Shaqiri und Celestini: Zwei Meister sind stolz aufeinander

Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.


FC Basel

Shaqiri und Celestini: Zwei Meister sind stolz aufeinander

Der Ausnahmespieler und der Cheftrainer des FC Basel schauen auf eine Saison zurück, die sie als fantastische Reise empfinden. Mit dem Titel geht für beide ein Traum in Erfüllung.

«Es braucht immer jemanden, der positives Vertrauen gibt, auch mal auf den Tisch klopft, wenn etwas nicht gut läuft, und die Mannschaft mitzieht», sagte Shaqiri (links) an der Medienkonferenz.

Bild: Urs Lindt / freshfocus

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Der Donnerstag ist ein medialer Grosskampftag beim FC Basel mit zwei Stunden Fragen und Antworten und das Nationalmannschaftsthema, bei dem Xherdan Shaqiri durch die Blume Murat Yakin einen Korb gibt, kommt gratis obendrauf. Und in dieser ganzen Gefühlswallung hat Shaqiri durchaus noch Kapazität, ein paar Gedanken an den FC Rapperswil-Jona zu verschwenden.

Dort hält die Familie Shaqiri Aktien, und am Samstag, wenn «magic Shaq» in Basel den Meisterkübel in den Nachthimmel stemmen wird, kann Rappi in die Challenge League aufsteigen. «Dann hätte ich ja wieder ein Triple gewonnen», beliebt Shaqiri zu scherzen.

An seiner Seite sitzt Fabio Celestini, der natürlich (ausweichende) Antworten zum Interesse seines früheren Klubs Getafe («Mein Zuhause») geben muss. Im Hier und Jetzt ist der Cheftrainer Basler und denkt nur an den Gewinn des Doubles. Und an die Meisterfeier von Samstagnacht, von der ihm der meisterfeiererfahrene Shaqiri erzählt hat, dass sie noch gewaltiger sein soll als die spontane vor zwei Wochen.

Die vergangenen 18 Monate, seit er den FCB als abgeschlagenen Tabellenletzten übernommen hat, beschreibt Celestini einerseits als grösste Herausforderung seiner Karriere und als verrückte Zeit: «Oft finde ich kaum Worte, weil alles so schnell passiert. Im Urlaub werde ich hoffentlich etwas verarbeiten können. So etwas habe ich zuvor nie erlebt. Ich habe das Gefühl, ein Basler zu sein.»

Celestini fühlt sich geehrt, Shaqiri zu trainieren

Ausnahmespieler und Meistertrainer machen sich ausgiebig gegenseitig Komplimente. «Ich habe noch nie so einen Spieler wie Shaqiri trainiert – vielleicht Mario Balotelli», sagt Celestini und hat die Lacher auf seiner Seite, «alles, was Xherdan macht, macht er mit Professionalität. Sein Mindset ist klar aufs Gewinnen ausgerichtet, auch im Training.» Für Celestini ist die Zusammenarbeit mit Shaqiri etwas Besonderes: «Es war eine fantastische Reise. Und es ist mir eine Ehre, Teil seiner Geschichte zu sein.»

Trainer Fabio Celestini und Xherdan Shaqiri am 10. Mai, am Tag, bevor der FCB vorzeitig Meister wurde. –> <!–>

Trainer Fabio Celestini und Xherdan Shaqiri am 10. Mai, am Tag, bevor der FCB vorzeitig Meister wurde.

Bild: Samuel Golay / Keystone

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Shaqiri seinerseits verteilt Lob auf alle Seiten: an Betreuerstab und Trainer. «Wir hatten es immer gut miteinander. Und ich muss Fabio loben, wie er uns eingestellt hat und mir gewisse Freiheiten auf dem Platz gegeben hat.» Shaqiri scheut sich auch nicht, ein Urteil über Celestini zu fällen: «Ich glaube, Fabio durfte sich weiterentwickeln. Er ist ruhiger geworden, und ich bin sehr stolz auf ihn.»

Für Shaqiri geht ein Traum in Erfüllung

Das Ergebnis: Der FCB erzielte die meisten Tore, erhielt die wenigsten und Shaqiri verzauberte Basel und den Rest der Fussball-Schweiz gleich mit. «Es braucht immer jemanden, der positives Vertrauen gibt, auch mal auf den Tisch klopft, wenn etwas nicht gut läuft, und die Mannschaft mitzieht», sagt Shaqiri. Persönliche Highlights aus Sicht des Spielers waren der Dreierpack im Herbst gegen Servette, notabene in goldfarbenen Trikots und das – so streng muss man sein – in einer seiner eindeutig schwächeren Partien.

Ganz und gar grossartig war er dann jüngst mit seinem «wegweisenden» (Shaqiri) Hattrick in Lugano. Damit war die Messe gelesen und Shaqiris Mission vorzeitig erfüllt. «Mit dem Meistertitel geht ein Traum in Erfüllung – für den FCB und für mich», sagt Shaqiri, «ich freue mich, diesen Kübel am Samstag hochzustemmen.»

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