Zum Greifen nah: Der FC Basel steht nach dem Sieg über Servette kurz vor dem Gewinn des Meistertitels

Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.


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Zum Greifen nah: Der FC Basel steht nach dem Sieg über Servette kurz vor dem Gewinn des Meistertitels

Der FC Basel besiegt Servette mit 5:1, holt den siebten Sieg in Serie und setzt sich damit an der Tabellenspitze ab. Mit neun Punkten Vorsprung auf die Genfer könnte der Titel bereits nächste Woche Tatsache sein.

Auch die Spieler des FC Basel wissen: Der Meistertitel ist nur noch eine Frage der Zeit.

Claudio Thoma / freshfocus/

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Es läuft die 35. Minute im St. Jakob-Park, als etwas zu hören ist, das lange nicht mehr angestimmt wurde in diesem Stadion. Ein Lied, das einst acht Jahre lang gefühlt in Dauerschleife von der Muttenzerkurve gesungen wurde – seit eben so langen acht Jahren aber nicht mehr zum Besten gegeben wurde: «In dr Tabälle, sin no Plätzli frei no witer hinde, uff Platz 2 oder 3…»

Dieses Lied, mit dem auch die treusten Anhänger des FC Basel verdeutlichen: Jetzt haben wir keine Angst mehr, etwas zu verschreien. Jetzt wissen wir: Dieser FC Basel, der wird Meister der Saison 2024/25 werden. In dieser 35. Minute steht es zwischen dem FCB und Servette 2:0. Die Genfer, erster Verfolger der Basler, wären nach einem FCB-Sieg um neun Punkte distanziert. Das bei vier verbleibenden Runden. Zwei Basler Tore und rund eine Stunde später tönt es dann auch: «Glaubed nid an Gaischter, dr FCB wird Schwiizer Maister!»

In der Tat: Der Titel, der erste seit 2017, ist für den FC Basel zum Greifen nah.

Holen die Basler in Lugano nächsten Samstag einen Punkt mehr als Servette am Sonntag zu Hause gegen YB, ist die Meisterschaft Tatsache. Etwas, was vor der Saison kaum jemand zu träumen gewagt, geschweige denn antizipiert hätte.

Ein Jahr ist es nämlich erst her, im Mai 2024, da stand der FC Basel an einem anderen Punkt. Einem ganz anderen. Erst kurz vor Saisonende wendete der FCB den Abstieg ab. Er stand phasenweise am Tabellenende, es gab sogar Monate, da erzielte dieser FCB kein einziges Tor!

Ein Jahr später, im Mai 2025, zaubert der FC Basel die nächste Gala auf den Rasen. Nachdem er am Ostermontag Yverdon mit 5:0 abgefertigt hatte und im Cup spektakulär gegen Lausanne weiter kam, gibt es im Spitzenduell gegen Genf ein 5:1. Die ersten drei Tore fallen innerhalb von zehn Minuten. Und die Art, wie sie herausgespielt werden, steht für einen FCB, der sich von nichts und niemandem mehr aufhalten lässt. Eingestellt von einem Trainer, der vor eineinhalb Monaten am Rande einer Entlassung stand. Angeführt von einem Captain, dem nicht viele zutrauten, was er seit seiner Ankunft im August Woche für Woche auf den Rasen bringt. 35 Skorerpunkte hat der Ausnahmekönner nun gesammelt. Eine unglaubliche Zahl.

Der siebte Streich in Serie seit der Länderspielpause

Fabio Celestini und Xherdan Shaqiri, sie sind die prägenden Figuren dieses Flows, in dem sich der FC Basel seit der Länderspielpause Mitte März befindet. Seither gab es in wettbewerbsübergreifend sieben Partien eben so viele Siege. Der FCB strotzt vor Spielfreude, vor Selbstvertrauen, vor Durchschlagskraft und von einer Euphorie, wie sie lange nicht mehr zu spüren waren.

«Wir wissen, dass es viele Punkte sind», sagt Celestini zu diesen neun Punkten Vorsprung, welche die Basler nach diesem auch in seiner Höhe von 5:1 verdienten Sieg nun aufweisen. Der Trainer der Basler hatte stets auf den Prozess verwiesen, in welchem sich diese Mannschaft befinde und den man erst im Juni beurteilen könne. Vor zwei Wochen hatte er noch ergänzt: «Wenn man mich jeweils bis Juni arbeiten lässt, erreicht man als Klub seine Ziele.» Doch mit dem Meistertitel vor der Brust und der Chance auf den Cup-Sieg hat Celestini mehr als die Ziele erreicht, er würde sie bei Weitem übertreffen.

Bis vor ein paar Wochen noch lautete die Devise der FCB-Führung: «Wir wollen in die Top 6.» Es war oft die Rede von Demut, davon, dass man sehen müsse und nicht vergessen dürfe, woher man komme. Doch nun trauen sie sich in Basel, anzunehmen, was ihnen niemand mehr wird nehmen können. Passend dazu gab der sonst eher zurückhaltende Marwin Hitz die neue Devise nach dem Spiel durch: «Jetzt wollen wir es so schnell wie möglich klar machen.» Ähnlich tönt es auch bei Vize-Captain Dominik Schmid: «Wenn man in einem so entscheidenden Spiel Servette mit 5:1 besiegt, dann hat man es auch verdient, am Ende ganz oben zu stehen.» Dem würde wohl niemand widersprechen.

Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit.

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