
Showdown um Millionen: Für den FCB liegt noch alles drin – aber es wird richtig schwierig
Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.
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Für den FCB liegt noch alles drin – aber es wird richtig schwierig
Das Hinspiel zwischen dem FC Basel und Kopenhagen hat gezeigt, dass am nächsten Mittwoch wirklich alles zusammenpassen muss.

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Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)
- Das 1:1-Unentschieden gegen Kopenhagen ist ein ausgeglichenes Spiel.
- Kopenhagens reife Spielweise überzeugte unter anderem beim Überspielen des Basler Pressings.
- Die dünne Basler Ersatzbank verschärft sich fürs Rückspiel durch Adjeteys Sperre.
- Kopenhagens starke Heimbilanz mit sechs Siegen aus acht Spielen erschwert den Champions-League-Traum des FCB.
Von «gemischten Gefühlen» sprach Dominik Schmid nach dem 1:1 des FC Basel gegen Kopenhagen. Und er wird am Mittwochabend nicht die einzige Person gewesen sein, die das Joggeli mit gemischten Gefühlen verlassen hat. Über allem steht die Frage: Wird dieses Unentschieden aus dem Hinspiel der kapitalen Playoffs reichen, um sich für die Ligaphase der Königsklasse zu qualifizieren?
Klar ist: Wer wider die Vorzeichen davon ausging, dass der FCB seinen Gegner im Joggeli problemlos bodigen würde, wurde eines Besseren belehrt. Zwar gehörten die ersten 30 Minuten des Spiels vornehmlich den Baslern. Doch mit Fortlauf der Partie wurde Kopenhagen besser, und nach 90 Minuten, einer Gelb-Roten Karte gegen Jonas Adjetey und einem wegen knappen Abseits aberkannten Gegentreffer kann sich Rotblau über dieses Unentschieden nicht beschweren.
Die Statistiken der Teams glichen sich in etwa aus. Beide gaben elf Schüsse ab, der FCB hat mehr Angriffe gefahren und mehr Bälle gewonnen, dafür hat der FCK 55 Prozent Ballbesitz und eine bessere Passquote. Daher kann man durchaus von einem ausgeglichenen Spiel sprechen. Doch damit erfasst man nicht die ganze Wahrheit.
Denn was von diesem Spiel auch bleibt, ist neben den Statistiken der Eindruck, dass der FC Kopenhagen das etwas reifere und breitere Team hat.
Das Pressing des FC Basel
Das zeigte sich zum Beispiel in der Art und Weise, wie die Gäste wiederholt das Basler Pressing sauber und kontrolliert zu überspielen vermochten. Gerade das Dreieck um Goalie Dominik Kotarski und die beiden Innenverteidiger machte dabei einen sehr abgeklärten Eindruck.
Aufseiten des FCB kann man damit nicht wirklich mithalten. Adrian Barisic zeigte zwar eine solide Leistung, doch Jonas Adjeteys Auftritt liess mit dem Ballverlust, aus dem schliesslich das 1:1 resultierte, und der Gelb-Roten Karte zu wünschen übrig. Auch Marwin Hitz muss sich beim Gegentreffer einen Vorwurf gefallen lassen.
Blickt man auf die Flügelspieler der Gäste, so machten auch sie am Mittwoch im Schnitt einen besseren Eindruck als jene der Basler. Philip Otele vermochte zwar ansatzweise sein Können mit Dribblings und Flanken anzudeuten, doch bewegte er sich nicht auf dem Level, das man von ihm aus der Rückrunde der letzten Saison kennt.
Marin Soticek blieb des Weiteren blass, bis er in der 77. Minute für Koba Koindredi – wohlgemerkt einen zentralen Spieler, der in der Folge rechts aussen agierte – ausgewechselt wurde. Flügelspieler Junior Zé blieb draussen. Womit die nächste Thematik angesprochen wäre.
Die Millionen der Champions League
Die Basler Bank ist dünn besetzt. Ludovic Magnin musste auf die verletzten Bénie Traoré und Anton Kade verzichten – ein Einsatz im Rückspiel ist bei beiden fraglich, was zu Engpässen auf den Flügeln und der Rechtsverteidigerposition führt. Ohne den verkauften Kevin Carlos wechselte der FCB-Trainer zudem im Sturm für den glücklosen Albian Ajeti Moritz Broschinski ein, der in der Folge blass blieb. FCK-Trainer Jacob Neestrup konnte hingegen Spieler in die Partie bringen, welche das Geschehen merklich belebten.
Hinzu kommt eben noch, dass die Basler für das Rückspiel in Kopenhagen das Handicap haben, dass Innenverteidiger Jonas Adjetey gesperrt fehlt. Für die zentrale Abwehr bedeutet das, dass Nicolas Vouilloz neben Adrian Barisic spielen wird – als Backup hat Ludovic Magnin dann lediglich noch den 18-jährigen Marvin Akahomen.
Betrachtet man dann noch die Heimbilanz der Kopenhagener, die besagt, dass der FCK sechs seiner letzten acht Spiele im Parken Stadion gewinnen konnte – darunter jüngst ein 5:0 gegen Malmö in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League –, kann es einem aus Basler Sicht durchaus mulmig werden.
Doch trotz dieser Vorzeichen, die eher zugunsten des FCK stehen, ist klar, dass für Rotblau noch alles drinliegt. Eine sehr gute – oder auch glückliche – Leistung über 90 Minuten kann reichen, um sich erstmals seit der Saison 2017/18 wieder für die Champions League zu qualifizieren und sich die 17,5 Millionen Franken und die Chance auf weitere Prämien zu sichern. Doch nach dem Hinspiel ist klar: Es muss am 27. August wirklich alles zusammenpassen.
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