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  • FCB-Wimmelbuch der Muttenzerkurve: Diese Details sind Ihnen garantiert nicht aufgefallen

    – Diese Details sind Ihnen garantiert nicht aufgefallenMit dem Wimmelbuch «Vo dr Rhygass bis zum Spaledoor» ist den Fans des FC Basel eine liebevolle Hommage gelungen. Sogar Angela Merkel kommt darin vor.Publiziert heute um 19:36 UhrDas FCB-Wimmelbuch der Muttenzerkurve hält viele offensichtliche, aber auch zahlreiche versteckte Details bereit.Foto: Dominik Plüss (Tamedia)Wimmelbücher sind eigentlich was für Kinder. Aber es ist ja – zum Glück! – auch nicht immer sehr erwachsen, am Wochenende 22 Männern zuzusehen, wie sie einem Ball hinterherrennen, sich anschliessend darüber zu freuen oder sich gottsjämmerlich darüber aufzuregen. Und darum ist es nur konsequent, dass der FC Basel kurz nach seinem 130. Geburtstag ein eigenes Wimmelbuch hat. Für Junge und nicht mehr ganz so junge. Die Muttenzerkurve hat im Dezember «Vo dr Rhygass bis zum Spaledoor» veröffentlicht. Auf zehn Doppelseiten werden mehrere Schauplätze des FC Basel in der Stadt und in Europa gezeigt, auf denen es zig Anspielungen, Geschichten und Würdigungen des Clubs und seiner Fanszene gibt. Einige Dinge sind auf den ersten Blick zu erkennen – andere hingegen sieht man selbst beim dritten, vierten oder fünften Hinschauen nicht. Die BaZ nennt fünf Details, die Ihnen wahrscheinlich nicht aufgefallen sind.Ein Lama namens Alex FreiDer FC Basel hatte in seiner 130-jährigen Geschichte viele grosse Spieler, die die Fans nie mehr vergessen werden. Sei es aufgrund der vielen Tore, die sie erzielt haben. Wegen der vielen Pokale, die sie gewonnen haben. Oder sei es auch nur, weil sie – wie Marco Walker – mal einen Ball über das Joggeli-Stadiondach gedroschen haben. Natürlich sind sie alle in irgendeiner Form im Wimmelbuch abgebildet. Die Pappfiguren von Örjan Berg und Dario Zuffi werden über den Landhof getragen. Hakan Yakin befindet sich im Gespräch mit Christian Gross, aber hey, «kei Kritik». Und ist das nicht Erni Maissen, der ehemalige Spieler und heutige Cheferklärer, der sich auf dem Dach des Campus sonnt? Yann Sommer, Fabian Frei, Geoffroy Serey Dié und Marek Suchy laufen durch die «Sämpftube», Marco Streller und Scott Chipperfield stürmen im Strafraum und weiter hinten feiert Valentin Stocker mit anderen grossen Namen auf dem Casino-Balkon.Aber es gibt auch Spieler, die besser versteckt sind. Zum Beispiel «Fussballgott» Oliver Kreuzer mit seinem ganz persönlichen «Heiligenbild», Benjamin Huggel mitten im Autokorso oder Alex Frei, der als Lama den Rasen betritt. Warum als Lama? Die Geschichte haben wir nun wirklich oft genug erzählt … Schmutzige Wäsche auf dem BarfiAuch Personen aus der zweiten Reihe, wie zum Beispiel Christine Castioni aus dem Wäschereiteam (rechts, am Tresen), wird im Wimmelbuch der FCB-Fans gedankt.Es geht aber nicht nur um die Spieler, sondern auch um die Menschen im Hintergrund, ohne die der FCB nicht vorstellbar wäre und die viel zu selten die grosse Bühne betreten. Während auf dem Barfüsserplatz Taulant Xhaka, Franco Costanzo und Präsident Bernhard Heusler gefeiert werden, sitzt zum Beispiel Christine Castioni am Tresen, hinter einem Korb (schmutziger?) Wäsche.Seit mehr als 30 Jahren ist Castioni in der Wäscherei tätig und damit so lange im Verein wie kaum eine andere Person. Gusti Nussbaumer – im Wimmelbuch noch jung mit dunklen Haaren und Schnauz – liest Zeitung. Barbara Bigler läuft zur Rotblau-Bar und der ehemalige Teamarzt Felix Marti hat noch immer die Notfalltasche mit dabei.Auch die mittlerweile leider Verstorbenen wie Gründungspräsident Roland Geldner, der langjährige Pressesprecher Josef Zindel oder Lotti Besenbeck, die in den 80er-Jahren das Sekretariat der Basler im Alleingang schmiss, haben – völlig zu Recht! – einen Platz gefunden. Wie auch «Bluemefritz», das Basler Original, dessen Bindung zu Rotblau ebenfalls gross gewesen ist. Und natürlich Otto Rehorek (neben Maskottchen Joggeli), den man auf der Tribüne im Landhof findet.Und dann springt Gigi Oeri in den PoolEs gibt Szenen, über die wird immer wieder geredet – auch in vielen Jahren noch. Sie gehören zum Allgemeingut des Clubs, und alle wissen sofort, worum es geht. So muss man den Fans des FCB nicht erklären, warum Gigi Oeri 2002 mitsamt Meisterpokal in den Pool in der Kabine sprang. Und auch wenn im Buch auf einem gelben Plakat etwas anderes steht, so wissen doch die meisten, dass es um die Greenpeace-Aktion vor dem Spiel gegen Schalke geht. Ein weinender Matías Delgado im Pressezentrum bei seinem Rücktritt. Ein Plakat, auf dem steht «Fischer nie ain vo uns» und ein Rennwagen in den rotblauen Farben. All diese Motive haben nur indirekt etwas mit dem Geschehen auf dem Rasen zu tun – und gehören doch so sehr zum FCB, dass alle wissen, worum es geht.Im Wimmelbuch «Vo dr Rhygass bis zum Spaledoor» gibt es so viele Details, dass natürlich auch uns nicht alles aufgefallen ist. Darum brauchen wir Ihre Hilfe! Haben Sie auch ein lustiges Detail entdeckt, über das Sie sich gefreut haben? Welche Anspielung, die man nicht sofort bemerkt, ist Ihnen sofort aufgefallen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren unter diesem Artikel wissen.Angela Merkel hat die Haare schönVor dem Auswärtsspiel der Basler am 24. August in Bremen störten einige Fans des FCB eine Rede von Angela Merkel und schafften es damit sogar in die deutsche Presse.Exakt 300 Spiele haben die Basler in den letzten Jahrzehnten im Europacup bestritten. Angefangen mit einem 1:5 gegen Celtic Glasgow im September 1963 – und vorerst abgeschlossen mit dem wenig ruhmreichen 2:1-Erfolg bei Tobol Kostanay, was das vorzeitige Aus in Europa aber auch nicht verhindern konnte.Klar, in all diesen Jahren haben sich viele Erinnerungen angesammelt, die über die Spiele hinausgehen. Zum Beispiel wie einige Basler Fans im August 2005 einen Auftritt der deutschen Noch-nicht-Kanzlerin Angela Merkel störten, indem sie sangen: «Du hast die Haare schön». Wie in Lissabon eine der berühmten Strassenbahnen «verschönert» wurde. Oder wie kürzlich in Sanremo gefeiert wurde, obwohl das Spiel doch eigentlich in Nizza stattfand.Mit den europäischen Reisen sieht es für den FCB in dieser Saison (und wohl auch in der nächsten) eher schlecht aus. Umso mehr ein Grund, sich das Wimmelbuch ganz genau anzusehen und auf Hinweise aus Europa zu achten.Vom Fahnenklau bis Delémont«Vo dr Rhygass bis zum Spaledoor» ist ein Projekt der Basler Fans. Natürlich geht es deshalb an etlichen Orten auch darum, die Fankultur angemessen zu feiern. Die Betrachtenden bekommen einen Einblick in den «Saal 12», wo Fahnen sowie Banner bemalt und die Tennisbälle für die nächste Protestaktion gesammelt werden. Oder wo die frische Ladung an Pyrofackeln angeliefert wird. Und überall im Buch sind die Lieder aus der Kurve ebenso zu erkennen wie bekannte Choreografien, die Logos der einzelnen Gruppierungen und hier und da auch Personen, die man aus dem Stadion kennt.Die Frage, wieso am Fanmarsch ziemlich weit vorne ein Frosch mit orangener Jacke mitläuft, werden die meisten FCB-Fans einfach beantworten können. Bei der «Choreohalle» wird es schon anspruchsvoller. Es geht über den Fahnenklau gegen Sion bis hin zu Elvira, Delémont oder dem besoffenen Bruno. Und wie viele wissen eigentlich, warum in der Nähe des Barfüsserplatzes ein Plakat mit der Aufschrift «Rebellion» an der Hauswand hängt? Das Wimmelbuch hat in Sachen Fankultur jedenfalls mindestens so viele Details und Anspielungen zu bieten wie bei all den Dingen, die «nur» auf dem Rasen passieren.Das Wimmelbuch «Vo dr Rhygass bis zum Spaledoor» ist an folgenden Orten für den Preis von 30 Franken erhältlich: Plattformbar hinter der Muttenzerkurve, Saal 12, FCB-Fanshop am Joggeli, Kulturhaus Bider & Tanner, Didi Offensiv sowie im Wirth’s Huus.Aktuelles zum FC Basel:«Dritte Halbzeit» – der Fussball-PodcastDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».Tilman Pauls arbeitet seit über zehn Jahren für die Sportredaktion der Basler Zeitung und beschäftigt sich seit 2013 intensiv mit dem FC Basel.Mehr Infos@tilman_pDominic Willimann ist seit 2007 Sport-Redaktor der BaZ und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist er mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut und hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst. Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Test gegen Ulm: Der FC Basel spielt erstmals in den neuen Flammen-Trikots

    Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert. – Der FC Basel spielt erstmals in den neuen Flammen-Trikots Im letzten Testspiel der Vorbereitung trennen sich der FC Basel und der SSV Ulm 1:1. Es ist der Abschluss vier sehr intensiver Vorbereitungswochen. Publiziert heute um 18:53 Uhr Thierno Barry beim Testspiel gegen den SSV Ulm. Foto: Marc Schumacher…

  • Ende der Durststrecke: Albian Ajeti sorgt für die Dramatik im Basler Freudentaumel

    AboEnde der Durststrecke – Albian Ajeti sorgt für die Dramatik im Basler FreudentaumelNach 183 torlosen Tagen trifft der Stürmer gegen Servette gleich doppelt. Und sammelt so weitere Argumente für eine Vertragsverlängerung.Publiziert heute um 11:34 UhrAlbian Ajeti jubelt nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen Servette.Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkIn Kürze

  • FC Biel vor dem Cupfinal: Der Captain setzt auf Fast Food, der Goalie wurde zur Zielscheibe der YB-Fans

    FC Biel vor dem Cupfinal – Der Captain setzt auf Fast Food, der Goalie wurde zur Zielscheibe der YB-FansDer Club aus der drittklassigen Promotion League fordert am Sonntag Meister Basel im Wankdorf heraus. Vier Figuren, die mit ihrer speziellen Geschichte für das Bieler Cup-Märchen stehen.Publiziert heute um 17:57 UhrGelingt dem FC Biel wieder ein Fussball-Wunder? Im Cuphalbfinal eliminierte der Promotion-League-Club die Young Boys dank eines Penaltytreffers von Malko Sartoretti (vorn).Foto: Claudio De Capitani (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkEigentlich ist Biel eine Eishockey-Stadt. Doch derzeit gilt das nicht. Die Lokalzeitung nennt sich wie schon vor dem Halbfinal gegen YB «FC Bieler Tagblatt», am Samstag erscheinen 22 Seiten zum grossen Spiel; im französischsprachigen «Journal du Jura» sind es deren 13.12’500 Tickets erhielt der FC Biel für den Cupfinal, alle hat er abgesetzt. Dank Partizipation am Verkauf und Prämien spült die Cup-Kampagne dem Promotion-League-Club 300’000 Franken in die Kasse, was einem Drittel des Jahresbudgets entspricht.An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosUm bei all dem Trubel nicht den Kopf zu verlieren, setzen die Bieler in der Vorbereitung auf das grösste Spiel der Clubgeschichte seit 1961 – damals unterlag Biel im Cupfinal La Chaux-de-Fonds – auf den Courant normal. Ein Angebot des Hotels Belvédère in Spiez zur Übernachtung von Samstag auf Sonntag lehnten die Seeländer dankend ab. Das Hotel hatte während der WM 1954 den späteren Weltmeister Deutschland beherbergt. Stattdessen schlafen die Spieler wie üblich zu Hause.Die Amateure dürfen sich wie Stars fühlenUnd doch ist nichts normal an diesem Tag für den FC Biel. Am Grauholz wird eine Polizeieskorte den Mannschaftsbus empfangen. Die Amateure dürfen sich wie Stars fühlen.27 von 28 von ihnen haben einen auslaufenden Vertrag, nach dem Verpassen des Aufstiegs in die Challenge League dürften viele weiterziehen. Das gilt auch für Sportkoordinator Oliver Zesiger, der Scout beim FC Lugano wird. So wird der Cupfinal für den FC Biel zum letzten Hurra.Vier Protagonisten haben einen speziellen Anteil am Erfolg des Underdogs.Der Goalie und die Gedanken an ShaqiriDer Mann mit den Nerven aus Stahl: Raphael Radtke liess mit seinen Paraden auf dem Weg in den Cupfinal bereits den FC Lugano und die Young Boys verzweifeln.Foto: Adrian MoserAm Sonntag wird Raphael Radtke in einer Berner WG aufwachen, den Zug nach Biel nehmen, um dann mit dem Team wieder nach Bern zu fahren. «Statt zwanzig Minuten dauert der Weg nun halt zwei Stunden», sagt der 23-Jährige. Er wirkt nicht so, als würde es ihm etwas ausmachen, natürlich nicht.Radtke ist der Goalie, der auf dem Weg in den Final erst den FC Lugano und dann YB zum Verzweifeln brachte. Auf eine Parade ist er besonders stolz, jene gegen die Berner, als er Lukasz Lakomys Schuss in der Verlängerung mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte. Direkt vor den YB-Fans, von denen ihn manche als «Schwuchtel» bezeichneten, zudem traf ihn ein Feuerzeug am Kopf. «Die hatten halt einen ziemlichen Pegel», sagt Radtke. Er ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen.Der Zuger ist im Nachwuchs des FC Luzern ausgebildet worden, Ardon Jashari und Luca Jaquez hiessen zwei seiner Teamkollegen. Aber für Radtke blieb der Weg nach oben versperrt, so kam er Anfang 2023 zum FC Biel. In Bern absolviert er gerade das Bachelorstudium in Volkswirtschaftslehre, viele seiner Kollegen sind YB-Fans. Nach dem Halbfinal konnte er sich für all die Sprüche, die er im Vorfeld kassiert hatte, genüsslich revanchieren.Unter der Woche absolvierte Radtke seine letzten Prüfungen. Die Konzentration fiel ihm ob des Trubels nicht leicht. Immer wieder kreisen seine Gedanken um dieses Spiel, das wie ein Monolith in seiner Karriere thront. Radtke hat sich überlegt, wie es wohl sein wird, Xherdan Shaqiri gegenüberzustehen. «Oft genug habe ich ihn im Fernsehen gesehen, nun ist er mein Gegner», sagt er. «Das ist schon ganz speziell.»Unzählige Tickets hat er für Freunde und Familie organisiert, «ein Prozent der Zuschauer gehört zu mir», sagt Raphael Radtke. Das sind rund 300 Leute.Der Captain führt ein RestaurantDie treue Seele: Captain Anthony De Freitas spielt schon seit 2019 für den FC Biel. Er sagt: «Ich bin mittlerweile mehr Bieler als Franzose.»Foto: Adrian MoserAnthony De Freitas ist die Konstante beim FC Biel. Seit 2019 spielt der Franzose für die Seeländer, im letzten Sommer übernahm er nach dem Rücktritt des früheren YB-Spielers François Affolter das Captainamt.De Freitas durchlief die Talentschmiede Monacos, er spielte für Port Vale in der vierthöchsten englischen Liga und für den Varzim SC in Portugals zweithöchster Spielklasse. «In Bradford und Sheffield durfte ich schon vor 25’000 Fans auflaufen, aber der Cupfinal wird zweifellos das grösste Spiel meiner Karriere», hält er fest. Die ungewohnte Kulisse, der Kunstrasen, dazu mit Basel den neuen Meister als Gegner – es spricht kaum etwas für den FC Biel. «Aber wir haben das Recht zu träumen. Was wir bis jetzt geschafft haben, ist aussergewöhnlich», sagt De Freitas.Und doch ist er kein Träumer, mit 31 hat er die Karriere nach dem Fussball aufgegleist: Seit einem Jahr führt De Freitas in Lausanne ein Restaurant, das auf Burger und Crêpes spezialisiert ist. Einmal pro Woche ist er vor Ort, ansonsten leitet er das Geschäft vom Seeland aus. Noch aber denkt der Aussenverteidiger nicht an den Rücktritt, sein Vertrag dürfte bald verlängert werden. Er fühle sich sehr wohl im Club und in der Umgebung, sagt er und fügt lächelnd hinzu: «Ich bin mittlerweile mehr Bieler als Franzose.»Der Abwehrhüne und Copain von Aurèle AmendaDas Talent: Damian Kelvin ist 1,94 Meter gross und 97 Kilogramm schwer. Seinetwegen sollen in den letzten Monaten mehrere Scouts ins Seeland gereist sein.Foto: Adrian MoserDer FC Etoile ist nur ein Bieler Quartierverein, sein Fanionteam spielt aktuell in der 4. Liga. «Aber dieser Club bildet gute Innenverteidiger aus», sagt Damian Kelvin augenzwinkernd.François Affolter und Aurèle Amenda lernten das Fussball-Abc beim FC Etoile, beide spielten sich später bei YB in den Dunstkreis der Nationalmannschaft. Und ja, auch Kelvin begann auf dem Sportplatz Mühlefeld – zusammen mit Amenda. Nach zwei Meistertiteln und einem Cupsieg mit den Young Boys spielt dieser zwar mittlerweile in der Bundesliga, aber der Kontakt zwischen den Jugendfreunden ist nie abgebrochen. Amenda wird aus Frankfurt anreisen, um Kelvin und Co. im Wankdorf zu unterstützen.Der 22-Jährige ist das wohl grösste Talent beim FC Biel. Im Cuphalbfinal gegen YB spielte er in der Innenverteidigung – abgebrüht wie ein Routinier. Mit 1,94 Metern und 97 Kilogramm verfügt Kelvin über Gardemasse. Als Kind betrieb er auch Leichtathletik, «davon profitiere ich jetzt, weil ich auch auf längeren Distanzen schnell bin». In den letzten Monaten sollen ihn mehrere Scouts beobachtet haben, ein Abgang in die Challenge League ist denkbar. Doch seine Zukunft will er erst nach dem Cupfinal klären.Kelvin studiert in Bern Betriebswirtschaft, wobei der Fussball im Moment Priorität geniesst. Weil er noch bei seinen Eltern in Nidau wohnt, bekommt er die Euphorie rund um den FC Biel hautnah mit. «Selbst Leute, die ich nur flüchtig kenne, sprechen mich an. Und alle sagen mir, dass sie am Sonntag ins Wankdorf kommen werden», sagt Kelvin. «Nun weiss ich, wo all die Tickets hingekommen sind.»Der Torjäger und das Hochzeit-ProblemDer Routinier mit dem Torriecher: Omer Dzonlagic spielte bereits für den FC Thun in der Super League.Foto: Adrian MoserKaum einer fasste das Unfassbare so schön in Worte wie Omer Dzonlagic. Gleich nach dem Schlusspfiff gegen YB war das, als der Stürmer SRF ein Interview gab. Er sagte: «Ich hoffe, ich wache jetzt nicht aus dem Traum auf und merke, dass das Spiel noch gespielt werden muss.» Er schien es ernst zu meinen.Unter der Woche steht Dzonlagic auf dem Rasen der Tissot-Arena, unweit von der Stelle, wo er sein kultiges Interview gegeben hat. Oft genug ist er in den letzten Wochen darauf angesprochen worden. «Das war die pure Euphorie, herrlich!», sagt er.30 ist Dzonlagic gerade eben geworden, seine ungewöhnliche Karriere neigt sich dem Ende zu. In Schönbühl aufgewachsen, spielte der Sohn bosnischer Eltern mit 18 für den FC Bern in der 1. Liga. Innert einem Jahr schaffte er dann über die U21 des FC Thun den Sprung in die Super League. Er, der in einer Autogarage die Lehre zum Carrosserielackierer absolviert hatte, war plötzlich doch noch Profifussballer.«Ein Ausgleich zum Fussall zu haben, ist enorm wichtig.»Omer Dzonlagic, Stürmer und StudentNun ist er der Routinier, der seinen jungen Teamkollegen mit Rat zur Seite steht. Letzten Sommer begann er ein Fernstudium in Wirtschaftsinformatik, hätte er das bloss früher getan, denkt er sich nun. In Thun oder später in Kriens und Baden war seine Woche manchmal schon am Dienstag gelaufen, wenn er gemerkt hatte, dass er nicht von Beginn an spielen würde. «Ein Ausgleich zum Fussall zu haben, ist enorm wichtig», sagt Dzonlagic. «Auch wenn es bloss ein Koch- oder Sprachkurs ist.» Das ist ein Tipp, den er den Jungen gibt.Tipps hat er in diesen Tagen selbst viele erhalten, er solle den Cupfinal geniessen und befreit aufspielen, ist so ein Satz, den er aus seinem Umfeld gehört hat. Das ist leichter gesagt als getan bei einer Partie, die auch für ihn der absolute Karrierehöhepunkt ist.Vier Tore hat er auf dem Weg in den Final erzielt. Viele seiner Liebsten werden auf der Tribüne des Wankdorfs sitzen, 50, 60 Leute vielleicht, fast alle in einer Reihe. Wer neben wem sitzt, war eine Herausforderung, die sich Dzonlagic stellte. Fast wie bei einer Hochzeit.Das Cup-Abenteuer des FC BielNewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenDritte Halbzeit – der Fussball-Podcast von TamediaDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Marco Oppliger ist seit 2013 als Sportredaktor für Tamedia tätig. Seine Kernthemen sind Eishockey und Ski Alpin, ebenso berichtet er über Schwingen und Leichtathletik.Mehr InfosDominic Wuillemin arbeitet als Sportredaktor bei Tamedia und schreibt seit 2010 über Sportthemen – mit Fokus auf Fussball.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare