Léo Leroy freut sich über seine Entwicklung und erklärt das Spiel des FC Basel mit und ohne Shaqiri

Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.

Léo Leroy freut sich über seine Entwicklung und erklärt das Spiel des FC Basel mit und ohne Shaqiri

Vor den entscheidenden Spielen im Saisonendspurt spricht FCB-Mittelfeldspieler Léo Leroy über sein neues Leben in Basel, Tourismus-Ausflüge, das Zusammenspiel mit Xherdan Shaqiri und die möglichen Titelgewinne.

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Léo Leroy hat für den FC Basel in 32 Einsätzen zwei Tore und zwei Assists verbucht.

Bild: Urs Lindt/Freshfocus

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Die bisher spannendste Super-League-Saison geht in die heisse Phase. Noch vier Spiele stehen an, bis die Tabelle in Meister- und Abstiegsrunde geteilt wird, und der FC Basel ist wider Erwarten voll im Meisterrennen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Rund um Xherdan Shaqiri stellen die Basler immer noch die stärkste Offensive. Und auch defensiv ist kein Team besser als der FCB, nach den Ausfällen von Finn van Breemen und Adrian Barisic geht das Team von Fabio Celestini jedoch mit einer geschwächten Abwehr in die letzten rund acht Wochen. Dazwischen zieht das zentrale Mittelfeld die Fäden, was in der Diskussion um die Basler Stärken oft übersehen wird.

Dort ist neben dem Dauerläufer Leon Avdullahu Léo Leroy gesetzt. Nur vier Feldspieler haben in dieser Saison mehr Einsatzminuten gesammelt als der Franzose. Beim 2:0-Sieg in Winterthur bekam der 25-Jährige eine Verschnaufpause und wurde erst in der 89. Minute eingewechselt. Celestini sagt: «Wir passen Personal und Taktik jeweils dem Gegner an.» Gegen ein defensives Team wie Winterthur verzichtete der Trainer auf Leroy.

Abgesehen davon ist der Wechsel des Franzosen von Montpellier ans Rheinknie bisher aber voll aufgegangen. Mit dem Ziel, mehr Spielminuten zu sammeln, kam Leroy im vergangenen Sommer nach Basel. Seither stand er in 76 Prozent der Ligaspiele in der Startelf, hat – Avdullahu ausgenommen – deutlich mehr Spielminuten (1869) als die restlichen drei Zentrumsspieler Romario Baro, Metinho und Taulant Xhaka zusammen (1135) und war zuletzt gemäss bz-Note oft einer der besten Basler.

Die Risikobereitschaft in der Schweiz kommt Leroy entgegen

Dabei agiert Leroy etwas offensiver als sein Mittelfeldpartner Avdullahu. Dass es in der Super League oft hin und her geht, gefällt ihm. «In der Schweizer Liga wird mehr Risiko eingegangen, weil Fehler nicht sofort bestraft werden. Das war in Frankreich zum Beispiel anders, wo das Sicherheitsdenken deutlich grösser ist. Als Box-to-Box-Player gefällt mir das», sagt Leroy, dessen Vater Jérôme Leroy schon Profi war und als Mittelfeldspieler über 400 Partien in der Ligue 1 absolvierte.

Léo und Jérôme haben nicht nur die gleiche Armhaltung. Sie zogen und ziehen im Mittelfeld die Fäden.

Léo und Jérôme haben nicht nur die gleiche Armhaltung. Sie zogen und ziehen im Mittelfeld die Fäden.

Bilder: Fresh/Imago

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Dass es bei Leroy Junior in der höchsten französischen Spielklasse bisher noch nicht mit dem Durchbruch geklappt hat, sieht er gelassen. Der Wechsel in die Super League sei kein Rückschritt. «Ich bin gekommen, um europäisch zu spielen. Daran denkt man als Spieler in Montpellier nicht, weil die Europacupplätze meist ausser Reichweite sind. Das ist in der Schweiz anders. Ausserdem sind der Staff und die Infrastruktur in Basel mindestens genauso gut wie bei den meisten Klubs in Frankreich und ich spiele wieder mehr. Deswegen war das für mich der richtige Schritt», so Leroy.

Auch neben dem Platz fühlt sich der gebürtige Marseillais, der aufgrund der Jobs des Vaters in der Jugend aber ständig umgezogen ist, in Basel wohl. An freien Tagen erkundet er gerne mal verschiedene Städte der Schweiz oder kauft sich im Supermarkt auf der anderen Seite der Grenze seine französischen Lieblingsprodukte. «Ich war vor meinem Wechsel zum FCB noch nie in der Schweiz und nutze die Gelegenheit, dieses schöne Land zu entdecken», sagt Leroy.

Wie sich das Basler Spiel ohne Shaqiri verändert

Beim FCB fungiert Leroy als Bindemitglied zwischen Abwehr und Offensive und hat unter anderem die Aufgabe, den Basler Topskorer mit Bällen zu versorgen. «Ich schaue schon, wo Shaqiri ist, wenn ich den Ball bekomme, denn seine technischen Qualitäten sind herausragend. Er macht oft die entscheidenden Dinge», sagt Leroy, der auch zugibt, dass das Spiel ein anderes ist, wenn die Nummer zehn nicht auf dem Platz steht: «Wenn er nicht spielt, fällt es uns manchmal schwerer, den Ball zu halten.»

Zur Erklärung zieht Leroy das junge Durchschnittsalter der Basler herbei. Nur in Luzern und Lausanne sind die eingesetzten Spieler in dieser Saison im Schnitt noch jünger als in Basel. Dass die fehlende Erfahrung im Schlussspurt nur ein Nachteil ist, findet Leroy nicht: «Uns fehlt eine gewisse Reife, aber die Jugendlichkeit kann auch ein Vorteil sein. Wir sind hungrig und wollen das Maximum.»

Um das Maximum zu erreichen, soll in der englischen Woche eine gute Ausgangslage für die Meisterrunde geschaffen werden, bevor sich die Topteams in dieser gegenseitig die Punkte abknöpfen. «Es wird eine vorentscheidende Woche sein. Sechs bis neun Punkte wären gut. In der Meisterrunde wird es noch enger werden, da wird es nicht einfacher zu punkten. Wir tun gut daran, mit einem Vorsprung in die letzten fünf Spiele zu gehen», sagt Leroy.

YB und den FC Zürich nennt Léo Leroy als beste Teams, gegen die er in der Schweiz bisher gespielt hat. –> <!–>

YB und den FC Zürich nennt Léo Leroy als beste Teams, gegen die er in der Schweiz bisher gespielt hat.

Bild: Imago/Philipp Kresnik

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Mit dem Sieg auf der Schützenwiese ist der erste Schritt zu diesem Ziel gemacht. Gegen GC soll nun das erste Mal seit Anfang Februar ein zweiter Sieg in Serie folgen. Nach dem Sieg von YB, das Leroy neben Zürich als bisher stärksten Gegner nennt, in Genf am Dienstagabend ist dieser bitter nötig. Die Berner sitzen dem FCB noch stärker im Nacken und liegen nur noch wegen der schlechteren Torbilanz hinter dem FCB.

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