
Nach dem 5:0 gegen Yverdon: Der FC Basel sprintet geradezu Richtung Barfi
Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.
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Der FC Basel sprintet geradezu Richtung Barfi
Die Offensive läuft auf Hochtouren, die Abwehr ist sattelfest: Der FCB startet in bestechender Form in die entscheidende Phase der Saison.

Die geballte Offensivpower des FCB: Philip Otele, Bénie Traoré und Xherdan Shaqiri.
Foto: Imago/Sports Press Photo
- Der FCB startet mit sechs Punkten Vorsprung auf Servette in die Meisterrunde.
- Die Basler wirken derzeit nahezu unaufhaltbar.
- Beim 5:0 gegen Yverdon konnte die Offensive um Shaqiri erneut überzeugen.
- Die Defensive liess in den letzten fünf Spielen nur ein Gegentor zu.
Fünf Siege in Serie, daraus 13 Tore und nur ein Gegentor: Der FC Basel wird am 4. Mai mit sechs Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz in die Meisterrunde starten. Mit dem 5:0-Sieg gegen Yverdon bestätigte die Mannschaft von Fabio Celestini am Sonntag ihre bestechende Form. Nach den jüngsten Auftritten der Basler muss man sich die Frage stellen: Was soll diesen FCB auf dem Weg zum Meistertitel noch stoppen? Dominik Schmid liefert nach dem Spiel am Ostermontag die Antwort gleich selbst: «Nur wir selbst können uns jetzt noch im Weg stehen.»
Denn es scheint im Moment alles für den FC Basel zu laufen. Das Problem der in dieser Saison von Fabio Celestini wiederholt kritisierten mangelnden Effizienz scheint überwunden. Ganz zuvorderst im Scheinwerferlicht steht dabei natürlich Xherdan Shaqiri, der sich mit 33 Jahren in der Form seines Lebens befindet. Nicht nur hat er mit seinen Vorlagen Nummer 15, 16 und 17 gegen Yverdon den FCB-Assistrekord von Valentin Stocker aus der Saison 2012/13 egalisiert. Der Basler Captain steht nun zudem bereits bei 31 Skorerpunkten in der Super League. Elf davon sammelte er allein in seinen letzten sechs Einsätzen.
Da ist aber auch ein Philip Otele, der nach seinem Zugang aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kaum Anlaufzeit benötigte und nach dem 4:0 in Zürich gegen Yverdon mit zwei sehenswerten Schlenzern seinen zweiten Doppelpack in Folge verbuchte. Dass die Offensive des FC Basel auf Hochtouren läuft, ist nicht zuletzt ein Verdienst des nigerianischen Flügelspielers.
Torflaute im Mittelsturm stellt kein Problem dar
Zudem scheint Bénie Traoré sein kleines Formtief von Anfang Jahr nun definitiv überwunden zu haben, er harmoniert mit Shaqiri und Otele, als würden die drei schon seit Jahren zusammenspielen. Dank diesem so gut funktionierenden Offensivdreizack kann es sich der FC Basel sogar leisten, dass seine Mittelstürmer im Moment keine Tore schiessen: Kevin Carlos traf letztmals im Februar, Albian Ajeti im November.
Wobei das der einzige Vorwurf ist, den man Ajeti im Moment machen könnte. Der 28-Jährige hat sich durch seine mannschaftsdienliche Spielweise einen Platz in der Startelf zurückerobert und Kevin Carlos auf die Bank verdrängt. Wie er beim vierten Tor gegen den FCZ die Übersicht behält und vor dem Tor auf den besser positionierten Otele abspielt, wie er gegen Yverdon nach hinten mitarbeitet und vorne die Bälle für seine Mitspieler abschirmt, das alles zeigt, weshalb Fabio Celestini in dieser entscheidenden Phase voll auf Ajeti setzt.
Weiter ist da das Mittelfeld-Duo Leon Avdullahu und Metinho. Während man es von Avdullahu mittlerweile fast schon gewohnt ist, dass der 21-Jährige auftritt, als würde er schon seit Jahren die Bälle im Basler Mittelfeld verteilen und sich dabei kaum Aussetzer leisten, scheint sich genau zum richtigen Zeitpunkt auch die Verpflichtung von Metinho auszuzahlen. Der junge Brasilianer steigert sich von Spiel zu Spiel und beeindruckt durch seine Zweikampfstärke und seinen Offensivdrang.
Dominik Schmid und Joe Mendes setzten auch in der 90. Minute noch zu Sprints an der Grundlinie an. Marwin Hitz erlebt das Gegenteil der letzten Saison und kriegt teilweise über ganze Halbzeiten fast nichts zu tun. Wenn es ihn aber braucht, ist er meistens zur Stelle. Nur ein Gegentor hat der FCB in den letzten fünf Spielen kassiert, es war der Penalty beim 2:1-Sieg gegen GC.
Der FC Basel tritt als Einheit auf
Viel dazu beigetragen hat Nicolas Vouilloz. Der 23-Jährige schien schon abgeschrieben und schaffte es nicht mal mehr ins Aufgebot, in Winterthur rückte er durch die Verletzungen von Finn van Breemen und Adrian Barisic unverhofft in die Startelf. Zusammen mit ihm und Jonas Adjetey wirkt die Innenverteidigung der Basler derzeit so gefestigt wie noch nie in dieser Saison.
Es macht den Anschein, als habe der FC Basel wieder ein Team, das nicht aus Einzelakteuren besteht. Auch die Teamchemie stimmt. Anders sind solche perfekt getimten Spielzüge wie beim 2:0 Shaqiris, bei dem man mit drei direkten Zuspielen die gesamte Yverdon-Abwehr aushebelte, kaum zu erklären. Diese FCB-Mannschaft tritt als Einheit auf. «Es gibt keinen, der aus der Reihe tanzt», sagt Schmid.
Trotz all diesen positiven Signalen gilt der Grundsatz, dass man beim FCB jetzt (noch) nicht zu euphorisch werden will. Trainer Fabio Celestini hütet sich weiterhin davor, gross vom Meistertitel zu sprechen: «Wenn wir jetzt anfangen, uns zu viele Gedanken darüber zu machen, kann es schnell gefährlich werden», meint der FCB-Trainer nach dem Sieg gegen Yverdon. Der Fokus gelte voll und ganz dem nächsten Spiel.
Dies ist der Cup-Halbfinal vom kommenden Sonntag gegen Lausanne-Sport. Dem Team von Trainer Ludovic Magnin gelang am Montag mit einem Sieg gegen Lugano der Sprung in die Meistergruppe, und die Waadtländer werden mit einer grossen Portion Selbstvertrauen nach Basel reisen. Der FCB geht als Favorit in dieses Spiel. Klar ist aber auch, dass im Cup nochmals andere Gesetze gelten als in der Meisterschaft.
Erstes Spiel der Meisterrunde gegen Servette
Auch in der Liga stehen einige Hürden bevor. Ja, der FCB hat zuletzt fünf Siege in Folge feiern können, aber drei davon waren mit Yverdon, GC und Winterthur gegen die am schlechtesten platzierten Mannschaften der Liga. Wobei erwähnt werden muss, dass jenes Yverdon, das gegen Basel am Montag 0:5 unterlag, YB vor zwei Wochen noch an den Rand einer Niederlage getrieben hat.
Nun folgen in der Meisterrunde aber Duelle mit den fünf anderen stärksten Teams der Liga. Eines dieser Duelle wird das Auswärtsspiel gegen YB am zweitletzten Spieltag sein. Letztmals gegen die Berner im Wankdorf gewinnen konnte der FC Basel vor knapp neun Jahren. Der letzte Punktgewinn liegt ebenfalls über drei Jahre zurück.
Wegweisend wird für den FC Basel vor allem der erste Spieltag der Meisterrunde. Am 4. Mai empfangen die Basler Servette im St.-Jakob-Park. Sollten die Genfer als Sieger aus dieser Partie gehen, würden sie nochmals in Schlagdistanz kommen. Danach stehen für den FCB drei Auswärtspartien in Folge gegen Lugano, Lausanne und YB an.
Mit einem Sieg gegen Servette könnte der FCB aber vier Runden vor Saisonende seinen Vorsprung an der Spitze auf mindestens acht Punkte ausbauen. Mit dann nur noch vier verbleibenden Spielen erscheint diese Zahl überaus komfortabel, und der FCB befände sich auf den letzten Metern seines Sprints zum Barfi.
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