Und dann kommt Dereck: Der FC Basel unterliegt Servette und verpasst eine grosse Chance
Super League
Und dann kommt Dereck: Der FC Basel unterliegt Servette und verpasst eine grosse Chance
Der FC Basel hat das Spiel gegen Genf im Griff, bis Servette seinen Topskorer einwechselt und mit 2:1 gewinnt. Die Basler kassieren damit die erste Niederlage in diesem Kalenderjahr.
Während Servette im Hintergrund jubelt, ist die Enttäuschung bei Philip Otele und dem FCB gross.
Es ist egal, wen man beim FC Basel fragt. Dieses 6:0 beim letzten Gastspiel in Genf, es war ein Knackpunkt. Der Moment, in dem alle zu realisieren begannen: Ja, da wächst etwas zusammen bei uns. Wir könnten auf dem richtigen Weg sein.
Am 11. August war das, fast genau ein halbes Jahr her. Damals hiess der Basler Torgarant noch Thierno Barry und Xherdan Shaqiri hatte noch einen Vertrag bei Chicago Fire.
Seither hat sich beim FC Basel vieles verändert. Aber etwas, das ist gleich geblieben: Die Offensive der Basler begeistert noch immer, ja, mit Xherdan Shaqiri als deren Herz sogar noch ein bisschen mehr. Entsprechend deutlich war die Favoritenrolle, waren die Erwartungen vor diesem sonntäglichen Gastspiel in Genf: Der FC Basel als Leader müsste dieses Duell gegen das schwächelnde Servette Genf gewinnen. Insbesondere unter Miteinbeziehung der grossen Chance, welche sich den Baslern an diesem Sonntag bietet: Mit einem Sieg würde sich das Team gegenüber Lugano absetzen können, hätte vier Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierten, die gegen GC nicht über ein Remis hinauskamen.
Erste Niederlage im Kalenderjahr für den FCB
Der Konjunktiv und das Präteritum bringen dem FC Basel nichts. Denn das Präsens lautet: Die Basler unterliegen Servette Genf mit 1:2. Verpassen eine riesige Chance im Titel-Rennen. Müssen einen Rückschlag hinnehmen. Es ist die erste Niederlage in diesem Kalenderjahr für den FCB.
Dabei sieht nach der ersten Halbzeit noch alles danach aus, als könnte der FC Basel dieses Spiel für sich entscheiden, auch wenn er im Vergleich zum August mehr Geduld und mehr Krampf benötigen würde. Die Basler – gleich auf fünf Positionen verändert im Vergleich mit dem Spiel gegen Luzern – beginnen zwar wenig zwingend, müssen sich in der neuen Zusammenstellung erst finden. So gehört Servette der erste Abschluss.
Doch je mehr Spielzeit verstreicht, umso mehr findet der FCB den Zugang. In der 25. Minute scheint sich aus Basler Sicht alles in die richtige Richtung zu entwickeln. Xherdan Shaqiri, an diesem Tag mit bedeutend weniger Einfluss, als man es von ihm gewohnt ist, schickt Bénie Traoré in die Tiefe, der setzt Philip Otele in Szene, dieser trifft. Der Pfiff jedoch hallt schnell durch das Stade de Genève: Offside.
Neun Minuten später ist es wieder ein Pfiff, der die Basler Freude zunichtemacht: Nachdem Anton Kade mit voller Überzeugung und nach einer Ecke dann doch das vermeintliche Führungstor erzielt, konsultiert Schiedsrichter Sven Wolfensberger die VAR-Bilder und nimmt auch diesen Treffer zurück. Vorlagengeber Adrian Barisic hatte den Ball mit dem Arm touchiert.
So bleibt es bei diesem 0:0 zur Pause. Nach dieser nimmt Servette einen Wechsel vor, der folgenschwer sein wird. Denn für die zweiten 45 Minuten kommt Dereck Kutesa, der Genfer Topskorer mit Basler Vergangenheit. Und kaum ist Kutesa im Spiel, ist Genf besser, gefährlicher, aktiver. Fünf Minuten nur braucht Kutesa, um eine punktgenaue Flanke zu schlagen und Alexis Antunes zu finden, der zum 1:0 trifft. Der FCB ist in dieser Aktion zu passiv.
Die Reaktion vom FCB-Coach Fabio Celestini ist ein Triple-Wechsel in der 57. Minute inklusive System-Umstellung auf eine defensive Dreierkette. Doch während sich die Basler noch einzufinden scheinen, werden sie von den Genfern überrumpelt mit schnellem Umschaltspiel, an dessen Ende Kutesa zum 2:0 trifft. Erneut ist es vom FCB nicht gut verteidigt, haben die Genfer zu viel Raum.
Weiter Leader und die Hoffnung auf Rückkehrer
Zwar kommt der FCB durch Philip Otele eine Viertelstunde später noch zu einer Reaktion. Mehr als den Anschluss aber schaffen die Basler nicht.
Anders als im August reist der FCB also mit leeren Händen nach Hause. Er kann sich daran aufrichten, dass er immerhin weiterhin Leader ist, ein Punkt trennt Basel von Luzern und Lugano. Ausserdem bleibt nach dieser englischen Woche nun Zeit bis kommenden Sonntag, um die angeschlagenen Spieler um Marwin Hitz fit zu bekommen. Zudem haben Albian Ajeti und Joe Mendes ihre Sperren dann abgesessen, hat Celestini folglich wieder mehr Optionen.
Doch einfach wird es auch dann nicht: Im Joggeli gastiert Lausanne-Sport.
–>