
David Degen wird von den Mitgliedern des FC Basel gefeiert und sorgt auch als Losfee für Lacher
Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.
Viel Applaus
Viel Applaus
David Degen wird von den Mitgliedern des FC Basel gefeiert und sorgt auch als Losfee für Lacher
Die 131. Mitgliederversammlung des FC Basel zeigt, dass Verein und AG wieder näher zusammengerückt sind. Anders als noch vor einem Jahr wird Verwaltungsratspräsident David Degen mit Ovationen eingedeckt. Und der Verein hat auch noch anderweitig Grund zur Freude.
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David Degen und Reto Baumgartner präsentieren sich an der Mitgliederversammlung im Kongresszentrum der Messe Basel in Eintracht.
Vereinspräsident Reto Baumgartner wird in seiner Begrüssungsrede früh mit Applaus unterbrochen. Nämlich, als er zum ersten Mal das Wort «Titel» erwähnt. Als er anschliessend Verwaltungsratspräsident David Degen und den übrigen Klubbesitzenden einen Kuchen in Form des Schweizer Meisterpokals überreicht, klatschen die 950 anwesenden Mitglieder erneut. Kurz darauf erhebt sich die Halle sogar. Der Auslöser waren die Worte von AG-Verwaltungsrat Dan Holzmann: «Dave hat den härtesten Weg gewählt. Er wurde kritisiert, es war für ihn vor allem mental schwierig. Aber er hat den Klub dahin gebracht, wo er hingehört.»
Weil der echte Meisterpokal erst am 24. Mai überreicht wird, gab es gestern schon einmal einen formähnlichen Kuchen für die AG-Verwaltungsräte Andreas Rey, Ursula Rey-Krayer und David Degen.
Seit dem letzten Jahr hat sich in Basel viel zum Guten verändert. Am Datum der MV 2024 war der FCB Neunter und in der Abstiegsrunde. Die Versammlung stand im Zeichen der Mitgliederrevolte. Der einflussreiche Ex-Muttenzerkurve-Boss Benni Aebischer hatte im Zuge der Berichterstattung um lange geheimgehaltene Firmenkonstrukte via Social-Media-Kampagne die Abwahl Degens gefordert. Die Mitglieder verpassten dem Präsidenten daraufhin einen Denkzettel. Nur 76,1 Prozent sprachen Degen das Vertrauen aus. Ein Jahr später sagt er als frisch gebackener Meisterpräsident: «Letztes Jahr hatten wir eine schwierige Mitgliederversammlung. Jetzt bin ich stolz auf das Team und den ganzen Verein.» Baumgartner ergänzt: «Verein und AG sind zusammengerückt. Wir diskutieren transparent, konstruktiv, kritisch und respektvoll.» Der Vereinspräsident, der in Zukunft auch die Rolle von Carol Etter als Delegierter des Vereins in der AG übernehmen wird, schätzt, dass der gesamte Vereinsvorstand mittlerweile an die Sitzungen des AG-Verwaltungsrates eingeladen wird. Zur Erinnerung: 2023 wollten Degen und Co die Vereinsanteile an der AG noch anderweitig zu dringend benötigtem Geld machen.
Die Wahlen wurden von Tagespräsident Stephan Werthmüller durchgeführt. Der Ex-FCB-Finanzchef hatte diese Rolle zum letzten Mal vor acht Jahren übernommen. «Wenn ich hier stehe, sind wir Meister», sagt Werthmüller und sorgt für Lacher. Sämtliche bisherige Vereinsvorstände werden ohne Gegenstimme im Amt bestätigt.
Doppelter Gewinn, nur eine Gegenstimme für Degen
Später, bei der Wahlempfehlung für den Vereinsdelegierten in der AG, erhalten auch Degen und seine Mitstreiter Glanzresultate, der Präsident sogar nur eine einzige Gegenstimme. Dazu gibt es wie schon vorher bei den Vereinsvorständen nach jeder Wahl Applaus.
Nach dem bereits im Vorfeld kommunizierten Gewinn der AG von 15,6 Millionen Franken freut sich auch der Verein über einen Gewinn von 42’000 Franken. Mit dem soll das Eigenkapital gestärkt werden. Zudem geht die Realisierung des FCB-Museums in den Endspurt.
Obwohl seine Nummer von Losfee David Degen gezogen wird, behält Vereinspräsident Reto Baumgartner das Trikot von Xherdan Shaqiri nicht.
Zum Schluss werden noch sechs Shaqiri-Trikots verlost. Losfee Degen zieht dabei ausgerechnet Baumgartner, der dankend und unter grossem Lachen der Mitglieder ablehnt. Nach verhältnismässig kurzen 89 Minuten geht es in den Apéro. Die Veranstaltung endet mit Applaus. Die Mitglieder des FC Basel reiten die Welle des Erfolgs der ersten Mannschaft in diesen Tagen gerne mit.
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