Dominik Schmid nach dem Double-Sieg: «Das geht mir als Basler Bub natürlich nahe»

Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.


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Dominik Schmid nach dem Double-Sieg: «Das geht mir als Basler Bub natürlich nahe»

Der FC Basel sichert sich mit einem 4:1 über Biel den 14. Cupsieg der Geschichte. Mit dabei war bis zur Pause auch der zuletzt verletzte Dominik Schmid. Nach dem Spiel erklärt er die Geschichte hinter seiner Maske und wieso er die Leistung des FCB phasenweise katastrophal fand.

Nach dem Sieg ist vor der Feier: Dominik Schmid nach dem Abpfiff im 100. Cupfinal.

Bild: Claudio De Capitani / freshfocus

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Wie haben Sie dieses Spiel und diesen Cupsieg erlebt?

Dominik Schmid: Es war eine schwierige erste Halbzeit. Nicht nur für uns, sondern auch für mich persönlich. Ich hatte extrem Mühe mit dem Kopf (Schmid hatte sich beim Spiel in Lausanne Frakturen im Gesicht zugezogen und war bis zuletzt fraglich für den Cupfinal, Anm. d. Red.). Bis am Tag vor dem Spiel habe ich nicht gewusst, ob ich spielen kann oder nicht. Ich habe dann gedacht: Ich probiere es einfach mal. Ich habe jedoch noch Brüche, die noch nicht verheilt sind, und bin ein grosses Risiko eingegangen. Aber nach der ersten Halbzeit musste ich Forfait geben.

Haben Sie überhaupt etwas gesehen mit Ihrer Maske?

Wenn ich nach unten geschaut habe, war es ein bisschen schwierig. Und es war unter der Maske dermassen heiss. Ich wollte sie aber auf keinen Fall ausziehen, damit ich keinen Schlag direkt aufs Gesicht bekomme.

In der zweiten Halbzeit mussten Sie von aussen zusehen, wie gut sich Biel weiterhin schlug, gar den Ausgleich erzielen konnte.

Biel hat das wirklich sehr gut gemacht. Sie haben uns das Leben richtig schwer gemacht. Ich muss aber schon auch sagen, dass wir nicht unser bestes Spiel gezeigt haben. Hinzu kam, dass der Platz schwer zu bespielen war, der Ball ist immer komisch aufgesprungen. Aber: Es war für beide gleich.

Wurden Sie nervös, nachdem der Ausgleich gefallen war?

Ich bin extrem nervös geworden und war angespannt. Wir haben die einfachen Sachen, die wir uns vorgenommen haben – One-Touch, Two-Touch spielen bis vor den Sechzehner – nicht umgesetzt. Diesbezüglich muss ich uns vielleicht einen Vorwurf machen. Aber wir stehen jetzt am Schluss mit zwei Titeln da. Da kann man nicht sagen, dass wir alles falsch gemacht haben.

Dominik Schmid bestritt die erste Halbzeit im Cupfinal – danach musste er raus. Er trug dabei eine von Marco Streller inspirierte Maske zum Schutz seiner Frakturen im Gesicht. –> <!–>

Dominik Schmid bestritt die erste Halbzeit im Cupfinal – danach musste er raus. Er trug dabei eine von Marco Streller inspirierte Maske zum Schutz seiner Frakturen im Gesicht.

Bild: Claudio De Capitani / freshfocus

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Dennoch: Hatten Sie gar mal Angst, dass dem FCB das Spiel entgleitet?

Nach dem 1:1 dachte ich schon: Verdammt, jetzt reisst euch nochmals zusammen. Ich bin auch zur Seitenlinie hin, habe gepusht und probiert, die Jungs wachzurütteln. Danach haben sie es aber gut gemacht. Und am Ende muss man auch sagen: Glück muss man sich erarbeiten. Dass Marin Soticek dann noch mit links den Ball zum 3:1 ins Tor reinhaut und auch Moussa Cissé das 4:1 so noch macht – das passt.

Aber die Phase zwischen der 60. und 65. Minute war heikel, oder?

Horror war das. Horror! Wir haben wirklich katastrophal gespielt. Das ist unerklärlich. Wäre das jetzt ein normales Meisterschaftsspiel gewesen und nächste Woche würde es weitergehen, dann wäre es am Montag laut geworden in der Kabine. Aber jetzt ist die Saison fertig und wir haben zwei Titel. Aber es war definitiv kein grosses Spiel von uns.

Wie beurteilen Sie die beiden Penalty-Szenen?

Ich habe den ersten bei der VAR-Wiederholung kurz gesehen und das Gefühl, dass es kein Penalty ist. Ausreichend habe ich die Bilder aber noch nicht gesehen, auch vom zweiten nicht. Ich habe aber das Gefühl, dass wenn der Goalie so rauskommt und Albian Ajeti so trifft, musst du den Penalty vielleicht schon geben.

Machen wir einen Schritt zurück und sprechen über die Entwicklung des FC Basel. Vor 20 Monaten Tabellenletzter, nun Double-Sieger. Wie fühlt sich das an?

Unbeschreiblich. Wirklich unbeschreiblich. Vor allem für mich als Basler Bub, der immer von so Titeln geträumt hat mit dem FCB. Das geht mir natürlich auch ein bisschen nahe, das ist emotional. Und: Wir sind heute noch lange nicht fertig mit Feiern.

Nach der Feier steht am Montag noch die Entscheidung über die Zukunft des Trainers Fabio Celestini an. Die Verantwortlichen treffen sich dann zu Gesprächen. Wie bewerten Sie seine Leistung und möchten Sie gerne, dass er bleibt?

Ja, auf jeden Fall. Ich meine: Er hat mit uns das Double geholt, nachdem er uns auf dem letzten Platz übernommen hat. Ich glaube, jeder Spieler wünscht sich, dass er bleibt. Wir hoffen es wirklich. Er soll sich jetzt in Ruhe Gedanken machen, den Sieg feiern, sich feiern lassen, das hat er verdient. Und dann werden wir sehen, was passiert.

Und Sie selbst geben nun genauso Gas wie bei den ersten beiden Feiern und tragen da zur Sicherheit die Maske?

Wer hat gesagt, dass ich Gas gegeben habe? Aber ja, vielleicht nehme ich die Maske als Symbol mit auf den Balkon. Sie ist für mich etwas Besonderes. Die Maske hat eine Geschichte. Ich habe das nicht einfach so gemacht. Ich habe Pipi (Marco Streller, der in der Saison 2012/2013 ebenfalls für eine kurze Zeit eine Maske tragen musste und dasselbe Design wählte, Anm. d. Red.) noch gesehen im Abschlussspiel gegen Luzern. Ich habe gefragt, ob es okay ist, wenn ich meine Maske gleich gestalte. Und er hat zugestimmt. Von daher ist die Maske ikonisch, nostalgisch.

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