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AboAuftakt in Meisterrunde

Nun kann der FC Basel seine Saison vergolden

Miroslav Stevanovic von Servette FC im Zweikampf mit Dominik Schmid vom FC Basel während eines Super League Spiels in Basel.
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In Kürze:

  • Der FC Basel führt die Super League vor dem Heimspiel gegen Servette an.
  • Mit einem Sieg würden die Basler den Vorsprung auf mindestens acht Punkte ausbauen.
  • Die Unterstützung von über 30’000 Fans soll zum Heimerfolg beitragen.
  • Fabio Celestinis Team verlor im Jahr 2025 lediglich zwei Partien.

Prozess. Diesen Begriff hat Fabio Celestini in den letzten Monaten immer wieder gewählt, wenn es um die Leistungen seiner Mannschaft gegangen ist. Dass Ende Mai klar sein werde, wohin die Basler Reise in dieser Spielzeit führe, sagte er. Dass dann der Prozess, die Entwicklung dieser Fussballprofis in Rotblau in diesem Championat, abgeschlossen sein werde. Dass dann beurteilt werden dürfe, wie gut oder schlecht er, der Staff und die Mannschaft gearbeitet hätten.

Nun, rund einen Monat vor dem Ende der Super-League-Meisterschaft 2024/25, darf festgehalten werden: Der FCB kann auf den letzten Metern seine Saison vergolden. Mit dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Servette startet der Leader aus Basel am Sonntag in die Meisterrunde (16.30 Uhr, BaZ-Liveticker).

Zur Erinnerung: Als die Genfer am 24. November letztmals im St.-Jakob-Park gastierten, trat der FCB im einmaligen goldenen Basilisken-Geburtstagstrikot an. Der FC Basel siegte 3:1. Wenn das kein gutes Omen ist…

Mit einem nächsten Erfolg über die Genfer würde der FCB die Konkurrenz weiter distanzieren. Mindestens acht Zähler würden in diesem Fall zwischen Basel und dem Zweitplatzierten stehen. Was bei vier ausbleibenden Partien nichts anderes bedeuten würde, als dass Shaqiri und Co. bereits eine Hand am Meisterpokal hätten.

Servette braucht einen Sieg

Doch der FCB übt sich weiter in Demut. Und tut alles, die gute Ausgangslage auf den letzten Metern nicht zu versemmeln. Denn ebenso klar ist, dass die auswärtsstarken Genfer am Sonntag alles dafür unternehmen werden, um mit drei Punkten das Joggeli zu verlassen. Das ist ihre grosse Chance, sich im Titelkampf zurückzumelden. Ein Sieg würde das Team von Trainer Thomas Häberli bis auf drei Punkte an den FCB herankommen lassen.

Das weitere Programm hat es für beide Mannschaften in sich: Basel reist zum schwierigen Auswärtsspiel beim FC Lugano, die «Grenats» empfangen den Schweizer Meister aus Bern.

Im Flow, in dem sich der FCB aktuell befindet, ist aber schwer vorstellbar, dass man sich die Butter noch vom Brot nehmen lassen wird. Platz 1, die beste Offensive, die beste Defensive, die meisten Siege – die Zahlen sprechen für die 21. Meisterschaft des FC Basel. Und: Die letzten fünf Super-League-Spiele hat Basel alle gewonnen. Hinzu kommt der 3:2-Erfolg im Schweizer Cup über Lausanne-Sport, der vor über 30’000 Zuschauern im Joggeli die Euphorie dieser letzten rotblauen Saisonetappe weiter verstärkt hat.

Trainer Fabio Celestini von FC Basel jubelt mit erhobenen Fäusten nach dem Sieg im Schweizer Cup gegen FC Lausanne-Sport am 27.04.2025 in Basel.

Der Einzug in den Cupfinal gegen die Amateure aus Biel und die gute Ausgangslage in der Liga machen sich auch im Ticketverkauf bemerkbar. War am Sonntag im Cup-Halbfinal das Joggeli so voll wie lange nicht mehr, werden auch zum Auftakt der Meisterrunde über 30’000 Besucher im Stadion sein. Bis Freitagmittag hat der FCB 30’500 Tickets verkauft.

Erst zwei Niederlagen im 2025

Die Unterstützung der Fans sei ein nicht zu unterschätzender Vorteil, sagt Fabio Celestini. «Mit unserem Publikum haben wir die Möglichkeit, zu zwölft zu spielen.» Die Devise für das Aufeinandertreffen mit dem Ligazweiten sei klar: «Wir wollen gewinnen.» Die Mannschaft habe zuletzt offenbart, zu was sie fähig sei. Und nebst souveränen Erfolgen gegen den FCZ oder Yverdon auch im Cup gegen Lausanne Charakter gezeigt. Der FCB hat nach zweimaligem Rückstand zurück in die Spur gefunden. Celestini sagt: «Wenn wir gegen Servette gewinnen, sind wir wieder ein Stück näher.»

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Das Wort «Meister» spricht der Trainer des FC Basel aber nach wie vor nicht aus. Wiewohl er weiss, dass das Momentum in diesem Endspurt klar bei seiner Equipe liegt. Nur zweimal hat der FCB in diesem Kalenderjahr verloren: gegen die Young Boys und beim letzten Aufeinandertreffen mit Servette. Die Basler Mentalität sei in diesen Tagen eine ganz andere als noch vor einem Jahr, als sich Rotblau gegen Stade Lausanne-Ouchy und Co. zum Klassenerhalt zitterte.

Diesen Fakt betont Fabio Celestini immer wieder. Wo der FC Basel gewesen ist, als er ihn im Oktober 2023 übernommen hat. Und wo der FC Basel im Mai 2025 ist. Auf der Zielgeraden der Meisterschaft und im Cupfinal. Oder anders gesagt: vor dem Ende des Prozesses.

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Niemanden!» Danach spielt der FCB vor 12’000 Fans 0:0.Bergers Amtszeit dauert bis Oktober. Nach einem 1:2 in Carouge stellt Präsident Jäggi fest: «Ich wollte mit der Concorde nach New York. Jetzt stehe ich mit dem Velo in den Langen Erlen.» Das ist ein Naherholungsgebiet vor den Toren Basels.Berger muss gehen. Aber nicht, ohne an einer Medienkonferenz den Schweizer Fussballern «ein Problem mit der Einstellung zum Beruf» vorzuhalten. Jäggi grollt an selber Stelle gegen die Spieler: «Jetzt haben sie auch Berger abgeschossen. Es war ihr einziger Sieg in dieser Saison.»Der Traum vom Aufschwung mit den Stars platzt: Maurizio Gaudinos Zeit beim FC Basel ist eine Enttäuschung.Foto: Michael Kupferschmidt (Keystone)Trotz Trainerwechsel taucht der FCB in die Auf-/Abstiegsrunde. Und als sich dort in der 89. Minute der zweitletzten Runde der Krienser Reto Burri den Ball zum Elfmeter hinlegt, könnte er den Basler Abstieg besiegeln. Doch der Sohn des Präsidenten des SC Kriens scheitert an Stefan Huber.In der letzten Runde kauft schliesslich die Migros alle Tickets im alten Joggeli und verschenkt sie. Vor 36’500 Menschen gewinnt Basel das entscheidende Spiel gegen Solothurn 3:0. Gaudino verwertet einen Penalty – und zieht wieder in die Bundesliga.1999: Der FCZ droht im Chaos zu versinkenSven Hotz sitzt auf der Tribüne und weint. Das werde mit der Zeit alles zu viel für ihn, sagt er, 70-jährig zu der Zeit. Der alte Masseur des FCZ, Hermann Burgermeister, meldet: «Der FCZ lebt noch!» Dank eines 1:1 an diesem schwer verregneten Sonntag, dem 12. Dezember 1999, haben sich die Zürcher im Sumpf der Neuenburger Maladière im letzten Moment in die Finalrunde gezittert. 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Ponte dagegen erholt sich als Trainer nie mehr von seinem traumatischen Absturz.Mehr zum Schweizer FussballDritte Halbzeit – der Tamedia-FussballpodcastAn dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.Cookies zulassenMehr InfosFehler gefunden?Jetzt melden.0 Kommentare

  • Vor dem Klassiker: Diesen FCZ muss der FC Basel einfach schlagen

    AboVor dem Klassiker – Diesen FCZ muss der FC Basel einfach schlagenDie BaZ listet sechs Gründe auf, warum der FCB gegen Zürich am Sonntag (16.30 Uhr, BaZ-Liveticker) gewinnt.Publiziert heute um 13:54 UhrBasel gegen Zürich – das ist oftmals ein Spiel mit ganz vielen Geschichten (hier Léo Leroy im September gegen Cheick Condé, der inzwischen nicht mehr für den FCZ spielt).Foto: Urs Lindt (Freshfocus)Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.BotTalkDer FC Basel wartet seit fast zweieinhalb Jahren auf einen Sieg gegen den FC Zürich. Den letzten Klassiker gewann Rotblau am 28. August 2022. Ein 4:2 im Letzigrund war das damals – und der Trainer des FCB hiess Alex Frei. Höchste Zeit aus Basler Sicht also, dass diese Negativserie ein Ende nimmt. 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