidiger bleibt: Der FC Basel verpflichtet Kevin Rüegg

    Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert. – Der FC Basel verpflichtet Kevin Rüegg Der für die abgelaufene Saison von Hellas Verona ausgeliehene Kevin Rüegg wird vom FC Basel übernommen. Publiziert heute um 15:52 Uhr Konnte in der zweiten Basler Saisonhälfte eine wichtige Rolle einnehmen: Aussenverteidiger Kevin Rüegg. Foto: Marc Schumacher (Freshfocus) Jetzt abonnieren und von…