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Abo4:0 gegen den FCZ

Das ist mehr als nur ein Statement des FC Basel

FC Basel Spieler feiern nach dem Super League Spiel gegen FC Zürich im April 2025 im Letzigrund Stadion.
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In Kürze:

  • Der FCB siegt im Klassiker gegen den FCZ mit 4:0 – und hätte noch höher gewinnen können.
  • Xherdan Shaqiri glänzt mit zwei spektakulären Toren und ist weiterhin in Topform.
  • Die Basler festigen ihre Tabellenführung mit dem vierten Sieg in Serie.
  • Sie sind nun der unstrittige Favorit auf den Meistertitel.

Es hätten auch sieben sein können in diesem Klassiker. Sieben! Doch der VAR nimmt am Samstagabend drei Tore des FC Basel gegen den FC Zürich zurück. So steht es nach 90 Minuten 4:0. Xherdan Shaqiri tritt vor die Medien und spricht von einem «Statement». Aber das war mehr als ein Statement. 

Statements setzte der FCB in dieser Saison bereits. Das 6:0 gegen Servette im letzten August war ein Statement. Das 6:1 gegen die Winterthurer im Oktober auch. Und das 5:1 gegen ebendiese im November. Aber dieses 4:0 im Klassiker hat mehr Gewicht. Das ist am Samstagabend allen klar. Der Zeitpunkt, zu dem der FC Basel sich diese drei Punkte holt, bringt es mit sich. 

Erst vor einer Woche wurde der FCB das erste Team, das in dieser Saison vier Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten herausspielen konnte. Dass es in dieser Spielzeit – warum auch immer – schwierig ist, als Leader zu gewinnen und den Vorsprung auszubauen, haben die bisherigen Spiele gezeigt. Dadurch, dass dieser Klassiker in der entscheidenden Ligaphase und gegen einen FCZ stattfindet, der sich mitten im Strichkampf befindet, wird diese Aufgabe nur komplexer. 

Xherdan Shaqiri spricht von Druck

So spricht Xherdan Shaqiri am Samstagabend auch vom Druck, den man vor diesem Spiel verspürt habe. Und davon, dass er stolz sei, wie man mit diesem umgegangen sei, in der Situation, in der man stehe. 

Zu dieser Situation zählt auch, dass es seit der letzten englischen Woche Unruhen um den Club gab, welche die Zukunft von Trainer Fabio Celestini betrafen. Über den Einfluss, den diese auf die Mannschaft haben, kann nur spekuliert werden. Möglicherweise sind sie für den Erfolg gar förderlich. Vielleicht spielen sie aber auch überhaupt keine Rolle. 

FC Basel-Trainer Fabio Celestini steht mit verschränkten Armen vor einer jubelnden Menschenmenge, FC Zürich gegen FC Basel, 12. April 2025, Zürich.

Doch am Samstag gerät in den Hintergrund, welche Veränderungen auf die nächste Saison anstehen könnten. Wie nach und nach auch in den Hintergrund gerät, dass der FC Zürich den deutlich besseren Start ins Spiel erwischt als die Basler. Zu viel hat dieses Spiel letztlich aus FCB-Sicht zu bieten. 

Drei aberkannte Abseitstore des FC Basel

Da ist das ebenso wichtige wie sehenswerte 1:0 durch Philip Otele. Da sind das 2:0 und das 3:0 durch Xherdan Shaqiri, die Oteles Treffer in ihrem Spektakelwert gar noch übertreffen. Da ist das 4:0, das den Baslern den höchsten Sieg über den FCZ seit Mai 2021 einbringt. Und da sind drei denkbar knapp aberkannte Abseitstore der Basler. 

Das Resultat daraus ist der vierte FCB-Sieg in Folge, ein Wert, den man in der Liga letztmals im September 2019 erreichte. Und die Erkenntnis, dass dieser FCB derzeit so gefestigt wirkt wie noch nie in dieser Spielzeit. Auch wenn nach wie vor nicht alles perfekt ist, läuft es.

Drei der letzten vier Spiele hat man zu null gespielt, immer mindestens zwei Tore erzielt. Und das Herzstück der Mannschaft, Xherdan Shaqiri, läuft mit drei Assists und vier Toren in den letzten fünf Spielen zu Topform auf. Er hat nun mit 14 Vorlagen und 13 Treffern sowohl die meisten Assists als auch, zusammen mit Dereck Kutesa, die meisten Tore der Liga.

Kommt hinzu: Bereits am Samstagabend ist sicher, dass der FC Basel als Erster in die Meisterrunde geht. Am Sonntag wird dann durch die Partien von Luzern gegen YB und Sion gegen Servette klar: Mit derzeit sechs Punkten Abstand auf Platz 2 gehen die Basler mit mindestens drei Punkten Vorsprung auf das zweitplatzierte Servette und vier Punkten auf das drittplatzierte Luzern in die letzten fünf Spiele. YB rutscht nach der 0:5-Niederlage auf Rang vier ab.

Der FC Basel muss nicht

Das war nicht nur ein Statement, dieses 4:0. Vor all diesen Hintergründen war es die Etablierung des FC Basel als unstrittiger Favorit auf den Meistertitel. Und es war möglicherweise das Einbiegen in den Steinenberg und damit ein erster Schritt auf der Strasse, die letztlich zum Barfüsserplatz führt. 

Dennoch geben sich Spieler und Trainer nach dem Klassiker weiterhin demütig. Dominik Schmid sagt: «Wir haben eine gute Position, mehr nicht.» Und Fabio Celestini beruft sich weiterhin auf das Saisonziel der Top 6, das man erreicht hat, spricht vom «Traum», dortzubleiben, wo man ist, und von positivem Druck. 

Durch diese Aussagen schimmert etwas ganz Grundlegendes. Der FC Basel muss nicht. Er darf. Dies zu verinnerlichen, mutet bei aller Euphorie sinnvoll an.

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Es braucht also einen Sieg der Basler, um die Position an der Spitze zurückzuerobern.Das SpielDer FCB tritt in der ersten Halbzeit dominant auf und erspielt sich einige gute Möglichkeiten. Da Kevin Carlos und Anton Kade ihre Topchancen aber nicht verwerten können, steht es bis kurz vor der Pause immer noch 0:0. Dann fasst Bénie Traoré nach 41 Minuten an der Luzerner Strafraumgrenze Mut und trifft per Schlenzer zur Basler Führung.Mit Beginn der zweiten Halbzeit und der verletzungsbedingten Auswechslung von Xherdan Shaqiri verlagert sich das Spiel nun immer mehr in die FCB-Hälfte. Die Basler Abwehr, die im ersten Durchgang nur einen Torschuss zugelassen hat, beginnt zu wackeln. Auch nach vorne geht kaum noch etwas. Dennoch hält der FCB bis zur 78. Minute durch, in der dem Heimteam doch noch der Ausgleich zum 1:1 gelingt. Es ist ein gerechtes Unentschieden, wie nach dem Spiel beide Trainer finden.Swissporarena. – 15’500  Zuschauer. – SR Schnyder.Tore: 41. Traoré (Schmid) 0:1. 78. Knezevic (Dorn) 1:1.FC Luzern (4-1-4-1): Loretz; Dorn, Knezevic, Freimann, Ciganiks; Stankovic; Rrudhani (73. Karweina), Winkler (66. Beloko), Owusu (73. Ottiger), Spadanuda (66. Grbic); Klidje (81. Villiger).FC Basel (4-2-3-1): Hitz; Rüegg (62. Mendes), Barisic (68. Adjetey), Van Breemen, Schmid; Avdullahu, Leroy; Kade (86. Metinho), Shaqiri (46. Sigua), Traoré (62. Otele); Carlos.Ersatz: Salvi; Baro; Soticek, Ajeti.Verwarnungen FCB: 31. Barisic (Foul an Rrudhani). 76. Mendes (Foul an Beloko).Bemerkungen: Luzern ohne Beka und Chader (beide verletzt). FCB ohne Pfeiffer, Vouilloz, Cissé, Xhaka, Junior Zé und Fink (alle ohne Aufgebot). – 33. Lattentreffer Kade.Die TaktikFCB-Trainer Fabio Celestini lässt seine Mannschaft wie gewohnt in einem 4-2-3-1 auflaufen. Gross rotieren tut er im Vergleich zum Spiel gegen Sion nicht, das Innenverteidiger-Duo bilden erneut Finn van Breemen und Adrian Barisic, auf der rechten Seite erhält Kevin Rüegg wieder den Vorzug gegenüber Joe Mendes. Kevin Carlos kehrt nach seiner Gelbsperre zurück in die Startelf, Bénie Traoré darf anstelle von Philip Otele ebenfalls von Beginn an spielen.Auch mit der Einwechslung von Gabriel Sigua für Shaqiri ändert Celestini vorerst nichts an seiner Taktik. Dies tut er erst nach dem Gegentreffer, indem er Metinho für Anton Kade bringt. Ab der 85. Minute agiert der FCB in einem 4-3-1-2 mit einem Dreiermittelfeld mit dem Brasilianer, Léo Leroy und Leon Avdullahu. Sigua bildet die hängende Spitze hinter dem Doppelsturm, bestehend aus Kevin Carlos und Philip Otele. Diese Umstellung kommt allerdings spät und wirkt sich nicht mehr positiv auf das Basler Spiel aus.Der AufregerEs ist die 20. Minute, da grätscht FCB-Verteidiger Adrian Barisic Gegenspieler Tyron Owusu im Basler Strafraum um, Schiedsrichter Urs Schnyder entscheidet auf Eckball. Der Aufschrei bei den Luzerner Spielern und Fans ist gross, alle wollen sie ein Foul gesehen haben. Die Bilder werden vom VAR gecheckt und zeigen, dass Barisic den Ball spielt und den Gegner dabei nicht so berührt, dass man den Entscheid nicht stehen lassen könnte. Kurz: Ein offensichtlicher Fehler liegt nicht vor, bestenfalls lässt sich in der Grauzone diskutieren.Der Video-Assistent zitiert den Platz-Ref trotzdem an den Bildschirm. Und was macht Schnyder? Der bleibt cool. Er guckt. Dann guckt er nochmals. Und hält schliesslich unbeeindruckt an seinem Entscheid fest.Dafür findet auch FCL-Trainer Mario Frick lobende Worte: «Ich habe in der Vergangenheit oft kritisiert, dass sich die Schiedsrichter zu oft vom VAR beeinflussen lassen und deswegen ihre Entscheide umstossen. Urs Schnyder hat es aber richtig gemacht und korrekterweise keinen Penalty gegeben. Dafür winde ich ihm ein Kränzchen.»Das muss besser werdenDer FCB hat nach wie vor ein Problem damit, Konstanz zu zeigen und seine Chancen effektiv zu nutzen. 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