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  • Kommentar zum neuen FCB-Trainer: Trotz Bedenken der Basler Fans: Magnin hat seine Chance verdient

    MeinungAboKommentar zum neuen FCB-Trainer – Trotz Bedenken der Basler Fans: Magnin hat seine Chance verdientLudovic Magnin kommt nicht überall gut an. Dennoch bringt er mit, was ein Trainer des FC Basel derzeit braucht.Kommentar von Publiziert heute um 11:21 UhrLudovic Magnin: Mit Leib und Seele Fussballtrainer.Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkAm 27. April dieses Jahres, nach dem Cup-Out von Lausanne-Sport gegen den FC Basel, sagte Ludovic Magnin dem Schweizer Fernsehen unter anderem: «Gratulation an den FC Basel. Sensationell, was heute Abend in diesem Stadion abging.»Dieses Stadion ist der St.-Jakob-Park und nun die neue Heimat des 46-Jährigen. Wenn man sich die Spielanalyse und Einordnung der Geschehnisse aus jenem Gespräch nochmals zu Gemüte führt, kann man auf die Idee kommen, dass Magnin zu diesem Zeitpunkt möglicherweise schon mit einer Nachfolge von Fabio Celestini liebäugelte …Lob an die Adresse von Xherdan ShaqiriDenn Magnin sprach nicht nur vom Stadion, sondern auch davon, dass der FCB die bessere Kaderbreite und eben einen Xherdan Shaqiri in seinen Reihen hat, der auch mal einen Eckball direkt verwandelt. Dieser Fussballtrainer hat die Fähigkeit, Dinge scharf auf den Punkt zu bringen – und dabei auch mit seinem Schalk zu punkten. Tritt Magnin vor die Kamera, ist Unterhaltung garantiert. Das ist die eine Seite des Romands. Die andere ist, dass er als hochemotional und zeitweise impulsiv gilt. Dazu gehören auch ein paar Verfehlungen in der Vergangenheit gegenüber Schiedsrichtern und anderen. Auch wenn diese im Vergleich zu seinen Anfängen als Trainer weniger geworden sind. Magnin ist also einer, der sagt, was er denkt. Eben auch manchmal dann, wenn er vielleicht besser schweigen sollte. Was wiederum – aus der Ferne beobachtet – ein zuweilen diffuses Licht auf den ehemaligen Nationalspieler werfen lässt. Der Romand bringt Emotionen in den St.-Jakob-ParkDeshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sich aus den Reihen der FCB-Anhänger Negativvoten in den sozialen Medien häufen, seit durchgesickert ist, dass der neue Basel-Trainer Ludovic Magnin heisst. Der Grundtenor lautet: Sein Auftreten in der Öffentlichkeit sei wenig sympathisch, passe nicht zum FC Basel. Auch wird thematisiert, dass Magnin fast elf Jahre lang in verschiedenen Funktionen für den FC Zürich tätig gewesen ist.Wehe, wenn Ludovic Magnin an der Seitenlinie in Rage gerät …Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)Dabei kommen Erinnerungen an 2015 hoch, als das Rumoren unter den Fans noch grösser war. Der Ur-FCZler Urs Fischer wurde damals zum FCB-Trainer befördert. «Fischer, nie eine vo uns», hiess es da in grossen Lettern am St.-Jakob-Park. Der Rest ist bekannt: Zweimal Meister und einmal Cupsieger wurde Fischer in zwei Jahren FCB. Als er weiterzog, waren die einstigen Fanproteste Makulatur.Nicht nur aus diesem Grund hat auch Ludovic Magnin seine Chance beim FCB verdient. Ja, er ist einer, der polarisiert, was aber auch Emotionen ins Joggeli bringt, die Positives auf dem Rasen bewirken können. Aber er ist ja nicht allein deswegen geholt worden. In erster Linie soll er den Basler Fussball und die Spieler weiterentwickeln. Dass er eine Mannschaft vorwärtsbringen kann, hat der Romand zuletzt bewiesen. Innerhalb von drei Jahren hat er den FC Lausanne-Sport von der Challenge League in die Qualifikation zur Conference League geführt. Dieser Leistungsausweis kommt ihm nun zugute. Ludovic Magnin kennt die Schweizer LigaWas ihm bei David Degen und Co. auch Bonuspunkte eingebracht haben dürfte: Magnin lässt einen offensiven, attraktiven Fussball spielen – ohne dabei die Förderung der Jungen zu vernachlässigen. Etwas, das beim FCB ein zentraler Punkt ist. Dass Alvyn Sanches zu den vielversprechendsten Talenten des Landes zählt, ist auch das Verdienst Magnins.Dieser Magnin ist nun beim FC Basel angestellt, wo alles eine Schuhnummer grösser ist als in der Restschweiz. Doch Magnin kennt den Schweizer Fussball, er kennt die Schweizer Liga, und er dürfte wissen, wie er mit Shaqiri, dem Basler Chef auf dem Rasen, umgehen muss.Es gibt nichts, was gegen ein Engagement Magnins beim FCB spricht. Ob er jedoch das bieten kann, was sich seine Vorgesetzten von ihm wünschen, wird sich weisen. Schliesslich ist er nun Trainer des Doublegewinners, dessen Ansprüche nach der jüngsten Entwicklung nicht kleiner geworden sind.Daher weiss Magnin, dass er von Anfang an liefern muss, ansonsten ihm schon bald ein rauer Wind entgegenblasen könnte. Es geht um die Millionen der Champions League und das Mittun auf der ganz grossen Bühne des europäischen Fussballs. Dass er Europacup kann, hat er als Trainer des FC Zürich bewiesen: Mit den Zürchern überstand er 2018/19 die Gruppenphase der Europa League. Aber es geht beim FC Basel ja auch darum, wieder um den Titel in der Super League zu spielen. Ludovic Magnin bringt das Rüstzeug für diese Aufgabe mit. Die Frage ist, ob er dieses im rotblauen Umfeld korrekt anzuwenden weiss.Der FC Basel und sein TrainerwechselDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenDominic Willimann ist 1979 geboren. Er ist seit 2007 Sport-Redaktor der Basler Zeitung und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist der in der Stadt Basel aufgewachsene Journalist seit seiner Jugend mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut, über den er heute regelmässig berichtet. Und: Er hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Schlüsselfiguren beim FCB: Puzzleteile, Irrfahrer, Schlüsselmacher: Die Grundpfeiler des Basler Titels

    AboSchlüsselfiguren beim FCB – Puzzleteile, Irrfahrer, Schlüsselmacher: Die Grundpfeiler des Basler TitelsShaqiri und Celestini sind nur zwei von vielen. Diese 13 Akteure haben den grössten Anteil am 21. Meistertitel des FC Basel.Publiziert heute um 07:24 UhrXherdan Shaqiri stemmt die 21. Meistertrophäe der FCB-Geschichte in die Höhe.Foto: Martin Meienberger (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDer FC Basel ist zum 21. Mal Schweizer Meister, und ein Mann steht dabei besonders im Fokus: Xherdan Shaqiri. Doch er ist nicht der Einzige, dem für diese FCB-Saison Lob gebührt. Die BaZ listet die 13 wichtigsten Akteure auf, die in der Spielzeit 2024/25 ihre Dienste für den FCB geleistet haben. Sortiert nach Position – nicht nach Wichtigkeit.Marwin Hitz, der rotblaue ThurgauerMarwin Hitz nach dem Sieg gegen Luzern.Foto: Arne Amberg (Imago, Steinsiek.ch)Als Marwin Hitz an der spontanen Meisterfeier des FC Basel das Mikrofon in die Hand gedrückt bekommt, muss er sich zuerst noch etwas von der Seele reden, bevor er feiern kann. Etwas, das er schon seit drei Jahren mit sich trägt und wohl nie im angemessenen Rahmen ansprechen konnte. «Erst mal: Vielen, vielen Dank für den tollen Empfang in meinem ersten Jahr», sagt der Basler Goalie – natürlich mit einem Augenzwinkern.  Zur Erinnerung: Als Marwin Hitz im Sommer 2022 von Dortmund nach Basel kommt, wird er in eine Goalie-Debatte hineingezogen, für die er nichts kann. Es geht um den Abgang Heinz Lindners, mit dem viele Basler Fans nicht einverstanden sind. Hitz bekommt den Unmut ab. Drei Jahre später kann der Goalie darüber lachen. Denn in dieser Zeit wurde der Thurgauer zur durch und durch rotblauen Identifikationsfigur und nun zum Schweizer Meister. Nicht nur das. Hitz ist der aktuell beste Goalie der Super League. Das sagen nicht nur sein Trainer und sein Sportchef, sondern auch die Zahlen. Er ist der sichere Rückhalt der besten Defensive der Liga, die in 38 Spielen nur 43 Gegentreffer erhalten hat. Zudem weist er laut den Statistikern eine Abwehrquote von 78,3 Prozent auf. Das ist der beste Wert aller Super-League-Goalies in dieser Saison, die mehr als drei Spiele bestritten haben.Adrian Barisic, der schwarzbärtige AbräumerKompromisslos gegen den Ball: FCB-Verteidiger Adrian Barisic gegen Lausannes Kaly Sène.Foto: Pascal Muller (Freshfocus)Kaum zu glauben, dass Adrian Barisic erst 23 Jahre alt ist. Nicht wegen des Äusseren. Zwar wirkt der Bosnier auch durch sein strenges Gesicht, die mächtige Statur und den dunklen Bart wie ein gestandener Routinier unter seinen Mannschaftskollegen. Aber es ist vor allem die Spielweise, die den Innenverteidiger so reif rüberkommen lässt.Barisic ist in dieser Saison trotz des für seine Position verhältnismässig jungen Alters ein verlässlicher Rückhalt in der Basler Defensive. Bis zu seiner Muskelverletzung, die er sich in der Nationalmannschaftspause im März zuzog, steht er bei jedem Spiel, zu dem er spielberechtigt ist, in der Startformation. Dabei wirkt er mit sehr wenigen Ausnahmen stets äusserst abgeklärt, ist konstant wie kaum ein anderer in diesem Team, ruhig am Ball und dennoch ausgesprochen aggressiv in den defensiven Zweikämpfen.Das macht Barisic – auch wenn er die entscheidende Saisonphase verpasst – zu einem absoluten Schlüsselspieler in dieser Basler Meistersaison.Nicolas Vouilloz, der Phönix aus der AscheAls es ihn brauchte, war er voll da: Nicolas Vouilloz bei der spontanen FCB-Meisterfeier.Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Zwischenzeitlich sieht es in dieser Saison zappenduster aus für Nicolas Vouilloz. Nach mehreren miserablen Leistungen sitzt er zwischen Dezember und März während zwölf Ligaspielen nur auf der Bank oder auf der Tribüne. Man fragt sich: Kommt Nicolas Vouilloz nochmals zurück?Ja, und wie. Der Genfer nimmt die Situation wie ein Profi an, trainiert weiterhin fokussiert und ist schliesslich da, als es ihn braucht. Die Verletzung Finn Van Breemens Minuten vor dem Winterthur-Spiel Ende März schleudert Vouilloz zurück in die Startformation, wo er bis zum Feststehen des Meistertitels bleiben soll.Bekanntlich hat der FCB in dieser Zeit nichts als Siege eingefahren. So gehört Vouilloz auch zu den Spielern, die den höchsten persönlichen Punkteschnitt ausweisen können. Beim Innenverteidiger liegt er – wie bei Romario Baro – bei 2,3 Punkten pro bestrittener Partie. Von den Spielern, die mindestens drei Ligaeinsätze hatten sind in dieser Kategorie nur Metinho (2,33 Punkte pro Spiel) und Taulant Xhaka (2,4) besser.Dominik Schmid, der Rückkehrer, der falschlagDie Captainbinde trägt er kaum noch, dafür ist er jetzt Meister: Dominik Schmid.Foto: Philipp Kresnik (Imago, Sports Press Photo)Es gab diesen Punkt in Dominik Schmids Karriere, an dem er sich fragte: «Lohnt es sich überhaupt noch?» Das Fussballspielen meinte er damit. Schmid war gerade für die Saison 2019/20 vom FC Basel an den FC Wil ausgeliehen worden, nachdem er eine Saison lang in Lausanne spielte. Verbunden war diese Frage mit der Einsicht, dass er wohl nicht mehr zu seinem Jugendclub nach Basel zurückkehren würde. Das sei hart zu akzeptieren gewesen. Nun weiss man: Schmid lag falsch. Denn er sollte zu seinem Jugendclub zurückkehren. Und es sollte sich lohnen.Mit 27 Jahren ist Schmid zum zweiten Mal Schweizer Meister. Und im Gegensatz zur Saison 2016/17, als er nur 64 Minuten gespielt hat, war er in dieser Spielzeit absoluter Leistungs- und zwischenzeitlicher Bindenträger. Nur ein einziges Spiel hat Schmid verpasst, bevor der Meistertitel feststand – wegen einer Gelbsperre. In allen anderen 34 Partien stand er in der Startformation. Und: Sein persönliches Ziel von zehn Skorerpunkten hat Schmid auch erreicht.Leon Avdullahu, der UndercoveragentLeon Avdullahu beim Testspiel gegen den FC Schaffhausen im Januar.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Wird er bleiben? Wird er gehen? Die Zukunft von Leon Avdullahu ist ungewiss. Interesse aus den grossen Ligen besteht. Es sind Namen wie Wolfsburg, Mönchengladbach und Fiorentina zu vernehmen. Sein Abgang, ob er nun früher oder später kommt, wird für den FCB einen grossen Verlust darstellen. Denn Avdullahu ist einer dieser Fussballer, die ein Spiel prägen können. Er ist nicht der auffällige Offensivspieler, der mit Tricks und Toren die Fans verzaubert. Vielmehr ist er so etwas wie ein Undercoveragent. Aus dem verborgenen, zentral defensiven Mittelfeld heraus leitet er die Geschicke, lenkt das Spiel in die von ihm gewünschten Bahnen und dirigiert seine Mitspieler. Bedeckt hält sich Avdullahu überdies auch in seinen öffentlichen Auftritten. Er ist kein Mann der grossen Worte. Doch das muss er auch gar nicht sein. Denn er ist einer, der es geschafft hat. Ein eigener Junger, der in Basel ausgebildet wurde, zum Leistungsträger in der ersten Mannschaft avancierte und trotz vermeintlich unscheinbaren Auftretens viel Identität stiftet. In jedem einzelnen Ligaspiel, zu dem er spielberechtigt war, stand Avdullahu in der Startelf und spielte dabei in den allermeisten Fällen sein Spiel derart souverän runter, dass man nur schwerlich glauben kann, dass er erst im Februar 21 wurde.Taulant Xhaka, die Legende mit den NebengeräuschenTaulant Xhaka (rechts) und Albian Ajeti bei der Meisterfeier des FC Basel.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Lange sah es danach aus, als würde Taulant Xhakas Abschied beim FC Basel reibungslos über die Bühne gehen – trotz der Sprengkraft, die aufgrund der mangelnden Einsatzzeit und nach den überhasteten Abschieden von Fabian Frei und Michael Lang zu Beginn der Saison gross schien. Da war eine saubere Pressekonferenz, ein Ausbleiben von Nebengeräuschen und ein nach aussen zufrieden wirkender Xhaka. Er sagte Mitte Februar, er fühle sich erleichtert, dass der Entscheid nun gefallen sei und dass da kein Druck vonseiten des FCB war. Doch ganz ohne Nebengeräusche geht es dann scheinbar gleichwohl nicht. Denn an der spontanen Meisterfeier leistet sich Xhaka gleich mehrere Aussetzer. Im Rausch des Erreichens seines grossen Ziels, eines Meistertitels in der letzten Saison, zündet er eine Pyrofackel und verschmäht den FCZ, GC und die Polizei. Am Ansehen Xhakas wird das wenig ändern. Jene, die ihn ohnehin schon auf dem Kieker hatten, fühlen sich in ihrer Meinung bestätigt. Seine Anhängerschaft wird den gleichen Effekt verspüren – das konnte man bei seiner grossen Verabschiedung im Joggeli erkennen. Denn es war schon immer Xhakas Identität, anzuecken. Das ist ein grosser Teil dessen, was ihn bei vielen FCB-Fans so beliebt macht. Und was ihn auch nach seinen Verfehlungen eine FCB-Legende bleiben lässt, die mit ihrem Charakter und der Identität, die sie stiftet, auch mit wenig Einsätzen einen wesentlichen Anteil an diesem Meistertitel hat.Xherdan Shaqiri, der SchlüsselmacherDas ging schnell: Nicht mal ein Jahr nach seiner Rückkehr hat Xherdan Shaqiri seine Meistermedaille.Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)Die Nachricht zog wie ein Sturm über Basel und die Region. Am 16. August 2024 verkündete der FCB die Rückkehr Xherdan Shaqiris zu seinem Jugendclub. Das Donnern war gewaltig, einige erschraken, die meisten aber freuten sich über das, was da heraufbeschworen wurde. Zu Recht, wie sich in den Folgemonaten herausstellen sollte. Von allen Schlüsselspielern des FC Basel ist Shaqiri derjenige mit dem Master-Key. Viel mehr noch: Er ist der Schlüsselmacher, der seinen Teamkameraden erst die Schlüssel schmiedet und dann in die Hände drückt. Denn ohne ihn hätte diese Mannschaft nicht jene Entwicklung durchgemacht, die zum fulminanten Schlussspurt und letztlich zum Meistertitel führte. «Habemus Xherdan» stand beim Cup-Halbfinal auf einem Spruchband der Muttenzerkurve. Und ja, Shaqiri ist das Oberhaupt der Fussballkirche Joggeli. Mehr noch ist er aber der Erlöser, der nach acht langen Jahren des Wartens den Titel zurück nach Basel gebracht hat.Bénie Traoré, das MysteriumFlink und trickreich trotz tief sitzender Hose: FCB-Flügelspieler Bénie Traoré.Foto: Philipp Kresnik (Imago/Sports Press Photo)Wie macht er das nur? Ist das physikalisch überhaupt möglich? Bénie Traoré zeigt auf dem Fussballplatz Dinge, die kein anderer Spieler des FC Basel hinbekommt, ja, von denen möglicherweise niemand auch nur in der Theorie weiss, wie sie gehen. Eines der Mysterien: Wie gelingt es Traoré nur mit zeitweise so tief sitzenden Hosen fussballzuspielen? Und das noch so erfolgreich.Der Ivorer ist der FCB-Spieler, der mit 13 Toren und acht Assists nach Shaqiri die meisten Skorerpunkte sammeln konnte. Und dabei die Fans begeisterte. Als er ein Kind war, sei Ronaldinho sein Vorbild gewesen, sagte Bénie Traoré einst im Interview mit dieser Zeitung. Irgendwann sagte er sich dann, er brauche kein Vorbild mehr, er wolle einfach so spielen wie Bénie Traoré. Was das bedeutet, weiss Basel heute. Bénie Traoré steht für Unbeschwertheit, Unberechenbarkeit, schnelle Richtungswechsel, für Tempo und wuseliges, trickreiches Spiel. Eine Bereicherung für diese FCB-Saison auf allen Ebenen.Philip Otele, der Läufer ohne AnlaufzeitPhilipp Otele nach dem Sieg gegen Luzern.Foto: Philipp Kresnik (Imago/Sports Press Photo)«Ich sehe keinen Handlungsbedarf», sagte FCB-Sportchef Daniel Stucki im Dezember 2024 in Bezug auf mögliche Winterzugänge. Ganz akkurat war diese Aussage nicht. Zum Glück, muss man aus Sicht des FCB retrospektiv sagen.Denn Flügelläufer Philip Otele ist, neben Metinho, einer der Winterzugänge, die sich komplett ausgezahlt haben. Bereits in seinem ersten Einsatz beim FCB erzielte er sein erstes Tor. Mittlerweile sind es neun Treffer und vier Assists in 18 Einsätzen. Dabei vermag Otele immer wieder mit unberechenbaren, zuweilen auch ungewöhnlich anmutenden Bewegungen zu überraschen. Der Flügelläufer genoss keine Fussballer-Ausbildung im herkömmlichen Sinn. Erst im Alter von 20 Jahren wechselte er zu einem Profiverein. Bei Otele schimmert so immer wieder die Rohheit eines Strassenfussballers durch.Dass man den 26-Jährigen, der auf Leihbasis mit Kaufoption von Al-Wahda verpflichtet wurde, beim FCB übernehmen will, liegt auf der Hand. Die Fragen, wie viel man für ihn bereit ist zu zahlen, und ob man in der Lage ist, ihn in der Folge zu halten, gilt es in den kommenden Wochen zu klären.Albian Ajeti, der angekommene IrrfahrerEineinhalb Jahre nach seiner Rückkehr zum FCB ist Albian Ajeti zum vierten Mal Schweizer Meister.Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Es scheint, als habe sie ein Ende gefunden, die Irrfahrt des schweizerisch-albanischen Odysseus Albian Ajeti. Sie führte über Basel, Augsburg, St. Gallen, erneut Basel, London, Glasgow, Graz und Gaziantep. Wirklich angekommen ist Ajeti an keinem dieser Orte. Im Februar 2024 folgt dann die zweite Rückkehr zum FCB.Doch kommt das Irren nicht sofort zu einem Ende. Denn auch im zumindest teilweise bekannten Umfeld braucht Ajeti Anlaufzeit. Im Frühjahr 2024 zieht er sich einen Muskelfaserriss zu, zu Beginn der darauffolgenden Saison spielt er kurz, wird dann aber nach einer weiteren Verletzung von Kevin Carlos auf die Bank verdrängt, ehe ihm eine Rote Karte einen weiteren Rückschlag versetzt. Doch gegen Ende der Saison, als der FCB zum Meistersprint ansetzt, ist Ajeti da. Erst mit guten, mannschaftsdienlichen Leistungen, dann mit der Beendigung seiner langen Torflaute. Und so scheint es nun, als sei er endlich angekommen. Die Vertragsverlängerung bis 2028 wurde beim letzten Saisonspiel im Joggeli bekanntgegeben.Fabio Celestini, der ErlösteFabio Celestini bei den Meisterfeierlichkeiten im Joggeli nach dem 4:0 gegen Luzern.Foto: Martin Meienberger (Freshfocus)Man sieht es ihm an, als er auf den Balkon tritt. Die Hände emporgestreckt, schreit Fabio Celestini über den Barfüsserplatz. Da ist so viel Anspannung und auch einstiger Frust, die sich in pure Genugtuung und Freude gewandelt haben. Fabio Celestini ist möglicherweise jene Schlüsselfigur beim FC Basel, die das schwerste Päckchen zu tragen hatte. Man muss es sich in aller Eindeutigkeit noch einmal vor Augen führen, was der FCB-Trainer in den letzten gut eineinhalb Jahren erlebt hat, um das wirklich zu verstehen. Fabio Celestini übernahm den Cheftrainerposten beim FCB Ende Oktober 2023. Der FC Basel befand sich mit fünf Punkten Rückstand am Tabellenende. Achtzehneinhalb Monate später, nach multiplen Neuerfindungen des Spielsystems und dem Überwinden sämtlicher Hürden, steht Celestini mit seinem Team drei Runden vor Schluss als Meister fest. Doch selbst dieser unglaubliche Aufstieg konnte nicht verhindern, dass Celestini sich mehr als einmal mit ganz existenziellen Fragen zu seiner Tätigkeit als FCB-Trainer auseinandersetzen muss – zuletzt im März dieses Jahres. Momentan dürfte ihm das egal sein. Er, der einst in einem Moment der Frust sagte, er würde nie einen Club wie den FCB trainieren können, ist Schweizer Meister mit Rotblau.Daniel Stucki, das fehlende PuzzleteilFCB-Sportchef Daniel Stucki bei der spontanen Meisterfeier des FCB.Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Nein, es war nicht nur ruhig im und um den FC Basel, seit Daniel Stucki als Sportdirektor übernahm. Da waren einige Nebengeräusche. Die Gespräche mit Fabian Frei vor seinem Abgang, die Ausgangsepisode einiger Spieler, die Diskussionen um den Trainer sind jene, die in Erinnerung bleiben werden.Und dennoch kann man feststellen: Daniel Stucki hat diesem FCB sehr gutgetan. Als er Mitte Mai 2024 die Gesamtverantwortung für das Sportliche übernahm, erhielt der FCB ein Teil, das im grossen Puzzle noch gefehlt zu haben schien. Stucki macht den FCB ruhiger. Er hat eine klare Linie, gibt insbesondere den Spielern vor, was geht und was nicht geht, und steht – den Zusammenhang mit seiner ehemaligen Beschäftigung als Polizist kann man hier wohl nur schwer von der Hand weisen – für strikte Professionalität.David Degen, der MeisterpräsidentDavid Degen vor dem letzten Saisonspiel gegen den FC Luzern.Foto: Martin Meienberger (Freshfocus)Was musste sich David Degen nicht alles anhören, seit er im Mai 2021 den FC Basel als Präsident übernahm. Für die grosse Mehrheit anfänglich der Retter, verspielte er sich diesen Bonus bei einigen bald wieder. Transferstrategie, Kommunikation und verheimlichte Geschäfte sorgten für kritische Stimmen, die an der Mitgliederversammlung 2024 in einem Zustimmungswert für Degen als Präsident von nur 76,1 Prozent gipfelten. All diese Stimmen verstummen im Gebrüll der Menge auf dem Barfüsserplatz. David Degen hat gerade nur eine Rolle: Meisterpräsident. Dass Degen auf dem Balkon nicht derjenige ist, der sich gross inszeniert, und sich eher drinnen aufhält, ist in gewissem Masse sinnbildlich für die gesamte Saison. Denn der Präsident konnte – vor allem dank Daniel Stucki – heuer deutlich bedeckter bleiben als in den Spielzeiten zuvor. Das tut dem Club und damit auch Degen sichtlich gut. Denn an der diesjährigen Mitgliederversammlung stimmen abgesehen von der einen Gegenstimme und der einen Enthaltung alle Anwesenden für David Degen als Präsident des FC Basel.FC Basel Schweizer MeisterDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenLinus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Alles zum 1:1 des FCB in Luzern: Adrian Barisic und Urs Schnyder machen es besser als der VAR

    Alles zum 1:1 des FCB in Luzern – Adrian Barisic und Urs Schnyder machen es besser als der VARBeim 1:1 des FCB in Luzern gibt Schiedsrichter Schnyder trotz VAR-Intervention keinen Penalty für das Heimteam. Für diesen Entscheid erhält er sogar Lob von FCL-Trainer Mario Frick.Publiziert heute um 22:27 UhrAdrian Barisic spielt zuerst den Ball, bevor Tyron Owusu im FCB-Strafraum zu Fall kommt.Foto: ImagoJetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDie AusgangslageNach dem 2:0-Heimsieg gegen Sion von vergangener Woche will der FC Basel gegen Luzern an diese Leistung anknüpfen. Der FCL hat seit Anfang Dezember jedes Heimspiel gewonnen, der FCB reist in die Innerschweiz, um diese Serie zu brechen. Weil Servette zuvor auswärts gegen den FC Zürich 3:1 gewinnt, ist der FC Basel bei Anpfiff der Partie gegen Luzern nicht mehr Tabellenführer der Super League. Es braucht also einen Sieg der Basler, um die Position an der Spitze zurückzuerobern.Das SpielDer FCB tritt in der ersten Halbzeit dominant auf und erspielt sich einige gute Möglichkeiten. Da Kevin Carlos und Anton Kade ihre Topchancen aber nicht verwerten können, steht es bis kurz vor der Pause immer noch 0:0. Dann fasst Bénie Traoré nach 41 Minuten an der Luzerner Strafraumgrenze Mut und trifft per Schlenzer zur Basler Führung.Mit Beginn der zweiten Halbzeit und der verletzungsbedingten Auswechslung von Xherdan Shaqiri verlagert sich das Spiel nun immer mehr in die FCB-Hälfte. Die Basler Abwehr, die im ersten Durchgang nur einen Torschuss zugelassen hat, beginnt zu wackeln. Auch nach vorne geht kaum noch etwas. Dennoch hält der FCB bis zur 78. Minute durch, in der dem Heimteam doch noch der Ausgleich zum 1:1 gelingt. Es ist ein gerechtes Unentschieden, wie nach dem Spiel beide Trainer finden.Swissporarena. – 15’500  Zuschauer. – SR Schnyder.Tore: 41. Traoré (Schmid) 0:1. 78. Knezevic (Dorn) 1:1.FC Luzern (4-1-4-1): Loretz; Dorn, Knezevic, Freimann, Ciganiks; Stankovic; Rrudhani (73. Karweina), Winkler (66. Beloko), Owusu (73. Ottiger), Spadanuda (66. Grbic); Klidje (81. Villiger).FC Basel (4-2-3-1): Hitz; Rüegg (62. Mendes), Barisic (68. Adjetey), Van Breemen, Schmid; Avdullahu, Leroy; Kade (86. Metinho), Shaqiri (46. Sigua), Traoré (62. Otele); Carlos.Ersatz: Salvi; Baro; Soticek, Ajeti.Verwarnungen FCB: 31. Barisic (Foul an Rrudhani). 76. Mendes (Foul an Beloko).Bemerkungen: Luzern ohne Beka und Chader (beide verletzt). FCB ohne Pfeiffer, Vouilloz, Cissé, Xhaka, Junior Zé und Fink (alle ohne Aufgebot). – 33. Lattentreffer Kade.Die TaktikFCB-Trainer Fabio Celestini lässt seine Mannschaft wie gewohnt in einem 4-2-3-1 auflaufen. Gross rotieren tut er im Vergleich zum Spiel gegen Sion nicht, das Innenverteidiger-Duo bilden erneut Finn van Breemen und Adrian Barisic, auf der rechten Seite erhält Kevin Rüegg wieder den Vorzug gegenüber Joe Mendes. Kevin Carlos kehrt nach seiner Gelbsperre zurück in die Startelf, Bénie Traoré darf anstelle von Philip Otele ebenfalls von Beginn an spielen.Auch mit der Einwechslung von Gabriel Sigua für Shaqiri ändert Celestini vorerst nichts an seiner Taktik. Dies tut er erst nach dem Gegentreffer, indem er Metinho für Anton Kade bringt. Ab der 85. Minute agiert der FCB in einem 4-3-1-2 mit einem Dreiermittelfeld mit dem Brasilianer, Léo Leroy und Leon Avdullahu. Sigua bildet die hängende Spitze hinter dem Doppelsturm, bestehend aus Kevin Carlos und Philip Otele. Diese Umstellung kommt allerdings spät und wirkt sich nicht mehr positiv auf das Basler Spiel aus.Der AufregerEs ist die 20. Minute, da grätscht FCB-Verteidiger Adrian Barisic Gegenspieler Tyron Owusu im Basler Strafraum um, Schiedsrichter Urs Schnyder entscheidet auf Eckball. Der Aufschrei bei den Luzerner Spielern und Fans ist gross, alle wollen sie ein Foul gesehen haben. Die Bilder werden vom VAR gecheckt und zeigen, dass Barisic den Ball spielt und den Gegner dabei nicht so berührt, dass man den Entscheid nicht stehen lassen könnte. Kurz: Ein offensichtlicher Fehler liegt nicht vor, bestenfalls lässt sich in der Grauzone diskutieren.Der Video-Assistent zitiert den Platz-Ref trotzdem an den Bildschirm. Und was macht Schnyder? Der bleibt cool. Er guckt. Dann guckt er nochmals. Und hält schliesslich unbeeindruckt an seinem Entscheid fest.Dafür findet auch FCL-Trainer Mario Frick lobende Worte: «Ich habe in der Vergangenheit oft kritisiert, dass sich die Schiedsrichter zu oft vom VAR beeinflussen lassen und deswegen ihre Entscheide umstossen. Urs Schnyder hat es aber richtig gemacht und korrekterweise keinen Penalty gegeben. Dafür winde ich ihm ein Kränzchen.»Das muss besser werdenDer FCB hat nach wie vor ein Problem damit, Konstanz zu zeigen und seine Chancen effektiv zu nutzen. Das zeigt zum einen der Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit, in der die Basler ohne Xherdan Shaqiri auskommen mussten und keinen einzigen Torabschluss mehr zu verzeichnen hatten. Zum anderen sind da die zahlreichen ungenutzten Möglichkeiten im ersten Durchgang, die dem FCB zur Pause durchaus eine höhere Führung hätten bescheren können.Das sagt der TrainerFabio Celestini zeigt sich nach dem Spiel nicht ganz zufrieden: «Ich habe heute von meiner Mannschaft zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten waren wir dominant und hatten viele gute Chancen. Danach waren wir ungenügend und haben zu wenig gemacht, um das Spiel zu gewinnen. Deswegen bin ich ein bisschen enttäuscht.»So geht es weiterNach dem Unentschieden in Luzern ist der FCB nicht mehr Tabellenführer und rutscht wieder auf Rang zwei ab. Der neue Leader der Super League heisst Servette Genf.Für den FC Basel geht es am Sonntag in einer Woche weiter mit einem Heimspiel gegen die Young Boys (16.30 Uhr), deren Rückstand auf den FCB noch sechs Punkte beträgt. Danach steht die erste Nationalmannschaftspause des Jahres an.Mehr zum FCB-Spiel in LuzernDen Podcast können Sie auf Spotify oder Apple Podcasts abonnieren. Falls Sie eine andere Podcast-App nutzen, suchen Sie einfach nach «Dritte Halbzeit».NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare