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AboFCB-Stürmer im Porträt

Kevin Carlos wählt den Basler Weg

Möchte in Basel zum nächsten Höhenflug ansetzen: Kevin Carlos.
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In Kürze:

  • Kevin Carlos soll beim FC Basel Thierno Barry ersetzen und zeigt gute Leistungen.
  • Trainer Celestini fand Carlos anfänglich nicht fit genug für die Stammformation.
  • Der FC Basel zahlte drei Millionen Franken für den begehrten spanischen Stürmer.
  • Carlos fühlt sich wohl in der Schweiz und plant, viele Tore zu erzielen.

Es war ein besonderes Treffen. Thierno Barry und Kevin Carlos standen sich am Samstag nach dem Winterthur-Spiel in den Katakomben des St.-Jakob-Parks gegenüber. Da der Basler Topskorer der letzten Saison auf Visite am Rheinknie, hier sein Ersatz. 

Über den FC Basel haben die beiden nicht gesprochen, dafür über die Sprache. «Ich fragte ihn, ob er fleissig Spanisch lerne», erzählt Carlos, der Spanier. Doch Barry, der Franzose, antwortete, dass diese Sprache für ihn etwas schwierig zu sprechen sei. «Aber er wird es hinbekommen», ist Carlos überzeugt und lacht. 

Die Laune von Kevin Carlos ist gut, ja, bestens sogar. Zweieinhalb Monate ist er nun in Basel, und seine Aufgabe ist es, Barry, der inzwischen in Carlos’ Heimat bei Villarreal unter Vertrag steht, beim FCB vergessen zu machen. Und bislang gelingt das dem 23-Jährigen ganz ordentlich. 

In den letzten vier Einsätzen erzielte der Mittelstürmer ebenso viele Tore. Zählt man seinen Treffer für seinen letzten Arbeitgeber Yverdon im Spiel gegen die Young Boys mit, steht er bei fünf Saisontreffern. Ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass Carlos in Basel nicht von Anfang an Stammspieler war. Das sieht er selbst aber gelassen: «Ich habe mich von Tag eins an wohlgefühlt. Alle unterstützen mich und zeigten mir den Plan hier auf.»

Carlos und die Fitness

Grund der Aufregung waren die Worte, die Trainer Fabio Celestini nach der Verpflichtung des Stürmers im August an einer Pressekonferenz wählte. Carlos wiege ein, zwei Kilogramm zu viel, was kein Drama sei, aber auch nicht sein absolutes Toplevel widerspiegle. Weil zudem Bénie Traoré und Albian Ajeti sehr formstark seien, sei er für die Startformation vorerst noch kein Thema. Carlos präzisiert: «Ich fühlte mich körperlich bereit, ich kam ja als Super-League-Topskorer der letzten Saison.» Doch beim FCB hatte man andere Vorstellungen vom Perfektzustand eines Spielers.

Auch die Young Boys wollten Kevin Carlos verpflichten – doch nun trägt der Spanier Rotblau.

Es sei für Carlos aber nicht «hart» gewesen, um auf die körperlichen Werte zu kommen, die beim FCB Standard sind. Wohl auch, weil der Spanier seit zwei Jahren mit einem Personaltrainer zusammenarbeitet. Dieser überwacht seine Leistungen im Training und stellt ihm ein Programm für den Kraftraum zusammen. 

Das ist mit ein Grund, weshalb der 186 Zentimeter grosse Stürmer über eine beeindruckende Schnellkraft verfügt und gleichzeitig durch seine Robustheit auffällt. Als klassischer, kopfballstarker Strafraumstürmer kommt ihm das alles zugute – unabhängig davon, ob er allein im Angriff oder mit einem Nebenmann aufgestellt wird. 

Hätte man Kevin Carlos vor eineinhalb Jahren gesagt, dass er mal beim FC Basel an der Seite von Xherdan Shaqiri, den er einst als Liverpool-Spieler bewunderte, seiner Leidenschaft nachgehen würde, er hätte es als realitätsferne Vorstellung abgetan. Denn das Leben des Spaniers mit nigerianischen Wurzeln spielte sich bis dahin ausschliesslich in Huesca ab, einer Stadt im südlichen Pyrenäenvorland. 

Carlos und die Schweiz

Beim dortigen Fussballclub wird Carlos gross, doch lange muss er sich gedulden, bis er bei der SD Huesca, die in der Segunda Division spielt, zu regelmässigen Einsätzen kommt. Vielmehr ist er mal im Nachwuchs, mal in der ersten Mannschaft, mal an einen anderen Club ausgeliehen. Ein gewöhnliches Leben eines jungen Fussballers also, mitsamt Schulabschluss, falls es mit dem Profisport nicht klappen sollte. Ein Angebot aus der Schweiz ist es schliesslich, das das Leben des Spaniers verändert.

Von Super-League-Aufsteiger Yverdon kommt die Anfrage, und als Carlos von seinem Agenten davon erfährt, muss er nicht lange überlegen. «Es war ein grosser Schritt, ins Ausland zu gehen. Aber ich wollte es wagen.» Vom Land seines neuen Clubs wusste er nicht viel, und noch heute, eineinhalb Jahre nach seinem Wegzug aus Spanien, muss er über ein paar Schweizer Eigenheiten schmunzeln. «Dass es keine Siesta gibt und viele Shops um 18.30 Uhr schliessen, ist gewöhnungsbedürftig», sagt er. 

Dennoch: In der Schweiz fühlt er sich wohl. Carlos sagt sogar, dass es ihm im Norden des Landes besser gefalle als am Neuenburgersee. «Ich bin eben ein Stadtmensch.» Am Rheinknie findet er auch zahlreiche Möglichkeiten, um seiner liebsten Freizeitbeschäftigung nachzugehen: dem Bowling («Auch dort treffe ich richtig gut»). Aber deswegen hat der bullige Angreifer im August ja nicht nach Basel gewechselt. 

Der FC Basel wollte jenen Mann, der in der letzten Saison für einen Liganeuling in 35 Einsätzen 14 Tore erzielte, unbedingt zu sich lotsen. Weil er einen Barry-Ersatz suchte. Und in Carlos jenen Fussballer sieht, der das Zeug dafür mitbringt und auch die Liga bereits kennt. Ein Fakt, den es nicht zu unterschätzen gilt. 

Carlos und der FCB

Dass Carlos schliesslich bei Rotblau unterschreibt, ist nicht selbstverständlich. Er ist umworben. Von den Berner Young Boys, von ausländischen Clubs – und eben vom FCB. Drei Millionen Franken soll Basel für den Spanier bezahlt haben, gemäss Sportchef Daniel Stucki ist das nicht das beste finanzielle Angebot im Werben um den Torgaranten.

Doch für Carlos war klar, dass sein Weg nach Basel führen würde, weil das Gesamtpaket stimmte. «Ich tauschte mich mit meinem Vater und meinem Berater aus. Und ich wusste, dass der FCB ein grosser Club mit einer grossen Geschichte ist.» Künftig möchte er Teil dieser Historie sein.

Natürlich hat er auch mitbekommen, dass der FCB eine gute Adresse ist, wenn es darum geht, dereinst in eine grössere Liga weiterzuziehen. So, wie das zuletzt Thierno Barry gemacht hat, der via Basel den Sprung von der zweiten belgischen Liga in die spanische La Liga schaffte. Das ist mit ein Grund, weshalb sich Kevin Carlos für den Basler Weg entscheidet.

Flanke Shaqiri, Kopfball Carlos: Das letzte Tor des Spaniers am Samstag gegen Winterthur.

Für vier Jahre hat er am Rheinknie unterschrieben. Wohin seine Reise dereinst führen wird, darüber macht er sich noch keine Gedanken. «Es mag langweilig tönen, aber es ist so: Was für mich zählt, ist das nächste Spiel.» Dieses trägt der FCB am Samstag bei seinem Ex-Club Yverdon aus. «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das für mich keine besondere Partie ist.»

Carlos und das Riesenrad

Als der FCB letztmals auf Yverdon traf, sass Carlos unter den 30’000 Zuschauern im St.-Jakob-Park auf der Tribüne. Er sah einen 2:0-Erfolg seines neuen Vereins gegen seinen alten Verein sowie den ganzen Hype um Shaqiri bei dessen Einstand nach der Rückkehr. Zwei Tage vor diesem Vergleich hatte Carlos bei Basel unterschrieben, ein Einsatz kam noch zu früh. Nun aber möchte Carlos im Stade Municipal zeigen, dass er auch in Rotblau zu den besten Angreifern der Super League zählt. 

Gelingt ihm und dem FCB in diesem letzten Vergleich vor der Nationalmannschaftspause ein weiteres Erfolgserlebnis, ist Rotblau der Platz in der Spitzengruppe gewiss. Für Carlos ist in dieser Saison mit dem  FC Basel «alles möglich». Wie viele Tore er dazu beisteuern wird? «Ich kann Ihnen keine Zahl nennen. Aber ich möchte Teil dieser Mannschaft sein, die besser und besser wird.»

Hoch hinaus soll es für Kevin Carlos und den FC Basel also gehen. So, wie am Montag, als das Team zum Herbstmesse-Bummel aufbrach. Das Riesenrad auf dem Münsterplatz hat dem Spanier besonders imponiert. Deshalb wolle er mit seiner Freundin nochmals Basel von oben anschauen gehen. Natürlich hat er auch den St.-Jakob-Park von der Gondel aus erblickt. Jenes Stadion, das zu seiner neuen Heimat geworden ist.

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Und klar ist auch_ Die Tür beim FC Basel ist für ihn nach der Karriere offen – auch wenn er selbst vorerst gar keine Anschlusslösung wünschte.Taulant Xhaka, nun ist auch klar, dass Sie nicht mehr mit Ihrem Bruder Granit zusammenspielen werden.Xhaka: Das ist so und das macht mich traurig, weil das ein erklärtes Ziel von mir war. Vielleicht aber trainieren wir mal eine Mannschaft gemeinsam; er als Chef und ich als Assistent. Ich möchte jetzt ja den Trainerschein machen.Haben Sie weitere Pläne?Xhaka: Erst mal möchte ich vom Fussball etwas Abstand nehmen und das Familienleben ohne den Leistungssport geniessen. Langweilig wird mir bestimmt nicht, im Sommer wird mein Haus in Muttenz fertig gebaut sein. Dort gibt es übrigens eine kleine Lounge mit all meinen FCB-Trikos sowie dem Leibchen von Cristiano Ronaldo, das ich nach dem Champions-League-Spiel in Madrid erhielt.Einige Ex-Profis gehen den Weg in den Amateurfussball. 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Und als ich bei GC spielte, hatte ich zwar eine Wohnung in Dielsdorf, ging aber dennoch meistens heim nach Basel schlafen. Ich bin dieser Typ Mensch, der das Beständige mag. Granit ist da ganz anders, er ist viel offener.Daniel Stucki, mit Xhaka verliert der FCB eine Identifikationsfigur. Kann man ihn ersetzen?Stucki: Das ist gar nicht möglich. Einer, der 15 Jahre lang beim FCB Profi ist, kann man nicht ersetzen. Und wir wollen das auch nicht. Wir möchten Rückkehrer im Team haben – wie das nun mit Shaqiri, Ajeti oder Schmid der Fall ist. Sie verleihen uns die Basler DNA.Mit Xhaka geht ein nächster «Grosser». Was darf man bei seinem Abschied erwarten?Stucki: Es ist zu früh, darüber zu sprechen. Da die Vertragsauflösung bereits jetzt kommuniziert ist, können wir ihn aber auf eine spezielle Art und Weise verabschieden; so, wie er sich das wünscht. Und ob wir die Nummer 34 nochmals vergeben werden im Club, ist ebenso offen.Xhaka: Wenn einer je die 34 beim FCB bekommt, dann Granit (lacht).Taulant Xhaka, was wünschen Sie sich für Ihre letzten Monate als Profifussballer?Xhaka: Dass ich im letzten Spiel 34 Minuten spiele (lacht). Das würde passen. Fakt ist: Ich bin noch nicht im Ruhestand und trainiere voll mit. Ich will Meister und Cupsieger werden. Taulant Xhakas RücktrittDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenDominic Willimann ist seit 2007 Sport-Redaktor der BaZ und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist er mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut und hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst. 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Dass es manchmal sehr schnell gehen kann, hat das Beispiel Timo Schultz gezeigt: An der Arbeit des Deutschen sollen in der Chefetage bereits erste Zweifel aufgekommen sein, noch bevor der FCB überhaupt eine Partie bestritten hatte. Die gemeinsame Zeit endete schliesslich nach nur drei Monaten und elf Pflichtspielen.Natürlich sind die Resultate dabei von entscheidendem Gewicht. Doch Magnin kann seine Position schon festigen (oder schwächen), bevor diese zählen: mit seiner Arbeit auf dem Trainingsplatz, aber auch mit seinem Auftritt und mit seiner Meinung.Denn Letztere wird von der Sportkommission ab und an konsultiert werden. Etwa, wenn es um die Vorstellung seines Fussballs geht – aber auch bei Transfers. Je schlüssiger Magnin dabei argumentiert, desto mehr Respekt wird er sich dadurch verdienen. Marwin Hitz, Dominik Schmid und Co. gewinnenAuch über die Führungsspieler Marwin Hitz und Dominik Schmid kann Ludovic Magnin den Zugang zur Mannschaft finden.Foto: Grant Hubbs (Imago, Steinsiek.ch)Xherdan Shaqiri, David Degen und Daniel Stucki sind drei der Protagonisten, die für den Erfolg Magnins in Basel entscheidend sein werden. Aber sie sind nicht die einzigen. Parallel zu ihnen gilt es für den neuen Trainer des FC Basel, den Draht zum Rest der Mannschaft zu finden. Und das funktioniert am besten über die Führungsspieler: Neben Shaqiri sind das Marwin Hitz, Dominik Schmid und Albian Ajeti. Hat Magnin diese im Boot respektive hat er deren Boot erfolgreich bestiegen, wird es keine grosse Hürde mehr sein, auch den Rest der Mannschaft abzuholen. Dass Magnin junge Spieler entwickeln kann, konnte man bereits in Lausanne beobachten. 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Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosUnter diesen Voraussetzungen ist es nun Ludovic Magnins Aufgabe, sein Team zum Saisonstart bei voller Leistungsfähigkeit und vollem Ehrgeiz zu haben. Denn in der Meisterschaft beginnt alles bei null, und ein guter Start legt den Grundstein dafür, dass auch in der Folge in Ruhe gearbeitet werden kann. Ende August steht mit den Playoffs zur Champions League zudem die erste grosse Entscheidung an. Gerade aus psychologischer Perspektive ist es für einen Trainer und seinen Staff eine Herausforderung, dass nach einer solch erfolgreichen Saison die hundertprozentige Spannung sofort wieder Einzug hält – insbesondere bei den vermeintlich kleineren Spielen. 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    FC Basel: Jetzt redet der Boss – David Degen: «Ich weiss nicht, ob Fabio Celestini im Sommer gehen will»Der FCB-Präsident will den Titel. Er spricht über die Trainer-Causa und sagt, dass Taulant Xhaka bei ihm wohl öfters im Kader stünde.Publiziert heute um 06:18 UhrDer Chef und sein Trainer: David Degen (links) und Fabio Celestini.Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDer FC Basel hat einen neuen Podcast mit dem Namen «Achzädreyenünzig». In der ersten Folge ist FCB-Präsident David Degen zu Gast. Dabei spricht er unter anderem über …… seine allgemeine Stimmung«Wenn man die Tabelle anschaut, könnte die Stimmung natürlich nicht besser sein. Vor den letzten drei Siegen hatten wir sicher eine schwierige Phase. Aber nun hat man gesehen, dass die Mannschaft merkt, dass in dieser Saison etwas in der Luft liegt. Jetzt haben wir vier Punkte Vorsprung. Da fängt man irgendwo an, weiterzudenken.»… den Traum vom Titel«Unser Ziel war die Top sechs und das haben wir erreicht. Es ist klar, dass man Ziele immer mal wieder anpassen muss. Ein Titel ist kein Muss ist. Ich hoffe, dass uns das in den nächsten zwei, drei Jahren gelingt. Nur: So, wie wir sieben Runden vor Schluss dastehen, will ich Meister werden. Wenn nicht jetzt, wann dann?»… die Unruhe um Trainer Fabio Celestini«Natürlich haben wir von der Sportkommission Gespräche geführt in der Nationalmannschaftspause, auch mit dem Trainer. Die Diskussionen waren lang, intensiv und kritisch. Meine Einstellung dabei ist, dass man nicht das Maximum herausholen kann, wenn man nicht kritisch miteinander umgehen kann. Am Schluss zählt nur der Erfolg des Clubs. Fabio hat einen Vertrag bis 2026 und Stand jetzt ist er im Sommer unser Trainer. Ich kenne natürlich seine Sicht nicht. Ich weiss nicht, wie Fabio tickt und ob er im Sommer gehen will. Das werden wir sehen. Aber das ist für uns jetzt kein Thema.»… den Inhalt der Gespräche«Die Gespräche sind da, um das Maximum herauszuholen, gewisse Reize auszulösen und Punkte anzusprechen, die wir sehen. Wir reden dabei über alles: Auswechslungen, die taktische Ausrichtung, die Startaufstellung. Fabio ist beispielsweise stark darauf aus, sauber von hinten herauszuspielen. Dafür braucht man die entsprechenden Spieler. Wenn man diese Charaktere nicht unbedingt hat, muss man vielleicht etwas adaptieren, um erfolgreicher sein zu können. Ich würde Spieler nie so einsetzen, dass sie ihre Schwäche zeigen müssen, sondern so, dass diese auf ein Minimum reduziert werden. Ich versuche, die Stärken der Spieler einzusetzen. Aber wichtig ist dabei: Ich rede Fabio nicht rein. Ja, ich würde dem Trainer gerne mal eine Aufstellung diktieren, mache ich aber nicht. An dem Tag, an dem ich das mache, muss ich künftig selbst an die Linie stehen. Aber man diskutiert intensiv und sagt dem Trainer Dinge, die wir sehen. Am Schluss muss er aus dem Büro raus und es sich überlegen.»… Gespräche mit anderen Trainern«Natürlich haben wir vor allem mit der Sportkommission gewisse, lose Gespräche geführt, die normal sind im Fussballbusiness. Wir müssen den Club strategisch richtig für die Zukunft aufstellen und im Fussballbusiness kann jeden Tag etwas passieren. Es ist logisch, dass man für alle Eventualitäten vorbereitet sein muss. Aber wir stehen hundert Prozent hinter Fabio, er ist unser Trainer im Sommer, er hat einen Vertrag bis 2026. Gut, dass er und sein Team sich die Unruhe, die hereingetragen worden ist, nicht haben anmerken lassen und sie die drei Siege geholt haben.»… die wenige Spielzeit von Taulant Xhaka«Das ist reine Sache des Trainers. Ich habe mich noch nie eingemischt, auch wenn andere sagen, ich hätte es getan. Ehrlich gesagt: Ich würde Taulant wohl das eine oder andere Mal auf die Bank mitnehmen, auch wenn er nicht spielt. Aufgrund seiner Energie und seiner Motivation und weil er weiss, was Basel bedeutet. Ich hoffe schwer für Tauli, ja für alle, dass wir ihm einen schönen Abschied bereiten können. Das würde ihm sicher viel geben.»David Degen spricht im Podcast über viele weitere Themen. Beispielsweise über seine Karriere als Spieler, Erlebnisse aus seiner Kindheit und er verrät auch, dass er inzwischen eine Freundin hat. Die ganze Folge können Sie hier anhören.Der FC Basel und das Trainer-Thema CelestiniDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertOliver Gut schreibt seit März 2001 für das Sport-Ressort der Basler Zeitung, das er seit 2019 leitet. Vorher für diverse Sportarten zuständig, konzentriert sich der Fricktaler seit 2011 auf den Fussball – und damit hauptsächlich auf den FC Basel. Zudem ist er regelmässiger Diskussionsgast im Fussball-Podcast «Dritte Halbzeit».Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare