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AboDie FCB-Spieler in der Einzelkritik

Ajeti jubelt zum ersten Mal seit November – und Vouilloz verzichtet

Spieler des FC Basel, darunter Xherdan Shaqiri und Albian Ajeti, jubeln nach einem Sieg gegen Servette FC in der Super League am 04. Mai 2025 in Basel. Claudio Thoma/freshfocus.
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Marwin Hitz: 5

Erst in der 13. Minute muss Marwin Hitz zum ersten Mal eingreifen. Gut, wie er rauskommt und den Abschluss von Kutesa blocken kann. Wird dabei vom Genfer am Kopf getroffen, muss behandelt werden, kann aber weiterspielen. Beim Kopfballtreffer von Kasim Adams ist Hitz dann machtlos. Abgesehen von einem langen Ball ins Out eine fehlerfreie Partie des Goalies.

Anton Kade: 5

Erstmals seit dem 16. März und der 1:2-Niederlage gegen YB steht Anton Kade gegen Servette in der Basler Startelf. Er tut dies auf der Position des Rechtsverteidigers, da Joe Mendes krank ausfällt und Kevin Rüegg noch immer verletzt ist. Schaltet sich erwartungsgemäss nach Möglichkeit gut in den Angriff mit ein, wobei seine Flanken mehrheitlich die letzte Präzision vermissen lassen und auch sein Abschluss in der 70. Minute nicht präzis genug ist. Defensiv zeigt er eine gute Leistung, insbesondere, da er nicht auf seiner angestammten Position spielt.

Jonas Adjetey: 5

Agiert wie von den letzten Spielen gewohnt neben Nicolas Vouilloz. Dabei wirkt er sowohl mit dem als auch gegen den Ball sicher. Verlässt in der 85. Minute nach einer guten Leistung das Feld für Adrian Barisic.

Nicolas Vouilloz: 5,5

Nicolas Vouilloz jubelt nicht, als er in der 79. Minute das 5:1 gegen seinen Ex- und Jugendclub erzielt. Freuen wird es ihn trotzdem, den Schlusspunkt bei diesem fulminanten FCB-Sieg gesetzt zu haben. Auch wenn er beim 1:3 von Kasim Adams das Kopfballduell verliert, ist das eine richtig gute Leistung des Innenverteidigers. Ist da, wenn es ihn braucht, und wirkt auch im Spielaufbau sicher.

Dominik Schmid: 5

Dominik Schmid zeigt gegen Servette eine seiner unauffälligen Partien. Das bedeutet aber nicht, dass seine Leistung nicht gut ist. Im Gegenteil. Schmid spielt seinen Part auf der linken Seite genau so, wie es vonnöten ist, um Servette zu bezwingen.

Leon Avdullahu: 5

Leon Avdullahu spielt, wie man sich das von ihm gewohnt ist. Er ist ballsicher, auch unter Druck, lässt sich immer wieder zwischen die beiden Innenverteidiger fallen, um das Basler Spiel aufzuziehen und arbeitet auch gegen den Ball gut. In der 33. Minute holt er sich eine Gelbe Karte für ein taktisches Foul an Kutesa und fehlt damit in Lugano gesperrt.

Metinho: 4,5

Methinho spielt etwas weiter vorne als sein halbrechtes Pendant. Gut, wie er das Spiel immer wieder von der einen Seite auf die andere verlagert und dabei ebenfalls sehr ballsicher wirkt. Verlässt nach einem grundsoliden Auftritt ohne Ausrufezeichen in der 61. Minute das Feld für Romario Baro.

Bénie Traoré: 5

Lange ist Bénie Traoré nicht sonderlich auffällig. Hier mal ein Dribbling, da mal ein Vorstoss. Aber wirklich konkret ist er in seinen Aktionen kaum. Doch dann kommt die 76. Minute und mit ihr ein weiterer Zuckerpass von Xherdan Shaqiri, der Traorés Saisontor Nummer 11 ermöglicht. 

Xherdan Shaqiri: 6

Etwas Glück ist dabei. An einem trockenen Tag hält Servette-Goalie Joël Mall Shaqiris Schuss in der 28. Minute. Nicht aber an diesem regnerischen Sonntag. So ist es Shaqiri, der das Basler Toreschiessen eröffnet. Kein Glück ist dann der überragende Pass vor dem 2:0 von Albian Ajeti. Perfekt getimt, perfekt dosiert, sodass der Stürmer nur noch einschieben muss. Durch die Assists für Bénie Traorés 4:1 und Nicolas Vouilloz’ 5:1 ist Shaqiri an vier der fünf Basler Tore direkt beteiligt, wie er es schon beim 5:0 gegen Yverdon war. Er steht nun bei 15 Toren und 20 Assists in dieser Spielzeit. 

Philip Otele: 5

Eigentlich hat Philip Otele den Zeitpunkt für den Pass bereits verpasst. Aber da Kasim Adams auf der Gegenseite zu spät nach vorne läuft, steht Albian Ajeti in der 38. Minute nicht im Abseits, kann das 3:0 erzielen – und Otele wird zum Assistgeber. Er verlässt die Partie in der 61. Minute nach einem aktiven Auftritt für Marin Soticek. 

Albian Ajeti: 6

Endlich, wird sich ein mancher Fan im Stadion denken. Albian Ajeti trifft gegen Servette erstmals seit dem 2. November 2024 in einem Pflichtspiel. Und dann gleich doppelt. Sein erster Abschluss in der 27. Minute geht aus kurzer Distanz und spitzem Winkel noch weit übers Tor. Doch in der 34. Minute veredelt Ajeti einen hervorragenden Pass von Xherdan Shaqiri mit dem Aussenrist zum 2:0. Nur vier Minuten später hat er nach VAR-Korrektur dann auch seinen Saisontreffer Nummer 7. Ein Lupfer über Joël Mall. Zudem kann er sich für den geblockten Pass vor Shaqiris 1:0 einen Assist gutschreiben lassen. Verlässt in der 68. Minute für Kevin Carlos das Feld. 

Marin Soticek: 4,5

Marin Soticek kommt in der 61. Minute für Philip Otele in die Partie. Danach hat er die eine oder andere gute Aktion, doch lässt oft die letzte, nötige Stringenz vermissen. Dennoch ist das ein Auftritt, der in Teilen zu gefallen weiss. 

Romario Baro: 4,5

Romario Baro kommt in der 61. Minute für Metinho in die Partie. Danach bleibt er eher unauffällig, ohne abzufallen.

Kevin Carlos: 4,5

Kevin Carlos kommt in der 68. Minute für Albian Ajeti. Die eine oder andere Aktion hat der Stürmer, doch zu einem wirklich gefährlichen Abschluss kommt es nicht. 

Adrian Barisic: –

Adrian Barisic kommt in der 84. Minute für Jonas Adjetey in die Partie und gibt damit nach fast sechswöchiger Verletzungspause sein Comeback. Hat dabei einen Kopfball, den Joël Mall übers Tor lenkt, doch ist zu kurz im Spiel, um benotet zu werden. 

Gabriel Sigua: –

Kommt in der 84. Minute für Bénie Traoré und ist damit zu kurz in der Partie, um benotet zu werden. 

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Das ist es, was ich jetzt ohne Rolle und Aufgabe empfinde. Und es ist auch das, was ich früher empfand, als ich als Präsident in der Verantwortung stand.Aber es ist schon nicht dasselbe, oder?An dem einen Tag, an dem du den Meistertitel feierst, ist es eben schon das Gleiche: einfach nur Freude, geteilt mit ganz vielen anderen. Komplett anders ist es auf dem Weg dorthin und danach: Da hast du als Teil der Clubführung nicht die Musse, um Momente wie einen grossen Sieg wirklich zu geniessen, sondern beschäftigst dich sofort wieder mit den Problemstellungen, die es in einem und um einen Fussballclub laufend gibt. Am Tag, an dem man den Titel feiert, muss man sich dann fast gegenseitig davon überzeugen, dass alles andere als Freude für einmal keinen Platz hat und man nur geniessen darf.Sie haben selbst von den sieben fetten und sieben mageren Jahren geredet, als Sie noch für einen FC Basel verantwortlich waren, der den Schweizer Fussball dominierte. Es folgten auf acht Triumphe in Serie und Ihren Abgang tatsächlich sieben Saisons, in denen der FCB nicht mehr Meister wurde, bevor diese Dürre nun ein Ende fand …Das ist ja wirklich fast biblisch. (lacht) Aber ich hatte im Jahr 2016 diese Metapher bemüht, um zu erklären, dass es normal war, dass nichts mehr gut genug schien – und nicht als Voraussage.Der FCB hat nun gezeigt, dass er auch ohne Bernhard Heusler noch die Nummer 1 der Schweiz sein kann. Verspüren Sie Erleichterung?Hmmm … Ich mag die Frage nicht, weil mir Personifizierungen des Clubs nicht gefallen. Der Gewinn dieses Meistertitels ist aber mit Sicherheit das einschneidendste Ereignis, seit wir den Club 2017 in andere Hände übergeben haben. Ich spüre, dass das auch für uns Ehemalige gut ist. Unterschwellig ging mit der relativen Erfolglosigkeit des FCB wohl schon auch das Gefühl einer Last einher, die nun abgefallen ist. Und doch würde ich auch widersprechen.Warum?Genauso, wie ich jetzt null Komma null Anteil an diesem Titel habe, habe ich mich schon in den sieben Jahren zuvor nicht mehr für die Geschicke des Clubs mitverantwortlich gefühlt. Das eine bedingt das andere. Was aber klar ist: Dieser Meistertitel nabelt mich weiter von meiner früheren Rolle ab.Bernhard Heusler findet, dass ihn dieser Meistertitel weiter von seiner früheren Rolle abnabelt.Foto: Pino CovinoAuch wenn Sie als Ehrenpräsident und aufgrund der Geschichte immer mit dem FCB in Verbindung bleiben werden: Ist dieser Titel gar so etwas wie der Schlusspunkt eines achtjährigen Epilogs, der auf Ihr eigentlich letztes Kapitel als FCB-Präsident folgte?Nein, ich glaube nicht. Dafür kenne ich David Degen zu lange und dafür stehen wir uns zu nahe. Ich glaube, der finale Schlusspunkt erfolgt erst, wenn jemand anderes die Führung übernimmt. Jemand, den ich gar nicht mehr kenne. Jemand, dessen Telefonnummer ich nicht habe und der auch meine nicht gespeichert hat. Dann ist die Abnabelung vollständig vollzogen.Haben Sie damit gerechnet, dass der FCB nach Ihnen so lange auf einen Meistertitel warten muss?Ich hatte und habe wie jeder Mensch keine Ahnung, was die Zukunft bringt. Uns war damals beim Besitzerwechsel im Frühjahr 2017 einfach wichtig, dass wir den Club im bestmöglichen Zustand in Basler Hände übergeben. Nicht nur mit fast 100 Millionen Franken Eigenkapital, sondern auch noch mit der direkten Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison. Das war auch für mich nicht ganz einfach, weil eine Führung in einer solchen Situation typischerweise nicht abtritt. Es war deshalb ein Schritt, dem viele Überlegungen und Diskussionen vorausgegangen waren.Dabei musste wohl nicht zuletzt Bernhard Heusler überzeugt werden …Das ist richtig – und daraus habe ich in der Folge ja auch keinen Hehl gemacht. Unser Finanzchef Stephan Werthmüller war damals die treibende Kraft dafür, dass wir den Club im bestmöglichen Zustand übergeben müssten. Das Beispiel zeigt, wie entscheidend es ist, dass man innerhalb eines Führungszirkels von Menschen umgeben ist, die einem auf Augenhöhe begegnen. Schart man stattdessen nur Schulterklopfer um sich, begeht man früher oder später einen groben Fehler.Was wäre damals Ihr Fehler gewesen?Ein Fehler wäre gewesen, im irrigen Glauben an die eigene Grossartigkeit so lange weiterzumachen, bis man mich mit den Füssen voran aus der Geschäftsstelle getragen hätte.Dabei gab es immer wieder Stimmen, die behaupteten, Sie hätten gerade noch den Absprung geschafft, bevor es mit dem FCB ohnehin habe bergabgehen müssen – so wie es auch Stimmen gibt, die Ihnen vorwerfen, den Club in die Hände von Bernhard Burgener gelegt zu haben, weswegen Sie eine Mitschuld am Niedergang trügen.Und dann gibt es noch den Vorwurf des überteuerten Clubs … Nichts davon hört man gern. Aber vor allem haben wir das ganz anders erlebt: Der Club war sportlich und wirtschaftlich in einem sehr guten Zustand. Die Basler Lösung mit Bernhard Burgener war breit abgestützt. Zuerst, indem auch die künftigen Verwaltungsräte Marco Streller, Alex Frei und Massimo Ceccaroni sich für diese unternehmerische Kompetenz aussprachen. Dann aber auch durch eine divers zusammengesetzte Kommission, die das Konzept der künftigen Führung prüfte und für gut befand. Und schliesslich durch die Vereinsmitglieder, die klar Ja zur neuen Führung und deren Philosophie sagten. Aber eigentlich sind das doch jetzt olle Kamellen. Jeder Mensch ist frei, seine ganz eigene Geschichte über die Vergangenheit zu erzählen. Es geht zwar um den FCB, aber nicht um Leben und Tod.Ausserordentliche FCB-Generalversammlung 2017: Bernhard Burgener (links) erhält die Zustimmung der Mitglieder als künftiger Clubbesitzer – und Bernhard Heusler überreicht ihm ein spezielles FCB-Trikot.Foto: Steffen Schmidt (Freshfocus)Und wenn es darum geht, dass Sie gerade noch den Absprung geschafft haben?Absprung wovon? Vom sinkenden Schiff? Wer so etwas sagt, weiss nicht, wie viel Überwindung es mich damals kostete, den Club zu verlassen. Der FCB gewann die Meisterschaft mit Rekordvorsprung und erzielte einen wirtschaftlichen Rekordgewinn. Wir hatten durchaus Ideen, wie wir den Club weiterführen würden. Die Planung existierte ja für den Fall, dass es nicht zur Übergabe kommt. Was wir hingegen nicht mehr wussten: wie wir mit unserer erfolgsorientierten Strategie die Vision eines Clubs, der die grossen Emotionen weckt und alle erfreut, längerfristig am Leben erhalten oder wiederbeleben können.Warum wussten Sie das nicht?Genau betrachtet, hätte uns auch alles Wissen nicht geholfen. Wir alle waren gefangen in einem Erfolgskreislauf, in den sich der Club selbst manövriert hatte. Es ist menschlich und nicht fussballspezifisch, dass sich in stabilen Phasen des Erfolgs eine gewisse Sattheit einschleicht, die nur zu schnell in Unzufriedenheit kippt. Gerade in der in vielerlei Hinsicht privilegierten Schweiz kennen wir dieses Phänomen nur zu gut.Was bedeutete das damals für den FC Basel?Beim FCB bedeutete es, dass die Erwartungen und Ansprüche irgendwann ins Unrealistische abdrifteten. Es brauchte zwingend neue Wege, neue Reize, was wiederum neue Köpfe mit anderen Ideen in der Führung bedingte. Wie heisst es doch so schön? Der Wind lässt sich nicht ändern, aber die Segel können wir anders setzen. Und wenn ich nun an die letzten Tage, Wochen, aber auch Monate denke, dann fühle ich mich in dieser Überzeugung bestätigt.Wie meinen Sie das?Wenn ich das jetzt alles erlebe, wenn ich daran denke, wie viele Fans nicht nur bei der spontanen Meisterfeier auf dem Barfi waren, sondern den FCB bereits seit der vergangenen – schwierigen – Saison an die Auswärtsspiele begleiteten, dann stelle ich fest: Es hat alles seine Richtigkeit. Ein Fussballclub braucht Phasen, in denen der Erfolg nicht im Zentrum steht, es keine Titel gibt, damit er fähig ist, diese überschwappenden Emotionen zu wecken, die nun rund um den FC Basel herrschen.Und doch sagt sich kein Club: Nun wollen wir mal ein paar Jahre erfolglos sein, um dann wieder Hunger und Emotionen zu wecken …Natürlich nicht. Gerade als Clubführung strebt man Stabilität und Sicherheit an, die letztlich eng an den sportlichen Erfolg geknüpft sind. Das war auch die Basis unserer Entscheidungen als Führungsverantwortliche – und muss es im Sinne der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden auch sein. Doch es gibt ein Aber …Bernhard Heusler: «Ein Fussballclub lebt am Ende nicht von Statistiken und Bilanzen, sondern von den Emotionen, die er den Menschen schenkt.»Foto: Pino CovinoWelches?Aber auch wenn das die Basis ist, um überhaupt existieren zu können, so lebt ein Fussballclub am Ende nicht von Statistiken und Bilanzen, sondern von den Emotionen, die er den Menschen schenkt. Das ist es, was bleibt – und nicht die Jahresrechnung. Wenn die Fans vor dem Anpfiff nicht mehr darüber diskutieren, ob und wie der FCB siegen oder verlieren kann, sondern darüber, wie hoch er gewinnt, dann entspricht das nicht mehr der Idee des Fussballs als unberechenbares und deshalb faszinierendes Spiel – je kommerzialisierter der Fussball ist, desto grösser ist die Gefahr, dass für seine wahre Schönheit als fehleranfälliges und unplanbares Spiel immer weniger Raum bleibt.Warum?Es ist eine der Absurditäten unserer Zeit, in der Entertainment fast allem übergeordnet ist, dass auf dem instabilen Boden eines Ballspiels ganze Unternehmen stehen. Wir tun das, obwohl wir wissen, dass der Fussball all das verkörpert, was ein Unternehmen nicht sein sollte – ein Spiel, das trotz kalibrierter Linien und VAR nicht kontrolliert werden kann. Was wiederum zu Situationen führt, in denen ein Schuss ins oder neben das Tor darüber entscheidet, ob man am Montag die Löhne bezahlen kann.Sie standen und stehen mit David Degen immer mal wieder im Austausch. Er musste viel aushalten, bevor er nun den sportlichen Erfolg gefunden hat. Wie lautete eigentlich im Frühjahr 2021 Ihr Rat für ihn, als es darum ging, dass er sich mit Bernhard Burgener auf einen Machtkampf um die Clubbesitzerschaft einliess?Da gab es den einen oder anderen Austausch, aber keinen Rat, weil David diesen nicht bei mir suchte. Wir sprachen nie darüber, wie es beispielsweise um seine finanziellen Möglichkeiten und die damit verbundenen Risiken steht.Warum nicht?Ich denke, er hat das instinktiv vermieden. Und das war auch richtig so.Warum?Weil die Gefahr gross ist, dass jemand wie ich so ein Unterfangen als zu riskant einschätzt.«Ich denke, er hat das instinktiv vermieden.» Bernhard Heusler über FCB-Präsident David Degen (Bild) und die Frage, warum dieser vor der Clubübernahme nicht seinen Rat gesucht hatte.Foto: Claudio De Capitani (Freshfocus)Wieso hätten Sie das tun sollen?Weil es dem menschlichen Wesen entspricht. Als es für mich darum ging, meine Karriere als Anwalt aufzugeben und mich mit dem FCB auf das grösste Risiko meines Lebens einzulassen, da fragte ich auch nicht meine Vorgänger. Wer um all die Gefahren weiss, die eine Weltreise mit dem Segelschiff beinhaltet, wird einen anderen kaum dazu ermutigen, sondern eher davor warnen. Das hat auch mit dem fortschreitenden Alter zu tun. Man hat viele Erfahrungen gemacht und hält an Bewährtem fest.Das muss bei aller Erfahrung aber nicht richtig sein.Nein, keineswegs muss es das. Erfinder sind meistens jung. Thomas Edison hat wohl auch keine 70-Jährigen gefragt, ob er die Glühbirne erfinden soll. Er wusste, dass die Antwort lautet: Wozu denn? Kerzen haben bisher immer funktioniert!Wie haben Sie David Degens Weg hin zum Meistertitel seitdem wahrgenommen?Sie wissen, dass ich mich als ehemaliger FCB-Präsident enthalte, die Arbeit der Führungsverantwortlichen nach unserer Zeit zu kommentieren. Denn obwohl ich keine Ahnung davon habe, was hinter den Kulissen wirklich vorgeht, würden meine Worte aufgrund meiner vergangenen Rolle oder meines Titels als Ehrenpräsident fälschlicherweise zu ernst genommen – wie wenn da einer reden würde, der es ja wissen muss.Was können Sie trotzdem sagen?Ich stand stets unter dem Eindruck, dass da eine Führung – und damit meine ich neben Degen auch dessen Mitstreiter Dan Holzmann sowie Andreas und Ursula Rey-Krayer – agiert, die selbstkritisch und offen für Ideen ist. Sie hat sich immer wieder gefragt, was man wie verändern kann oder muss, damit es nach ihren Vorstellungen funktioniert. Dass das jetzt der Fall war, ist Hinweis darauf, dass David Degen lernfähig und auch ein Teamplayer ist. Denn wenn er das nicht wäre, sondern ein Alleinherrscher, dann wäre es nun wohl nicht so herausgekommen.Also darf man die Führung nun auch loben.Natürlich. Ob Erfolg oder nicht: Die oberste Führungsebene kann ja gar nicht anders als dafür mitverantwortlich sein. Speziell ist sicher, dass ein und dieselbe Clubführung, über die man noch vor Jahresfrist schimpfte, sie mache alles falsch, nun von gleicher Stelle zu hören bekommt, sie habe alles richtig gemacht.Was ist die Wahrheit?Nichts von beidem. Keine Führung macht alles richtig. Egal, ob Degen oder Heusler, Hinz oder Kunz. Aber keine Führung kann diesen Erfolg erleben, wenn sie ein Jahr zuvor noch alles falsch gemacht hat. Zum Glück gibt es ganz verschiedene Wege, die ans Ziel führen können.Sie hätten kaum alles gleich gemacht, wären Sie in der Verantwortung gewesen.Ganz sicher nicht. Keiner macht etwas gleich wie der andere. Und so wie ich es gemacht hätte, wäre der FC Basel jetzt vielleicht auch gar nicht Meister. Am Ende bestimmt in einem Fussballclub der Totomat, ob man mehrheitlich richtig oder falsch entschieden hat. Und in den vergangenen Wochen war die Aussage des Totomats eindeutig. In dieser Saison haben viele Dinge so zusammengepasst, dass der FCB sich den Meistertitel verdient hat.Bernhard Heusler: «Am Ende bestimmt in einem Fussballclub der Totomat, ob man mehrheitlich richtig oder falsch entschieden hat.»Foto: Pino CovinoWas hat alles gepasst?Wissen kann ich das eben nicht. Bekannt ist, dass es Phasen gab, in denen die Resultate nicht stimmten. Trotzdem nahm ich den FCB in der laufenden Saison nie als erratisch, sondern als ruhig wahr. Das ist immer auch das Verdienst der Clubführung. Sie hat wohl die richtigen Lehren aus der Vergangenheit gezogen. Und sie hat mit Fabio Celestini einen Meistertrainer gefunden und mit Daniel Stucki einen Sportdirektor integriert, der gut in das Gesamtgefüge passt. Und daraus entstanden ist ein Kader, das auf dem Platz im Lauf einer lange Zeit offenen Meisterschaft letztlich einen deutlichen Unterschied zur Konkurrenz machte.Xherdan Shaqiri zum Beispiel.Ich habe ihn bisher erstaunlicherweise noch nicht erwähnt.Warum nicht?Weil Sie mir nicht die Gelegenheit gegeben haben und weil wir dann das ganze Interview allein mit dem Thema Shaqiri hätten bestreiten können. Und das wäre nicht fair, nicht richtig. Eine Meisterschaft gewinnt immer der ganze Club, in erster Linie das Kader, der Trainer und sein Stab. Es geht dabei um Mentalität und Qualität der ganzen Gruppe. Aber da gibt es einen Faktor erfolgreicher Fussballclubs, der gar nicht stark genug zu bewerten ist: Es braucht nicht nur Spieler im Kader, die ihre Pflicht erfüllen und in ihren Aktionen toll aussehen. Sondern es braucht – und das ist das, was so selten wie aufwendig ist – auch Spieler, welche die Qualität und die Persönlichkeit haben, um Verantwortung zu übernehmen und Entscheidendes zu leisten. Schön zu spielen, ist das eine, Skorerpunkte zu verbuchen, das andere. Auch ein ganz Neuer wie Philip Otele gehörte für mich in diese Kategorie von Spielern.Bitte führen Sie aus.Können Sie sich an das Auswärtsspiel in Genf im Februar erinnern, das der FCB 1:2 verlor?Ja.Manchmal gibt es Spiele, die du gewinnst – aber nach denen du kein gutes Gefühl hast, was den weiteren Weg betrifft. Und manchmal, da ist das Gegenteil der Fall: So wie ich das Team in dieser Partie wahrnahm, hatte ich erstmals in dieser Saison das Gefühl, dass diese Mannschaft den Meistertitel holen kann. Das hatte auch mit Oteles Auftritt zu tun. Als der FCB im Herbst seine bis dahin beste Phase hatte, da stand ich noch unter dem Eindruck, dass das noch nicht ganz reicht, um am Ende an der Spitze zu stehen. Im Winter wurden jedoch gezielt Spieler hinzugefügt und offensichtlich hervorragend ins Teamgefüge integriert, sodass diese sofort ein Plus wurden. Ich denke auch an Metinho, aber eben ganz besonders an Otele, an dem ich – ohne ihn zu kennen – ein bisschen einen Narren gefressen habe.Warum?Zuerst hat mich sein Potenzial begeistert, die Skorerpunkte, die er hinzugefügt hat. Dann war da aber auch noch sein Verhalten: Beim Heimspiel gegen Lugano war er gerade ausgewechselt worden, als der FCB das 2:0 erzielte. Was tut er? Er springt von der Ersatzbank auf, um über den halben Platz zu rennen und mit den Teamkollegen zu jubeln … So einer ist ein echter Teamplayer. Und ja: Blickt man auf diese Mannschaft, dann findet man noch einige aussergewöhnliche Spieler, die sich als Teamplayer bewiesen haben …… zumal ja auch klar war, wer der Chef ist, sich alle Xherdan Shaqiri unterordnen mussten, damit er und das ganze Gebilde maximale Wirkung entfalten konnten.Ja. Auf der einen Seite hatte man ja im Sommer weniger am Kader verändert als in den Jahren zuvor. Gleichzeitig hat man mit der Rückholung von Xherdan Shaqiri einen ganz wichtigen Entscheid gefällt und damit das ganze Gebilde verändert.War er der X-Faktor, von dem Sie in Ihrem Leadership-Abc «Ein Team gewinnt immer» schreiben?Es geht in diesem Punkt darum, Menschen im Team zu haben, die sich exponieren, Vorbilder sind und mit ihrem Verhalten die Teammitglieder stärker machen. Diese Rolle kann keine Chefin oder kein Chef so glaubwürdig und effektiv ausüben. Im aktuellen FCB ist Xherdan quasi der XS-Faktor, der seine Ansprüche hatte und seine Mitspieler laufend forderte. Damit so ein Führungsspieler aber auf das ganze Team positiv wirken kann, muss er zuerst selbst liefern, vorangehen, Entscheidendes tun. Das alles hat Shaqiri getan.An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosAlso war es für Sie ein positives Zeichen, wenn Sie sahen, wie er auf dem Platz mit den Mitspielern schimpfte.Jeder von uns, der mal Fussball spielte, hat das schon erlebt: Man wird von einem erfahreneren Mitspieler zurechtgewiesen, akzeptiert dies aber und macht auch mal die Faust im Sack, weil man weiss, dass er es für den Erfolg tut und am Ende für die Mannschaft selbst die Kohlen aus dem Feuer holt. Das bedeutet aber auch, dass das eine labile Geschichte ist.Inwiefern?Schädlich sind Spieler, die zwar in der Garderobe und in der Öffentlichkeit den Mund aufreissen, aber selbst auf dem Platz nicht liefern. Xherdan hat geliefert. So wie in den diversen Teams in meiner Zeit als Präsident Alex Frei, Marco Streller, Yann Sommer, Matias Delgado, Benjamin Huggel und andere Führungsspieler waren, die lieferten. Sie alle wussten aber und erlebten auch, dass sie sich damit stark exponieren und schneller als andere angegriffen werden. Man kann diese Rolle auch viel zurückhaltender ausüben und wäre dann viel eher der Liebling der Massen. Aber Xherdan Shaqiri hat alles auf Rot – oder eben Rotblau – gesetzt. Er hat sich entschieden, den schwierigeren Weg zu gehen, weil er mit der Mannschaft nach oben wollte – wissend, dass dieser Weg für ihn auch ein grosses Risiko beinhaltet.Als er zurückkam, gab es auch Skepsis – und es rechnete gewiss keiner damit, dass ihm eine derartige Traumsaison gelingt. Oder waren Sie da die Ausnahme?Nein, ich war keine Ausnahme. Für mich war einfach klar, dass seine Rückholung für die Clubführung alternativlos war, als sie sich anbot. Diese Chance musst du wahrnehmen – unabhängig davon, wie es ausgeht. Aber letztlich wusste keiner, ob und wie gut das funktioniert. Er war zeitweise bei Mannschaften gewesen, wo die Startelf fast eine Weltauswahl war. Vielleicht sind es die Erfahrungen von damals, die Forderungen, welche etwa ein Bastian Schweinsteiger oder ein Thomas Müller an die Mitspieler stellten, die ihn auf seine jetzige Rolle vorbereiteten. Er ist nun derjenige, der weitergibt, was zuvor womöglich ihm von Führungsspielern vorgelebt wurde. Aber das braucht – wie gesagt – sehr viel Mut und Selbstvertrauen.«Er ist nun derjenige, der weitergibt, was zuvor womöglich ihm von Führungsspielern vorgelebt wurde»: Bernhard Heusler über Xherdan Shaqir (links) und dessen Weg, der ihn über Grossclubs zurück zum FCB führte, um diesen anzuführen.Foto Dominik Plüss (Freshfocus)Hinzu kommt das Spiel, das auf ihn ausgerichtet ist – aber auch seine Rolle nach aussen: Kann man als Spieler des FC Basel exponierter sein, als er es ist?Nein. Jedenfalls wüsste ich nicht, wie das möglich wäre. Ich denke, in meiner Zeit beim FC Basel waren es stets mehrere Spieler, die sich diese Rolle als Leitwölfe teilten. Wenn überhaupt, dann war das höchstens früher mit Karli Odermatt so, dass ein Spieler derart im Fokus stand. Wobei ich das überhaupt nicht weiss, nur glaube aufgrund meines damaligen kindlichen Fanseins.Warum löst Shaqiri in Basel so starke Emotionen aus wie kein anderer vor ihm?In Basel? Nein, in der ganzen Schweiz. Schon zu meiner Zeit war er – untypisch für einen Spieler des FCB – überall beliebt. Die Antwort ist einfach und für mich beruhigend: Xherdan Shaqiri verkörpert all das, was die Faszination des Fussballs ausmacht.Was ist das?Da sind natürlich Shaqiris besondere Fertigkeiten am Ball, die für Spektakel sorgen. Dann ist er der lebende Beweis, dass der Fussball keine Archetypen kennt: Ob gross, ob klein – jede und jeder im Stadion kann sich identifizieren. Und gerade einer wie er, der auf dem Platz allein schon aufgrund seiner Erscheinung auffällt, stiftet in Paarung mit seinem Spiel und mit seiner Art ein Mass an Identifikation und weckt Gefühle, wie sie ein noch so fleissiger Arbeiter oder schneller Flügelspieler nicht auslösen kann. Am Ende des Tages lebt der Fussball genau von diesen Emotionen, wie sie Xherdan Shaqiri generiert.Was für eine Rolle spielt es, dass der FC Basel mit Shaqiri in einer Liga Schweizer Meister wurde, die den Eindruck erweckte, sie sei qualitativ weniger gut als in der Vergangenheit?Die Qualität der Liga spielt eine Rolle, wenn es für die Experten darum geht, zu erörtern, wo der Schweizer Clubfussball im europäischen Vergleich steht. Geht es jedoch um den Wert des Meistertitels, ist das ein irrelevantes Thema.Warum?Weil die Gefühle, die man empfindet, nicht von dieser ohnehin schwer messbaren Qualität abhängig sind. Im Gegenteil: Da stehe ich eher unter dem Eindruck, dass der Wert einer Meisterschaft unter zu grosser Dominanz und Perfektion des Titelgewinners leiden kann.Sie haben das mit dem FCB erlebt, YB zuletzt wohl auch …Ja. Der fünfte, sechste Titel in Folge wird eher als weniger wertvoll wahrgenommen. Mit aller Objektivität, die ich mit rotblauer Brille haben kann, sage ich deshalb nach achtjähriger Wartezeit: Dieser Meistertitel des FC Basel glänzt hell.Was muss der FCB tun, damit er erfolgreich bleibt?Ich weiss es nicht. Was ich aber weiss: Diese Frage zu beantworten, ist die Aufgabe der aktuellen Clubführung. Das ist ja das Schöne und zugleich auch das Anspruchsvolle im Fussball: Egal, wie die Saison geendet hat, im Sommer fängt alles wieder bei null an.Bernhard Heusler mit Matias Delgado nach dem abschliessenden Double-Gewinn 2017.Foto: Daniela Frutiger (Freshfocus)Der FC Basel ist Schweizer MeisterDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenOliver Gut schreibt seit März 2001 für das Sport-Ressort der Basler Zeitung, das er seit 2019 leitet. Vorher für diverse Sportarten zuständig, konzentriert sich der Fricktaler seit 2011 auf den Fussball – und damit hauptsächlich auf den FC Basel. Zudem ist er regelmässiger Diskussionsgast im Fussball-Podcast «Dritte Halbzeit».Mehr InfosLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Vor FCB-Lausanne: Der FCB kann gegen Lausanne nicht gewinnen

    Vor FCB-Lausanne – Der FCB kann gegen Lausanne nicht gewinnenDie Bilanz gegen die Waadtländer spricht nicht für den FC Basel.Publiziert heute um 16:02 UhrDas letzte Aufeinandertreffen dieser zwei Mannschaften endete unentschieden.Foto: Daniela Frutiger (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkWenn am Sonntag der FC Lausanne-Sport im St.-Jakob-Park gastiert, dann ist es das Duell zwischen dem Ersten und dem Fünften der Super League. Der FC Basel ist also in der Rolle des Favoriten. Doch aufgepasst: Von den letzten zwölf Duellen mit den Westschweizern konnte der FCB nur eines gewinnen. Das war ein 3:0 im Februar 2022.FCB-Trainer Fabio Celestini erwartet auch am Sonntag einen umkämpften Vergleich mit dem Club, bei dem er gross geworden ist. «Lausanne hat eine klare Idee, wie es Fussball spielt. Zudem verfügt die Mannschaft von Ludovic Magnin über einige sehr gute und schnelle Spieler wie Sanches, Okou oder Sène.»Dennoch glaubt der Romand, dass der FCB am Sonntag auch diese Sieglosigkeitsserie brechen kann. «Wir haben ja auch schon die YB-Serie beendet», sagt der 49-Jährige. Ein Vorteil sei, dass auf Naturrasen gespielt werde. Auf dem Tuilière-Kunstrasen habe der FCB zuletzt oft Mühe bekundet.Den Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».Dominic Willimann ist seit 2007 Sport-Redaktor der BaZ und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist er mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut und hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst. Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Alles zum FCB-Spiel gegen Sion: Zwei Spieler mit Debüttoren, und Celestini kritisiert den neuen Rasen

    AboAlles zum FCB-Spiel gegen Sion – Zwei Spieler mit Debüttoren, und Celestini kritisiert den neuen RasenDer FC Basel dreht die Partie gegen Sion und gewinnt mit 4:1. Fürs Spiel gegen Zürich fordert Fabio Celestini eine Leistungssteigerung.Publiziert heute um 21:09 UhrErstes Tor im 16. FCB-Spiel: Joe Mendes trifft zum 3:1 gegen Sion.Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDie AusgangslageFast hätte der FCB am Sonntagabend die Chance gehabt, Leader der Super League zu werden. Aber da Lugano tags zuvor gegen Winterthur einen 0:2-Rückstand in letzter Minute in eine 3:2-Führung umwandelte, geht es für die Basler gegen Sion darum, den Anschluss an die Spitze zu wahren. Mit einem Sieg auf dem frisch verlegten Joggeli-Rasen stünde man nach wie vor einen Punkt hinter den Tessinern.Fabio Celestini erwartet von seiner Mannschaft eine Leistung wie jene in Lugano vor Wochenfrist. «Wenn wir diese Leistung immer abrufen, ist alles möglich», sagte er am vergangenen Freitag. Zuletzt traf der FCB Anfang Dezember im Cup auf Sion, als man erst im Penaltyschiessen gewinnen konnte. Zuvor trennten sich die beiden Teams beim Auswärtsspiel in der sechsten Ligarunde 1:1.Direkt vor dem Spiel verkündet der Club dann noch die Vertragsverlängerung mit Marwin Hitz. Der Goalie bleibt bis zum Sommer 2026.Das SpielDie Gäste starten besser in die Partie, lassen den FCB in den ersten fünf Minuten kaum zum Angreifen kommen. Doch nach einer Doppelchance in der 6. Minute, die von Sion-Goalie Timothy Fayulu überragend vereitelt wird, findet der FCB etwas besser ins Spiel. Der Führungstreffer Sions durch Théo Berdayes in der 20. Minute hat sich dann nicht unbedingt abgezeichnet, zeigt aber insofern Wirkung, als der FCB danach Mühe hat, gefährlich zu werden. Erst in den Minuten vor der Pause kommen die Basler wieder vermehrt vor das Sion-Tor und erzielen in der 45. Minute das 1:1 durch Dominik Schmid.Das Heimteam, vom Ausgleich im Aufwind, startet mit mehr Spielanteilen in die zweite Halbzeit. So entspricht es dem Spielverlauf, dass Kevin Carlos die Basler in der 54. in Führung bringt. Nach einer kurzen Druckphase Sions, in der durchaus auch der Ausgleich hätte fallen können, erhöht dann erst Joe Mendes in der 66. mit seinem ersten FCB-Tor auf 3:1 und in der 76. Debütant Philip Otele auf 4:1. Spätestens dann ist die Partie verdientermassen zugunsten des FCB entschieden. Dass der eingewechselte Albian Ajeti in der dritten Minute der Nachspielzeit eine direkte Rote Karte sieht, hat auf den Ausgang der Partie keinen Einfluss mehr.St.-Jakob-Park. – 22’301 Zuschauende. – SR Sandro Schärer.Tore: 20. Berdayes 0:1. 45. Schmid (Kevin Carlos) 1:1. 53. Kevin Carlos (Schmid) 2:1. 66. Mendes (Kade) 3:1. 76. Otele (Shaqiri) 4:1.FC Basel (4-2-3-1): Hitz; Mendes, Adjetey, Barisic (78. van Breemen), Schmid; Avdullahu, Leroy; Kade (69. Baró), Shaqiri (78. Soticek), Traoré (64. Otele); Kevin Carlos (69. Ajeti).FC Sion (4-3-1-2): Fayulu; Lavanchy, Diouf (73. Kololli), Barba, Hefti (73. Cipriano); Djokic (60. Miranchuk), Kabacalman, Fortuné; Berdayes (83. Joseph); Bouchlarhem (83. Sorgic), Chouaref.Bemerkungen: FCB ohne Comas, Rüegg und Xhaka (alle verletzt) sowie Junior Zé (im Aufbau), Pfeiffer, Spycher, Dräger, Fink, Zé (alle kein Aufgebot). Sion ohne Bua, Costa, Grognuz, Moulin, Sow, Chipperfield und Aymon (alle verletzt). – Ersatzbank FCB: Salvi, Vouilloz, Sigua und Cissé. – Verwarnungen: 30. Kevin Carlos (Foul an Barba), 55. Hefti (Foul an Kade). – Rote Karte: 95. Ajeti (grobes Foulspiel) – Erster Pflichtspiel-Einsatz für Philip Otele für den FC Basel.Die TaktikFabio Celestini stellt seine Mannschaft personell gleich auf wie beim 2:2 in Lugano. Defensiv steht man in einem 4-4-2, mal stellt sich Bénie Traoré neben Kevin Carlos auf, dann Xherdan Shaqiri. Offensiv zeigt man sich gewohnt flexibel, wenn auch die Ballbesitzphasen gerade in Halbzeit eins verhältnismässig kürzer ausfallen, weiter vom gegnerischen Tor entfernt stattfinden und man sich mehr im Umschaltspiel befindet.Nach dem 3:1 wechselt Fabio Celestini mit Romario Baro einen zusätzlichen zentralen Mittelfeldspieler ein und stellt auf ein 4-1-4-1 um mit Ajeti als einziger Spitze. Es gelingt dem FCB danach einige Male, mit Kontern gefährlich zu werden, während er hinten die meiste Zeit über kompakt steht.Die AufregerEs läuft die 7. Minute, da tritt Xherdan Shaqiri rund 25 Meter vor dem Sion-Tor einen Freistoss. Der Ball findet den Kopf von Dominik Schmid, fliegt danach gefährlich in Richtung Basler Führung, aber Timothy Fayulu ist mit seiner linken Hand überragend zur Stelle. Der Ball landet vor den Füssen von Kevin Carlos, doch ehe der Basler Stürmer abschliessen kann, ist Fayulu bereits wieder oben und pariert auch Carlos’ Versuch aus nächster Nähe. Zwei überragende Interventionen des Sion-Goalies, welche die frühe Basler Führung vereiteln. Dass Carlos dabei im Abseits stand, tut der Aufregung um diese Szene keinen Abbruch.Fast 90 Minuten später herrscht im Joggeli erneut Aufruhr. Sandro Schärer wird vom VAR an den Bildschirm geholt und sieht dort: Albian Ajeti tritt Gegenspieler Federico Barba fernab vom Ball auf die Ferse. Die Entscheidung: Rot für Ajeti.Das muss besser werdenAuch abgesehen von der unnötigen Roten Karte gegen Albian Ajeti lässt die Leistung der Basler Luft nach oben. Von der hin und wieder auszumachenden Fehleranfälligkeit im Aufbauspiel und der mangelhaften Spannung direkt nach dem Rückstand bis hin zur Ideenlosigkeit im Angriff während Teilen der ersten Halbzeit: Von einer makellosen Leistung, einer, die an jene aus der ersten halben Stunde in Lugano anknüpft, ist der FCB am Sonntag doch noch entfernt.Das sagt der TrainerUnzufrieden mit dem Rasen, mässig zufrieden mit der Leistung, absolut zufrieden mit den drei Punkten: Fabio Celestini.Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Fabio Celestini hält das 4:1 für ein etwas zu deutliches Resultat. Gerade zu Beginn der Partie habe man seine Probleme gehabt. «Das Tor kurz vor der Pause hat uns dann aber die nötige Power für die zweite Halbzeit gegeben», fügt der FCB-Trainer an. Mit den drei Punkten sei er absolut zufrieden, aber jetzt müsse man hart arbeiten, um gegen den FC Zürich eine andere Leistung zu zeigen. Angesprochen auf den neuen Rasen, auf dem die Spieler immer wieder ausrutschten, wählt Celestini deutliche Worte: «Ich bin kein Gärtner, ich muss mich um die Mannschaft kümmern. Aber mit diesem Rasen bin ich absolut nicht zufrieden.»So geht es weiterNach diesem 4:1 gegen Sion steht der FC Basel noch immer auf Position zwei in der Liga, einen Punkt hinter Lugano und einen vor dem FC Luzern. Dahinter folgen Lausanne und Servette mit je drei Punkten Rückstand auf den FCB. Weiter geht es für das Team von Fabio Celestini am kommenden Sonntag mit einem Klassiker gegen den FC Zürich. Das Spiel findet im Letzigrund statt und beginnt um 16.30 Uhr.Der FC Basel nach dem RestartDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare