Dieser Artikel wurde von BAZ publiziert.

AboFCB-Präsident

David Degen war am Boden – nun jubelt ihm Basel zu

David Degen feiert mit Fans auf dem Barfüsserplatz in Basel den 21. FCB-Meistertitel.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.

BotTalk

In Kürze:

  • Der FCB-Präsident beklagt sich über ständige Kritik und persönliche Belastung.
  • Nach mehreren Trainerwechseln stabilisiert Fabio Celestini die sportliche Situation.
  • Daniel Stucki übernimmt als neuer Sportchef die operative Führung.
  • Die Verpflichtung von Xherdan Shaqiri bringt sportlichen Erfolg und Ruhe.

David Degen verschränkt am Tisch die Arme und starrt für einen Moment ins Leere. «Ich bin müde. Die ständige Kritik laugt mich aus, ich bin auch nur ein Mensch. So geht es nicht weiter, es muss anders werden. Es muss besser werden.»

Es ist ein milder Wintertag Ende Januar 2024. Das Treffen mit David Degen findet kurzfristig statt, der Präsident des FC Basel hat Redebedarf. Nun sitzt er über Mittag in einem kleinen Studio und bittet inständig, den Treffpunkt keinem zu verraten. Hier, unweit des Stadions St.-Jakob-Park, zieht sich Degen gern mit seinen Vertrauten des FCB-Verwaltungsrates zurück: Dan Holzmann, Ursula Rey-Krayer und Andreas Rey.

An diesem Dienstag ist die Stimmungslage diffus. Der FCB hat zwar soeben die Berner Young Boys mit 1:0 bezwungen, aber die Grosswetterlage macht allen im Club zu schaffen. Im Oktober 2023 hat Degen wieder mal den Trainer gewechselt, Fabio Celestini ist der sechste Übungsleiter in zweieinhalb Jahren. Als der Romand übernimmt, ist der FC Basel Tabellenletzter, es droht der Fall in die Zweitklassigkeit.

David Degen und Alex Frei

David Degen beisst in ein Sandwich und beginnt zu erzählen. Ja, die Geschichte mit Heiko Vogel sei dumm gelaufen, «wir haben Fehler gemacht und ihn viel zu lange gewähren lassen». Hätte Alex Frei als Trainer reüssiert, wäre dies ein rotblaues Märchen gewesen, «Alex ist brutal beliebt in der Muttenzerkurve.» Aber es habe nicht gepasst mit der Stürmerlegende, genauso wenig wie beim Deutschen Timo Schultz. 

Der sportliche Misserfolg ist das eine, das David Degen zu schaffen macht. Das andere sind die Geschäftsführung sowie die Aussendarstellung des FCB. Der Lampenberger nennt keine Namen, er nennt Attribute, die bei ihm zählen: Fleiss, Wille, Durchsetzungsvermögen. Er will bei allen Lohnempfängern sehen, dass sie sich für den FC Basel zerreissen, Tag für Tag.

Degen selbst lebt das vor. Jeden Morgen steht er vor sechs Uhr auf und trainiert im Fitnessstudio. Nach der Dusche fährt er mit dem Auto von seinem Wohnort im Kanton Schwyz nach Basel. Oft ist er erst um 23 Uhr wieder am oberen Zürichsee. Meeting reiht sich an Meeting.

«Ich kann sagen, was ich will, alles wird verdreht oder negativ dargestellt», sagt Degen. Als ihm Ursula Rey ein Dessert reicht, liest Degen zuerst das Kleingedruckte auf der Verpackung. «Hat es hier Zucker drin?», fragt er und legt die Süssspeise sofort wieder beiseite. «Ich esse keinen Zucker, Ursi, das weisst du doch.» Stattdessen gibt es Kaffee.

Degen will den FCB verändern, in allen Bereichen. «In Sachen Digitalisierung sind wir weit zurück», moniert er. Marketing, Buchhaltung, Fanshop, Ticketing, Kommunikation, Besetzung des Staffs – er hat tausend Ideen und viele klare Vorstellungen, wie ein moderner Fussballclub künftig aufgestellt sein muss. Vor allem stört ihn, dass viele Ausgabenposten im Budget nicht eindeutig geregelt sind. Wer bezahlt die Abwasserkosten während eines Heimspiels – wer den Strom? Nach einem letzten Schluck Kaffee steht Degen auf und sagt unter der Tür: «Der FCB ist kein Selbstbedienungsladen, obwohl das offenbar alle meinen.»

Im März gibt Degen der Tamedia-Redaktion ein langes Interview. «Den FC Basel würde ich eher nicht mehr kaufen», sagt er da. «Die Energie, die das bislang gekostet hat, und die persönlichen Opfer, die ich bringen musste, sind gross.»

David Degen am TV: Es ist Philipp Degen!

Was alle wissen: David hat einen Zwillingsbruder, Philipp, mit dem er sein Zuhause teilt. Was David ärgert: Während der TV-Übertragungen wird oft Philipp eingeblendet, während der Kommentator von David redet. «Dann heisst es wieder, ich tobe, dabei zeigen die nicht mal mich», schnaubt der FCB-Boss. Derartige Verwechslungen begleiten die Zwillinge zeit ihres Lebens.

Die Zwillinge David (oben) und Philipp Degen während der Fussball-WM 2006 in Deutschland.

Der Frühling 2024 wird für Degen auch sportlich zur Qual. Die fünf Spiele der Rotblauen in der Relegation Group sind trostlos und ziehen sich hin wie Kaugummi. Mit Fabio Celestini verlängert er den Vertrag bis 2026. Die sportliche Leitung dagegen will Degen umkrempeln. Er braucht dringend wieder einen Sportchef.

Längst hat er sich auf Daniel Stucki festgelegt, doch Degen weiss genau: In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit wird Stucki zunächst nur ein Schatten-Sportchef sein, eine Marionette Degens, der im Hintergrund weiterhin alles selbst bestimmen will. «Ich gebe mein Ehrenwort, dass ich Dani machen lasse», sagt Degen zur BaZ, «Stucki hat es drauf. Und er wird mir helfen. Ich kann nicht alles selbst machen, ich muss mich aufs Business und die Digitalisierung konzentrieren. Auch wenn mir das wieder keiner glaubt.»

An der GV des FC Basel durchs Fegefeuer

Bevor er den Stucki-Deal offiziell verkündet, muss David Degen Anfang Mai noch durch das rotblaue Fegefeuer: Die 130. Generalversammlung (GV) des FCB steht an. Ein paar Tage zuvor sitzt er wieder am gleichen Tisch wie Ende Januar und verwirft die Hände. Wieder sind seine Mitstreiter aus dem FCB-VR anwesend, nur Dan Holzmann fehlt. Der Druck von aussen wird zunehmend grösser. Es geht um verheimlichte Geschäfte, es geht um zwei separate Gesellschaften – Horizon2026 AG und Intein AG – sowie die eigene, ordentliche finanzielle Entlöhnung, die Degen für seine Arbeit beim FC Basel erhält. Vor allem in den sozialen Medien wird der ehemalige Nationalspieler angeschwärzt.

Degen wird richtig wütend bei diesen Themen. «Meint ihr tatsächlich, wir arbeiten hier in die eigene Tasche?», fragt er in die Runde, «meint ihr, wir haben es nötig, den FCB zu betrügen? Wir werden allen zeigen, dass wir sauber arbeiten.»

Ein paar Tage später erhält Degen an der GV trotzdem die Quittung für mangelnde Transparenz: Nur gut 76 Prozent der anwesenden Mitglieder geben ihm die Stimme als Verwaltungsratspräsident der FC Basel 1893 AG. Ein Jahr zuvor waren es noch gut 95 Prozent der Stimmen gewesen.

Der Vertrauensverlust erinnert an die Ära Bernhard Burgener. Degens Vorgänger wusste bei seiner letzten FCB-GV Ende 2020 nur noch 39 Prozent Ja-Stimmen hinter sich; die Mitglieder entzogen dem Geschäftsmann das Vertrauen, was Burgener schliesslich im Mai 2021 bewog, seine Aktien an David Degen zu verkaufen.

Den Vorwurf der mangelnden Kommunikation nimmt sich Degen nach der GV im Mai 2024 zu Herzen. Ebenso wird ihm bewusst, dass er nicht alles an einem Tag verändern kann. Manchmal ist weniger mehr. Und er lernt, besser zu kommunizieren, seine Gedanken mit seinen Mitstreitern zu teilen. Sich zu erklären. Langsam und deutlich, nicht schnell und überhastet wie noch als Aktiver.

Gleichzeitig macht sein Umbau im Club Fortschritte. Im sportlichen Tagesgeschäft schlüpft Daniel Stucki in die Rolle des starken Mannes. Im Herbst 2024 krempeln Degen & Co die operative Führung im ganzen Club weiter um: Der auslaufende Vertrag mit CEO Chris Kauffmann wird nicht verlängert, stattdessen übernimmt eine sechsköpfige Geschäftsleitung, in der auch Degen und Stucki Einsitz haben.

Und dann holt David Degen Xherdan Shaqiri

Einen tragenden Entscheid hat die Führung schon Wochen zuvor gefällt: Xherdan Shaqiri kehrt ins «Joggeli» zurück. Mit Heimweh-Fussballern hat sich David Degen immer schwergetan, bei «Shaq» dagegen zögerten er und Daniel Stucki nicht lange. «XS» will der ganzen Schweiz beweisen, dass er nicht nur ein genialer Fussballer, sondern auch ein Leader sein kann. In der Nationalelf stand ihm immer Granit Xhaka vor der Sonne.

Während Shaqiri auf dem Platz brilliert und das Team an die Tabellenspitze führt, beruhigen sich die Gemüter rund um den FC Basel. Das ist das teuflisch Schöne und das teuflisch Triviale im Fussball: Wer am Sonntag den Match gewinnt, hat unter der Woche alles richtig gemacht. Fehlende Transparenz, mangelnde Kommunikation, exorbitanter Trainerverschleiss? Kein Thema mehr in der Öffentlichkeit. 

Dafür präsentiert Degen für das Geschäftsjahr 2024 eine Buchhaltung mit goldenen Rändern: 15,6 Millionen Franken Gewinn. Hauptsächlich erwirtschaftet dank einer hervorragenden Transferstrategie. Die Gegensätze sind bemerkenswert: Bei Bernhard Burgener wurde innert vier Jahren aus Achtung Verachtung. Bei David Degen wurde innert vier Jahren aus Verachtung Achtung.

Und doch kommt er nicht zur Ruhe. Er wird niemals zur Ruhe kommen, solange er den FC Basel führt. Es gibt noch so viel zu tun, so viel zu professionalisieren. Degen hat immer noch eintausend Ideen. Er will den Campus weiter professionalisieren, den Nachwuchsbereich stärken, die Werbung digitalisieren, das Stadion renovieren und, und, und.

«Die letzten 14 Monate waren unglaublich intensiv und lehrreich. Ich bin voller Demut und Dankbarkeit, dass wir den FCB gemeinsam, mit einem Kraftakt, sportlich und finanziell stabilisieren und wieder eine Euphorie entfachen konnten», sagt Degen heute. «Ich bin bereit, weiter zu wachsen und zu lernen.»

Als der 21. Meistertitel des FCB am Sonntagabend zur Gewissheit wird, brechen auch bei ihm alle Dämme. Auf dem Casinobalkon in Basel lässt er sich von der Menge feiern, zuvor aber sagt er zu Xherdan Shaqiri: «Dir baue ich noch ein Denkmal.»

Newsletter

Rotblau aktuell

Erhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.

Weitere Newsletter

Similar Posts

  • Meisterfeier des FC Basel: Taulant Xhaka leistet sich auf dem Balkon mehrere Ausrutscher

    Meisterfeier des FC Basel – Taulant Xhaka leistet sich auf dem Balkon mehrere AusrutscherDer Routinier des FCB feiert am Sonntagabend an vorderster Front. Dabei kommt es auch zu umstrittenen Aktionen.Publiziert heute um 12:32 UhrTaulant Xhaka feiert den 21. Meistertitel des FC Basel.Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkBei der Meisterfeier des FC Basel, die laut Einsatzkräften friedlich und ohne nennenswerte Zwischenfälle verlief, sorgte Taulant Xhaka nicht nur durch seine gute Stimmung für Aufruhr. Im Rausche seines siebten Meistertitels erlaubte sich der 34-Jährige, der nach dieser Saison seine Karriere beenden wird, mehrere Ausrutscher.So skandierte er auf dem Balkon vor den FCB-Fans «Tod und Hass dem FCZ» und hielt dabei ein T-Shirt in der Hand, das seinen Kopfstoss gegen Nikola Katic aus der Saison 2022/23 zeigt. Linksverteidiger Dominik Schmid stand daneben und feierte die Aktion, die Xhaka damals acht Spielsperren einbrachte.Es droht eine Busse gegen XhakaWeiter stimmte Xhaka bei «Scheiss-Polizei»-Gesängen der Fans mit ein, die in Anlehnung an Sportchef Daniel Stuckis Ex-Job erklangen. Umso befremdlicher wirkt diese Aktion, da es am Sonntag die Polizei war, die den Barfüsserplatz für die Meisterfeier räumte und jene damit erst ermöglichte. Denn bis kurz davor war am selben Ort das ESC-Programm noch in vollem Gang.Zudem zündete Xhaka eine Pyro-Fackel. Eine Aktion, die an Meisterfeiern nicht unbedingt etwas Aussergewöhnliches darstellt. Doch möglicherweise wird sie für Xhaka ein Nachspiel haben, zumal das Zünden von Pyros einen Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz darstellt. Nach dem Cupsieg 2010 wurde ein junger Xherdan Shaqiri für das Zünden einer solchen Fackel mit 800 Franken gebüsst, auch Aleksandar Dragovic, Granit Xhaka und Albian Ajeti widerfuhr in den Folgejahren Ähnliches.Laut Angaben des «Blicks» wird sich der FC Basel im Laufe des Tages zu den jüngsten Vorkommnissen äussern.Die Meisterfeier des FC BaselDiesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.Linus Schauffert ist Redaktor im Ressort Sport bei der Basler Zeitung und berichtet schwerpunktmässig über den FC Basel. Mehr Infos@linusschauffertFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Saisonstart der Super League: Fragen um Shaqiri, «Skandalprofi» als Hoffnungsträger – und hilft YB dem FC Thun wieder?

    AboSaisonstart der Super League – Fragen um Shaqiri, «Skandalprofi» als Hoffnungsträger – und hilft YB dem FC Thun wieder?Die höchste Schweizer Liga ist zurück aus der Sommerpause – mit etlichen Problemzonen und einigen neuen Gesichtern. Die Brennpunkte der zwölf Teams.Publiziert heute um 15:00 UhrLuganos neuer Stürmer Kevin Behrens redete sich mit homophoben Äusserungen in Deutschland ins Abseits.Foto: ImgaoJetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkFC Basel: Shaqiri und die FragezeichenWie immer dreht sich beim FC Basel vieles um Xherdan Shaqiri. Da ist die Frage, ob der neue Trainer Magnin den Draht zum Leader findet. Da weiss keiner, wie der bald 34-Jährige die Zusatzbelastung verkraftet, die der Europacup mit sich bringt. Da ist offen, wie gut die Mannschaft ohne Shaqiri funktioniert, sollte dieser eine Pause benötigen oder gar verletzt ausfallen. Da ist ein defensives Mittelfeld hinter dem Star, das diesem ohne den selbstlos agierenden Leon Avdullahu (zu Hoffenheim), aber dafür mit Koba Koindredi (von Lausanne) den Rücken freihalten soll. Und auch wenn das alles funktionieren sollte, bleibt noch dies: Kann Shaqiri noch so stark performen wie in der vergangenen Traumsaison, die das Double brachte? (olg)Servette: Die TrainerfrageKommission, Sportchef, Kommission, Sportchef und jetzt wieder eine Kommission – in Genf scheint der mächtige Mann, Didier Fischer, nicht so genau zu wissen, was er will. Darum hat der bisherige Sportchef René Weiler aufgegeben, weil er nichts mit einer Sportkommission (unter anderem mit dem vor zwei Jahren als Trainer weggeschickten Alain Geiger) anfangen kann. Mit Weiler hat Thomas Häberli seinen wichtigsten Fürsprecher verloren. Zudem muss sich der Trainer damit arrangieren, dass im Sturm die Abgänge von Kutesa und Crivelli bislang nicht aufgefangen worden sind. Gelingt ihm kein guter Start, könnte seine Position sehr schnell in Gefahr geraten. (ths.)YB: Die lange Berner Streichliste – minus CamaraAn dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosNoch immer umfasst das Kader über 30 Spieler. Streichkandidaten gibt es viele, darunter prominente Namen wie Kastriot Imeri, David von Ballmoos und Meschack Elia. Mit Mohamed Ali Camara hat ein solcher YB mittlerweile verlassen. Sein Wechsel zu Maccabi Tel Aviv sorgt aber in Zeiten von Israels Krieg in Gaza für Kritik. Im Vorjahr verkündete YB, keine Transfers ihrer Spieler nach Russland zuzulassen. Der Sportverantwortliche Christoph Spycher sieht keine Parallelen, er sagt: «Die Ausgangslage in Israel ist anders als in Russland. Der Israelkonflikt ist für mich einer der kompliziertesten überhaupt.» Zudem habe Camara enge Verbindungen zu diesem Land. Er war einst von da nach Bern gekommen. (gvb)Lugano: Der vorbelastete HoffnungsträgerEr also soll der Torjäger sein, den der FC Lugano letzte Saison so schmerzlich vermisste: Kevin Behrens heisst er, Deutscher, 34-jährig. So die nüchternen Fakten. Aber nüchtern ist rund um Behrens wenig, seit letztem Herbst ist sein Name emotional aufgeladen, weil er sich homophob äusserte. Das brachte ihm, der 2023 für Union Berlin in der Champions League gespielt und im deutschen Nationalteam debütiert hatte, den Ruf des Skandalprofis ein und beschleunigte seinen Abstieg in Wolfsburg. Zuletzt war er vertragslos. Er sagt: «Es war keine leichte Zeit, es gab viel Wirbel. Aber ich habe meine Strafe bekommen.» (dwu)Lausanne: Zeidler – und dann?So hat man ihn in der Schweiz kennen gelernt: Trainer Peter Zeidler ist neu bei Lausanne unter Strom.Foto: Pascal Muller (Freshfocus)Eigentlich war Peter Zeidler nie weg, mal abgesehen von den drei Monaten, die er als Trainer in Bochum verbrachte. Wurde in der Super League ein Posten frei, gehörte sein Name jeweils zu den ersten, die aufploppten. Ob beim FC Basel oder bei GC, ja sogar rund um YB wurde er zum Thema, obwohl bekannt sein müsste, dass ihn die Berner Führung nicht besonders mag. Zeidler schien die Spekulationen zu geniessen, ja, er schien sie mit seinen regelmässigen Stadionbesuchen gar befeuern zu wollen. Jetzt ist der frühere Französischlehrer wieder da, als Nachfolger von Magnin. Bei einem Club, der zum Sparen angehalten ist und wichtige Kräfte verloren hat. Das macht Zeidler sogleich zum Hoffnungsträger. (dwu)Luzern: Frick ist erhört wordenAn dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosMario Frick ist keiner, der um den heissen Brei herumredet. Das hebt den Luzerner von anderen Trainern ab. Letzte Woche sagt er der «Luzerner Zeitung»: «Wir brauchen mehr Qualität.» Was er meint: Der FCL hat mit Beloko den Vorkämpfer, mit Stankovic den Strategen und mit Klidjé den besten Stürmer verloren. Gekommen ist da erst Adrian Bajrami, ein albanischer Nationalspieler mit Schweizer Bezug. Aber mittlerweile dürfte Frick zufriedener sein, in diesen Tagen sind auch Matteo Di Giusto und Julian von Moos dazugestossen. (dwu)FCZ: Zwischen Anspruch und WirklichkeitDie Ziele der Zürcher bleiben hoch. Präsident Ancillo Canepa spricht trotz zahlreicher Abgänge vom Europacup, Leistungsträger Steven Zuber setzt noch einen drauf: «Wir als FCZ dürfen kein anderes Ziel haben als die Top 3.» Die finanziellen Mittel sind aber begrenzt, die neue Philosophie mit vielen jungen Spielern aus der eigenen Akademie wird daher konsequent verfolgt. Das kann für positive Überraschungen sorgen, aber auch für grössere Leistungsschwankungen. Die Fallhöhe zwischen Ansprüchen und Realität könnte so im Verlauf der neuen Saison erneut zu einem unangenehmen Thema werden. (lob)St. Gallen: Druck auf den SportchefWie lange darf er noch für den FC St. Gal­len telefonieren? Roger Stilz muss nun Antworten finden.Foto: Claudio Thoma (Freshfocus)Vor eineinhalb Jahren wurde Alain Sutter als Sportchef entmachtet und durch Roger Stilz ersetzt. Wirklich geändert hat sich seither in St. Gallen trotzdem nichts. Stilz’ Glück in seiner ersten ganzen Saison als Sportchef war der Einzug in die Gruppenphase der Conference League. Dieser Erfolg überdeckte die mässige Bilanz in Liga und Cup. Auf Stilz fallen schlechte Personalentscheide wie der Rentenvertrag für Quintilla oder die Verpflichtung von Csoboth zurück. Zudem ist es ihm nicht gelungen, einen Spieler zu holen, der die eklatanten Schwächen in der Offensive beheben könnte. Nicht verwunderlich ist darum, dass bereits Namen möglicher Nachfolger (Jurendic, Kaiser etc.) im Umlauf sind. (ths.)Sion: Constantins ForderungDass sich Christian Constantin über alle moralischen Grundsätze hinwegsetzen und seine Mannschaft zu einem Testspiel nach St. Petersburg schicken kann, sollte nicht überraschen. Schon überraschender ist, wie viel Zuneigung er diesmal für seinen Trainer aufbringt. Ein anderer als Didier Tholot jedenfalls hätte die vielen Tiefs der letzten Saison nicht im Amt überstanden. Nur sollte sich der knorrige Franzose nicht darauf verlassen, dass es nach zwei Jahren immer so weitergeht. Constantin verlangt bessere Leistungen und Platz 6. (ths.)Winterthur: Ein Transfer als SinnbildAn dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosDrei Saisons hat sich der FCW schon in der Super League gehalten. Das ist eine stolze Bilanz angesichts seiner beschränkten finanziellen Mittel – und jetzt ist das Motto der Besitzer: sparen. Darum soll das Budget von 16 auf 14 Millionen Franken gekürzt werden, wovon noch rund 5,5 Millionen für Spieler und Trainer bleiben. Sportchef Oliver Kaiser muss schon froh sein, einen Stürmer wie Brian Beyer verpflichten zu können. Beyer kommt von Biel aus der Promotion League. Immerhin ist er ein bulliger Arbeiter, der zum Ethos eines Clubs passt, für den der Ligaerhalt erneut ein Triumph wäre. Dazu kommt Théo Golliard von YB – und hat die undankbare Aufgabe, Matteo Di Giusto zu ersetzen. (ths.)GC: Das zweifelhafte KaderIrgendwie ist alles wie immer. Und doch anders. Umbruch, GC-like, so ist das mittlerweile nun einmal in der Sommerpause. Aber die Gesichter dieses Umbruchs sind neu, der Sportchef heisst Alain Sutter und der Trainer Gerald Scheiblehner. Es kam so mancher Spieler, darunter ein 16- und ein 17-jähriger Italiener (Pantaleo Creti und Matteo Mantini), eine Bayern-Leihgabe (Jonathan Asp Jensen), ein Rückkehrer (Allan Arigoni) und einer, der einst in der Arsenal-Jugend spielte (Luke Plange). Ist das Kader stärker als letzte Saison? Zweifel sind berechtigt. Sutter sagte kürzlich, die Planung sei so gut wie abgeschlossen. Das Ziel muss sein: nicht wieder bis zum Ende zittern. (mro)Thun: Eilt YB wieder zu Hilfe?Es war eine fruchtbare Zusammenarbeit. YB lieh dem kleinen Kantonsrivalen hin und wieder einen Spieler aus, im Gegenzug bedienten sich die Stadtberner im Kader der Thuner: Sékou Sanogo, Renato Steffen und Christian Fassnacht sind nur drei Beispiele. Doch mit dem Abstieg der Oberländer aus der Super League 2020 nahmen auch die Geschäftsbeziehungen ab. Nun ist der FC Thun zurück – mit einer Mannschaft, bei der fraglich ist, ob sie für die höchste Liga taugt. Aber vielleicht kommen noch ein, zwei Verstärkungen aus dem XXL-Kader von YB. Sportchef Dominik Albrecht jedenfalls liebäugelt damit. (dwu)Mehr zum Wiederbeginn in der Super League:Mehr Inhalte aus der SonntagsZeitung erhalten Sie auch in der aktuellen Ausgabe des E-Papers. Jeden Sonntagmorgen erhalten Sie zudem die Highlights der Chefredaktion als Newsletter. Diesen können Sie hier abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Vor Duell im Tessin: Lugano in der Krise, der FCB im Hoch

    Vor Duell im Tessin – Lugano in der Krise, der FCB im HochDer FC Basel tritt als Favorit beim FC Lugano, der in dieser Saison national und international noch nie gewonnen hat.Publiziert heute um 14:34 UhrSass am Donnerstag in der Conference League gegen Celje nur auf der Tribüne: Lugano-Führungsspieler Renato Steffen (links).Urs Lindt/freshfocusJetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkNicht nur der FC Basel beendet am Sonntag mit einem Ernstkampf eine englische Woche. Auch Gegner Lugano trägt das dritte Spiel innert acht Tagen aus. Am Donnerstag standen die Luganesi in der Qualifikation zur Conference League im Einsatz – und kassierten eine empfindliche 0:5-Niederlage gegen Celje.Dabei verzichtete Lugano auf Routinier Renato Steffen, der offenbar angeschlagen gewesen war. Es gab aber auch Medienberichte, wonach es im Training zu einem Disput zwischen Steffen und Trainer Mattia Croci-Torti gekommen sein soll. Lugano hat sich den Saisonstart mit Sicherheit anders vorgestellt.Nach dem Scheitern in der Europa League droht nun auch ein Ausscheiden aus der Conference League. Und in der Liga hat die Mannschaft die ersten beiden Spiele verloren – gegen Thun und Sion.Deshalb kommt der Partie vom Sonntag gegen den FCB für die Tessiner grosse Bedeutung zu – insbesondere für deren Trainer Croci-Torti. Dieser sucht den Grund für die Baisse in den vielen Ausfällen, die sein Team zu beklagen hat. Und natürlich weiss er, dass auch er dringend ein Erfolgserlebnis braucht, um nicht entlassen zu werden.Doch die jüngste Statistik spricht gegen Lugano. Der letzte Pflichtspiel-Sieg datiert vom 4. Mai (2:0 in Luzern). Und gegen den FCB gewann Lugano nur 23 Prozent seiner Super-League-Spiele (neun Siege, zwölf Unentschieden, 18 Niederlagen). Besonders bitter aus Tessiner Warte war das letzte Aufeinandertreffen: Beim 5:2-Erfolg am 10. Mai im Cornaredo lieferte Rotblau in Unterzahl sein Meisterstück ab.Der FC Basel im August 2025:Diesen Podcast können Sie auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen kostenlos hören und abonnieren.NewsletterRotblau aktuellErhalten Sie die wichtigsten und interessantesten Geschichten und News rund um den FCB.Weitere NewsletterEinloggenDominic Willimann ist 1979 geboren. Er ist seit 2007 Sport-Redaktor der Basler Zeitung und kennt den regionalen Sport aus dem Effeff. Ebenso ist der in der Stadt Basel aufgewachsene Journalist seit seiner Jugend mit den Geschehnissen rund um den FC Basel vertraut, über den er heute regelmässig berichtet. Und: Er hat seit 2007 kein Eidgenössisches Schwingfest verpasst.Mehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare