Erst unantastbar, dann «unten durch»: Der FC Basel müht sich gegen GC zum 2:1-Sieg und erobert die Tabellenspitze

Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.


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Erst unantastbar, dann «unten durch»: Der FC Basel müht sich gegen GC zum 2:1-Sieg und erobert die Tabellenspitze

Nach 30 gespielten Runden steht der FC Basel wieder an der Tabellenspitze – und hat sein Saisonziel mit dem sicheren Verbleib in den Top 6 bereits erreicht. Und doch: restlos überzeugend war einmal mehr nicht, was die Basler gegen GC zeigten.

Auch wenn es am Ende eng wurde: Die Basler dürfen sich nach dem 2:1 über GC feiern lassen.

Marc Schumacher / freshfocus

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Als an diesem Donnerstagabend 39 Minuten und ein paar Sekunden gespielt sind, da scheint das Skript für den Rest der Partie zwischen dem FC Basel und den Grasshoppers Zürich geschrieben: Der FCB ist überlegen, bestimmt Tempo und Spielrichtung, er führt verdient mit 1:0 – aber mehr wird das nicht mehr. Zu stark ist GC-Keeper Justin Hammel in diesem Duell gegen seinen Jugendklub aufgelegt. An ihm scheint es kein Durchkommen mehr zu geben.

Doch nur ein paar Sekunden später zirkelt Xherdan Shaqiri einen seiner Freistösse auf das Tor Hammels, dieser klärt – doch nicht final. Der Ball springt von ihm zu Philip Otele, der sich quer in den Nachthimmel legt und per traumhaftem Seitfallzieher ins zweite Eck trifft. Wow! Und plötzlich scheint an diesem Abend doch alles möglich. Denn von GC kommt: Nichts.

Die Basler ihrerseits, die mit einem Sieg an die Tabellenspitze springen können, weil Leader Servette am Dienstagabend den immer gefährlicher werdenden Berner Young Boys unterlag, scheinen auf einer Mission zu sein. Mit zwei neuen in der Startelf – Joe Mendes für den angeschlagenen Kevin Rüegg und Albian Ajeti für den zuletzt formschwachen Kevin Carlos – werfen sie von Beginn an alles nach vorne. In der 9. Minute ist es Ajeti, der eine erste Grosschance hat, jedoch an Hammel scheitert.

Ausgerechnet der Ex-Hopper trifft

Zu diesem Spiel passt aber ohnehin viel mehr, dass in der 16. Minute einer trifft, der selbst über 100 Spiele für den Gegner absolviert hat: Dominik Schmid. Nach einem Freistoss von – ja, klar – Xherdan Shaqiri, den er auf den zweiten Pfosten zieht, trifft Schmid mit dem Kopf zum vierten Mal in dieser Saison. Der Ball ist so platziert wie Schmid freistehend. So, dass gar der hexende Hammel in dieser Szene nichts mehr tun kann.

Der zeichnet sich dafür in den Folgeminuten wieder aus, verhindert eine höhere Basler Führung mehrfach.

Im Halbzeit zwei zeigt sich ein ähnliches Bild. Zumindest zu Beginn. Der FCB gibt den Takt vor, nur nimmt er einen Gang raus puncto Intensität und Power. Das reicht lange. Die Basler kommen auch so zu zwei weiteren Topchancen: In der 56. Minute ist es erneut Ajeti, der scheitert. Damit bleibt er in der Liga torlos seit Anfang November. Vier Minuten nach Ajeti vergibt auch Otele die Chance auf sein zweites Tor des Abends.

Der erste Heimsieg gegen GC nach fast zwei Jahren

Nach diesen Möglichkeiten, den Sack zuzumachen, wird der FCB zunehmend nachlässiger. Plötzlich liegt in der Luft, was an diesem Abend erst niemand für möglich gehalten hätte: Eine Chance für GC, den Anschluss zu erzielen. Und tatsächlich: In der 70. Minute gelingt den Hoppers der 1:2-Anschluss – unter gütiger Mithilfe der Basler. Denn wie Joe Mendes seinen Gegenspieler in der 69. Minute im Strafraum foult, ist unnötig und unbestritten ein Elfer. Marwin Hitz ahnt zwar die Ecke, kann aber gegen den Schuss von Giotto Morandi nichts ausrichten.

Aus diesem Treffer scheint der Gast Hoffnung zu schöpfen. GC wird stärker, während der FCB immer mehr den Faden zu verlieren droht. Die Klarheit im Spiel, welche im ersten Durchgang noch zu erkennen war, ist weg. Kurze Zeit muss man gar konstatieren, dass ein Ausgleich okay wäre. «Manchmal muss man im Fussball unten durch. So war es in der 2 Halbzeit», sagt Shaqiri zum Verlauf des Spiels.

Doch das 2:2 fällt nicht mehr. Der FCB gewinnt somit zum ersten Mal seit Mai 2023 wieder einmal ein Heimspiel gegen GC, kann diese Negativserie endlich durchbrechen. Es ist einer von drei Erfolgen an diesem Abend. Denn mit dem Sieg gegen den vormaligen Angstgegner GC – der FCB hat aus den letzten neun Duellen gleich sechs gegen die Hoppers verloren – erklimmen die Basler wieder die Tabellenspitze. Dort standen sie zuletzt am 26. Spieltag. «Wir wissen, wie eng die Tabelle ist, aber es ist noch ein langer Weg», so Shaqiri zum Sprung auf Platz 1.

Doch es ist nicht nur deshalb ein guter Abend für den FC Basel. Denn mit diesem Vollerfolg in der 30. Runde ist klar, dass der FCB sein Saisonziel erreicht hat und nicht mehr aus dem Top 6 fallen kann. Er spielt damit erwartungsgemäss die letzten fünf Partien dieser Spielzeit in der Championship Group.

Freuen kann sich der FCB darüber aber nur kurz. Bereits am Sonntag wartet ein echter Härtetest: Dann gastiert Lugano im Joggeli.

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