Ein frech aufspielender FC Basel verlangt Olympique Marseille alles ab, steht am Ende aber mit leeren Händen da. Rotblau scheidet aus der Conference League aus.

Es lag eine weitere magische Nacht in der Luft an diesem Donnerstagabend im Joggeli. Eine würdige Affiche mit einer grossen Choreo der Muttenzerkurve, ein lautstarkes Publikum und ein FC Basel, der von Beginn weg frech nach vorne spielte. Die Basler versteckten sich von der ersten Minute an nicht und glaubten an ihre Chance.

Zwar kam Marseille früh zu einer ersten Torchance, auf Goalie Heinz Lindner konnte sich Rotblau aber einmal mehr verlassen. Der FC Basel stand defensiv deutlich solider als noch zum Monatswechsel bei den Spielen gegen St. Gallen und den FC Zürich. Die Basler konnten sich selbst mit einem Angriff über den schnellen Flügel Liam Millar (13. Minute) eine vielversprechende Torgelegenheit herausspielen.

Und als Marseille nach einem notgedrungenen Foul durch FCB-Verteidiger Wouter Burger nach einer guten halben Stunde zu einem eindeutigen Penalty kam, begannen wohl die grössten Pessimisten im St. Jakob-Park an eine magische Wende für Rotblau zu glauben: Amine Harit vergibt vom Punkt, weil Lindner den Ball aus der unteren linken Ecke kratzt, und der Nachschuss fliegt übers Gehäuse. Ab da war dieses grosse europäische Spiel im Joggeli so richtig lanciert.

Der FCB spielte eine konzentrierte erste Halbzeit und war gegen dieses grosse Marseille keineswegs chancenlos. Im Wissen, dass ein Tor für die Verlängerung und deren zwei sogar zum direkten Einzug in die Viertelfinals der Conference League reichen. Ersteinmal ging Rotblau aber mit einem 0:0 in die Kabine.

(Bild: Keystone)

Die zweite Halbzeit begann ähnlich furios, wie die erste verlaufen war: Marseilles Pol Lirola zog einen scharfen Schuss übers Tor von Heinz Lindner. Ebenso kam der FCB durch einen satten Schlenzer von Wouter Burger zu einer guten Gelegenheit. Nachdem Lindner nach einer guten Stunde einmal mehr einen Marseille-Schuss parieren musste, lenkte Dan Ndoye das Spiel in rotblaue Bahnen: Er köpfte eine lange Flanke von Sebastiano Esposito zum 1:0 ein. Der FCB hatte sein Tor, das Joggeli kochte zum Hexenkessel hoch.

Basel war in der Folge bestrebt, gleich den Doppelschlag zu erzielen. Marseille-Trainer Moya Sampaoli reagierte und brachte mit Arek Milik einen grossgewachsenen Sturmtank.

Es war dann aber Cengiz Ünder, der in der 74. Minute im Basler Strafraum völlig blank stand und per Volley zum 1:1 ausglich. Die Basler Träume vom Weiterkommen wurden damit stark gedämpft. Das Spiel wurde in der Folge ruppiger, Marseille versuchte Tempo rauszunehmen und hinten nichts mehr zuzulassen. FCB-Trainer Abascal versuchte mit Matias Palacios für Taulant Xhaka und Liam Chipperfield für Stürmer Fedor Chalov nochmal Schwung und Kreativität ins Basler Spiel zu bringen. Ein leidenschaftlicher FCB kämpfte, biss und kratzte; das Publikum peitschte die Mannschaft nochmals nach vorne. In einen weiteren Treffer konnten die Basler ihre Bemühungen aber nicht mehr ummünzen.

(Bild: Keystone)

Vielmehr wurde es kurz vor Schlusspfiff für Rotblau brutal: Valentin Rongier schliesst einen Marseille-Angriff eiskalt ab und bricht dem FCB mit seinem Tor in der Nachspielzeit das Genick.

Die europäische Reise endet für den FC Basel damit auf bittere Art und Weise in den Achtelfinals. Bitter, weil der FCB in den beiden Spielen gegen das grosse Marseille durchaus Chancen auf ein Weiterkommen hatte. Insbesondere im Rückspiel trat Rotblau mutig und selbstbewusst auf. Und zeigte, dass mit Basel in Europa weiterhin zu rechnen ist

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