Celestinis siebter Streich: Schon als Spieler war der FCB-Trainer im Cup äusserst erfolgreich, auch gegen Lionel Messi

Dieser Artikel wurde von BZ publiziert.


Schweizer Cup

Celestinis siebter Streich: Schon als Spieler war der FCB-Trainer im Cup äusserst erfolgreich, auch gegen Lionel Messi

Fabio Celestini steht zum siebten Mal in seiner Karriere in einem Pokalfinale. Was er dort mit Lausanne, Getafe und Luzern erlebte und warum dieser Wettbewerb für den FCB-Trainer einen besonderen Stellenwert hat.

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Fabio Celestini jubelte am Sonntag ausgelassen über seinen ersten Cupfinaleinzug mit dem FC Basel.

Bild: Marc Schumacher/Freshfocus

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Fabio Celestini war 22 Jahre alt, als er mit seinem Jugendklub Lausanne-Sports erstmals im Cupfinal stand. 1998 war im alten Berner Wankdorf der FC St.Gallen der Gegner. Nach torlosen 120 Minuten, die der noch mit einer üppigen Haarpracht ausgestattete Celestini im linken Mittelfeld verbrachte, ging es ins Elfmeterschiessen. Dort übernahm die Lausanner Nummer 17 als erster Schütze Verantwortung. Zwar ahnte Jörg Stiel die Ecke, doch gegen den platzierten Flachschuss war der Goalie machtlos. Weil nach Celestini auch drei weitere Kollegen trafen, ging der Sieg mit 4:3 an Lausanne.

Ein Jahr später schafften es Celestini und seine Lausanner, den Titel zu verteidigen. Beim 2:0-Sieg gegen GC (mit Pascal Zuberbühler, Hakan Yakin, Ricardo Cabanas und Johann Vogel) agierte Celestini 90 Minuten im defensiven Mittelfeld.

Lausanne-Captain Christophe Ohrel feiert Fabio Celestini und Oscar Londono den zweiten Cuptitel in Serie.

Lausanne-Captain Christophe Ohrel feiert Fabio Celestini und Oscar Londono den zweiten Cuptitel in Serie.

Bild: Keystone

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Wieder ein Jahr später stand Lausanne erneut im Final. Im Viertelfinal schaltete Celestinis Team dabei auch den FC Basel aus, wo beim 3:2-Sieg Beni Huggel, Didier Tholot, Mario Cantaluppi und erneut Zuberbühler zu den Gegnern gehörten. Doch den Titelhattrick verwehrte Lausanne am Ende der FC Zürich. 1:1 stand es im Final nach 90 Minuten, 2:2 nach 120. Wie schon 1998 ging es auch im Jahr 2000 ins Elfmeterschiessen. Celestini lief allerdings nicht mehr als Erster an und prompt verschossen die Lausanner reihenweise. So gewann der FCZ mit Urs Fischer, Mario Frick und Trainer Gilbert Gress mit 5:2. Und Celestini erfuhr erstmals, dass man einen Cupfinal auch verlieren kann.

Gegen Lionel Messi bekunden Fabio Celestini und Getafe 2008 grosse Probleme. Doch im Rückspiel fehlt der Argentinier und prompt gelingt die grosse Wende. –> <!–>

Gegen Lionel Messi bekunden Fabio Celestini und Getafe 2008 grosse Probleme. Doch im Rückspiel fehlt der Argentinier und prompt gelingt die grosse Wende.

Bild: Keystone

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Mit Olympique Marseille zog Celestini in dem kommenden Jahren in keinen Final des Coupe de France ein. Doch in Spanien mit Getafe schaffte er 2007 eine grosse Überraschung. Nach einer 2:5-Niederlage im Halbfinale gegen den FC Barcelona – mit zwei Toren und einem Assist besorgte Lionel Messi schon zur Pause ein 3:0 – gelang im Rückspiel vor Heimpublikum die grosse Wende. Barcelona trat ohne Messi an. Doch mit Eto’o, Ronaldinho, Xavi, Iniesta und Puyol waren weitere klingende Namen dabei, als Getafe das grosse Barça mit 4:0 aus dem eigenen Stadion fegte und ins Finale der Copa del Rey einzog. Dort unterlagen Celestini und Getafe mit Trainer Bernd Schuster dann zwar Sevilla mit 0:1. Doch die Erfahrung, im Bernabeu vor 80’000 Fans einen Final zu spielen, kann Celestini keiner mehr nehmen.

Ein Jahr später wiederholte Getafe den Erfolg. Doch im Final gegen Valencia wurde Celestini in seinem fünften Cupfinal von Trainer Brian Laudrup erstmals nicht in der Startelf beordert. Der Frust war gross. In der 64. Minute wurde er beim Stand von 1:2 eingewechselt, kurz vor Schluss erzielte Fernando Morientes per Kopf das 3:1 für Sevilla. Direkt nach Wiederanpfiff flog Celestini für einen rüden Tritt in die Beine von David Silva mit Rot vom Platz. Valencia feierte im eigenen Stadion den Titel.

Im November 2011 verlor Celestini mit Lausanne 0:1 gegen Bellinzona. Es sollte die letzte Cuppartie als Spieler sein. Kurz darauf beendete er seine Profikarriere. Dreieinhalb Jahre später stand Celestini als Trainer erstmals in einer Cuppartie an der Seitenlinie. Beim FC Ticino gewann sein Team Lausanne mit 3:0. Der 16-jährige Andi Zeqiri schoss das 1:0.

Im Jahr 2021 erreichte Celestini mit dem FC Luzern seinen ersten Cupfinal als Trainer. Der 3:1-Sieg gegen St.Gallen fand wegen Corona unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Glück bekundete sein Team im Viertelfinal, als Marius Müller in der 122. Minute gegen Lugano einen Elfmeter von Mijat Maric parierte.

Nach dem Triumph mit dem FC Luzern küsst Fabio Celestini sogar den ungeliebten Kunstrasen in Bern.

Nach dem Triumph mit dem FC Luzern küsst Fabio Celestini sogar den ungeliebten Kunstrasen in Bern.

Bild: Martin Meienberger

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Seit der Saison 2020/21 hat Fabio Celestini nur eines von 16 Cupspielen verloren, vor gut einem Jahr mit dem FCB im Viertelfinal nach Elfmeterschiessen gegen Lugano. Auf seine offensichtliche Cupexpertise angesprochen, sagt Celestini: «Der Pokal ist oft eine mentale Sache. Vielleicht kann ich aufgrund meiner Vergangenheit als Spieler etwas besser vermitteln, wie man im Cup erfolgreich ist.» Celestini lobt aber auch seine Teams: «Im Cup musst du im entscheidenden Moment bereit sein. Solche Erfolge in engen Spielen wie in Nyon, Carouge oder auch mit dem FC Luzern in Lugano sind nur möglich, wenn es in der Mannschaft läuft.»

Die Cupreise mit dem FCB begann im Herbst 2023, einen Tag nachdem Celestini das Traineramt von Heiko Vogel übernommen hatte, mit einem Zitter-1:0 in Kriens und endete anderthalb Jahre später und nach Siegen gegen Subingen, Nyon, Sion, Carouge und Lausanne im Cupfinal. Dort wartet am 1. Juni der Drittligist FC Biel auf Celestini und den FC Basel. Die Chancen, dass Celestini im siebten Final zum vierten Mal als Sieger hervorgeht, sind gut.

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