Ricky van Wolfswinkel darf nun doch beim FC Basel bleiben. Der Niederländer verlängert nach seiner Verabschiedung um zwei Jahre. Eine skurrile Kehrtwende.

«Man sagt der Fussball schreibe Geschichten. Und genau für eine solche sind jetzt auch der FCB und Ricky van Wolfswinkel die Autoren. Für eine Geschichte mit Happy End», so der FC Basel am Montagabend, 7. September 2020, in einer Mitteilung.

Es ist die offizielle Bestätigung, dass der Niederländer nun doch künftig für den FC Basel wieder auf Torejagd gehen wird – nachdem er notabene offiziell bereits verabschiedet wurde. Viele Fans reiben sich nun verwundert die Augen. Einige freuen sich. Für wiederum andere passen diese Abläufe ins Bild, dass der FC Basel aktuell abgibt. Fakt ist: Es ist erneut ein Indiz dafür, wie viel bei Rotblau aktuell schief läuft. Es ist am Ende eine Kehrtwende mit fadem Beigeschmack – trotz versöhnlichem Ende.

Geschichte spricht für sich

Dass Verhandlungen mit einem Spieler ins Stocken geraten, ist eine Sache. Dass man sich am Ende in den Verhandlungen nicht findet, genauso. Das ist im Sport gang und gäbe.

Dass man allerdings einen Spieler vor wenigen Tagen nicht mehr wollte – oder der Spieler seinerseits nicht mehr wollte, dass sich der Spieler sogar bereits – ob brüskiert oder nicht – von den Fans per Video verabschiedet hat, dass man zusätzlich Unruhe durch diese Entscheidung in das Team bringt und das vor einem Cupfinal, nur damit er wenige Tage später dann doch noch einen neuen Vertrag erhält, ist doch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Man muss eigentlich nichts dazu sagen. Die Geschichte die vom Fussball geschrieben wurde, oder eben vom FC Basel, spricht für sich.

Eine zweite Chance

Sportlich ist der Niederländer bei weitem nicht über alle Zweifel erhaben. Auch wenn seine Leidensgeschichte viele Anhänger fand, haben sich die meisten Fans mit dem Abgang von Ricky van Wolfswinkel abfinden können. Dass er in der Mannschaft respektiert und geschätzt wurde, war kein Geheimnis. Dass dies Neo-Trainer Ciriaco Sforza zu Ohren gekommen ist nach seinem Amtsantritt, auch nicht. Auch Ricky van Wolfswinkel wird nach seiner Entscheidung gemerkt haben, dass er aufgrund seiner Verletzungshistorie nicht der Renner auf dem Transfermarkt sein wird. Dass er seinen Entschluss nochmals überdenken muss. Dass er an den Verhandlungstisch zurückkehren muss.

Am Ende hat Bernhard Burgener – und das muss man dem FCB-Präsidenten zugestehen – seine Tür dem Niederländer offen gelassen. Die Neu-Verhandlungen nicht kategorisch ausgeschlossen. Das kann man als Fortschritt werten, bei allem was bislang auf der FCB-Geschäftsstelle vorging. Ja, der Hergang und die Chronologie der Ereignisse sind und waren unglücklich. Man kennt es leider nicht anders von Rotblau. Dennoch ist es schön zu sehen, dass im hektischen Geschäft namens Fussball, das mehr und mehr als Menschenhandel abgestempelt wird, doch noch zweite Chancen vergeben werden, wenn man sie verdient hat.

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