Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.

Englische Woche

Unfair? Der FCB hat gegen Lugano einen Nachteil

Fussballspiel in Basel: Anton Kade vom FC Basel in blau-rotem Trikot im Zweikampf mit Martim Alexandre Costa Marques von FC Lugano in weiss-schwarzem Trikot während der Super League am 27. Juli 2024.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.

BotTalk

Machen 48 Stunden mehr Zeit den Unterschied? Diese Frage darf man sich am Vorabend des Heimspiels des FC Basel gegen den Grasshopper Club Zürich stellen, wenn man darüber hinaus auf den Sonntag blickt: Dann empfangen die Basler nämlich den FC Lugano. Und weil dieser bereits am Dienstag in Yverdon sein Spiel der 30. Super-League-Runde bestritten hat, wird es ein – im Vergleich zum FCB – gut vorbereiteter, ausgeruhter FC Lugano sein. 

Ist das ein Nachteil für die Basler, den man normalerweise so und noch deutlicher nur erfährt, wenn man unter der Woche im Europacup engagiert ist? In der Logik von Matchpräparation und Erholung schon. FCB-Trainer Fabio Celestini sagt jedenfalls: «In einem anderen Land wäre das ein riesiges Thema. Aber es ist, wie es ist. Ich kann es nicht beeinflussen, sondern konzentriere mich jetzt erst auf GC und danach auf Lugano.»

Wie schwer dieser Nachteil wiegt und ob er am Ende Einfluss auf Leistungen und Resultat hat, wird man nie feststellen. Fakt ist allerdings: Als der FC Basel im Februar letztmals in dieser Situation war und bei Servette Genf mit 1:2 verlor, wirkte er wenig zielstrebig. Auch damals fand die Partie an einem Sonntag statt, nachdem die Basler zuletzt am Donnerstag, die Servettiens aber bereits am Dienstag gespielt hatten.

Das Diktat des Fernsehens

Der Grund, dass sich bei der Planung der Spiele diese 48-Stunden-Differenz nicht gänzlich vermeiden lässt, ist simpel und findet sich im Bezahlfernsehen. Aufgrund des TV-Vertrags mit Rechteinhaber Blue muss die Swiss Football League die Spiele so ansetzen, dass je zwei Partien am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag stattfinden. Dass dies die Planung hin zu möglichst viel Fairness erschwert, versteht sich. Immer gibt es Teams, die in einen Apfel beissen, der saurer ist als andere.

Immerhin treten die Luganesi in der aktuellen Situation zweimal auswärts an, während der FCB zweimal daheim spielt und nicht reisen muss. Den FC St. Gallen trifft zudem das gleiche Schicksal wie die Basler Mannschaft. Die Ostschweizer spielen am Donnerstag gegen Luzern und am Sonntag gegen Servette Genf, das auch bereits am Dienstag gekickt hat.

Ob der FC Basel trotz kürzerer Erholungszeit überzeugen kann, zeigt sich am Sonntag um 16.30 Uhr im St.-Jakob-Park gegen Lugano.

Newsletter

Rotblau aktuell

Erhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.

Weitere Newsletter

Similar Posts

  • Voraussichtliche Aufstellung: So könnte der FC Basel gegen Sion spielen

    Voraussichtliche Aufstellung – So könnte der FC Basel gegen Sion spielenAm Sonntag um 16.30 Uhr empfängt der FC Basel in der 20. Runde der Super League den FC Sion.Publiziert heute um 14:16 UhrWie wird FCB-Trainer Fabio Celestini sein Team gegen Sion aufstellen?Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Nach dem 2:2 in Lugano empfängt der FC Basel am Sonntag (16.30 Uhr, BaZ-Liveticker) den FC Sion zum ersten Super-League-Heimspiel des Jahres. Die Sittener verloren letzte Woche zum Rückrundenauftakt trotz fast 90-minütiger Überzahl gegen GC 0:1.Stadion: St. Jakob-Park. – Schiedsrichter: Schärer.FC Basel Voraussichtliche Aufstellung (4-4-2): Hitz; Mendes, Barisic, Adjetey, Schmid; Shaqiri, Avdullahu, Leroy, Kade; Carlos, Traoré.Ersatz: Salvi, Pfeiffer, Spycher; Comas, Vouilloz, Dräger, Van Breemen, Rüegg, Cissé, Baro, Sigua, Otele, Fink, Soticek, Ajeti. Im Aufbau: Junior Zé.Fraglich: Xhaka (krank).

  • «BaZ direkt» – der tägliche Podcast: Bleibt er die Nummer 1: Die Personalie Marwin Hitz

    Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert. – Bleibt er die Nummer 1: Die Personalie Marwin Hitz Sein Vertrag läuft noch bis zum Sommer 2025. Es ist allerdings nicht sicher, ob Marwin Hitz Stammgoalie des FC Basel bleibt. Publiziert heute um 16:00 Uhr An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden…

  • FC Basel: Die Anzeichen verdichten sich: Koba Koindredi vor Wechsel zum FCB

    FC Basel – Die Anzeichen verdichten sich: Koba Koindredi vor Wechsel zum FCBDer 23-jährige Mittelfeldspieler von Sporting Lissabon soll laut portugiesischen Medien leihweise zum FCB wechseln.Publiziert: 25.06.2025, 23:58Der erste Neuzugang im zentralen Mittelfeld beim FC Basel heisst wohl Koba Koindredi.Foto: Pascal Muller (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkVergangene Woche berichtete diese Zeitung, dass sich der FC Basel mit einer Verpflichtung von Koba Koindredi beschäftigt. Nun verdeutlichen sich die Anzeichen, dass der 23-jährige zentrale Mittelfeldspieler künftig das Trikot von Rotblau tragen wird: Gemäss dem portugiesischen Medium «Record»  wechselt der Franzose von Sporting Lissabon für die kommende Saison leihweise ans Rheinknie. Der FCB soll zudem über eine Kaufoption verfügen. In der abgelaufenen Spielzeit war Koindredi bereits in die Super League verliehen: Für Lausanne-Sport bestritt er unter Trainer Ludovic Magnin 32 Ligaspiele und erzielte dabei sieben Skorerpunkte.Diesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Simon Tribelhorn ist freier Mitarbeiter im Ressort Sport bei der Basler Zeitung. Er berichtet regelmässig über den FC Basel, den EHC Basel und den RTV.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Alles zum FCB-Spiel in Lugano: Zwei Mal Pfosten, zwei Mal Latte, zwei Penaltys – Spektakel beim Spitzenspiel

    AboAlles zum FCB-Spiel in Lugano – Zwei Mal Pfosten, zwei Mal Latte, zwei Penaltys – Spektakel beim SpitzenspielDer FC Basel und der FC Lugano trennen sich in einem unterhaltsamen Spiel 2:2. An der Spitze der Liga ändert sich damit nichts.Publiziert heute um 21:02 UhrDie Szene, in der Jonas Adjeteys Befreiungsversuch via Moussa Cissé an der Basler Querlatte landet.Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDie AusgangslageSpitzenspiel zum Rückrundenstart. Am Sonntagabend trifft der zweitplatzierte FC Basel im Cornaredo auf Leader Lugano. Die Partie bietet dem FC Basel nicht nur die Chance, sich zum Jahresstart an die Spitze der Liga zu schiessen, sie ist laut Trainer Fabio Celestini auch ein Schlüsselspiel, dessen Ausgang sich auf die gesamte restliche Saison auswirken könnte – positiv wie negativ.Für den FCB gilt es dabei, die drei sieglosen letzten Ligapartien vergessen zu machen und den Schwung aus den positiv gestalteten Testspielen mit in die Meisterschaft zu nehmen. Keine einfache Aufgabe im Tessin, haben die Basler doch alle vier Spiele, die sie im Jahr 2024 gegen Lugano bestritten, verloren.Das SpielDer FCB startet fulminant in die Partie. Schon in der ersten Minute trifft Kevin Carlos per Kopf aus sehr aussichtsreicher Position den Pfosten. Es folgt eine intensive Startphase, in der das Spiel von der einen Seite auf die andere pendelt, ehe der FC Basel durch einfache Fehler Luganos zu einer ersten Druckphase kommt. Entsprechend ist es verdient, als Kevin Carlos auf Vorlage Xherdan Shaqiris den FC Basel in der 24. Minute per schönem Lupfer in Führung bringt. Gegen Ende der ersten Halbzeit wird Lugano dann etwas besser, weswegen es auch hier nicht gänzlich entgegen dem Spielverlauf ist, dass es zur Pause durch einen von Dominik Schmid verschuldeten Penalty 1:1 steht.Zu Beginn der zweiten Halbzeit behält Lugano die Oberhand, kommt zu mehreren Chancen und stellt in der 53. Minute durch Albian Hajdari auf 2:1, wobei die Basler Abwehr in dieser Aktion sehr desorientiert wirkt. Die Partie bleibt intensiv, Chancen gibt es weiterhin auf beiden Seiten. Gegen Ende der Partie wird der FCB nochmals stärker und erspielt sich die eine oder andere Möglichkeit, bevor Xherdan Shaqiri in der 87. Minute per Penalty, den Bénie Traoré herausgeholt hat, zum 2:2-Endstand trifft.Stadio Cornaredo. – 4‘888 Zuschauer. – SR Wolfensberger.Tore: 24. Kevin Carlos 0:1 (Shaqiri). 45.+2 Grgic 1:1 (Foulpenalty). 53. Hajdari 2:1 (Valenzuela). 87. Shaqiri 2:2 (Foulpenalty).Lugano: Saipi; Zanotti (84. Brault-Gillard), Papadopoulos, Hajdari, Valenzuela; Mahmoud, Grgic (71. Doumbia); Bottani (57. Mahou), Bislimi (84. Mai), Steffen; Vladi (71. Koutsias).FC Basel (4-4-2): Hitz; Mendes (79. Sigua), Barisic, Adjetey, Schmid (46. Cissé); Shaqiri, Avdullahu, Leroy (62. Baró), Kade (62. Soticek); Carlos (79. Fink), Traoré.Bemerkungen: FCL ohne Marques, Maslarov, Przybylko und Ryter (alle verletzt). FCB ohne Comas (angeschlagen), Xhaka (Adduktoren), Junior Zé (im Aufbau) Pfeiffer, Spycher; Vouilloz, Dräger und Ajeti (alle kein Aufgebot). Ersatzbank FCB: Salvi, Otele, Van Breemen und Rüegg. – Verwarnungen: 28. Mendes (Foul). 36. Leroy (Foul). 42. Schmid (Foul). 57. Steffen (Foul). 74. Cissé (Foul). 93. Brault-Gillard (Reklamieren). – 1. Kopfball von Kevin Carlos an den Pfosten. 52. Hitz lenkt Ball von Mahmoud an den Pfosten. 52. Der Ball springt von Cissés Bein an die Latte des eigenen Tors. 65. Lattenschuss Traoré.Die TaktikFabio Celestini kündigte am Freitag vor dem Lugano-Spiel an, dass er an der einen oder anderen taktischen Stellschraube gedreht hat. Das lässt sich in Lugano erkennen. Während es aus personeller Sicht keine Überraschungen in der Startelf gibt, macht Celestini leichte Anpassungen an seinem Spielsystem. Er lässt in einem 4-4-2 verteidigen, wobei Anton Kade im linken, Xherdan Shaqiri im rechten Mittelfeld und Bénie Traoré und Kevin Carlos im Sturm agieren. Auffällig ist, wie aggressiv der FCB die Zweikämpfe führt. Daraus resultieren zum einen einige Ballgewinne – gerade in Halbzeit eins funktioniert das FCB-Pressing zeitweise ausgesprochen gut. Zum anderen sind viele begangene Fouls die Folge davon. Am Ende sind es deren siebzehn, während Lugano bei neun steht.Offensiv agieren die Basler gewohnt flexibel. Shaqiri ist sowohl auf dem Flügel als auch im Zentrum anzutreffen. Die Aussenverteidiger stehen hoch und schalten sich in die Angriffe ein. Besonders nach Ballgewinnen gelingt es dem FCB über seine schnellen Spieler, schnell umzuschalten und damit gefährlich zu werden.Der AufregerEs ist ein äusserst unterhaltsames Spiel im Cornaredo. Und es ist ein Spiel der spektakulären Latten- und Pfostentreffer. Bereits in der ersten Minute trifft Kevin Carlos vor dem leeren Tor per Kopf nur den Pfosten. In der 51. Minute treffen dann gleich zwei Spieler die Torumrandung. Nach einem groben Fehler von Jonas Adjetey kommt Hadj Mahmoud zum Abschluss, den Marwin Hitz mit einer guten Parade an den Pfosten lenken kann. Beim Versuch, die Aktion zu klären, schiesst dann Jonas Adjetey Mitspieler Moussa Cissé an, worauf der Ball in Flipper-Manier an den Basler Querbalken springt. Und als wäre das nicht genug der Beinahe-Tore, trifft Bénie Traoré in der 65. Minute mit einem stark flatternden Ball die Lugano-Latte.Das muss besser werdenDer FCB kann mit dem Favoriten in der Meisterschaft mithalten, dominiert ihn während einer Phase gar. Was für einen Sieg im Tessin aber fehlt, ist zum einen eine konsequente Chancenauswertung. Denn Abschlüsse hat der FC Basel mit 22, von denen fünf aufs Tor gehen, genug. Zum anderen unterlaufen dem FCB zu viele unerzwungene Fehler, die den Gegner aufbauen. Die beiden Gegentore sind dabei nur jene Beispiele, bei denen ein Basler Fehler auch bestraft wurde.Das sagt der TrainerFabio Celestini sieht nach dem Unentschieden gegen den Leader der Super League sowohl Positives als auch Ausbaufähiges. Er sagt: «Wir haben gezeigt, dass wir mit unserer Idee und Philosophie auch für eine Mannschaft wie Lugano zum Problem werden können. Das ist sehr positiv.» Doch dass man mit einem 1:1 in die Halbzeit gehe, das dürfe dem FCB nicht passieren. Denn die Basler seien bis dahin das bessere Team gewesen. Celestini fügt an: «Vor dem Penalty hat sich Lugano vielleicht gedacht, dass sie heute keine Chance haben.»So geht es weiterNach diesem 2:2 in Lugano steht der FC Basel unverändert auf Platz zwei der Super League. Noch immer beträgt der Rückstand einen Punkt, und noch immer ist man punktgleich mit dem drittplatzierten Lausanne. Mit dem Ligabetrieb geht es für den FCB am kommenden Sonntag um 16.30 Uhr weiter. Dann ist beim ersten Heimspiel des Jahres der FC Sion zu Gast. Die Sittener haben ihr letztes Spiel gegen GC mit 0:1 verloren und stehen in der Liga auf Platz 8.Rückrundenstart beim FCBDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Davide Callà im Interview: «Ich musste beim FC Basel ein Chamäleon sein»

    AboDavide Callà im Interview – «Ich musste beim FC Basel ein Chamäleon sein»Nach dem Cupfinal am Sonntag wechselt der Assistenz­trainer zur National­mannschaft. Ein Gespräch über seine Liebe zum FCB, die vielen Trainer­wechsel und ein zersplittertes Tablet.Publiziert heute um 11:08 Uhr«Wir haben unser Herz an den FCB und Basel verloren.» Der Winterthurer Davide Callà beschreibt die Beziehung, die er und seine Familie inzwischen zum Basler Fussballclub und zur Stadt haben.Foto: Urs Lindt (Freshfocus).Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDavide Callà, am Sonntag endet mit dem Cupfinal Ihre zweite Zeit beim FC Basel, Sie wechseln danach als Assistenztrainer zur Schweizer Nationalmannschaft. Wie viele Zügelkisten stehen nach drei Jahren im Büro bereit?Keine. Denn ich habe in den vergangenen Tagen Stück für Stück mitgenommen, wenn ich nicht in Basel, sondern in Winterthur schlief.Die Kaffeemaschine steht noch in der Kabine, oder?Da sind inzwischen sogar zwei Kaffeemaschinen. Ich habe auch noch eine automatische angeschafft. Geht es aber um meine Moka, dann ist sie ohnehin allzeit bereit. Sie begleitet mich überallhin: ins Trainingslager, auf Auswärtsreisen, aber auch in die Ferien. Sie wird also am Samstag mit mir nach Bern fahren, den Cupfinal erleben – und dann ab Montag bei der Nationalmannschaft mit dabei sein.Am Montag geht es direkt weiter. Passen Sie bei der zu erwartenden Cupfeier?Es ist ein gedrängtes Programm. Aber eine Feier am Barfi werde ich mir nicht nehmen lassen. Der Cupfinal beginnt ja zum Glück schon um 14 Uhr – da wird es dann auch nicht so spät. Und ich weiss: Wir müssen diese Partie gegen Biel erst spielen und gewinnen, bevor es dazu kommt. Entsprechend gehen wir auch diese Aufgabe mit aller Seriosität an. Aber ich bin überzeugt, dass wir gewinnen. Wir kommen als Schweizer Meister und wollen unbedingt die Saison mit dem Double krönen. Der Gegner kommt aus der Promotion League. Wäre ich nicht überzeugt, würde etwas nicht stimmen.Haben Sie schon realisiert, dass ab Montag ein Schnitt erfolgt, Sie nicht mehr beim FCB sind?Ich war ja im März schon bei der Nationalmannschaft dabei. Das hat geholfen, um das zu realisieren. Der Abschluss mit dem Cupfinal ist nun perfekt. Trotzdem denke ich, dass das letzte Heimspiel am vergangenen Samstag mit der Verabschiedung vor 36’000 Fans noch etwas spezieller war.Wie hat sich das angefühlt?Ich war überwältigt. Normalerweise kann ich ja gut reden. Aber ich habe da am Mikrofon einiges vergessen, das ich eigentlich sagen wollte.Was haben Sie vergessen?Die Liebe, die ich von den Fans des FC Basel spüre, wollte ich in meinen Worten erwidern, da diese auf Gegenseitigkeit beruht. Das habe ich komplett verpasst. Ich bin derjenige, der sich bei ihnen hätte bedanken müssen.Warum?Ich bin in Winterthur geboren und aufgewachsen – aber Basel hat mich adoptiert. Ich fühle mich als Teil der Basler Community. Ich habe hier viele wunderbare Menschen kennen gelernt, habe wunderbare Momente erlebt. Da wird einiges bleiben, obwohl ich gehe. Nicht nur bei mir, sondern bei meiner ganzen Familie. Wir haben unser Herz an den FCB und an Basel verloren.Als Assistenztrainer der Nationalmannschaft werden Sie sicher Zeit finden, Basel ab und an zu besuchen.Hey! Das nennt sich Scouting! Das ist Arbeit, wenn ich dann wieder an FCB-Heimspielen auftauche! (lacht) Ich werde meine Arbeitszeit bei der Nationalmannschaft bestimmt ausfüllen. Ich habe da einiges, was ich mir vorgenommen habe. Da sind Besuche von Spielen, aber auch von Spielern. Aber ich will mich auch immer wieder mit Trainern austauschen. Ich habe ja in den viereinhalb Jahren als Spieler und den drei Jahren als Assistent einige Trainer beim FCB erlebt. Das hat meinen Horizont erweitert.Ist – nicht zuletzt aufgrund Ihrer Vielsprachigkeit – schon vordefiniert, um welche Nationalspieler Sie sich besonders kümmern?Nein, das ist noch nicht besprochen. Es gibt gewisse Nationalspieler, bei denen klar ist, dass diese nicht vom Assistenten, sondern vom Cheftrainer besucht werden müssen. Bei anderen Spielern dürfte die Sprache eine Rolle spielen. Und ab und zu macht es womöglich auch Sinn, dass Murat Yakin und ich gemeinsam hinreisen. Das vertieft ja auch die gegenseitige Beziehung zwischen uns.Wie würden Sie diese Beziehung beschreiben?Wir sind sicher gute Kollegen. Murat Yakin hat mich ja schon als Spieler zum FCB geholt. Wir haben uns schon damals gut verstanden und den Kontakt in der Folge immer gehalten. Ich glaube, wir passen sehr gut zusammen. Muri ist ja als Trainer so etwas wie ein Künstler an der Seitenlinie. Ich bin da eher strukturierter, wie es ein Assistent wohl auch sein muss. Ich denke, dass wir uns sehr gut ergänzen werden.«Muri ist ja so etwas wie ein Künstler an der Seitenlinie.» Davide Callà (rechts) über seinen künftigen Chef, den Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin.Foto: Toto Marti («Blick»/Freshfocus)Können Sie sich trotzdem vorstellen, dass Sie eines Tages als Cheftrainer zum FC Basel zurückkehren?Man sagt ja, aller guten Dinge sind drey … Nicht drüü, sondern drey! Das habe ich hier gelernt. Auf jeden Fall kann ich mir vorstellen, nochmals zum FCB zurückzukehren. Aber ob als Cheftrainer, das weiss ich im Moment nicht.Warum wissen Sie das nicht?Weil ich nun doch einiges gesehen habe als Assistent in der vordersten Reihe … Ich durfte gerade in Basel viele Trainer erleben. Das war extrem lehrreich. Aber es hat mir auch aufgezeigt, wie krass brutal dieses Geschäft ist. So eben, dass ich mir die Grundsatzfrage stelle, ob ich das mir und meinem Umfeld zumuten will.Beim FCB waren Alex Frei, Heiko Vogel, Timo Schultz, nochmals Heiko Vogel und schliesslich Fabio Celestini Ihre Vorgesetzten. Meistens muss auch der Assistent gehen, wenn der Chef weg ist. Wie haben Sie es geschafft, all diese Wechsel zu überleben?Ich musste ein Chamäleon sein. Du musst dich immer wieder anpassen. Und gleichzeitig musst du schauen, dass du ein Chamäleon bleibst.Wie meinen Sie das?Auch wenn du dich anpasst, musst du immer dich selbst bleiben. Sonst funktioniert das nicht. Du musst verstehen, dass du – egal, welcher Trainer dich mit welchen Aufgaben und Kompetenzen betraut – am Ende ein Dienstleister bist.Dachten Sie nie: Jetzt ist es mir zu bunt, ich will das nicht mehr?Nein. Denn ich spürte stets das Vertrauen der FCB-Führungsverantwortlichen. Von den Sportdirektoren Heiko Vogel und Daniel Stucki, von David Degen als Präsident sowieso. Hinzu kam die positive Resonanz der Spieler.Wie war es mit den verschiedenen Trainern?Da sind ja nicht nur die Trainer. Ich durfte durch die Veränderungen der jeweiligen Staffs ganz viele neue Menschen kennen lernen. Ich hatte zu allen ein gutes oder sehr gutes Verhältnis. Mit Heiko Vogel und mit Loïc Favé, den Timo Schultz als Assistenten mitbrachte, sind sogar Freundschaften entstanden. Mit beiden tausche ich mich noch immer aus.Heiko Vogel?Ja. Ich habe mit ihm damals eine unglaublich intensive Zeit erlebt, als er erstmals interimistisch von Alex Frei die Trainerposition übernahm. Er war ja immer noch Sportdirektor, hatte folglich zwei Jobs. Um das zu bewältigen, hat er sich voll auf mich verlassen. Er gab mir quasi die Schlüssel zur Mannschaft in die Hand. Ich hatte grosse Kompetenzen – und wir hatten ja dann in der Conference League auch grossen Erfolg, als wir bis in die Halbfinals vorstiessen.Wie schwierig ist es da, danach wieder weniger Einfluss zu haben?Da musst du dann eben Chamäleon sein. Letztlich weisst du, dass ein neuer Trainer meistens mit einem Assistenten kommt, den er kennt und dem er vertraut. Du weisst, dass deine Rolle wieder neu definiert wird und musst bereit sein, diese anzunehmen.So war es zuletzt auch, als Fabio Celestini kam. Liegt es auch an Ihrer Rolle unter ihm, dass Sie nun zur Nationalmannschaft weiterziehen?Das hatte einen Einfluss. Mein Trainerrucksack ist jetzt einfach um einiges praller, als er es bei meiner Ankunft in Basel war. So, dass ich sagen kann: Ich bin nun ein Assistent, der für diese Position sehr vieles mitbringt. Entscheidend ist aber: Wir sprechen hier von der Schweizer Nationalmannschaft. Der A-Auswahl. Fährt dieser Zug einmal an dir vorbei, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass du aufspringst.Zumal dieser Zug bereits zum zweiten Mal an Ihnen vorbeigefahren ist. Das erste Mal durften Sie nicht aufspringen …Ja. Im Winter 2023/24 befanden wir uns im Abstiegskampf. Damals ging es um eine Lösung auf Mandatsbasis, ohne dass ich den FCB verlassen hätte. Mit Blick auf die EM war das reizvoll. Ich besprach das mit Celestini und der Clubführung. Dass man sich in dieser Situation nicht darauf einlassen wollte, war keine Überraschung.Nun wurde zuerst wieder über eine Teilzeitlösung debattiert …… und dieses Mal fehlte mir die Bereitschaft dazu. Mir war klar, dass ich diesen Schritt nur ganz und nicht halb machen werde.Welche Momente aus Ihrer zweiten FCB-Phase werden in besonderer Erinnerung bleiben?Diese zweite Halbzeit in Lugano, mit der wir die Meisterschaft entschieden, ist da dabei. Wann hat es das zuvor schon mal gegeben, dass eine Mannschaft in Unterzahl den Gegner so überfährt? Dann ist da das Spiel in Nizza in der Conference League, das wir zum 2:1 drehten. Aber noch stärker in Erinnerung ist da eine nächtliche Velofahrt durch Basel …Bitte erzählen Sie …Das war ganz am Anfang, nach dem Rückspiel gegen CSKA Sofia in der Conference League. Wir hatten drei Qualifikationsrunden überstanden und die Gruppenphase erreicht. Ich war voller Adrenalin, der Puls wollte nicht runter. Ich fuhr stundenlang durch die Stadt.Was empfanden Sie?Nur Positives. Freude – aber auch Erleichterung, wie ich sie als Spieler so intensiv nie empfunden habe.Warum denken Sie, war das so?Womöglich ist es der Ohnmacht geschuldet, die man während der 90 Minuten empfindet, in denen man eben nicht auf dem Feld steht, sondern nur zuschauen kann. Da erinnere ich mich auch daran, wie mir später in den Achtelfinals in Bratislava bei unserem 2:2-Ausgleich im allgemeinen Jubel das Tablet runterfiel – und danach ein Loch von einem Stollenschuh im zersplitterten Screen war.Der FCB gewann danach im Elfmeterschiessen …… und das Tablet wurde von mir bis zum Saisonende weiter genutzt. Ab und zu hatte ich halt einen kleinen Glassplitter im Finger. Aber das war es auf jeden Fall wert. So wie alles andere es wert war, in diesen drei Jahren.Meister mit dem FC Basel: Davide Callà hat das nun auch noch als Assistenztrainer erlebt – als Spieler stemmte er den goldenen Pokal bereits von 2014 bis 2017 viermal in die Höhe.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Davide Callà und der FC BaselDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenOliver Gut schreibt seit März 2001 für das Sport-Ressort der Basler Zeitung, das er seit 2019 leitet. Vorher für diverse Sportarten zuständig, konzentriert sich der Fricktaler seit 2011 auf den Fussball – und damit hauptsächlich auf den FC Basel. Zudem ist er regelmässiger Diskussionsgast im Fussball-Podcast «Dritte Halbzeit».Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Contini-Nachfolge: Davide Callà soll Assistent in der Nationalmannschaft werden

    Contini-Nachfolge – Davide Callà soll Assistent in der Nationalmannschaft werdenLaut einem Medienbericht ist der Assistenztrainer des FC Basel auf Murat Yakins Wunschliste.Publiziert heute um 17:46 UhrDavide Calla: Wie lange wird er noch beim FCB bleiben?Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkEs verdichten sich die Hinweise darauf, dass eintreten könnte, was die BaZ im letzten Dezember bereits in den Raum stellte. Davide Callà, derzeit Assistenztrainer von Fabio Celestini beim FC Basel, könnte bald zu Murat Yakin in die Nationalmannschaft stossen und dort die Nachfolge Giorgio Continis antreten.Laut einem Bericht des «Blick» habe es bereits Kontakt zwischen dem FCB und dem Schweizerischen Fussballverband gegeben. Demnach soll Callà neben Stephan Lichtsteiner und Diego Benaglio einer von drei Neuen im Team um Murat Yakin werden. Am Freitag soll Nationalmannschaftsdirektor Pierluigi Tami die Konstellation im Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbands präsentieren.Die Schwierigkeit liege nun jedoch darin, dass man Callà und Co auf Mandatsbasis anstellen wolle. Der FCB-Assistent müsste sein Amt bei Rotblau also für ein Mandat aufgeben. Und würde dann auch die Chance verpassen, mit den Baslern einen Titel zu feiern – denn eine Doppelrolle Callàs als Assistent bei Nationalmannschaft und FCB scheint unwahrscheinlich.Der FC Basel gewinnt gegen SionDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».Linus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare